Auch ist mir wieder eine Lebensepisode aus meiner Jugend...mit 13 / 14 Jahren eingefallen. Den Zusammenhang von stottern und sozialer Isolierung. In der Schule stand ich meist deswegen Abseits...in der Klasse hat mich der (Schweine) Lehrer in Deutsch zum Gespött der Klasse...immer wieder vorlesen lassen. Das hat mich regelrecht in ein Schneckenhaus vertrieben. An eine Frühfördrung wurde in den frühen 60'iger Jahren nie gedacht.
Meine damalige Rettung war der ältere Bruder meines Freundes, der an der Kunstakademie Malerei studierte. Ich durfte in seinem Atelier unter seiner Anleitung mit Ölfarben Farbstudien an der Staffelei malen. Und auch eigene Kompositionen ...Ich durfte dort so sein wie ich bin. Dafür bin ich ihm und seinen Künstlerkollegen sehr dankbar, es hat auch mein Leben bis heute geprägt.
Ich erwähne dies, weil Dorian über das Umfeld im Alltag eines Stotterer sehr eindrücklich geschrieben hat.
Viel später war ich mutiger, als ich in einer Florentinischer Sprachschule Italienisch lernte. Dabei geht es nicht ohne Sprachdialoge oder die Grammatik richtig anzuwenden und auszusprechen. Das war für mich Stress, es hat für mich große Überwindung gekostet, mich darauf einzulassen. Der Unterricht fand nur in italienisch statt, Wörterbücher zum Nachschlagen waren nicht erlaubt. Meine Italienische Frau hat mich dabei sehr unterstützt.
Das miteinandersprechen gehört halt zu den elementarsten Dingen, um auf andere Menschen zugehen zu können...unter anderem auch aus der Einsamkeit.
13.05.2021 18:13 • x 4 #62