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Guten Abend,

ich bin mehr aus Verzweiflung hier auf dieses Forum gestoßen.
Vorweg, mir fehlt eine Person der ich diese Dinge ohne Probleme schildern kann, sozusagen der beste Freund/Freundin.
Also versuche ich es hier, einfach zu schreiben was mich bedrueckt.

Nun, ich habe das Einsamkeitsforum nicht ohne Grund gewaehlt.
Ich lebe seid langem ohne Beziehung, hatte noch nie eine wirklich ernsthafte, selbst weniger ernsthafte Bindung.
Auf deutsch, ich hatte noch keine Freundin oder wie man in diesem Alter, ich bin 25, wohl sagt... Partnerin.

Es tut weh, verdammt weh und fuehlt sich unertraeglich an aber was schreibe ich, dass duerfte hinlaengst alles bekannt sein.

Mein Problem ist, dass ich sehr viel im Internet unterwegs bin und es mir an Kontakten mangelt. Aber ich habe auch nicht so wirklich den Willen Kontakte aufzubauen.
Fortgehen ist bei mir ein Tabuthema, dass moechte ich nicht.
Ich verbringe meine Zeit lieber in den veruchten Onlinespielen, dort wo die meisten oder gewisse Personen zumindest, aehnliche Interessen vertreten wie ich.

Um auf den Punkt zu kommen... es kommt manchmal vor das eine Person in diesen Spielen, beginnt mir mehr zu bedeuten.
Allmaehlich, langsam und schleichend baut sich ein Gefuehl der Zuneigung auf.
Ich vermeide es hier von Liebe zu sprechen und von echtem kennenlernen, da dies im Internet scheinbar kaum moeglich ist, nach allem was ich gelernt habe in den Jahren.

Dennoch, man kommt ins Gespraech... taucht sich aus, teilweise sehr privat, vertrauensvoll, spricht von Ehrlichkeit.
Dann, irgendwann, ploetzlich und unerwartet, wird man skeptisch... die Person taucht seltener auf, grueßt teilweise garnicht mehr... sie meidet augenscheinlich den Kontakt.
Ich, persoenlich, wende das sofort auf meine Art zurueck:
Ich bin schuld, ich war zu penetrant, ich war zu nervtoetend, ich habe etwas falsches gesagt oder getan.

Es quaelt mich der Zustand sollang, bis die Gewissheit dann erlangt wurde.
Manchmal stellt sich das alles als wirre Gedanken heraus.
Ich muss dazu sagen, dass war noch nicht sehr oft der Fall.
Um genau zu sein... 3 Mal in... geschaetzt 8 Jahren, dass ich solche Gefuehle hatte.
Mein Verstand sagt mich natuerlich, dass daraus nie etwas werden kann, dass ist mir auch bewusst.

Wichtiger scheint mir, dass mich Personen, vorallem diese, moegen... mir vertrauen, ehrlich zu mir sind... eben das was man selbst ist.
Und ich habe Angst diese Person dann zu verlieren, durch meine, vielleicht teilweise penetrante Art.

Das war nun etwas abseits vom eigentlichen Thema...
Es ist nur so, dass mir diese Geschehnisse sehr deutlich zeigen was mir fehlt.
Ein Mensch der mich wirklich... liebt.
Das waere das schoenste Geschenk auf dieser Welt, ein Mensch der mich akzeptiert, der mir vertraut und dem ich vertrauen kann, der ehrlich ist.

Leider waren bisher alle Kontakte die ich hatte, sehr einseitig.
Die Gefuehle gingen nur von mir aus, habe sie auch zurueckgehalten, nie gesagt das ich die Person wirklich gern hatte.
Wobei oft auch einfach die Entfernung das Unterfangen unmoeglich gemacht haetten, selbst wenn die Person ebenfalls Gefuehle empfunden haette.
Und dann kommt auch noch das Private dazu, was ist wen man sich gegenuebersteht?

