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Hi Lee,
Irgendwie kann ich dich sehr gut verstehen! Ich war auch ein Spätzünder, was Liebesbeziehungen angeht. Aber so schön das mit den ersten Küssen und Sex ist, es ist nicht alles und nach einiger Zeit ist der Rausch verflogen und dann gehen die Streitereien los. Eine Beziehung ist auch immer mit Stress und Tränen verbunden, wenn man enttäuscht wird oder sich mit der Zeit auf die Nerven geht. Ich bin nun 54 und lebe wieder in einer Beziehung nach langem Allenisein und muss sagen, das alleinleben war nicht die schlechteste Zeit! Ich bin auch so ein Typ wie du, lieber mit einem guten Buch zuhause, als auf Partys. Auch in jüngerem Alter mochte ich das nicht. Diese sinnkrise erlebe ich auch gerade. Jeder Tag dasselbe, immer alles von vorn...usw. usf. Also damit bist du wirklich nicht allein. Ich bin ziemlich krank und lebe von Hartz4, da ist man im sozialen und finanziellen Abseits. Keine sau interessiert sich für unsereins! Wir sind ja nur Schmarotzer und Bittsteller. Sei froh, du bist jung und hast das Leben noch vor dir. Übrigens ist das Internet eine gute Möglichkeit, jemand kennen zulernen, ohne aus dem Haus zu gehen. Nur mal als Beispiel. Die dunkle Jahreszeit jetzt bringt viele Menschen in Trübsinn, also verzweifle nicht. Schon allein der Gedanke, das es anderen ähnlich geht, tröstet doch. Geniesse einfach die Zeit, die dir allein bleibt und du hast ja deine Eltern, das ist gut so. Mach einfach, was du kannst und willst und was du nicht willst, lass sein. Auch für dich kommen andere Tage, nur meist nicht dann, wenn man es sich am sehnlichsten wünscht!
In dem sinne...frohe adventszeit

@ Susanne

Hut ab vor deinem Optimismus in dieser schwere Zeit.

Wi erträgst du das Alleinsein?

Ich hatte früher damit keine Probleme. Aber seit 2 Jahren nagt das halt an mir und ich versuche irgendwie zu lernen damit umzugehen. Das Gute daran ist, dass ich die Philosophie für mich entdeckt habe. Die Bücher und Schriften geben mir zumindest zeitweise wieder einen stärkeren Halt.
Ich möchte ja Alleinsein können. Aber dennoch überkommen mich, wie eben jetzt, tiefe Phasen der Einsamkeit und Verzweiflung, in denen eben wieder Fragen auftauchen, die mich blockieren.

A


Eine Art Sinnkrise

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Ich empfehle Friedrich Nietzsche.

Ich sehe es so wie Holger. Man merkt doch wirklich, das es dein großer Traum ist, Du sparst schon lange dafür und überhaupt kann Ich auf Anhieb an deinem NICHT-standarmäßigem Hotel Mama nichts schlechtes sehen. Wenn eine Frau das abschreckt (so alt bist Du auch nicht!), dann lass sie gehen - sie hat's nicht anders verdient. Wer dich gerne hat oder liebt, der kann damit (vielleicht nicht dauerhaft) umgehen.

Ich weiß nicht, ob man dauerhaft alleinsein schafft... Kann es nicht empfehlen, früher machte es mir nichts aus, aber mit der Zeit wurde es dann immer schlimmer. Jeder Tag gleicht dem anderen, Probleme macht man nur mit sich aus... Nicht gut!

Evtl. kannst Du ja mal nach 'nem Psy-Treffen/Einzelkontakten in deiner Nähe suchen bzw. 'nen Thread aufmachen. Kann Ich nur empfehlen.

Als ich viele Jahre alleine war, war ich in einsamen Momenten wirklich gefühlt einsam. Da war der Wunsch nach einem Partner groß, die Idealisierung einer Beziehung wie durch ne rosa Brille. Alles erschien mir besser als mein Singledasein.

War ich auf Partnersuche und lernte jemanden kennen, dann wünschte ich mir mein gewohntes Alleinsein oft zurück. Das sichere, gewohnte Einerlei... Alles besser als mich auf einen anderen Menschen einzustellen und einzulassen.

Jetzt, bin ich nach vielen Jahren mir jemandem zusammen und es ist nicht so, wie ich es immer idealisiert habe in einsamen Momenten.

Alles ist anders.
Nicht schlechter, nein.
Aber nicht einfach nur schön. Sondern auch anstrengend und neu.

