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... Prosa aus meiner Feder.
Vielleicht kann das ja Eine/-r nachempfinden.




UND NIEMAND WILL DIR GESELLSCHAFT LEISTEN


Du bist einsam
und niemand will dir Gesellschaft leisten.

Dabei haben sie dich nie richtig kennen gelernt,
sich nie ganz auf dich eingelassen.

Nimm's nicht schwer,
es geht allen Fremden so.

Was fremd ist macht Angst,
und was Angst macht, wird gemieden.

Betrachte sie ruhig, wenn sie sich abwenden,
ängstlich, auf der Flucht vor dir.

Und sei nicht traurig, die Zeit wird kommen,
dich ihnen vertraut zu machen.

Doch noch bist du einsam
und niemand will dir Gesellschaft leisten.

Komm, lass dich trösten!
Komm, lass dich umarmen, … Einsamkeit!



© alfi-capricorn

22.09.2012 23:11 • 16.10.2012 #1


5 Antworten ↓


Dein Werk erinnert mich mal wieder an meine Feststellung, dass zum echten Kennenlernen ein gewisser Zwang nötig ist. Von Natur aus neigen Menschen dazu, so meine subjektive Beobachtung, eine Kurzklassifizierung zu generieren, damit das Gegenüber eingeschätzt werden kann (Freund oder Feind). Erst dieser gewisse Zwang, in Form von längerfristiger Kommunikation mit dem Gegenüber, führt dann zu einem differenzierteren Bild und zu Beziehungen. Dieser Zwang bestand früher in dem Zusammensein mit dem Anderen, genau das fällt heutzutage aber immer mehr weg.

Du beschreibst das so: Dabei haben sie dich nie richtig kennen gelernt, sich nie ganz auf dich eingelassen.

Kein Wunder das längerfristige menschliche Beziehungen hauptsächlich am Arbeitsplatz geknüpft werden.

A


Einfach weil's zur Rubrik hier passt .

x 3


@ joda70:

Danke für dein feedback.

Da kann man mal sehen, was ein Gedicht auslösen kann.

Mir selbst ist die Parallele zu langfristigen menschlichen Beziehungen dabei nicht wirklich in den Sinn gekommen.

Als ich dieses Gedicht (vor vielen Jahren) schrieb, wollte sich mein damaliges, schmerzhaftes Lebensgefühl zum Ausdruck bringen.

Auch wurde mir dabei klar, dass wohl die meisten Menschen die Einsamkeit als Feind empfinden, den es um alles in der Welt zu bekämpfen oder zu vermeiden gilt. Und auch, dass genau diese negative Sicht der Einsamkeit ziemlich fragwürdig ist, denn die Einsamkeit - nehmen wir sie liebevoll an - kann uns zu uns selbst führen, ohne Ablenkung oder Flucht zu anderen Menschen oder Dingen.

... man muss nur die Angst vor der eigenen inneren Wahrheit, vor dem eigenen, wahren Selbst überwinden.

Ich finde, die Anstrengung ist es wert.

Aber du hast recht! Man kann darin sicher nicht nur ein Prinzip bezügl. der Beziehung zum eigenen Selbst, sondern auch zu zwischenmenschlichen Beziehungen erkennen. Zumindest ist mir diese Parallele plausibel.

Also nochmal danke!
Man lernt halt nie aus! ... nicht mal über seine eigenen Gedichte.

LG
Capri

So sieht es aus, das Gedicht hat eine Wahrheit ausgesprochen die so wahr ist.
Hat mich total jetzt angesprochen.
Dubist

@ Dubist:

Danke! Freut mich, wenn's dir entspricht.

So ist es, die Leute merken, wenn jemand stark ist, es ist nicht immer der SCHWACHE der nicht gemocht wird.
Auch starke Leute, die gegen den Strom schwimmen bekommen ne Abfuhr.
Dubist





Dr. Reinhard Pichler
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