Aber angenommen diese Huerde waere ueberwunden, dann bliebe noch meine Persoenlichkeit, die alles andere als einfach zu handhaben ist.
Und mein Lebensumstand.
Ich mache im Moment eine Ausbildung. Manche fragen sich bestimmt, warum erst jetzt?
Nun, dass hat sehr viel mit meiner Vergangenheit zu tun und auch meine Verhaltensmuster basieren darauf, sehr stark sogar.
Die Angst nicht gemocht zu werden, die Angst verlassen zu werden, ignoriert zu werden, komisch zu wirken, zu nerven, penetrant zu sein, nicht gut genug zu sein... das alles sind Relikte aus meiner Kindheit.

Ich habe lange daran gearbeitet ohne großem Erfolg, mit Therapien und Klinikaufenthalt, ambulant, stationaer wollte ich nicht.

Im Moment ist es wieder soweit. Ich habe jemanden getroffen, virtuell... leider... zudem ich einen etwas engeren Kontakt habe/hatte.
Nun reagiert diese Person seid ein paar Tagen nicht mehr, aber ich weiß das sie da ist.
Im Spiel... aber mich scheinbar meidet.
Es tut weh... ich wuerde gern den Grund wissen, habe aber keine Chance ihn zu erfahren.
Ich glaube ich war zu, wie erwaehnt, zu penetrant... zu... ich weiß es nicht.

Nun bin ich wieder hier, niemand da zum reden.
Meine Familie lasse ich außen vor, die haben schon genug mit meinen Problemen zu kaempfen.
Teilweise glaube ich, ich belaste alle um mich herum nur. Mit meiner Art, meinen Problemen, allem.

Und auch desshalb sagt ein Teil von mir, dass es besser ist, wenn ich allein bleibe, trotzdem wuensche ich mir nichts sehnlicher als eben so eine Menschen.
Jemand der mich liebt.
Allein die Vorstellung ist so wuenderschoen das es unglaublich schmerzt.

Ich weiß nicht mehr was ich tun soll.
Ist es so schwer... soviel verlangt das man sich meldet, bescheid gibt, sagt was los ist?
Ein kurzes: Ich hab keine Lust mehr mit dir Kontakt zu halten.

Ich gehe noch sprichwoertlich ein, wie eine Pflanze ohne Wasser.
Die Metapher mag vielleicht wie aus einem Bravo-Bilderroman klingen aber es beschreibt den Zustand am besten.

Die Zuneigung der Familie ist nicht das, was einem ein Partner geben kann.... mh.


Ich bedanke mich fuer alle die es aufsich nehmen das hier zu lesen.

11.11.2010 20:15 • 16.11.2010 #1


Zitat:
Die Angst nicht gemocht zu werden, die Angst verlassen zu werden, ignoriert zu werden, komisch zu wirken, zu nerven, penetrant zu sein, nicht gut genug zu sein... das alles sind Relikte aus meiner Kindheit.

Und die konntest Du in Deiner Therapie nicht aufarbeiten?
Zitat:
Ich mache im Moment eine Ausbildung.

Das ist ja schon mal super.
Wie sieht es da mit realen Kontakten aus?

A


Einfach freilassen.

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Nein, scheinbar nicht vollkommen oder es kommt immer wieder hoch, in diversen Situationen.
Vorallem wenn es um Beziehungen geht, zwischenmenschlich.


In meiner Arbeit nicht. Die meisten sind weitaus aelter als ich und die juengeren sind wie die Katze zum Hund.
Ich komme mit ihnen gut aus aber ihre Interessen wiedersprechen den meinen wie oben genanntes Beispiel.

Und Berufsschule?

Mh, da ist niemand der sich auf mich einlassen wuerde, niemand der aehnliche Interessen hegt.
Das mag sehr negativ klingen aber so ist es nunmal.
Die meisten gehen Wochenends zum feiern, mir liegt das leider ueberhaupt nicht.

