habe mich entschlossen mich hier zu registrieren und einfach mal meine Geschichte und meine Sicht der Dinge darzustellen. Ich erwarte keine Lösung meiner Probleme, da dies meiner Meinung nach virtuell sehr schwer bis unmöglich ist. Vielleicht geht es mir einfach nur darum, es einfach mal der Welt mitzuteilen und ggf. andere anzusprechen, denen es genauso geht. Ich werde damit beginnen, wie alles anfing in meinem Leben, also Kindheit, Jugend usw. Danach schildere ich den Ist-Zustand.
Meine Kindheit (eventuell läuten bei einigen da schon die Alarmglocken) verbrachte ich zu einem Großteil bei den Groß- und Urgroßeltern aufgrund diverser Umstände bei den Eltern (Mutter erkrankt, Vater überfordert). Später im Alter zwischen 10-18 dann wieder teils bei der Mutter und den Großeltern. Hierbei ist zu sagen das wir zunächst im Raum Frankfurts wohnten und später dann auf das Landgut der Großeltern in der Pampa in Thüringen zogen. Der Wegzug bedeutete für mich leider Abbruch der Freundschaften (damals gabs noch keine Handys, war so ca. 12 Jahre alt.). Nach einem kompletten Neuanfang meinerseits, Schulwechsel, Wechsel des Bundeslandes hatte ich es sodann sehr schwer Kontakte zu knüpfen, man wurde einfach etwas kritischer beäugt, als Städter der nun auf dem Dorf lebt und noch dazu einen ganz anderen Dilalekt spricht. Kurzum ich war wieder mal der Außenseiter, wiedermal weil ich schon damals noch am alten Wohnort schon immer der Außenseiter war, teils sogar gehänselt vorallem aber gemieden wurde. Dies nach meiner Erinnerung schon im Kindergarten.
Nach Abschluss der Schule (leider nur Hauptschule, da die schulischen Leistungen damals auch nicht die besten waren) zog ich dann mit meiner Mutter wieder nach Frankfurt alleine schon aus beruflichen Gründen um eine Ausbildung zu finden. Das bedeutete, wieder aus dem neuen alten Umfeld (Dorf, Haus etc.) in ein ganz neues Umfeld (Stadt, kleine Wohnung, Städter/Frankfurter Klientel). Ich begann dann meine Ausbildung und war - wie soll es anders sein- wieder mal der Außenseiter.
Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich der Außenseiter wegen der Umzüge war, denn wie gesagt im Kindergarten war es auch schon so. Aber das war halt noch ein Faktor der das ganze anheizte. So, das war jetzt mal so die Vorgeschichte, die ich aber jetzt noch etwas ausfüllen möchte.
Wichtig zu erwähnen ist, dass ich bei den Großeltern mit recht strenger Hand erzogen wurde vorallem dann so im Alter von 12-18. Das Positive daraus war eindeutig dass ich einen Hang zum Ordnungsfimmel entwickelt habe, gut kann man jetzt so oder so sehen. Jetzt kommen wir aber zu den negativen Seiten die ich kurz Stichpunktartig darstellen möchte:
-Alkohol war tabu (soll später dann noch eine Rolle spielen)
-Kommunikation über Sexualität war tabu, Liebesszenen im Fernsehen wurden weggeschaltet usw (wird leider später auch noch eine Rolle spielen)
-es wurden täglich Dinge vorgehalten, die ich nicht kann und bestimmt später nicht können werde, u.a. auch weil ich keinen Kontakt zu Mitschülern pflegte und auch damals schon das Thema Mädchen bei mir nicht vorhanden war (ok, in den Träumen natürlich schon, da gab es einige Mädchen aus der Schule in die ich verliebt war und gerne Dinge gemacht hätte, die eben ein 15-16 schon langsam mit Mädchen macht)
Nachdem die Themen die einen jungen Menschen eben am stärksten begleiten, Grenzen austesten, Alk., Sex usw. in Teenageralter totgeschwiegen wurden, entwickelte ich später wohl einen massiven Scham diesen Dingen gegenüber, das ich während Familienfeiern dann ab 18 aufwärts nie Alk. trank, weil ich mich schämte und immer brav an meiner Limo nuckelte. Außerdem wurde ich knallrot wenn ich gefragt wurde ob ich denn schon eine Freundin hätte. Ich zeigte diese Reaktion bis über 30! Aufgrund dieser Tatsache und natürlich der Gegebenheit dass ich keine richtigen Freunde hatte, kam es natürlich auch zu keinen Parties und keinen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht.
