Mein Mann ist seit Jahren immer wieder krank, zuerst war es nur extrem hoher Blutdruck, dann eine Gehirnblutung, jetzt gerade Lungenembolie. Er achtet nicht auf seine Gesundheit, trinkt viel Alk. und ist übergewichtig. Ich bin quasi immer die Pflegerin und da wir beide immer älter werden, mache ich mir große Sorgen, wie das mal enden wird.
Ich fühle mich , seitdem die Kinder ausgezogen sind, oft einsam und allein mit meinen Sorgen. Ich kann mit niemandem reden.
Meine beiden guten Freundinnen sehe ich so gut wie gar nicht mehr. Eine ist weit weg gezogen, die andere hat jetzt zwei Enkelkinder, für die sie quasi rund um die Uhr da ist. Da bleibt für die (ehemalige) Freundin niemals Zeit. Jetzt kam auch noch Corona dazu und dadurch sind zwei Hobby-Gruppen und einige meiner lockeren Bekanntschaften auch verschwunden.
Da mein Mann aktuell sehr Lungenkrank ist, muss ich sowieso alle Kontakte meiden. Eine Covid-Erkrankung könnte sein Tod sein, er ist gerade erst vor einigen Tagen aus der Klinik entlassen worden.
Ich habe viele schöne Hobbies, die mir etwas Lebensfreude geben, nur muss ich alles allein zu Hause machen, da ich zu keiner Gruppe gehen kann. Auch meinen Sport habe ich vorläufig ruhen lassen, da ich das auch in einer größeren Gruppe mache.
Ich leide darunter, allein zu sein und mit niemandem reden zu können, der meine Interessen teilt und mich versteht.
Mein Mann hat sich noch nie für meine Dinge interessiert, er tickt ganz anders, ist ein technisch und logisch denkender Mensch, während ich kreativ und emotional bin.Im Prinzip passen wir überhaupt nicht zusammen. Jetzt mit fast 65 werde ich mich aber sicher nicht mehr trennen. wir haben uns ja arrangiert. Nur ist mein Leben oft sehr leer und eintönig, da mein Mann inzwischen nicht nur körperlich sehr krank ist, sondern auch noch depressiv und sehr apathisch geworden ist. Wir machen so gut wie nichts mehr. reisen will er sowieso gar nicht mehr, er sei genügend um die Welt geflogen (beruflich). ich war da aber immer daheim mit den Kindern.Was bleibt mir noch? Warten auf den Tod?
Ich muss dazu sagen, dass ich auch finanziell total abhängig bin, weil ich nur wenige Berufsjahre hatte und immer für die Familie da war. Auch habe ich eine Verantwortung meinem Mann gegenüber. schließlich haben wir uns mal geliebt und er hat uns ein materiell gesichertes Leben ermöglicht.
Ich habe auch noch positive Gefühle meinem Mann gegenüber, er hat viele gute Seiten und war immer ein verlässlicher und treuer Partner. Trotzdem fühle ich mich so tot und vom Leben abgeschnitten. .
24.11.2021 20:42 • • 18.01.2022 x 4 #1