Ich bin eher zurueckgezogen, habe meine Interessen im Bereich Fantasie, SciFi, Rollenspiel und dergleichen.
Aber auch hindert mich mein eigenes Selbstbild, auf solchen Veranstalltungen zu gehen.

hallo,
ich denke, hier kommen mehrere Faktoren zusammen. Zunächst betritt man als Mensch einen virtuellen Raum nicht grundsätzlich weil man ein Defizit im Leben an Gesellschaft hat. Man betritt virtuelle Räume auch, um einen Teil von sich zu zeigen, den man im Leben selbst nicht zeigen möchte oder zeigen kann. Man kann leichter seine Person einbringen, ohne gleich einen Lebenslauf abzulegen, sein Aussehen zu verraten oder seine Sünden preis zu geben. Man ist einfach virtuell vorhanden. Dabei kann es durchaus passieren, daß man zu anderen virtuellen Teilnehmern mehr Kontakt bekommt. Aber dies ist dann ein virtueller Kontakt, dessen muß man sich bewußt sein. Dieses Bewußtsein ist hier aber nicht ganz ausgereift, weil es im realen Leben auch nicht vorhanden ist. Der virtuelle Raum wird hier als hälftiger Lebensanteil wahrgenommen und das ist das Problem.

Ich will ein Beispiel geben, daß ganz aktuell dieses Forum und mich betrifft:

Ich bin noch nicht lange in diesem Forum und hatte mich auch gescheut, aktiv um und gegen oder für mich zu posten. Es ergab sich einfach doch, weil ich in einer für mich schwierigen Situation einfach Lösungswege brauchte, die ich im realen Leben nicht finden konnte. Wie es auch im Leben kommt, so kamen auch hier in den vergangenen Tagen Weg-Gabelungen, in die man mit anderen Usern in Kontakt kommt. In manche Diskussionen wurde ich einfach hineingezogen, in andere Diskussionen begab ich mich freiwillig. Dabei stolperte ich immer wieder über einen User, dessen Gedankengänge überwiegend auch zu meinen Gedanken passen. Manchmal lese ich zuerst immer auch dessen Users Mitteilungen durch und manchmal bringen mich diese spontan zum Lachen, so daß ich alles andere kurz vergesse. Manchmal geht es aber auch dem User nicht gut-das merke ich dann auch. Natürlich macht mich das dann auch traurig.

Diese Erfahrungen sind aber virtuell. Niemals würde ich das als zu meinem Leben gehörend einstufen. Denn der Mensch hat mehrere Sinne, die erfüllt sein müssen, um zu Lieben und zu begehren.

Für mich ist dieser User ein stabiler Bezug im virtuellen Raum. Solange es auch den virtuellen Raum betrifft, vertraue ich ihm. Das reale Leben ist dabei eine ganz andere Sache.


Liebe Grüsse

Tut mir leid wenn ich diesen Punkt nicht sogut verstehe, vielleicht weil er so wie jetzt nicht von mir verstanden werden kann.

Zitat:
Dieses Bewußtsein ist hier aber nicht ganz ausgereift, weil es im realen Leben auch nicht vorhanden ist.

Der Zustand des Virtuellen ist gerade bei so jungen Leuten in deinem Alter ein im individuellen Leben vergegenwärtigter Zustand.
Ich bin fast doppelt so alt wie du und Elektronik gehörte von Jugend an zu mir. Atari, Amiga, 286er-486er Rechner, 32 bit Rechner. Ich programmierte in Basic und kann Codes auch im Kopf und mit den Augen lesen, wenn du sie mir hin hältst, ich erstellte html Codes und baute Homepagesätze, sowie virtuelle Klänge für elektronische Musik. Für mich gehörte Virtualität nicht zum Leben und sie wird auch nie einen reellen Platz bekommen.

Nur wenn du real das Bewußtsein über die Bedeutung des Virtuellen hast, kannst du darauf realistisch reagieren. Es zeigt sich aber in deiner Schilderung, daß du damit Probleme hast.

Liebe Grüsse

Zitat:
Ich bin eher zurueckgezogen, habe meine Interessen im Bereich Fantasie, SciFi, Rollenspiel und dergleichen.
Aber auch hindert mich mein eigenes Selbstbild, auf solchen Veranstalltungen zu gehen.


