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Gibts hier jemanden, die/(der) sich auch vorstellen kann,
übers Schreiben ab und an, (Emails), sich gegenseitig etwas unter die
Arme greifen, Wärme geben, winzig Sinn oder besser: Energie ins
andere Leben zu bringen?
(Ist das co-abhängig? Mei, der Mensch ist keine Insel
und ich fühle mich oft sehr einsam.)

Ich bin männlich, 40Jahre alt, eigentlich spätestens seit der Jugend
depressiv bzw. ängstlicher, schwermütiger, empfindlicher, gestörter,
seltsamer ... als es der Norm zuträglich und mir lieb ist.

Heute komme ich soweit für meine Verhältnisse, unter diesen
Voraussetzungen im Schnitt einigermassen klar, weiss aber,
dass sich das ganz schnell ändern kann.
Letztlich stosse ich immer wieder auf eine Grundangst,
eine Grundeinsamkeit - und die Frage, ob das schlicht 'menschlich' ist (human condition)
oder nicht doch irgendwie, auf eine Art, wie auch immer ...
biographisch bedingt. Nicht kompatibel mit dem,
was man so 'menschlich' nennt.

Jedenfalls, deshalb schreibe ich dies hierher,
habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mit Menschen
leichter klarkomme, besser zurechtkomme, mich einfacher
verstehe, die sich an einem ähnlichen Punkt befinden,
die sich vielleicht dieselbe Frage stellen.
Wie die Antwort darauf ausfällt ist vielleicht gar nicht
mal das Wichtigste. Es kommt eher auf die vergleichbare Fragestellung
an, scheint mir.
Wenn man sich zusammen fragt, ist man schonmal nicht
mehr ganz allein.

Hast Du auch Lust auf Fragen oder besser:
einfach auf den Versuch, einen Kontakt aufzubauen,
vielleicht eine Wegstrecke zusammen zu gehen?

Melde Dich, wenn Du magst.
Ich freue mich darauf!

07.08.2009 08:25 • 25.08.2009 #1


5 Antworten ↓


Herzlich Willkommen, HampelMann,
ich denke, du bist hier genau richtig. Hier triffst du viele Leute, mit denen man sich austauschen kann und denen es ähnlich geht wie dir.
Wenn du konkrete Fragen stellst, bekommst du hier bestimmt viele Antworten. Auch von mir, wenn ich etwas dazu sagen kann.

A


Ein paar Zeilen gegen die Einsamkeit

x 3


Zitat von HampelMann41:
eigentlich spätestens seit der Jugend
depressiv bzw. ängstlicher

Gibts nen Grund?

Hallo Hampelmann (fällt mir schwer das zu schreiben, da ich mir sicher bin, daß Du keiner bist),

mir hat Dein Beitrag gefallen.

Auch ich habe Interesse an einem Austausch, der wechselseitig stützt. Ich bin zur Zeit in einer Umbruchphase und Grundängste, mangelndes Urvertrauen, sind immer wieder meine Themen (liegt bei mir ziemlich eindeutig in der Vergangenheit: unerwünscht schon während der Schwangerschaft, Heimkind, mißglückte Adoption,...)

Ich habe bereits eine große Wegstrecke therapeutischer Arbeit hinter mir, aber eben auch noch einiges vor mir . Begleitung auf diesem Weg ist immer wieder schön und bereichernd. Also freue ich mich, wenn Du Dich zurückmeldest.

Zu Deinen Fragen: Ich glaube die Erfahrung in aller letzter Konsequenz allein zu sein, ist tatsächlich eine human condition, genauso wie unsere Endlichkeit und die Zerbrechlichkeit des Lebens. Viele Menschen, die keine belastenden Grenzerfahrungen gemacht haben, sind dazu in der Lage, diese Themen in ihrem Denken und Fühlen auf Abstand zu halten.
Andere werden durch ihre Biographie dazu gezwungen, sich diese Themen anzuschauen. Was eigentlich ja auch nicht schlecht ist, da man in dieser Bewußtwerdung die Chance hat, enorm zu reifen.
Es braucht nach meiner Erfahrung einen sehr langen Atem und viel Geduld, um eine Lebensumfeld zu finden, mit dem man sich wirklich verbinden kann, wo man ein Gefühl des seelischen Zuhause-Seins hat. Das ist echte Arbeit, zumindest so wie ich es erlebe - und eine Arbeit GEGEN die gängigen Trends in unserer Gesellschaft. Das macht es wirklich nicht leicht.

Soviel erstmal. Vielleicht bis bald,

Caja (w, 44 J)

Hallo Hampelmann!
Zitat:
Letztlich stosse ich immer wieder auf eine Grundangst,
eine Grundeinsamkeit - und die Frage, ob das schlicht 'menschlich' ist (human condition)
oder nicht doch irgendwie, auf eine Art, wie auch immer ...

Könnten wir dieser Grundangst auf den Grund gehen?
Liebe Grüße

einmal angemeldet und schon wieder geflüchtet?
Ich kann dich sehr gut verstehen. Habe häufig das Gefühl, die Einsamkeit einfach mit der Muttermilch - sprich mit der ganzen Atmosphäre zu Hause - aufgesogen zu haben und sie nun nie wieder loszuwerden.
Vielleicht ist es etwas Existenzielles, ja - aber ich hätte gerne auf diese so prägende Erfahrung verzichtet, die trotz Therapiejahren einfach mein Leben bestimmt...
Trotzdem habe ich auch erfahren dürfen, wie viel ein Mensch dem anderen in all der Einsamkeit doch geben kann.
Auch dein Text hat mir eine Menge gegeben - das Gefühl zu verstehen, was das Gegenteil von Einsamkeit ist, und sei es nur für einen kurzen Augenblick.
Aber vielleicht bist du ja schon gar nicht mehr hier...
LG, beluga





Dr. Reinhard Pichler
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