Was ich damit sagen will ist, das jede Lebenssituation ihre Vor -und Nachteile hat

Zitat:
Ich empfehle Friedrich Nietzsche.

Kurz nebenbei: Er hat mir in schwierigen Phasen immer sehr gut geholfen. Sprachlich ist er wohl das größte Genie der deutschen Geschichte. Kann ich daher nur empfehlen, wenn du dich für Philosophie interessierst und in einer Lebenskrise steckst.

Zitat:
Ich weiß nicht, ob man dauerhaft alleinsein schafft... Kann es nicht empfehlen, früher machte es mir nichts aus, aber mit der Zeit wurde es dann immer schlimmer. Jeder Tag gleicht dem anderen, Probleme macht man nur mit sich aus... Nicht gut!

Ist überhaupt nicht zu empfehlen. Man wird auch mit der Zeit durch dieses Erimiten-Dasein sehr verschroben. Der Mensch ist ein soziales Wesen.

Absolut. Ich denke auch, das das (mit) zu meinen schizoiden/schizotypischen Wesenszügen (nicht allen Menschen gegenüber besonders ausgeprägt) beitrug. Isolation (keine soz. Phobie) und Depressionen sind keine gute Mischung... Früher war Ich anders.

Zitat von Flocke_79:
Als ich viele Jahre alleine war, war ich in einsamen Momenten wirklich gefühlt einsam. Da war der Wunsch nach einem Partner groß, die Idealisierung einer Beziehung wie durch ne rosa Brille. Alles erschien mir besser als mein Singledasein.

War ich auf Partnersuche und lernte jemanden kennen, dann wünschte ich mir mein gewohntes Alleinsein oft zurück. Das sichere, gewohnte Einerlei... Alles besser als mich auf einen anderen Menschen einzustellen und einzulassen.

Jetzt, bin ich nach vielen Jahren mir jemandem zusammen und es ist nicht so, wie ich es immer idealisiert habe in einsamen Momenten.


Zitat von Kuntergrau:
Ist überhaupt nicht zu empfehlen. Man wird auch mit der Zeit durch dieses Erimiten-Dasein sehr verschroben. Der Mensch ist ein soziales Wesen.


Komischerweise ist das genau das, was ich lernen will. Mit mir alleine klar zu kommen. Das muss nicht erimitisch sein. Ich spiele 2x die Woche Fußball, verstehe mich mit meinen Kollegen gut und zuhause habe ich meine Eltern. Besonders mein Vater und ich machen einiges gemeinsam und das gibt mir auch viel. Nichtsdestotrotz akzeptieren sie meine Freiräume und Privatsphäre und mischen sich nicht in meine Angelegenheiten ein. Wenn ich sie etwas frage oder sie brauche, dann sind sie da. Eigentlich ist alles perfekt. Nur schaffe ich es seit geraumer Zeit irgendwie nicht mehr damit umzugehen und das zu genießen. Das ist seitdem mich die Frau in den Wind geschossen hat, in die ich mich irrsinnig verliebt habe.

Mein Problem ist, dass ich das nicht abstreifen kann, sondern mich immer mehr selbst zerfleische. Dann google ich meine Probleme und finde Ratschläge, die mir absolut nichts nützen. Und somit kommt man immer weiter in den Sog, bis man vor dem Punkt steht, wo man sagt es geht nicht mehr. Ich werde weder von meinen Freunden, noch von meiner Familie unter Druck gesetzt oder aufgezogen. Der Einzige, der ein Problem mit seinen Zielen hat, bin ich.

Würde jemand sagen, dass ich viel zu viel auf die Meinung anderer geben, dann könnte ich ihm nur zustimmen.
Und obwohl ich mich viel mit Philosophie beschäftige und an mir arbeite. Ich kriege es nicht in den Griff.

Zitat von Veritas:
Früher war Ich anders.

Inwiefern?

Unbeschwert, von vielen Leuten umgeben (wurden dann immer weniger: Trennung durch Schule/deren Umzug), jeden Tag draußen, Sport, Mist verzapfen, zocken etc. Mit 10 1/2 änderte sich das, da waren einige Leute weg und Ich isolierte mich auch, schaute auf einmal lieber bpsw. Viva Interaktiv statt rauszugehen. Keine Ahnung, was der genaue Grund war, evtl. weil Ich damals schon langsam merkte, das Ich mit vielen gleichaltrigen nichts (mehr) anfangen konnte, da andere Interessen, manche waren mir auch zu kindisch. War kurz auf dem Gym, da hatte Ich mich nur ein einziges Mal mit jemandem getroffen (aber auch nur weil Ich auf der Geburtstags-Ersatzliste war, lol). Hab' zu der Zeit oft nur ferngesehen, Andreas Türck z.B. Oft auch bis spät in die Nacht. Total dämlich, aber mich störte die Einsamkeit gar nicht, nahm das einfach so hin. Erklären kann Ich mir das nicht. Später auf der Realschule besserte sich das (sehr gut Zeit damals), Jahre später war ich wieder komplett allein, Depris fingen langsam so ab ca. Anfang 2004 an, div. andere Stressfaktoren kamen hinzu. Einsamkeit verbittert...