Lieber Anderon,

Was ist denn an deinem Selbstbild so beschaffen dass es dich hindert? Du hast Hobbies die sowohl im Internet via Foren und Spiele als auch im Realen durch diverse Treffen und Gruppen seeeeehr weit verbreitet sind. Im Grunde bestünde gewiss die Möglichkeit sich einer Rollenspiel-Gruppe anzuschließen oder Jemanden zu finden der mit dir zusammen dieses Hobby teilt, so dass du nicht nur im virtuellen Raum Kontakte hast, sonder auch im realen. Ich war eine ganze Weile lang in der gleichen Ecke aktiv und hab auf Treffen sehr liebe Menschen kennen gelernt, war auch oft bei Leuten zu Besuch die ich über Communities zu dem Thema kennen gelernt hab. Wenn du Angst hast der einzige Fremde in einer eingeschworenen Gemeinschaft zu sein: Nimm doch vorher Kontakt mit den Leuten auf, etwa über eMail oder Chat, dann kennt man sich schon ein wenig und ist nicht mehr ganz so neu.
Aber normalerweise wird man dort sehr freundlich und offen begrüßt.
(Und Mädels sind auch gar nicht mal so selten auf den Treffen )
Oder was ist es was dich hindert?

Liebe Grüße,
Bianca

Es ist der Umstand nicht akzeptiert zu werden. Die Angst nicht akzeptiert zu werden.

Vielleicht sollte ich kurz erlaeutern warum das so ist...
Nun, als Kind bekam ich die Gefuehle der Zuneigung, Liebe oder Akzeptanz nie.
Eher das Gegenteil war der Fall.
Die Schule war der reinste Horror, meine Persoenlichkeit hat sich darauf eingeschworen und bis heute lege ich Verhaltensmuster von damals an den Tag.

Das aeussert sich darin das ich oft erklaere warum ich wie und was wo mache um meinem Gegenueber meinen Standpunkt klar zu machen.
Nur merke ich nicht das ich die Menschen damit beeinflusse, ihnen MEINE Sichtweise sozusagen audraenge, durch meine Augen zu sehen.
Das mag keiner...

Die Abweisung, sehr oft im Internet, da dort ueblicherweise viel schneller Kontakt geschlossen wird, ist dann furchtbar fuer mich.
Und ich fange an zu gruebeln... Warum meldet sich derjenige nicht mehr?, Was habe ich nun wieder getan?... usw usw
Ich hake nach und werde dadurch wohl manchmal recht penetrant, schreibe Nachrichten was denn nun los ist.
Rein aus Angst der Mensch, mit dem ich mich zuvor lange Zeit sehr gut unterhalten habe, auch ueber private Dinge, verschwindet.
Und da ich scheinbar den Unterschied virtuell zu real nicht wirklich schaffe, ist es fuer mich so als wuerde dein bester Freund/beste Freundin ohne ein Wort verschwinden.

So, dass muenze auf die reale Welt um. Dort ist es nicht ganz so schimm, weil man sein Gegenueber SIEHT.
Trotzdem treten die Verhaltensmustert hervor.

Hierzu kommen noch bedingt Sachen uebervorsichtiges handeln, alles im voraus planen wollen das ja nichts unvorhergesehenes geschieht.
Ich versuche darauf zu achten aber schaffe es noch nicht zu hundert Prozent.
Versuche an meinem Verhalten zu arbeiten, nur rutsche ich immer wieder in so ein Loch, lerne jemanden kennen... und zu 50% passiert es wieder.
Die Person geht ohne etwas zu sagen... aber oft mache ich mir auch unnoetig Gedanken, da sich herrausstellt das es andere Gruende hatte.
Und das macht mich einfach fertig... ich sitze dann auf gluehenden Kohlen, sprichwoertlich.

Ich und auch meine Schwester reagieren gefuehlstechnisch auf solche Dinge sehr intensiv, dass ist wahrlich kein schoener Zustand.
Wieder verlassen worden... sozusagen.
Auch wenn das nicht so stimmen mag aber so fuehlt es sich leider durch die Umstaende an.

