ich habe gerade deinen text gelesen und hab mich daraufhin gleich hier angemeldet...
Eigentlich wollte ich hier selbst um hilfe bitten bzw. um Rat fragen, aber das hat sich jetzt erübrigt, da du mir hier echt aus der seele sprichst...
mit allem eigentlich... was die freundschaften betrifft, die zerbrochenen beziehungen, die selbstzweifel...
Mit dem kleinen Unterschied, dass meine momentane (zweite) Beziehung noch nicht ganz zerbrochen ist, ich hab zwar schon ganze arbeit geleistet sie kaputtzumachen, aber es gibt noch einen kleinen funken hoffnung dass mein freund mir wieder ne chance gibt (befinden uns seit gestern in einer pause)...
aus dem Grund gehts mir zur zeit auch noch beschissener als sonst.
Angefangen hat bei mir eigentlich schon alles im Kleinkindes-Alter. Da schon eine falsche Freundin gehabt, die immer alles besser konnte, schon im Kindergarten. Immer die neuere Barbie, das hübschere Kleid...
schon damals hab ich mich minderwertig gefühlt. ich glaube oft dass da vielleicht der Hund begraben liegt, da es dann meil leben lang so weiter ging...
Ich muss dazu einwerfen dass ich auch eine sehr strenge Mutter hatte, und mir oft der Mund verboten wurde, sodass ich eigentlich immer alles in mich reinfressen musste. ich hab auch oft Ohrfeigen bekommen.
(dass ganze gelaber eigentlich nur in der hoffnung dass sich jemand vielleicht wiedererkennt und mir nen rat geben kann ob meine probleme schon aus der kindheit kommen)
schulzeit war erstmal okay, bis sich irgendwann ohne grund meine zwei besten freundinnen hinter meinem rücken gegen mich verschwört haben, ohne mir jemals zu sagen warum... ich stand plötzlich allein da.
An dem Punkt meines Lebens ist in mir glaube ich jegliches Vertrauen dass ich bis dahin in Menschen hatte zerbrochen. Das war in der 6. Klasse, also mit 11.
Erst in einer anderen schule konnte ich wieder kontakte knüpfen und habe dort einige Freundinen gefunden, mit denen ich teilweise auch heute noch (Jahre später) kontakt habe.
Aber wie bei dir habe ich auch immer das Gefühl, nur dann angerufen zu werden wenn grad kein anderer zeit hat, oder als seelischer Papierkorb misbraucht zu werden weil keiner soviel verständnis für probleme hat wie ich...
wenn ich frage ob jemand zeit hat ist meistens niemand da, und wenn doch dann merke ich dass sie das nur als Mitleid tun.
mit 17 hatte ich dann meine erste beziehung, hielt fast vier jahre lang.
die letzten zwei jahre davon waren allerdings zerfressen von meinen Eifersuchts-szenen und hysterischen Wutausbrüchen wenn was nicht so lief wie ich mir dass in meinem Liebesfilm-Kopfkino so vorgestellt hatte...
Ich sah in jeder anderen Frau eine gefahr, und trieb meinen damaligen Freund eigentlich nur durch meine Art in die Arme einer anderen.
Mit der ist er übrigens heute noch zusammen, nach fünf glücklichen jahren..
Für mich ist damals eine Welt zusammengebrochen, der Boden unter den Füßen weggezogen worden... Die Ängste die ich hatte kann ich gar nicht beschreiben.
Ich hatte für ihn alle meine freundschaften vernachlässigt, so dass ich quasi allein dastand, und mich auch nicht getraut hab dann wieder angekrochen zu kommen.
gott sei dank haben meine wenigen damaligen freundinnen mich aber doch wieder aufgenommen und aufgebaut, so dass es mir wieder einigermaßen gutging.
Trotzdem hab ich es vier jahre lang nicht geschafft eine neue Beziehung führen zu können.
Ich hab ziemlich viel gefeiert und Alk. getrunken in dieser zeit, und ich hatte echt viel spaß wenn ich so zurückdenke. Doch trotzdem habe ich mich immer alleine gefühlt, und jeden Abend gebetet dass ich endlich mein gegenstück finde, denjenigen der das leere gefühl in meinem inneren endlich ausfüllt.
ich wusste lange zeit nicht nach was ich suche, nach der richtigen Wohnung (ich bin in den letzten vier jahren 5mal umgezogen),
nach dem richtigen Mann (viel zu viele kennengelernt und keiner war mir gut genug), nach dem richtigen Job ( ständig job gewechselt)...
Heute weiß ich was falsch ist... ICH SELBER
Ich akzeptier mich einfach nicht wie ich bin, nein das ist zu sanft ausgedrückt. Ich kann mich nicht leiden, ich verachte mich schon fast!
besonders schlimm ist es seit kurzem, seit meiner neuen arbeitsstelle. ich finde ums verrecken keinen Anschluss!
Egal wie sehr ich mich bemühe, nett bin, Komplimente mache, witzig bin...mehr als ein müdes lächeln ernte ich nicht.
Und ich verstehe es nicht!! ich finde mich eigentlich nett, und gesellig!