Irgendwann um 30 rum fing ich dann an zumindest in der Firma mal ein B. oder Sekt mitzutrinken. Ich merkte natürlich schnell den lösenden Effekt des Alk. und genoss das natürlich. Mit Frauen ging natürlich auch dort nichts, war ich doch immernoch sehr gehemmt und praktisch mit 0 Erfahrung dem anderen Geschlecht gegenüber außerdem total verklemmt, weil ich ja lernte über Sex redet man nicht, da schaltet man ja weg wenn sich zwei küssen. Ende vom Lied, ich war 4 mal in Kolleginnen unglücklich verliebt. Auch von den Eltern bekam ich da nicht viel auf den weg, zum einen geschieden zum anderen Mutter fand nie einen neuen Mann.
Das war jetzt mal die Biographie in Kurzform. Kommen wir jetzt zum Ist-Zustand. :
Mittlerweile bin ich Mitte 40, habe keine Freunde (schaffe es bis heute nicht in Gruppen zu kommen) und noch nie eine Frau geschweige denn Sex. Habe einige Onlineportale besucht, daraus ergaben sich zwar 3-4 Dates, aber das Ganze ging nicht weiter (seitens der Damen, die waren nicht interessiert bzw. ich wohl zu passiv). Mit einer Frau landete ich im Bett, die zog mich fast unvermittelt nach einem Besuch beim Weinfest in ihr Bett, was ich sehr anturnend fand, zudem war sie bedeutend jünger als ich was mir noch zusätzlich schmeichelte, nur leider war ich wie man sich vorstellen kann als damals 36 Jähriger der gerade seine erste Erfahrung macht und dann noch mit einem 20 jährigen Mädchen im Bett landet relativ unentspannt. Nunja, ich bekam keinen hoch und die Sache war relativ schnell vorbei. Ich besuchte in der Folge, da mir die Situation der Einsamkeit und keine Frau abzubekommen doch sehr zu schaffen machte (Schlafstörungen, Leistungsabfall in der Arbeit, Wutanfälle) eine Psychotherapeutin die sich im Rahmen der Erstsprechstunde Zeit nahm und verwundert war, weshalb ich in all den Jahren so gar keine Frau getroffen habe. Als ich ihr von meiner Kindheit erzählte riet sie mir eine tiefenpsychologische Therapie zu machen, die aber wohl viele Jahre dauern würde. Nun, ich muss ehrlich sagen, dass ich dass nicht wollte. Vereine, VHS-kurs hab ich durch, bin wie gesagt auch da nicht in Gruppen reingekommen. Mein Problem, ich hab all die Jahre nichts erlebt, somit nichts zu erzählen. Smalltalk kann ich führen ist aber nach kurzer Zeit dann auch erschöpft und man braucht Themen. War leider nie im Urlaub etc.
Um deutlich zu machen was mein Punkt ist. Mittlerweile habe ich gelernt alleine über die Runden zu kommen, brauche keinen Freundeskreis, keinen Luxus, Urlaubsreisen etc. Letztlich bin ich einfach nur ein Mann der auf der Suche nach Liebe und Sexualität ist. Mein Körper hat nie irgendwelche Berührungen bekommen. Alles musste ich mir selber geben (oder machen). Zugegebenermaßen hat sich auch in den letzten Jahren in gewisser Art und Weise ein zu hoher P.Konsum bei mir eingeschlichen der teilweise durch die ganzen Anblicke der jungen Frauen in ihren körperbetonten Skinnyhosen in der Innenstadt noch verstärkt wird, da man genau solche jungen Frauen auf diesen ganzen P.Amatuerseiten zu sehen bekommt. Stolz bin ich nicht drauf, aber es ist derzeit die einzige Möglichkeit den sexuellen wie auch allgemeinen Druck abzubauen. Das das natürlich mein Realitätsbild verzerrt dürfte auch klar sein, was sich darin bemerkbar macht, dass ich mich eben nicht auf Frauen in meines Alters hingezogen fühle sondern eher zu den 20 jährigen Mädels, die mir ja (virtuell) immer ein paar lustvolle Minuten bereiten. Halt genau der Typ Frau, den ich damals in dem Alter nie kennenlernen durfte.
Kurzum, ich bin wirklich verzweifelt und es gibt Tage da ist der Blutdruck schon sehr hoch. War sogar schon wegen Herzrythmusstörungen im Krankenhaus, Gott sei Dank ohne (physischen Befund).
Vielleicht gibt es da draußen ja Leidensgenossen die mir von sich erzählen mögen oder tatsächlich Tips geben können. Wenn nicht, auch kein Problem zumindest konnte ich meine Geschichte mal schildern.
PS: Zu guter Letzt noch meine Eigenschaften (ist ja oft auch wichtig). Bin sehr introvertiert, nett (leider oft zu nett), sehr hilfsbereit und kann meist nie nein sagen und möchte es allen recht machen. Ich weiss, die perfekten Voraussetzungen um seine Bedürfnisse durchzusetzen, haha.
20.10.2021 11:43 • • 12.11.2021 x 8 #1