Gut, ich bin etwas vom Thema abgekommen... aber das sollte es soweit etwas erklaeren warum ich Hemmungen habe mich draussen miit anderen zu treffen.
Ich habe Angst durch mein Verhalten negativ aufgenommen zu werden, belaechelt zu werden und auch noch im realen Leben verletzt zu werden.
Virtuell geht es ja noch einigermassen... aber real wuerde ich so eine Zurueckweisung kaum verkraften, dass sitzt noch zu tief.

Zitat von Anderon:
Meine Familie lasse ich außen vor, die haben schon genug mit meinen Problemen zu kaempfen.
Teilweise glaube ich, ich belaste alle um mich herum nur. Mit meiner Art, meinen Problemen, allem.

Zitat von Anderon:
Nun, als Kind bekam ich die Gefuehle der Zuneigung, Liebe oder Akzeptanz nie.
Eher das Gegenteil war der Fall.

Sich Sorgenmanchen durch Familie kann auch ein Mittel sein, um Dich weiterhin zu binden, damit Du nicht frei bist. Wenn Du eine Nicht-Akzeptanz-Familie hast, dann bist Du doch nicht verpflichtet, das Akzeptanzgefühl künstlich herzustellen.

Ausserdem ist Sorgenmachen soooooowas schweres und unkonkretes und unfassbares, da kommt in hundert Jahren die Sonne nicht raus. Ich könnte mir vorstellen, dass das Sorgenmachen Mittel zum Zweck ist.

Hallo Anderon,

magst du dein penetrant sein mal beschreiben?

ich möchte dich gerne verstehen...

Nein nein, dass hat weniger mit der Famili zu tun.
Es war die restliche Umgebung, tut mir leid wenn ich das unverstaendlich formuliert habe.
Also heute, ist meine Familie eine sehr große Stuetze fuer mich.
Damals zu Kindzeiten war es schwieriger.
Mein Vater war selten da, beruflich und meine Mutter war darauf aus perfekt zu sein.
Sie hatte selbst keine sehr angenehme Kindheit, versuchte alles Moegliche das uns beiden das nicht ebenfalls passiert.
Leider gab es da viele Kriterien die das verhindert haben.
Sie war damit UND auch noch als Mutter einfach oft ueberfordert.

Wie auch immer...
Sorgen... hm... ja, Sorgen haben viele Facetten.
Aber ich weiß nicht sorecht was du damit genau meinst?

Zu smiley01082010,

nun bei Kontakten zu denen ich eine engere Bindung aufgebaut habe, sei es privat oder virtuell aber vorallem virutell, habe ich Angst das ich sie verliere, wenn bestimmte Dinge eintreten.
z. B. eben nichts mehr von ihnen zu hoeren fuer eine gewisse Zeit.
Ich male mir dann aus woran das liegen kann und hake nach.
Ich schreibe ihnen, frage was denn los ist. Und das teilweise jeden neuen Tag, an dem sie nicht auftauchen.

Manchmal glaube ich, ich wirke dadurch fast schon wie ein Stalker... naja, dass ist vielelicht uebetrieben... oder auch nicht, ich weiß es nicht.
Oder manchmal in Gespraechen... ich verzettel mich in meinen Erklaerungen warum ich was mache und gesagt habe... erklaere und erklaere... bis das einem gut geschnuerten Knoten gleichkommt.
Das Gegenueber ist davon vermutlich wohl oft einfach... ueberfordert.
Das Verhalten versuche ich aber in den Griff zu bekommen.
Darauf zu achten das man nicht alles erklaeren muss, nicht jede Handlung rechtfertigen muss.
Die anderen werden das schon, hoffentlich, richtig verstehen.
Naja, die Angst eben falsch verstanden zu werden.

Apropo, rechtfertigen... ein großes Thema.
Ich versuche mich fuer jede meiner Handlungen zu rechtfertigen, auch im realen Leben.

Das schreckt scheinbar viele ab, denke ich.

Hallo Anderon,

mir scheint, dass du da ein generelles Missverständnis und daher eine falsche Erwartungshaltung hast.