Zumindest gebe ich mich so. Aber scheinbar durchschauen andere Leute die Fassade und merken dass ich mich selbst nicht respektiere, anders kann ich mir das nicht erklären.
Interessant finde ich allerdings dass es hauptsächlich um Frauen geht die so in meinem Alter liegen mit denen ich kontaktschwierigkeiten habe. Wie bei dir verwechseln die meine zurückhaltung und unsicherheit meist mit Arroganz
Mit älteren Frauen komm ich gut zurecht, wie auch mit Männern.
Bringt mir allerdings nichts, da ich ja Freundinnen in meinem alter suche!
ja, und seit fast 1 1/2 Jahren habe ich nun wieder eine Beziehung, Wochenendbeziehung. Ich würde sie aber von anfang an als nicht sehr glücklich bezeichnen, da ich mich nie wirklich für meinen Freund geöffnet habe, bis heute nicht.
Ich schätze ich hab einen Schutzwall aufgebaut um mich... und solange ich keine Gefühle preisgebe kann auch mich niemand verletzen.
oder so ähnlich... keine ahnung ich bin ja kein psychiater...
aber ich weiß, dass ich in dieser beziehung fast noch schlimmer bin als in der ersten, ich hab also quasi NULL dazu gelernt, warum?!
Ich hab das gefühl ich kann nicht mehr lieben, damals konnte ich es noch, ich weiß also wie es sich anfühlt. Aber diese Gefühle kamen seither nie wieder auf...
Ich kann nur ich hab dich lieb sagen und dass nur unter qualen, ich kann körperlich zwar zärtlich sein, und wärme geben und kuscheln.
Aber alles was das sprechen anbelangt, ob über Gefühle oder Probleme, da schaltet mein Hirn irgendwie ab, da blockier ich total!
bei sovielen streits hab ich böse dinge gesagt bei denen ich mich innerlich selbst angeschrien hab, warum ich das eigentlich tue!
warum kann ich nicht einfach mit meinen wahren gefühlen rausrücken, ruhig und sachlich bleiben und sagen was mich bedrückt, darüber reden was ich mir wünsche...
Aber mein Mund sagt dann trotzdem was anderes. Ich schütze quasi meine Seele vor Verletzungen indem ich andere absichtlich Verletze...
nach einigen stunden hab ich mich oft wieder beruhigt, und bereue dann natürlich alles was ich gesagt habe. Entschuldige mich dann auch auf unbeholfene Art und weise, und schäme mich und hoffe, dass ichs diesmal schaff mich zu ändern
aber ich kanns einfach nicht ändern weil ich nicht weiß wie..
Und jetz ist eben der Zeitpunkt da wo mein freund keinen bock mehr hat, nachdem ich ihm gestern viele böse dinge an den kopf geworfen hab, ohne berechtigung...
bis jetzt hat er immer zu mir gehalten und um mich gekämpft, diesmal ist es anders, ich merke dass er nicht mehr kann, dieses ewige hin und her satt hat, mein ständiges schlussgemache dass ich gar nicht ernstmeine.
deshalb hab ich beschlossen ich muss mir hilfe suchen, ich würde gerne eine psychotherapie machen... um meine beziehung und mein leben zu retten.
sonst ende ich als verbitterte alte Frau die irgendwann halbverwest in ihrer einsamen wohnung gefunden wird.
Aber ich glaub ich trau mich eh nicht dahin zu gehen und mir alles von der seele zu reden, da gehört schon auch was dazu finde ich.
Mit dem Verein hast du schon recht, einerseits hilfts vielleicht zum kontakte knüpfen, auf der anderen seite, is es da genau das gleiche.
du kommst da neu dazu, alle anderen kennen sich schon, geben sich auch keine mühe dich einzugliedern. Und schon fühl ich mich wieder schei. weil ich denk keiner mag mich.
vielleicht versuch ichs wieder mit sport... so als kleiner tipp, das hilft wirklich um dass selbstwertgefühl wieder aufzubauen.
letztes jahr war ich drei mal die woche im fitnessstudio, und würde sagen dass es echt ein gutes jahr für mich war. hab mich besser gefühlt.
is auch ne gute übung wieder unter leute zu kommen...
ich hock auch jeden abend nur daheim rum und glotz tv, mit wem soll ich auch was unternehmen.
und ich merk dass es langsam immer schlimmer wird, ich will am liebsten überhaupt keine sozialen kontakte mehr. ich weiß eh nie was ich erzählen soll, in meinem leben passiert nix aufregendes.
hab sogar das gefühl ich langweile meine paar übriggebliebenen freundinnen nur wenn ich irgendwas sag.
naja du siehst ich bin voll krank irgendwie....
jetz hab ich dich voll zugetextet.
Tat aber gut sich mal alles von der Seele zu schreiben..
ich hätt ja nie gedacht dass es vielen genausogeht wie mir...
wie is es eigentlich bei dir /Euch so, wie lange habt ihr schon dieses gefühl dass euch keiner mag?
ist das bei mir schon chronisch weils schon fast immer so ist?
meint ihr ne therapie hilft bei sowas?
also danke,
ich wünsch allen ne gute nicht allzu einsame Nacht!