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Guten Morgen liebe Community

Hat jemand Erfahrungen damit, eine lange Zeit alleine zu sein?
Ich meine wirklich alleine. Bis auf dass man arbeiten geht und freundlich zu seinen Mitmenschen ist, würde man beispielsweise ein halbes Jahr mal ganz alleine bleiben.
Ich weiß, die meisten haben auch familäre Verpflichtungen. Jedoch hoffe ich, es kann mir jemand seine Erfahrungen mitteilen. Ich hatte das mal gemacht, vor längerer Zeit und es war die beste Zeit meines Lebens. Es ging nur ein paar Monate, weil ich dann leider mein Herz an jemanden verlor und vieles nicht mehr alleine schaffte.
Die Gesellschaft ist ja sehr auf Gruppen und Beziehungen gepolt. Man kommt sich schon sehr befremdlich vor. Aber als ich das damals durchgezogen habe, war es wie ein Märchen. Es war wie als wäre ich im Himmel. Schwer zu beschreiben. Es soll ja nicht für immer sein. Trotzdem möchte ich es wieder wagen.

Gestern 09:44 • 16.02.2025 x 3 #1


22 Antworten ↓


Zitat von Alyia:
Ich meine wirklich alleine. Bis auf dass man arbeiten geht und freundlich zu seinen Mitmenschen ist, würde man beispielsweise ein halbes Jahr mal ganz alleine bleiben.

Ja, seit meine Mutter vor 9 Jahren gestorben ist, lebe ich ganz alleine. Eine Beziehung oder Partnerschaft hatte ich nie.

A


Eine lange Zeit allein sein

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@Schlaflose aber Freundschaften oder?

Zitat von Alyia:
die meisten haben auch familäre Verpflichtungen

Da fängt es schon an - wäre mir zu dumm- Ich bin zu nichts verpflichtet auch meiner Familie gegenüber nicht. Und wer das heute noch nicht kapiert und sich dahingehend gedrängt fühlt is selber schuld.
Zitat von Alyia:
Die Gesellschaft ist ja sehr auf Gruppen und Beziehungen gepolt

Eben die Gesellschaft - ist die Gesellschaft das Maß aller Dinge! Nein.

Ich war 3 Jahre mehr oder weniger allein- arbeiten heim kommen - in Ruhe mein Kram machen. „Mal“ zu ner Freundin auf n Kaffee … 2 Wochen Urlaub bestanden aus wandern zischen Terrasse und Sofa. Keiner wollte was- wunderbar!

@Junika2906 Cool! Erstmal Respekt. Aber ich meinte wirklich niemanden. Dieses mal mit jemand Kaffee trinken ist schon viel, wenn man bedenkt, dass sich eure Welten miteinander vermischen. Eure Denkweise, eure Stimmung. Und das ist auch egal, wie unabhängig und selbstbestimmt man ist. Sowas passiert automatisch. Als erstes wirst du auf das energetische Niveau gezogen, wo sich diese Person befindet. Kann sein, dass dein ganzer Esprit futsch ist, wenn du wieder zu Hause bist.
Für mich ist das ganze ein Experiment, welches ich eben vor ein paar Jahren hatte und jetzt wieder möchte. Ein Experiment bei dem man mal völlig auf andere Einflüsse (ob nun positiv oder negativ) verzichtet.
Ich war aber damals viel am Rhein spazieren und habe mich mehr denn je mit meinen Mitmenschen verbunden gefühlt.

Zitat von Alyia:
Ich weiß, die meisten haben auch familäre Verpflichtungen.

Verpflichtung gibt es meiner Meinung nach nur wenn man ein Kind in die Welt gesetzt hat, einfach weil man sich in der Regel ja dafür entschieden hat und es schlecht ohne dich existieren kann (klar gibts auch andere die das Kind betreuen können, aber meiner Meinung nach ist ein Kind kein Modeartikel den man mal aus- und wieder einpackt wie es einem passt), aber sonst... Ich finde es eher schlimm das die Leute denken das man irgendwelche Pflichten ihnen gegenüber hat weil man ihr Freund ist. Das was man ihnen gibt sollte man aus freien Stücken geben, nicht weil man sich in einer Pflicht sieht, denn durch sowas entsteht auch schnell Unzufriedenheit.

Ich habe mich auch mehrere Monate immer mal wieder aus dem Gesellschaftsleben herausgezogen und nur am nötigsten teilgenommen (Arbeit und eben Einkaufen), da waren auch Phasen dabei wo ich mein einziger Gesprächspartner war. Wenn ich das erzähle denken die Leute immer das das furchtbar schlimm gewesen sein muss, ich hingegen fand das auch toll so und hätte zu dem Zeitpunkt auch nix gehabt allein auf einer Insel oder in einer Berghütte zu leben, einfach weil ich mir selbst genug war.