Es ist völlig normal, dass man im Laufe des Lebens neue Kontakte knüpft, diese eine Zeitlang hat und diese Kontakte irgendwann einfach auslaufen.
Wäre das nicht so, und würde man ab 20 Jahren nur alle 3 Monate einen neuen Kontakt knüpfen, dann hätte man z.B. mit 50 Jahren 120 laufende Kontakte, die man laufend pflegen müsste!
Glaubst du, dass ein normaler Mensch das verkraftet?

Außerdem: Jeder Mensch verändert sich im Laufe der Zeit - und das nicht nur alle paar Jahre, sondern im Grunde schon mit jedem neuen Gespräch, mit jeder neuen kleinen Erfahrung. Jedes neue bewusste Erleben führt zu einer geänderten Persönlichkeit, wenn auch in der Regel nur in winzigen Schritten. So geht man auch in jedem Kontakt durch bestimmte Phasen des Kennenlernens, der Annäherung, Vertiefung, Stabilisierung und irgendwann sehr oft auch Entfremdung und Entfernung. Das ist m.E. völlig normal und notwendig, andernfalls - siehe oben!

Dass aus neuen Kontakten dauerhafte Freundschaften werden, ist recht selten und ein besonderer Glücksfall. Das andere, nämlich Kennenlernen - eine Zeitlang sich miteinander beschäftigen - Auseinandergehen ist Alltag.

Du denkst aber bisher, dieser Alltag des Sich-Entfernens sei ein Unglück, und ein dauerhafter Kontakt sei bei anderen Leuten der Alltag - stimmt's?
Das ist aber ein Irrtum, und deswegen leidest du so unter jedem Auseinandergehen/Sich- Entfernen.
Zitat:
z. B. eben nichts mehr von ihnen zu *beep* fuer eine gewisse Zeit.
Ich male mir dann aus woran das liegen kann und hake nach.
Ich schreibe ihnen, frage was denn los ist. Und das teilweise jeden neuen Tag, an dem sie nicht auftauchen.

Manchmal glaube ich, ich wirke dadurch fast schon wie ein Stalker... naja, dass ist vielelicht uebetrieben... oder auch nicht, ich weiß es nicht.

Ja, das ist schon ziemliches Stalken, weil du eben dem anderen nicht seine Entscheidungsfreiheit zugestehst, mit dir nicht zu kommunizieren. Du willst ihn/sie zwingen, das zu tun - und das ist natürlich nicht akzeptabel und macht dich dann wirklich unbeliebt.

Zitat:
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll.
Ist es so schwer... soviel verlangt das man sich meldet, bescheid gibt, sagt was los ist?
Ein kurzes: Ich hab keine Lust mehr mit dir Kontakt zu halten.

JA, das IST zuviel verlangt!

Die Fakten sprechen dabei bereits für sich, da braucht man in der Regel keine verbalen Aktivitäten mehr.

Du verlangst da von jemandem, der KEINE Lust mehr hat, mit dir KONTAKT zu halten, dass er mit dir Kontakt AUFNIMMT, um dir zu sagen, dass er KEINEN Kontakt mehr zu dir will ?
Wenn er/sie keinen Kontakt will, dann solltest du das respektieren. Du hast auch kein Anrecht auf Rechtfertigungen (Erklärungen), warum und weshalb.

Aber Frage: Wie würdest du denn darauf reagieren, wenn jemand dir tatsächlich mitteilen würde: Ich möchte keinen Kontakt mehr zu dir.
Wie würde es dann weitergehen? Würdest du sagen: Ich danke dir für diese Mitteilung. Und die Person dann in Ruhe lassen?
Oder was sonst würdest du sagen oder tun?

Dabei bleibt es dir aber gerade dann, wenn die andere Person dir nicht ausdrücklich gesagt hat, dass sie keinen Kontakt mehr zu dir will, unbenommen, weiterhin Kontakt zu ihr zu pflegen! Du kannst ihr weiter von deinem Leben erzählen oder Witze schicken oder sie zu deinem Geburtstag einladen usw. usw. Nur das eine solltest du NICHT tun, und das ist: Erklärungen und Rechtfertigungen verlangen, warum die Person nicht mehr dir gegenüber aktiv ist. Das ist nämlich meistens wirklich eine Zumutung. Meistens ist das auch nur schwer bis gar nicht zu erklären, und es droht in einen Kampf auszuarten, weil der Abgeschobene das ja immer anders sieht, den anderen überzeugen will usw. - alles verlorene und kontraproduktiv eingesetzte Energie.


