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Einsamkeit muss schrecklich sein. Ich bin sehr viel alleine, aber ich fühle mich wohl dabei und überhaupt nicht einsam und langweilig ist es mir auch nie. Ich habe zwar viele Freunde(innen), aber ich bin am liebsten zu Hause und muß mich immer aufraffen weg zu gehen. Seit meiner Scheidung vor 8 Jahren habe ich auch keine neue Beziehung, weil ich das so will. Verstehen kann mich da keiner. Ist das jetzt auch normal, oder haben die anderen recht, wenn sie mich für bescheuert halten?

30.05.2009 12:40 • 04.06.2009 #1


27 Antworten ↓


Huhu!

Ich finde es nicht komisch, wenn man ab und an lieber alleine sein will.
Ich bin zum Beispiel auch jemand, der viel Freiraum und viel Zeit für sich braucht, und mein Freund ist da genau so - sowas gibt es.
Abartig finde ich das nicht.
Das ist halt so, bei manchen Menschen.
Aber es ist sehr selten, das stimmt wohl, sonst würde dein Umfeld nicht so seltsam reagieren

Hast du einfach nicht mehr die Lust nach einem neuen Mann, oder findest du keinen, den du magst?
Denn meine Nachbarin, die hat sich mit 40 sowas scheiden lassen und ist heute 70 -und sagt selber, dass sie nie mehr jemanden getroffen hat, den sie so mochte wie ihren Mann. Und dann ist sie halt alleine geblieben.

Was machst du denn so den ganzen Tag, wenn du fast immer alleine zuhause bist?


Ganz liebe Grüße,
Pilongo

A


Einsam oder auch nicht

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Ich kann das sehr gut verstehen!

Hallo Schlafkappe

Normal ist, was für dich gut ist.
Wenn du dich wohl fühlst und zufrieden bist, kann es nicht falsch sein. Und dabei hast du noch viele Freundinnen die für dich da wären. Ich finde das auch nicht unnormal, dass man sich Zeit für sich selbst nimmt, solang das nicht zum Dauerzustand wird.

Gruß vom Menschen ^^

Na dann hab ich ja noch Hoffnung, wenn ihr es als normal empfindet. Hobbys hab ich genug, z. B. faulenzen, kochen, stricken und vor allem lesen. Meine Schwester ist ja der Meinung, ich versteck mich hinter meinen Büchern, dass ich mich nicht mit mir auseinandersetzen muss. Einen Mann zu finden ist ja nicht so schwer, ich bin aber der Meinung, ich hab mein Soll nach über 22 Jahren Ehe erfüllt. Dann hab ich ja noch 2 ganz tolle erwachsene Söhne, hat sich die Ehe doch gelohnt, auch wenn sie nicht so einfach war. Das wird mir natürlich als Beziehungsunfähigkeit ausgelgt, wenn ich jetzt keinen Mann mehr will. Aber ich bin so zufrieden. Jetzt hab ich ja noch dieses Forum, da kann es mir doch nicht mehr langweilig werden, oder?

Im Prinzip meine ich, 22 Jahre Ehe seien genug und auch deine Hobbys kann ich voll und ganz nachvollziehen.

Allerdings, so ganz perfekt wie es hier gerade klingt kann dein Leben noch nicht sein, wenn du noch Tabletten nehmen musst - die Depression scheint ja noch im Hintergrund zu lauern?

Ja, die Depression ist noch da. Es ist anscheinend auch noch meine Kindheit zu verarbeiten. 48 Jahre gehen nicht so schnell. Langsam kommt man auch ans Ziel. Ich arbeite daran.

Eine Depression kommt m.E. selten allein aus der jüngsten Vergangenheit.
Da spielt fast immer die Kindheit mit.

Ja, aber das zu kapieren tut ganz schön weh.

Warum tut dir das so weh?

Hattest du bisher die Vorstellung, dass du eine heile Kindheit gehabt hast?

Hallo Schlafkappe

Die letzten Beiträge von GastB können sehr wichtig und wahr sein.

Die Grundlagen für fast alle unsere psychischen Probleme (Ängste, mangelndes Selbstbewusstsein und Vertrauen etc.) werden in der Kindheit gelegt (meist in der Prägungszeit, erste drei Lebensjahre).
Auch wenn wir dies nicht wahrhaben wollen, weil wir keine echte Erinnerungen mehr an diese Zeit haben, oder es einfach verdrängen.

LG, omega

Doch eben schon, im großen und ganzen. Das ist es ja.

Huhu!

Was mir noch einfällt:
Lehnst du jetzt im Moment eine Beziehung ab, weil du findest, dass du seinen Soll erfüllt hast?
Das klingt irgendwie so seltsam, wenn du sagst:Ich hatte eine Ehe, zwei Kinder -ich bin fertig.
Aber Ehe und Kinder, das macht man doch nicht, um einen gewissen Sollwert zu erfüllen oder für die Gesellschaft, sondern für sich.

Will dich nicht angreifen, aber ich bin über deine seltsame Formulierung gestolpert und sie bringt mich zum Nachdenken.

Liebe Grüße,
Pilongo

Es ist ganz einfach so, dass wie gesagt, meine Ehe nicht einfach war. Ich war mit einem Narzißten verheiratet. Stärkt das mangelnde Selbstbewußtsein ja auch nicht gerade. Hab das viel zu lange ausgehalten. Aber das ist typisch für mich, mußte ich jetzt in der Therapie erfahren. Sonst hätte er mich gar nicht ausgesucht und ich ihn. Meine Söhne sind für mich nun mal mein ein und alles. Darum die Formulierung. Sie sind nun mal das, was von meiner Ehe übriggeblieben ist, und das find ich doch positiv!

Hallo Schlafkappe,

Zitat von Schlafkappe:
Doch eben schon, im großen und ganzen. Das ist es ja.

bezog sich das darauf?
Zitat von GastB:
Hattest du bisher die Vorstellung, dass du eine heile Kindheit gehabt hast?

Also, wenns Dir damit gut geht,ist doch alles bestens!

Ich wünschte ich würde mit meinem ohnemanndasein so klasse klarkommen! LG

Solange jemand Anti-Depri-Tabletten nimmt, nenne ich das aber noch nicht gutgehen ...
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Ja, Gast B, du hast das richtig zugeordnet. Das mit den Tabletten find ich aber voll ok. Wenn ich daran denke, wie es ohne war. Schrecklich. Will sie ja nicht auf Dauer nehmen, aber im Moment geht es nicht anders. Übrigens danke, für die vielen Mails. Tut gut, zu wissen, dass man nicht alleine ist!

Zitat von Schlafkappe:
Wenn ich daran denke, wie es ohne war. Schrecklich.

Aber das hat seinen Preis: Wenn Du mal reif für die einsame Insel bist, solltest Du eine wählen, zu der auch im Zweifelsfalle die Pharmaboote andocken, aber dann ist es eigentlich keine einsame Insel meer.

Ausserdem wirst Du ohne Medikamente in Echtzeit über Deinen momentanen seelischen Zustand informiert, während Du bei gehirrnstoofwechselstabilierenden Stoffen erst mal ausschleichen und abwarten musst, um dann besorgt Deinen geistigen Normalzustand zu testen.

Ich wollte die Tabletten weder gut noch schlecht heißen, nur darauf hinweisen, dass es einem noch nicht echt gut gehen kann, wenn man noch auf Tabletten angewiesen ist.

Das muss wohl jeder für sich abwägen, ob er/sie erstmal mit Tabletten weitermachen will oder ob der seelische Zustand in Echtzeit angegangen werden soll.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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