Früher war Ich nicht ansatzweise schizoid/-typisch und misanthropisch eingestellt. Da machten einige Dinge Spaß und man erfreute sich an Kleinigkeiten... Finde es immer bewunderswert, wenn Leute noch optimistisch nach div. Schicksalsschlägen sein können - Ich konnte das nie wirklich. Wenn Ich mir so die Lebensläufe diverse Verbrecher oder Suizidianten anschaue, dann wundert mich das nicht, wenn jemand zur Waffe greift... Das soll nichts rechtfertigen, beileibe nicht, aber nichts passiert einfach so auf der Welt (und durch Killerspiele, Hassrapper usw. schon gar nicht, das ist billigste westliche Propaganda, die den gemeinen Pöbel beeindruckt)...

'tschuldigung für's Abdriften, Ich wollte nur sagen, das Einsamkeit letztenendes Sch_iße ist (wobei Ich mir das gar nicht mehr vorstellen kann, mehrere richtige Freunde zu haben, die nicht zu Verrätern mutieren). Basta.

Also sorry, Ausprägungen wie schizoid etc. pp. haben nun mit dem Thema nur noch bedingt was zu tun. So lange man einen hellen Geist hat, diesen auch nutzt, kann man sich damit gut (auf)fangen. Nur, wenn man auch seinen Geist nicht nutzt, quasi verdummt und abstumpft, dann kann es zu solchen Situationen kommen. Aber davon ist der TE nun meilenweit entfernt von, im Gegenteil.

Bei mir war es ähnlich. Bin in der Volksschule in meinem Heimatdorf nur gemobbt und gehänselt worden. Hauptschule wurde dann besser. Höhere Schule war am Anfang schwer, aber zum Schluss zur Matura (Abitur) hin war es besser. Nach der Matura war ich aber trotzdem irgendwie froh, aus der Schule und ihren Doktrinen raus zu sein. Ich habe lange überlegt, was ich studieren soll, habe mich dann aber für einen Job entschieden, da ich einfach weg von Schulen, Lehrern und Professoren wollte. Und endlich Geld. Hat ja auch gut zum Plan mit dem Ausbauen gepasst. Mit dem Alleinsein kam ich halbwegs gut klar. Aber seit ca. 1 Jahr ist halt aus dem Alleinsein, Einsamkeit geworden.

Wie Veritas geschrieben hat, mich wundert es auch nicht, wenn manche Menschen durchdrehen. Da wird aus dem Frust und der Depression irgendwann Hass. Kennt ihr das Lied Halt von Rammstein? Passt wunderbar zu diesem Thema.


@ holger
Juhu. Noch drehe ich nicht durch.

Na, Marvin. Das hoffe ich doch mal nicht, bei all dem, was Du noch so vorhast. Und ich hoffe und wünsche mir, dass Du das auch durchziehst.

Nichtsdestotrotz zweifle ich immer und grübel drüber nach.

Das meine Freunde um mich alle mit ihren Freundinnen in eigene Wohnungen ziehen, machts mir nicht leichter.

Ich habe auch das Gefühl, dass vieles wieder besser wird, wenn ich erstmal mein eigenes Stockwerk mit Wintergarten und Co habe. Aber das dauert sicher noch 2-3 Jahre. Und ob ich das noch aushalte, weiß ich nicht.

Jedes hübsche Mädchen auf der Straße oder im Fernsehen gibt mir einen Stich und die Sehnsüchte sind wieder da.

Du bist vllt auch einfach nur an einem Wendepunkt...
Willst dich verpaaren
Das halte ich für völlig normal.
Nur heute mal jemanden zu finden wo passt. Das ist die Krux...
Und achte bitte nicht zuuu dolle auf Äußerlichkeiten...
Das Herz ist das aller wichtigste

Stelle dir letztere einfach ohne Plastik vor. Da ist der Wintergarten 100x heißer. 'tschuldigung! Wie gesagt, so wie Du dafür schwärmst, würde Ich dir raten, es auszubauen. Aber sowas von.

