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Habe mich heute hier angemeldet, in der Hoffnung, dass es 1. Ablenkung und vielleicht die eine oder andere Hilfestellung gibt. Es ist anscheinend der Zeitpunkt, wo ich merke, dass ich allein nicht mehr klar komme.
Kurz meine Geschichte: Ich bin 53 Jahre, verwitwet, kinderlos, voll berufstätig in Führungsposition mit einem zufriedenstellendem Einkommen. Hört sich ja soweit gut an, aber Geld allein macht nicht glücklich. Momentan komme ich mir vor, als befände ich mich in einem Loch mit steilen Wänden oder einem Käfig, aus dem ich allein nicht rauskomme. Meine Freunde u. Verwandten wohnen alle zwischen 400 u. 600 Km weit weg. (Bin vor 4 Jahren berufshalber weggezogen, denn wer will schon mit über 50 arbeitslos sein!)Nun hocke ich hier, kenne ausser Arbeitskollegen so gut wie niemanden und ziehe mich eigentlich immer weiter zurück. Kann mich auch nicht aufraffen, rauszugehen und versuchen Kontakte herzustellen. Erschwerend kommt jetzt hinzu, dass meine Mutter, meine wichtigste Bezugsperson vor 6 Wochen an Krebs gestorben ist. Auch das kann ich nicht wirklich realisieren und deshalb überfällt mich ab und zu (so auch heute) die Krise und die Frage, welchen Sinn macht das alles noch.
Allerdings merke ich, dass allein dieses Schreiben hier etwas bewirkt...ein bisschen Ruhe!
Würde mich freuen, wenn es Ähnlichbetroffene oder Interessierte gibt, damit man sich gegenseitig zuhört und vielleicht einige Ratschläge austauscht.
Herzliche Grüße für heute an alle

10.01.2010 14:57 • 15.01.2010 #1


2 Antworten ↓


Hallo Rosina,

erstmal mein Beileid wegen deiner Mutter. Das ist wirklich eine schlimme Sache.

Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe etwas für Dich um den Verlust deiner Mutter zu realisieren und zu verarbeiten. Gleichzeitig würdest Du raus kommen und Kontakt zu Leuten bekommen, die Dich verstehen und Dir ein wenig das Gefühl nehmen so allein zu sein.

Fühl dich lieb gedrückt.

Happyness.

Hallo Rosina,

auch von mir erstmal mein herzliches Beileid zum Tod Deiner Mutter. Es ist schwierig wenn jemand, der immer da war plötzlich nicht mehr da ist, wenn das dann auch noch eine wichtige Bezugsperson ist, ist es besonders traurig. Das wird sicher auch noch lange andauern. In dieser Situation ist es natürlich umso schwerere rauszugehen und motiviert und voller Tatendrang auf Leute zuzugehen. Vielleicht solltest Du Dir auch überlegen wofür Du andere Leute brauchst, möchtest Du was unternehmen, Interessen wahr nehmen oder suchst Du Trost bei Gleichgesinnten. Die Selbsthilfegruppe ist für diesen Fall sicher eine gute Idee.

Wenn Du nun bestimmte Hobbies oder Interessen hast, kann man ja auch über Kontaktbörsen starten. Du kannst ja auch Freunde oder Verwandte mal übers Wochenende einladen und dann zieht ihr zusammen los und entdeckt die Stadt, so lernt man vielleicht etwas ungezwungener Leute kennen als alleine loszuziehen.
Ich kenne die Situation ein bisschen und weiß auch dass man sich dann ggf. anhören muss, wie gut man es doch hat, dass man sich einiges leisten kann und ja auch keine Familie an der Backe hat ...

Vielleicht bist Du ja auch an einem Punkt in Deinem Leben, wo Du ganz was anderes machen willst, Job an den Nagel hängen und mal gucken was man sonst so machen könnte: Du bist niemandem verpflichtet und hast vielleicht auch etwas beiseite gelegt. Klar, ich weiß: dazu gehört Kraft! Aber manchmal lohnt es sich in sich zu gehen, gerade wenn keine Energie da ist auf andere zuzugehen.

In welcher Region lebst Du denn?
Liebe Grüße
die Sonne scheint





Dr. Reinhard Pichler
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