lonanon
Ich habe eine Freundin, die ich nicht liebe,
habe Kinder die ich zwar liebe aber nicht wollte,
habe viele Menschen um mich herum, obwohl ich allein sein will.
Menschen deren Lebenseinstellung ich hasse, die ich aber nicht vermeiden kann.
Menschen die alle nur mein Bestes wollen, mich aber nicht verstehen.
Ich habe eine Krankheit, die mich zwar leider nicht umbringt,
die man aber auch nicht heilen kann.
Mir ist das egal, denn mein Reizdarm und meine Sozialphobie sind es,
die mein Leben wirklich kaputt gemacht haben.
Ich habe von der großen Liebe geträumt, davon etwas zu verändern,
ausgetretene Pfade zu verlassen, etwas neues auszuprobieren,
Konventionen zu brechen.
Aber wenn ich in den Spiegel gucke, sehe ich nur einen Mann,
der immer älter wird, der das Gefühl hat, dass das Leben langsam
gelaufen ist, in dem die Seele eines kleinen Jungen steckt,
der noch nie angefangen hat zu Leben.
Alles was mir jemals wichtig war im Leben, hat sich in sein genaues
Gegenteil verkehrt, so wie ich es eigentlich vermeiden wollte.
Und jeder Versuch daran etwas zu ändern, wird im Keim erstickt.
Früher konnte ich manchmal wenigstens noch mit anderen Menschen
reden. So wie ich mich wirklich fühle und was mich beschäftigt,
ohne die Maske zu benutzen, die sonst notwendig ist um akzeptiert
zu werden. Aber inzwischen ist die Situation so grotesk, dass man
eigentlich nur noch wahnwitzig darüber lachen kann.
Die Hoffnung, daß sich daran jemals noch etwas ändern wird, habe ich
aufgegeben. Selbst das ist mir eigentlich gleichgültig.
Das einzige was ich mir nicht auch noch wegnehmen lassen werde, sind
meine Träume. Und mit denen werde ich jetzt ins Bett gehen auch
wenn ich weiß dass es immer welche bleiben werden.
06.03.2007 00:19 • • 30.03.2015 #1