Umgekehrt gilt aber gleiches Recht für alle. Das heißt, auch du hast das Recht, dich so zu verhalten, wie DU das willst, und zwar OHNE alle Erklärungen und Rechtfertigungen.
Das ist die Kehrseite der Sache, mit der den anderen offenbar ebenfalls auf den Geist gehst und dir und ihnen das Leben unnötig schwer machst.

Um das nicht falsch klingen zu lassen, so penetrant renne ich den Personen dann auch nicht hinterher. Aber nachfragen tu ich dennoch: Hallo? Was ist denn los.... oder aehnliches.
Es sind meist rein meine Gedanken, nicht die Taten, die mich mir gegenueber so wirken lassen.
Ich weiß, dass soetwas nicht richtig ist... also halte ich mich da auch unter Kontrolle.

Und mir ist bewusst das es dem anderen der freie Wille ist zu tun und zu lassen was er will.
Auch den Kontakt einfach zu abzubrechen.
Nur ist das eben nicht die hoefliche Art, wie ich sie kenne.

Zitat:
Wie würde es dann weitergehen? Würdest du sagen: Ich danke dir für diese Mitteilung. Und die Person dann in Ruhe lassen?


Ja, genau soetwas wuerde ich dann sagen.

Zuvor weiß ich nicht konkret: Will die Person denn nun garkeinen Kontakt mehr oder ist sie einfach im Moment zu beschaeftigt?
Sie sagt/verhaelt sich ja nicht konkret so das ich merke sie will keinen Kontakt mehr.
Es sind rein, wie schon oben gesagt, meine Gedanken... die sich das schlimmste zusammenreimen: So... der/die will nichts mehr mit mir zu tun haben, nun hast du den Salad, war bestimmt wieder deine Art und Weise/dein Verhalten schuld.

So in etwa kann ist es gut erklaert.

Meist legen sich die Sorgen, denn die Personen hatten wirklich keine Zeit oder im Moment anderes zu tun.
Dazwischen, wo ich in der Luft schwebe, schuere ich aber weiterhin die Angst das diese, mir sympathische, Person geht.

Ich weiß nicht warum ich bei manchen sehr schnell eine Art einseitge, von mir ausgehende, Art... Bindung aufbaue.
Sprich mich sozusagen von der Person und ihren Launen, ihrem Verhalten abhaengig mache.

Zitat von Anderon:
den Kontakt einfach zu abzubrechen.
Nur ist das eben nicht die hoefliche Art, wie ich sie kenne.

Woher kennst du so eine höfliche Art?

Zitat:
Zuvor weiß ich nicht konkret: Will die Person denn nun garkeinen Kontakt mehr oder ist sie einfach im Moment zu beschaeftigt?
Sie sagt/verhaelt sich ja nicht konkret so das ich merke sie will keinen Kontakt mehr.
Es sind rein, wie schon oben gesagt, meine Gedanken... die sich das schlimmste zusammenreimen: So... der/die will nichts mehr mit mir zu tun haben, nun hast du den Salad, war bestimmt wieder deine Art und Weise/dein Verhalten schuld.

Darüber denken sicher alle Menschen so nach, wenn sie jemanden mögen und gerne weiter Kontakt hätten, der andere sich aber nicht mehr meldet. Da bist du keine Ausnahme. Es tut immer weniger oder auch mehr weh, wenn man jemanden verliert, an dem einem etwas liegt. Und wenn die Leute fähig zur Selbstkritik sind, dann fragen sie sich ebenfalls, ob sie etwas falsch gemacht haben oder ob der andere etwas falsch aufgefasst haben könnte.

Der einzige Unterschied ist, dass du dir ganz sicher bist, dass du da was vermasselt hast.
Wer hat dir das denn so eingeredet, dass du immer schuld bist? Kannst du dich daran erinnern?