Hast du denn die Möglichkeit das wieder zu tun? Und wie sollte das aussehen? Möchtest du dann auch Kontakte übers Internet komplett kappen?

Dir muss halt folgendes bewusst sein: Die Welt dreht sich weiter, die Zeit geht voran... Und diese Zeit gibt dir keiner zurück, in welcher Form auch immer. Das heißt also auch, Leute die jetzt deine Freunde sind werden älter, entwickeln sich weiter, knüpfen neue Kontakte und dir muss bewusst sein das nicht jeder mit dieser Sichtweise klar kommt. Es gibt meiner Erfahrung nach nur wenige für die es okay ist das man sich alle Jubeljahre mal meldet, die dich dann noch genau so gern haben wie beim letzten Kontakt. Es muss also alles gut abgewogen werden was man will und was nicht.

@Korval Klar, da hast du recht. Ich glaube ich würde auch nie auf die Idee kommen, wenn da eine Freundschaft wäre, die ich aufgeben würde. Ich bin so ein Mensch, der sich immer Zeit nimmt und Verbindungen sehr ernst nimmt. Aber damals wie heute war ich an dem Punkt, dass es bis auf eher toxische Leute nix gab.

Ich schreib noch mit ein paar wenigen im Internet und das würd ich auch nicht wegwerfen.

Defacto bin ich grad eh alleine und könnte das wirklich ohne Verluste leben, was mir vorschwebt.

@Alyia Gut, dann ist jetzt die Frage: Was hindert dich? Welche Gedanken hast du dabei? Die Gesellschaft die dich dann merkwürdig ansieht? Mach dein Leben nicht von der Meinung anderer abhängig. Lebe so wie es dir gefällt, richtig erscheint und gut tut, solange du keinem damit schadest ist das doch vollkommen legitim. Du bist noch jung, in der Blüte deines Lebens und wenn du spürst das du genau das für deine weitere Reife brauchst oder auch als Schutz und zur Regeneration weil dir Menschen mit ihrer toxischen Art die Energie geraubt haben, dann gibt es nur einen Rat von mir: Tu es!

@Korval da hast du Recht. Irgendwie ist es diesmal anders, weil ich das Gefühl habe, dass es für immer sein wird. Ich werde zwar in Zukunft wieder eine Beziehung haben, aber es wird alles anders sein. Ich glaube, dass es für jeden einen Partner gibt. Aber ich glaube diese ganzen freundschaftlichen Verbindungen sind im Kern nix Gutes. Klar, man geht einen gewissen Weg zusammen. Besonders wenn man sehr jung ist. Aber irgendwann sind das einfach riesen Steine, die dich an ein und demselben Ort/Zustand halten oder dir die Sicht auf deinen individuellen Weg nehmen. Das hört sich jetzt hart an. Aber wir leben ja auch nicht im Paradies. Wir sind alle am kämpfen und dann wartet noch der Tod auf uns.

@Alyia Als ich in deinem Alter war habe ich auch so gedacht. Ich wollte von der Welt nichts wissen, war der Meinung das Freunde bzw allgemein Kontakte wie Tangenten sind und sich eh wieder auflösen weil nichts für immer ist. Ob es den einen Partner gibt kann ich dir nicht sagen, vielleicht, vielleicht nicht... Worüber ich aber sicher bin ist das es mindestens einen Platz für jeden im Leben gibt- vielleicht sogar mehrere mögliche Plätze. Die Schwierigkeit liegt darin diesen zu finden und manchmal auch zu erarbeiten.

Ich glaube, du hast einfach noch nicht die richtigen Leute, das richtige Umfeld für dich gefunden. Denn wenn das eintritt, dann spürst du keine Verpflichtung mehr, sondern tust alles gern, sei es beim Umzug helfen, andere bekochen oder Unternehmungen mit den Leuten machen. Mag vielleicht schwer vorstellbar sein, aber da spreche ich aus Erfahrung. ^^ Und auch wenn diese Kontakte doch nicht für ewig halten sollten, dann hat man immerhin Erinnerung daran und kann sagen: Das war schon eine tolle Zeit!- so wie du es jetzt von deinem einsamen Leben berichtest.

Zitat von Alyia:
@Schlaflose aber Freundschaften oder?

Sehr wenige. Nur eine Freundin in der Nähe, mit der ich mich alle paar Wochen treffe. Zwei Freundinnen, die ein paar Hundert Kilometer weg wohnen und mit denen ich hauptsächlich schreibe. Sonst nur ganz lose Bekanntschaften.
Ich verstehe aber nicht so ganz, worauf du überhaupt hinaus willst. Bist du zufrieden mit deiner Situation oder unglücklich darüber?