Halt habe Ich bestimmt schon mal gehört, aber sagt mir jetzt nichts.

Flocke: Wörd!

Zitat von Flocke_79:
Nur heute mal jemanden zu finden wo passt. Das ist die Krux...


Das stimmt. Und mit dem Ausbau glaube ich, dass es noch viel schwerer wird

Zitat von Veritas:
Flocke: Wörd!

Hasi...ich versteh nur Bahnhof...?
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Lee_Marvin:
Zitat von Flocke_79:
Nur heute mal jemanden zu finden wo passt. Das ist die Krux...


Das stimmt. Und mit dem Ausbau glaube ich, dass es noch viel schwerer wird

Du zweifelst. Und genau das ist das Problem, Dein Problem. Du zweifelst, dass das nicht okay ist, dass dieses und jenes nicht korrekt ist, dass die Frauen das nicht wollen, aber dieses wollen. Du zweifelst an Allem und vor allem an Dir. Zweifel' nicht, mach!

Zitat von holger014:
Also sorry, Ausprägungen wie schizoid etc. pp. haben nun mit dem Thema nur noch bedingt was zu tun. So lange man einen hellen Geist hat, diesen auch nutzt, kann man sich damit gut (auf)fangen. Nur, wenn man auch seinen Geist nicht nutzt, quasi verdummt und abstumpft, dann kann es zu solchen Situationen kommen. Aber davon ist der TE nun meilenweit entfernt von, im Gegenteil.

Würde ich so nicht sagen. Ich war damals allein mit meinen Gedanken und rückte auch mehr in Empathielosigkeit, Misanthropie und Gefühlskälte. Da ich dann auch nur noch arbeiten war, konnte ich meinen Hobbys auch nicht weiter nachgehen. Ich fing mit Selbstgesprächen an, hab komische Eigenarten entwickelt, Mimik + Gestik wurden seltsamer, ich wurde immer apathischer.

Ich werde immer als intelligent eingestuft (ich seh mich selber nicht unbedingt so), aber daran bin ich in der Einsamkeit zerbrochen.

Zitat von Kuntergrau:
Zitat von holger014:
Also sorry, Ausprägungen wie schizoid etc. pp. haben nun mit dem Thema nur noch bedingt was zu tun. So lange man einen hellen Geist hat, diesen auch nutzt, kann man sich damit gut (auf)fangen. Nur, wenn man auch seinen Geist nicht nutzt, quasi verdummt und abstumpft, dann kann es zu solchen Situationen kommen. Aber davon ist der TE nun meilenweit entfernt von, im Gegenteil.

Würde ich so nicht sagen. Ich war damals allein mit meinen Gedanken und rückte auch mehr in Empathielosigkeit, Misanthropie und Gefühlskälte. Da ich dann auch nur noch arbeiten war, konnte ich meinen Hobbys auch nicht weiter nachgehen. Ich fing mit Selbstgesprächen an, hab komische Eigenarten entwickelt, Mimik + Gestik wurden seltsamer, ich wurde immer apathischer.

Ich werde immer als intelligent eingestuft (ich seh mich selber nicht unbedingt so), aber daran bin ich in der Einsamkeit zerbrochen.

Es mag sein, dass man ein wenig verschrobener wird, aber Schizophrenie dürfte dann noch ne andere Ecke sein. Das hängt auch glaube ich immer von den jeweiligen Umständen mit ab und davon, was sonst noch so passiert ist im Leben. Man wird nicht schizo, nur weil man sein Leben lang allein lebt.
Es ist wie mit den sog. Amokläufen. Ein Mensch knallt nicht andere Menschen ab, nur weil er davor laufend Games am PC / Konsole gezockt hat. Die Tatsache, dass Auswirkungen auch bestimmte Ursachen haben, die schiebt man schnell zur Seite. Das meinte ich mit hellen Geist bzw. wachen Geist. So lange ich mich und meine Umwelt hinterfrage und daraus Schlüsse ziehe und nicht denkfaul werde, so habe ich größere Chancen nicht am Rad zu drehen, als wenn ich dieses nicht tue. Das hängt aber immer von einem selbst ab. Daher gibt es ja auch oftmals den Alk., weil man eben nicht gelernt hat nüchtern Dinge zu betrachten und zu hinterfragen. Stattdessen ballert man sich die Birne voll um sich von der Reflektion abzulenken.

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Dr. Reinhard Pichler
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