Hallo liebe Forenmitglieder,
Ich fühle mich gerade etwas einsam, was in den letzten Monaten nicht oft der Fall war Ich würde es wahrscheinlich garnicht ansprechen, geschweige denn mich in einem Forum anmelden und ein Thema dafür eröffnen, wenn nicht mein Alleinsein objektiv betrachtet sehr extrem wäre.
Kurz zu meiner Person: Ich bin 30 Jahre alt, Informatiker, und wohne in NRW in einem kleinen, ruhigen Dörfchen. Das klingt eigentlich noch recht normal, wenn ich mir das eben Geschriebene durchlese, aber der Teufel liegt, wie ihr wisst, im Detail.
Ich habe schon in meiner Kindheit das Alleinesein sehr geschätzt. Meine Hobbies involvierten in der Regel keine anderen Kinder. Ich zeichnete viel und habe angefangen Klavier zu spielen. Die Schulzeit, vor allem nach der Grundschule, war für mich mit vielen Schwierigkeiten verbunden, weil ich die direkte Nähe zu den vielen Mitschülern als sehr stressig und unangenehm empfunden hatte. Es gab eine Zeit, in der ich wegen meiner Zurückhaltung und der Nervösität gemobbt wurde, allerdings war das nicht die Ursache für mein Verhalten; der Wunsch nach Rückzug zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben solange ich denken kann.
Ich möchte die einzelnen Lebensphasen nicht alle schildern, sie beinhalten den Besuch von einigen Schulpsychologen, Internaten, Ärzten und Kliniken in verschiedenen Bundesländern. Letzten Endes verbringe ich nun meine Zeit seit etwa vier Jahren an dem Örtchen, in dem ich groß wurde.
Hier begann der eigentliche, organisierte Rückzug vor anderen Menschen. Ich arbeite seit zwei Jahren größtenteils im Home-Office, ich lebe in dem Haus meines verstorbenen Vaters, und man kann sagen, dass ich eine extreme Form des Alleinseins lebe, die selbst für mich manchmal, in Momenten wie diesen, in Gefühlen tiefer Einsamkeit ausdrückt.
Ich habe seit etwa einer Woche keinen Menschen mehr gesehen, meine Jalousien sind fast immer heruntergezogen. Seit Jahren gehe ich jeden Festivitäten oder großen Menschenansammlungen konsequent aus dem Weg. Ich fahre nur mit dem Auto, wenn es absolut sein muss. Beruflich manage ich laufende Projekte per E-Mail oder anderen digitalen Austauschmöglichkeiten. Ich habe mir angewöhnt meine Lebensmittel online zu kaufen, in größeren Mengen, damit ich mir den Gang zum Supermarkt spare. Keine meiner Tagesaktivitäten beinhalten den direkten Kontakt mit anderen Menschen.
Ich treibe regelmäßig Sport, ich habe einen Fitnessraum im Keller, und bin prinzipiell ein sportlicher Mensch. Seit mehreren Jahren komponiere ich Musik allen erdenklichen Genres, von Klassik über Jazz bis zu Elektro, die ich am Computer bearbeite. Ich schaue gerne Filme, und lese viel. Ich habe es geschafft, finanziell unabhängig zu sein, sowie meine Freizeit optimal einzurichten, ohne das ich mich mit Menschen konfrontiere. Ein zweifelhafter Erfolg.
Meine letzte Beziehung ist über vier Jahre her. Ich vermisse einige Aspekte einer Beziehung, andere nicht.
Manchmal, an Wochenenden, in denen ich nicht in Arbeit versunken bin, oder mich auf keine anderweitigen Projekte konzentriere (also in Augenblicken wie jetzt) denke ich darüber nach, ob ich zufriedener sein würde, wenn ich nicht diesen Weg gegangen wäre.
Ich denke jeder von euch hat viel mehr in sich, viele Nuancen und Geschichten, als das ihr in einem Forum komplett offenbaren könntet, mit wieviel Beiträgen auch immer.
Das ist nur ein kleiner Teil von meiner Persönlichkeit, den ich nun aufgeschrieben habe, womöglich nur damit es einfach irgendwo öffentlich dasteht.