@Korval nein da hast du mich falsch verstanden. Bei mir ist es so, dass ich sehr offen bin für andere Menschen. Manchmal schaut einem eine fremde Person viel tiefer in die Seele, als Leute, die einen gut kennen.
Es heißt ja nicht ohne Grund Verbindung. Mit einem Freund bist du verbunden. Obwohl sich vielleicht mehrere Anteile in einem mit ihm beißen. Das muss einem nicht mal bewusst sein. Der Horizont schränkt sich ein. Klar, wenn man sich komplett loslässt und es keine Verpflichtung gibt... aber das ist eben keine Freundschaft. Weißt du was ich meine? Angenommen ich bin single oder habe einen Partner; es kann sein, dass ich oder wir tausend mal mehr Kontakt und Austausch mit anderen hätten, als wenn wir und auf feste Verbindungen versteifen würden.

@Schlaflose Ich bin einfach zu der Erkenntnis gekommen, dass Freundschaften eher ungesund sind. Bsp: du hast dich verändert oder das was euch verband war nur temporär, du gehst aber immer wieder zu dieser Person und verhinderst unbewusst viele Erlebnisse und Veränderungen, die ansonsten auf dich gewartet hätten.

@Alyia Ich verstehe, du meinst, der Blick von außen auf die Situation geht verloren weil man mit der Zeit in eine eingefahrene Situation und Beziehung zueinander gerät... Kommt drauf an wie reflektiert man selber oder der andere ist. Ich hab mir angewöhnt so gut es geht zu versuchen Situationen und Probleme von mehreren Blickwinkeln zu betrachten und dann zu entscheiden was ich tue- auf der emotionalen, der neutralen und schließlich auf der rein verstandsbasierten Ebene. Das ist aber auch der Grund warum ich oft als kalter Knochen wahrgenommen werde. ^^

Für mich ists erst Freundschaft wenn gar keine Verpflichtungen da sind, wenn ich so genommen werde wie ich bin. Denn sonst mögen die Leute einen ja nur wegen einer Maske die man trägt und ich finde, das muss man im Alltag doch schon genug, meinst du nicht?

Zitat von Alyia:
Ich bin einfach zu der Erkenntnis gekommen, dass Freundschaften eher ungesund sind.

Dann verstehe ich nicht, warum du das problematisierst. Wenn es dir damit besser geht, ist doch alles in Ordnung.
Ich war schon immer so, dass ich nur wenige Kontakte brauchte und mir fehlt nichts. Ich bin mit meinem Leben so zufrieden.

@Schlaflose Ich kenne dich nicht, aber du glaubst nicht wie es mich freut das zu lesen! Es gibt so viele Menschen die sich mit ihrem Leben unzufrieden und unglücklich fühlen, da finde ich es unglaublich toll mal jemanden vor mir zu haben der sagt, er ist mit seinem Leben zufrieden. Danke dafür!

@Korval Für mich ist einfach die Frage; wieso hält man so fest an diesen Verbindungen? Du meinst bei dir gäbe es keine Verpflichtungen. Ok, aber das ist genau genommen keine Freundschaft sondern nur ein Austausch. Und dagegen habe ich gar nix. Wenn du Freundschaften hast, wirst du auf erstaunte Gesichter treffen, wenn du zB eine der Hüllen, die man im Laufe des Lebens hat, einfach abgeworfen hast. Außerdem wäre die große Frage, wieso du nicht längst mal mit anderen geredet hast. Ich glaube 100 prozent kompatibel kann man höchstens mit einer Person sein. Ich meine nicht, dass man sich iwann streitet mit Freunden, sondern dass man im natürlichen Lauf der Dinge schon längst auf andere Menschen getroffen wäre und eben nicht mit dieser Person zusammen sitzen würde.
Ich glaube, ich werde etwas missverstanden. Ich bin zufrieden mit meinem Leben und wollte mich nur austauschen. Denn keine Freunde zu haben, gilt ja als allein/einsam etc. Niemand denkt daran, dass man eigentlich viel mehr Freunde hat, wenn man eben nicht sagt; wir sind jetzt Freunde, sondern immer weiter geht.
Aber ich hab das Gefühl, du wirst jetzt ewig mit mir argumentieren, obwohl ich mich nur austauschen wollte
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@Schlaflose Wann problematisiere ich denn was? Ich hab mich einfach für die Geschichten anderer Menschen interessiert in Form eines Austauschs

@Korval ok, und dass ich genauso glücklich bin, das hast du nicht erkannt. Vielleicht noch glücklicher als sie, denn ansonsten würd ich ja nicht so frei sein oder?

@Alyia Hä? Doch, natürlich habe ich das erkannt, darum habe ich doch gesagt, tu es. ^^ Meine Aussage macht doch anders gar keinen Sinn!?

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Dr. Reinhard Pichler
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