Hallo,
gleich oben steht Einsamkeit-Hilfe in diesem Themenstrang. Darüber muß ich lächeln, denn vielleicht kann ich mit meiner Sichtweise die Polasierung des Gefühls von Einsamkeit erklären.
Für mich ist Einsamkeit ein Gefühl, das ich brauche - für dich ist Einsamkeit ein Gefühl, das du nicht brauchst. Somit steht Einsamkeit zunächst völlig wertefrei nur als ein Zustand. Während ich darum kämpfe, Einsamkeit zu erhalten, kämpfst du darum, die Einsamkeit zu vernichten. Warum? Die Antworten auf diese Frage sind das eigentliche Problem. Nicht die Einsamkeit selbst, die du bedrohlich (unangenehm) erlebst, sondern die vielen Antworten auf die vielen Warums. Wo wärst du gerne, mit wem und was würdest du gerne machen? Du brauchst Menschen (manche Menschen brauchen auch ein Haustier, Kinder, Enkel...irgendetwas), die ihre Leere ausfüllen. Konsequenterweise solltest du daran arbeiten. Es läßt sich wunderbar über die Einsamkeit jammern, mach was dagegen.
Ein Mensch wie ich empfindet Einsamkeit als Segen. Andere Menschen sind mir zu laut, zu schrill, zu aufregend und Umgebungswechsel kann ich schlecht ertragen, Spontanität macht mich krank. Es ist für mich wesentlich schwerer Einsamkeit aufrecht zu erhalten, denn ich muß ja immer raus - der Mensch ist grundsätzlich von der Gesellschaft abhängig. Bei mir stellt sich die Frage nach dem Warum anders. Ich versinke in meiner Einsamkeit, wie ein Fisch im Wasser versinkt. Ich brauche Einsamkeit, um mich überhaupt um mich kümmern zu können.
Dir dreht sich der Magen um vor Einsamkeit, hast keinen Appetit und fühlst dich komisch und mir geht es genau umgekehrt: ohne Einsamkeit verliere ich meine Identität.
Ich glaube, wenn man sich dieser Polarität bewußt ist, kann man für sich selbst Wege finden mit dem Zustand Einsamkeit besser umzugehen. Ich muß mich nicht dafür rechtfertigen, daß ich Einsamkeit bevorzuge. Aber warum versuchen Menschen sich zu rechtfertigen, wenn sie mal einsam sind, als würden sie mit den Füssen an einem Gehsteig-Kaugummi kleben bleiben? dummerweise reingetreten Einsamkeit ist keine Krankheit, der man mit Hilfe begegnen muß. Man muß sich den Warums stellen und seinen Blick auf die eigenen Möglichkeiten öffnen. Mein Leben hat sich sehr verändert, als ich die Antworten auf meine Warums fand. Die für mich gestellten Bahnen habe ich verlassen müssen und darf jetzt leben, wie ich es kann. Ich darf endlich einsam sein.
Das Argument, Einsamkeit würde Depressive in den Tod treiben, gilt hier ebenfalls nicht. Ich bin episodisch depressiv im Grad mittelschwer bis schwer, und um so mehr brauche ich meine Einsamkeit/Identität. Aber ich stoße dabei bereits an die Grenzen der Gesellschaft, weil es nicht akzeptiert wird. Einsamkeit ist ein gesellschaftlich negativ belegtes Wort, ein Makel.
Es bleibt mir verschlossen, ob jemand aus meinem Text eine Erkenntnis zieht. Schön wäre es, wenn man aber wenigstens seine Sicht auf Einsamkeit relativieren könnte, denn es gibt keine endgültige Definition von Einsamkeit als Gesellschaftsmakel. Für mich ist sie wertvoller Lebensinhalt. Es gibt Gründe und an denen muß man was verändern, in die eine oder andere Richtung.
gleich oben steht Einsamkeit-Hilfe in diesem Themenstrang. Darüber muß ich lächeln, denn vielleicht kann ich mit meiner Sichtweise die Polasierung des Gefühls von Einsamkeit erklären.
Für mich ist Einsamkeit ein Gefühl, das ich brauche - für dich ist Einsamkeit ein Gefühl, das du nicht brauchst. Somit steht Einsamkeit zunächst völlig wertefrei nur als ein Zustand. Während ich darum kämpfe, Einsamkeit zu erhalten, kämpfst du darum, die Einsamkeit zu vernichten. Warum? Die Antworten auf diese Frage sind das eigentliche Problem. Nicht die Einsamkeit selbst, die du bedrohlich (unangenehm) erlebst, sondern die vielen Antworten auf die vielen Warums. Wo wärst du gerne, mit wem und was würdest du gerne machen? Du brauchst Menschen (manche Menschen brauchen auch ein Haustier, Kinder, Enkel...irgendetwas), die ihre Leere ausfüllen. Konsequenterweise solltest du daran arbeiten. Es läßt sich wunderbar über die Einsamkeit jammern, mach was dagegen.
Ein Mensch wie ich empfindet Einsamkeit als Segen. Andere Menschen sind mir zu laut, zu schrill, zu aufregend und Umgebungswechsel kann ich schlecht ertragen, Spontanität macht mich krank. Es ist für mich wesentlich schwerer Einsamkeit aufrecht zu erhalten, denn ich muß ja immer raus - der Mensch ist grundsätzlich von der Gesellschaft abhängig. Bei mir stellt sich die Frage nach dem Warum anders. Ich versinke in meiner Einsamkeit, wie ein Fisch im Wasser versinkt. Ich brauche Einsamkeit, um mich überhaupt um mich kümmern zu können.
Dir dreht sich der Magen um vor Einsamkeit, hast keinen Appetit und fühlst dich komisch und mir geht es genau umgekehrt: ohne Einsamkeit verliere ich meine Identität.
Ich glaube, wenn man sich dieser Polarität bewußt ist, kann man für sich selbst Wege finden mit dem Zustand Einsamkeit besser umzugehen. Ich muß mich nicht dafür rechtfertigen, daß ich Einsamkeit bevorzuge. Aber warum versuchen Menschen sich zu rechtfertigen, wenn sie mal einsam sind, als würden sie mit den Füssen an einem Gehsteig-Kaugummi kleben bleiben? dummerweise reingetreten Einsamkeit ist keine Krankheit, der man mit Hilfe begegnen muß. Man muß sich den Warums stellen und seinen Blick auf die eigenen Möglichkeiten öffnen. Mein Leben hat sich sehr verändert, als ich die Antworten auf meine Warums fand. Die für mich gestellten Bahnen habe ich verlassen müssen und darf jetzt leben, wie ich es kann. Ich darf endlich einsam sein.
Das Argument, Einsamkeit würde Depressive in den Tod treiben, gilt hier ebenfalls nicht. Ich bin episodisch depressiv im Grad mittelschwer bis schwer, und um so mehr brauche ich meine Einsamkeit/Identität. Aber ich stoße dabei bereits an die Grenzen der Gesellschaft, weil es nicht akzeptiert wird. Einsamkeit ist ein gesellschaftlich negativ belegtes Wort, ein Makel.
Es bleibt mir verschlossen, ob jemand aus meinem Text eine Erkenntnis zieht. Schön wäre es, wenn man aber wenigstens seine Sicht auf Einsamkeit relativieren könnte, denn es gibt keine endgültige Definition von Einsamkeit als Gesellschaftsmakel. Für mich ist sie wertvoller Lebensinhalt. Es gibt Gründe und an denen muß man was verändern, in die eine oder andere Richtung.
05.03.2016 01:04 • • 09.03.2016 x 5 #1
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