Zitat:
Ich weiß nicht warum ich bei manchen sehr schnell eine Art einseitge, von mir ausgehende, Art... Bindung aufbaue.
Sprich mich sozusagen von der Person und ihren Launen, ihrem Verhalten abhaengig mache.
Haben dir früher liebevolle Bindungen gefehlt, als Kind?
Falls ja, dann sucht man erstmal immer weiter nach Ersatzpersonen, damit diese einem die - vermisste - Bindung und Wärme geben. (Was aber nicht funktioniert, leider. )

Wer mir das eingeredet hat? Ich glaube ich selbst.
Ich meine, was soll sonst daran schuld sein, wenn jemand mit einem keinen Kontakt mehr moechte?
Da bleibst nur du als Grund. Die Person mag dich nicht, deswegen geht sie und/oder haelt Abstand, baut Distanz auf.


Was die Hoeflichkeit angeht... das ist meine Einstellung.
Ich kenne sie von mir... ja, geh nicht von dir auf andere...

Zitat:
Wer hat dir das denn so eingeredet, dass du immer schuld bist? Kannst du dich daran erinnern?


Vielleicht die 10 Jahre Schule... die Kindergartenzeit... die Zeit im Elternhaus?
Wobei meine Eltern daran weniger aktiv Schuld haben, sondern eher das Umfeld in dem wir alle gewohnt haben.
Das war fuer meine Eltern und uns Kinder nicht wirklich... angenehm, wobei wir Kinder das alles eher unbewusst wahrgenommen haben.

Aber so gesehen... ich weiß es nicht genau.

Und so langsam glaube ich, dass mit diesen Verhaltensmustern die ich an den Tag lege, eine echte Beziehung kaum moeglich ist...
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Anderon:
Meist legen sich die Sorgen, denn die Personen hatten wirklich keine Zeit oder im Moment anderes zu tun.
Dazwischen, wo ich in der Luft schwebe, schuere ich aber weiterhin die Angst das diese, mir sympathische, Person geht.

Das heisst, Du kannst maximal nix gewinnen, wenn sich bestätigt, dass diese Person ganz ganz echt keine Zeit hatte, trägst aber das volle Risiko, Deine Ablehnungsbefürchtungen bestätigt zu bekommen.

Wobei noch anzumerken ist, dass INSBESONDERE die Frage nach dem Beziehungsstatus der Grund für eine Ablehnung sein kann, die vorher möglicherweise nicht bestanden hätte. Ich jedenfalls würde Ermittlungen, mit welcher Tätigkeit ich meine Zeit verbracht hätte und mich auch noch rechtfertigen müsste, dass diese Tätigkeit wichtiger gewesen wäre als mich eigentlich moralisch mit dem Fragenden zu beschäftigen, als übergriffig empfinden.

Warum hast Du heute noch keinen Beitrag hier geschrieben, hast Du was besseres zu tun gehabt?

Wer sich rechtfertigt, hat verloren.

Zitat von saidndone:
Warum hast Du heute noch keinen Beitrag hier geschrieben, hast Du was besseres zu tun gehabt?

Wer sich rechtfertigt, hat verloren.



Ich hoffe, Anderon, du verstehst, warum saidndone diese Frage stellt ... !

Zitat:
Warum hast Du heute noch keinen Beitrag hier geschrieben, hast Du was besseres zu tun gehabt?



Im Grunde habe ich nur gelernt das meine Art und Weise anderen unangenehm, wenn nicht zuweider ist, Schaden verursachen kann, unangebracht ist, falsch, egoistisch, beschaement...
Somit waere meinen Gegenuebermenschen geholfen.


Und ja, ich verstehe die Frage sehr gut.
Ich wuerde darauf antworten und mich schuldig fuehlen...

Und ich habe NIE solche Fragen gestellt, nie direkt... unterschwellig ja, aber ich habe nie jemanden verbal gegen die Wand gedrueckt und gefordert das er sich vor mir rechtfertigt.

Trotzdem bedanke ich mich.
Scheinbar trage ich einen Teil in mir den selbst ich gelernt habe zu verabscheuen.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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