Viele Grüße
Ich fühle mich gerade etwas einsam, was in den letzten Monaten nicht oft der Fall war Ich würde es wahrscheinlich garnicht ansprechen, geschweige denn mich in einem Forum anmelden und ein Thema dafür eröffnen, wenn nicht mein Alleinsein objektiv betrachtet sehr extrem wäre.
Kurz zu meiner Person: Ich bin 30 Jahre alt, Informatiker, und wohne in NRW in einem kleinen, ruhigen Dörfchen. Das klingt eigentlich noch recht normal, wenn ich mir das eben Geschriebene durchlese, aber der Teufel liegt, wie ihr wisst, im Detail.
Ich habe schon in meiner Kindheit das Alleinesein sehr geschätzt. Meine Hobbies involvierten in der Regel keine anderen Kinder. Ich zeichnete viel und habe angefangen Klavier zu spielen. Die Schulzeit, vor allem nach der Grundschule, war für mich mit vielen Schwierigkeiten verbunden, weil ich die direkte Nähe zu den vielen Mitschülern als sehr stressig und unangenehm empfunden hatte. Es gab eine Zeit, in der ich wegen meiner Zurückhaltung und der Nervösität gemobbt wurde, allerdings war das nicht die Ursache für mein Verhalten; der Wunsch nach Rückzug zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben solange ich denken kann.
Ich möchte die einzelnen Lebensphasen nicht alle schildern, sie beinhalten den Besuch von einigen Schulpsychologen, Internaten, Ärzten und Kliniken in verschiedenen Bundesländern. Letzten Endes verbringe ich nun meine Zeit seit etwa vier Jahren an dem Örtchen, in dem ich groß wurde.
Hier begann der eigentliche, organisierte Rückzug vor anderen Menschen. Ich arbeite seit zwei Jahren größtenteils im Home-Office, ich lebe in dem Haus meines verstorbenen Vaters, und man kann sagen, dass ich eine extreme Form des Alleinseins lebe, die selbst für mich manchmal, in Momenten wie diesen, in Gefühlen tiefer Einsamkeit ausdrückt.
Ich habe seit etwa einer Woche keinen Menschen mehr gesehen, meine Jalousien sind fast immer heruntergezogen. Seit Jahren gehe ich jeden Festivitäten oder großen Menschenansammlungen konsequent aus dem Weg. Ich fahre nur mit dem Auto, wenn es absolut sein muss. Beruflich manage ich laufende Projekte per E-Mail oder anderen digitalen Austauschmöglichkeiten. Ich habe mir angewöhnt meine Lebensmittel online zu kaufen, in größeren Mengen, damit ich mir den Gang zum Supermarkt spare. Keine meiner Tagesaktivitäten beinhalten den direkten Kontakt mit anderen Menschen.
Ich treibe regelmäßig Sport, ich habe einen Fitnessraum im Keller, und bin prinzipiell ein sportlicher Mensch. Seit mehreren Jahren komponiere ich Musik allen erdenklichen Genres, von Klassik über Jazz bis zu Elektro, die ich am Computer bearbeite. Ich schaue gerne Filme, und lese viel. Ich habe es geschafft, finanziell unabhängig zu sein, sowie meine Freizeit optimal einzurichten, ohne das ich mich mit Menschen konfrontiere. Ein zweifelhafter Erfolg.
Meine letzte Beziehung ist über vier Jahre her. Ich vermisse einige Aspekte einer Beziehung, andere nicht.
Manchmal, an Wochenenden, in denen ich nicht in Arbeit versunken bin, oder mich auf keine anderweitigen Projekte konzentriere (also in Augenblicken wie jetzt) denke ich darüber nach, ob ich zufriedener sein würde, wenn ich nicht diesen Weg gegangen wäre.
Ich denke jeder von euch hat viel mehr in sich, viele Nuancen und Geschichten, als das ihr in einem Forum komplett offenbaren könntet, mit wieviel Beiträgen auch immer.
Das ist nur ein kleiner Teil von meiner Persönlichkeit, den ich nun aufgeschrieben habe, womöglich nur damit es einfach irgendwo öffentlich dasteht.
Viele Grüße
28.10.2017 01:05 • • 22.11.2017 #1
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