In der Kindheit wurde ich oft ausgegrenzt. So was wie Urlaub oder Landschulheim gab es nicht. Mit der Zeit habe ich gelernt mich komplett alleine zu beschäftigen. In der Zeit fühlte ich mich trotzdem unbeschreiblich leer und alleine, denn nur ich war mein einziger Halt.
Mit der Zeit habe ich die innere Leere überwunden. Ab da wurde es besser. So mit 11 Jahren fand ich auch Freunde. zumindest war ich nicht mehr alleine und einsam. Mit 18 gab es einen Einschnitt in meinem Leben, von den 150 Leuten aus der Clique waren nur noch 3 an meiner Seite. Aber hey, als Kind wusste ich ja wie man emotional damit umgeht.
Danach baute ich mein Leben komplett um. Machte mich rar und lies nicht mehr jeden sofort an mich heran. Und man staune - ich wurde super beliebt.
Beruflich hatte ich sehr viel mit Menschen zu tun (Support, Projektleiter) und dort habe ich meine Kompetenz mit Menschen umzugehen verfeinert.
Familie
Kontakt abgebrochen zur Mutter, Schwester. Bruder wohnt zu weit weg als das ich da mal hinfahren kann. Tante noch weiter, Onkel noch noch weiter weg. Mit meinem Neffen habe ich über Messenger und Telefon einen guten Kontakt.
Freunde
Der eine wohnt 80 km weg, eine 130km, eine andere 160, eine dritte mehr als 500, einer ist nach England ausgewandert, der nächste wohnt in Russland.
Gaming
Ich spiele ein MMORPG, habe dort auch einige, ja würde sagen Freunde. In diesem Spiel bin ich Gründer und Mitglied einer Gruppe wo etwas für die komplette Spielergemeinschaft eines Datenzentrums tut. Bin Mitglied auf mehreren Discord Servern, habe selbst einen. Text, Voice und Videochat. In dem Spiel habe ich sehr viel Kontakt mit den Leuten, werde regelmäßig zu Online-Hochzeiten oder Parties eingeladen. Immer wieder kommt spontan ein anderer Spieler und gibt mir einen Hug. Seit meiner Trennung feier ich Weihnachten, Silvester und Ostern in dem Spiel mit meinen Leuten dort. Feuerwerk ist günstig und Co2-neutral.
Familie
Kontakt abgebrochen zur Mutter, Schwester. Bruder wohnt zu weit weg als das ich da mal hinfahren kann. Tante noch weiter, Onkel noch noch weiter weg. Mit meinem Neffen habe ich über Messenger und Telefon einen guten Kontakt.
Freunde - der eine wohnt 80 km weg, eine 130km, eine andere 160, eine dritte mehr als 500, einer ist nach England ausgewandert, der nächste wohnt in Russland.
Also hier vor Ort habe ich weder Familie noch Freunde, kann aber gut für mich alleine sein. Dennoch würde sich ein gewisser Grad an sozialer Anbingung besser anfühlen.
Es ist ein Unterschied ob ich mit den Menschen nur schreibe oder chatte oder ob ich ihnen in die Augen sehen kann - live.
Richtig einsam fühle ich micht nicht. Aber ganz so ohne andere, fühlt sich punktuell irgendwie fad an. Beispielsweise die Radtouren. Das macht mir alleine Spaß, ist eine Ressource und auch hier komme ich mit Menschen immer wieder in's Gespräch. Dennoch hätte ich gerne jemanden mit dem ich das teilen kann.
Daher alleine sein und sich einsam fühlen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Da ich mich innerlich nicht leer oder einsam fühle, weil ich gelernt habe mich selbst wahrzunehmen und zu lieben, fühlt sich der Rest auch nicht total einsam an.