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Ich vermute, dass ich niemanden habe, weil ich unter einer Bindungsstärung leide UND keinen Small Talk kann.

Vielleicht leiden wir auch an einer Form des leichten Autismus?

A


Ein Mann mit vielen Defiziten, nicht-anerkannten Fähigkeiten

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Das ist möglich. Ich denke, dass ich das Asperger-Syndrom habe. Auf YouTube war in einem Video zu sehen, dass die Person mit Asperger/Autist lieber tot wäre als mit niemandem Kontakt zu haben.

Bei Therapeuten habe ich die Hoffnung aufgegeben. Sie sagen, dass ich die Lösung selbst finden müsste. Das tue ich schon seit über 20 Jahren und es klappt nicht.

Auf längerer Sicht komme ich mit niemandem aus oder Andere kommen mit mir nicht klar.

Ich handle eher mechanisch: Ich sehe etwas, erlerne es und versuche es 1:1 anzuwenden. Mit Maschinellem kann ich besser umgehen als mit Menschen. Allerdings erkenne ich Körpersprachen.

Ich finde, einen Nobelpreis zu gewinnen ist machbarer für mich, als Freundschaften, Beziehungen zu knüpfen, pflegen.

Wieder einmal hat mich eine Therapeutin abserviert. Sie meinte, ich solle mir einen THerapeuten in der Nähe suchen. So langsam reicht es mir. Für mich steht fest: Ich suche keine Therapeuten mehr auf. Schließlich endet es doch immer damit, dass ich abgelehnt werde, damit ich alles von neuem durchmachen kann. Nein danke.

Mein einziges Problem ist, dass ich nicht weiß wie man verbal kommuniziert und wann man was sagt. Soziale Intuition.

Üben, üben und nochmal üben . . .

Was soll denn das heißen? Wie und womit üben? Ich bin ein Ausgestoßener.

Mein einziges Problem ist, dass ich nicht weiß wie man verbal kommuniziert und wann man was sagt.
Was soll denn das heißen? Wie und womit üben? Ich bin ein Ausgestoßener.

Ein Ausgestossener bin ich auch, aber gerade das gibt die Kraft, jederzeit und
überall den Mund weit aufzumachen, und Kommunikation zu üben . . .

... nur hört dann niemand mehr einem zu, wenn man keinen sozialen Status hat.

Doch, doch, denn Kommunikation ist keine Frage des sozialen Status ...

sondern eine Frage der wohlgewählten Worte, und die kann man üben ...

Zitat von charmest:
Ich bin introvertiert: D.h., dass ich ein mich gekehrter Mensch bin, der viel denkt, wenig redet. Wenn es Themen gibt, über die ich gut bescheid weiß, spreche ich wie ein Wasserfall. Ansonsten schweige ich.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es genau diese zwei Verhaltensmuster eines Introvertierten sind, die bei Extravertierten (also den Meisten) Wut auslöst: Zuviel denken und zu wenig reden. Damit machst du also nur alles schlimmer. Aber weil du wesensmäßig nicht anders kannst (so wie ich), bleibt dir nichts anderes übrig, als dich mit der Lage abzufinden.

Bereits als ich 16 war, hat mich ein Mädchen darauf aufmerksam gemacht, dass es ziemlich irritiert, wenn man zu wenig redet, und dann aber plötzlich doch, wenn es um ein Spezialinteresse geht. Das ist denen zu ungleichmäßig. Am besten kommen immer Menschen an, die relativ abgestumpft oder intelligent sind, aber nur, wenn ihr Redefluss vorausberechenbar ist und sonst alle Signale auf grün stehen. Welche das genau sind, weiß ich auch mit Mitte 40 noch nicht, aber ich arbeite daran. Erst in den letzten sechs Monaten ist es mir gelungen, mit einer neuen Taktik zwei Kolleginnen zum Lachen zu bringen, die mich vor zwei Jahren noch übelst gemobbt hätten, wenn sie mich da schon gekannt hätten. Vorher kriegte ich das nie hin. Vor allem das Schweigen wird von vielen Menschen als Ablehnung ausgelegt. Denken an sich ist für die kein Wert. Denn die gehen immer davon aus, dass du sie nicht magst, wenn du zu viel schweigst. Aber ich wäre ja nie so abgelehnt worden, wenn meine oralen Ausflüsse nicht offen abgelehnt worden wären. Es kommt also auch auf Inhalt und Form an. Leider kann man mit gewissen Inhalten viele Menschen schnell überfordern und mit der Form dann auch nicht mehr viel retten. Dazu kommt noch, dass man sich bei den meisten Menschen nicht dümmer stellen kann, als man ist. Und man sieht ja überall, dass dumme Menschen viel beliebter als intelligente sind. Es hat mich schon als Schüler immer irritiert, dass die Lehrer, die ich am genialsten fand, bei den allermeisten Mitschülern am unbeliebtesten waren. Man sieht das auch daran, dass Bildungsfernsehen und Quotenerfolge sich gegenüberstehen wie Tag und Nacht. Die Masse will einfach nur weiter abgestumpft werden. Mit den Mitteln eines Introvertierten wirst du mit 90% der Mitmenschen nur Ablehnung erfahren, egal, wie du dich verhältst. Wenn du das verinnerlicht und akzeptiert hast, wirst du deinen inneren Frieden finden.

Doch, doch, denn Kommunikation ist keine Frage des sozialen Status ...

sondern eine Frage der wohlgewählten Worte, und die kann man üben ...
Das stimmt so nicht. Bestimmte Kommunikationsinhalte und -formen stehen nicht jedem Menschen zu, sondern sind stark von seinem Status abhängig. Es kann ja auch nicht jeder Schauspieler jede Rolle übernehmen, sondern muss dafür von seiner Ausstrahlung und Erscheinung her geeignet sein.

Verhalten kann man ändern; sein Wesen aber nicht. Wer längere Zeit lang versucht, gegen sein Wesen anzukämpfen, wird psychisch krank.

Zitat von Welle:
Zitat von charmest:
Ich bin introvertiert: D.h., dass ich ein mich gekehrter Mensch bin, der viel denkt, wenig redet. Wenn es Themen gibt, über die ich gut bescheid weiß, spreche ich wie ein Wasserfall. Ansonsten schweige ich.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es genau diese zwei Verhaltensmuster eines Introvertierten sind, die bei Extravertierten (also den Meisten) Wut auslöst: Zuviel denken und zu wenig reden. Damit machst du also nur alles schlimmer. Aber weil du wesensmäßig nicht anders kannst (so wie ich), bleibt dir nichts anderes übrig, als dich mit der Lage abzufinden.

Ich glaube nicht, dass diese Verhaltensmuster bei allen extrovertierten Menschen wirklich Wut auslöst, aber dies wirkt auf jeden Fall sehr irritierend, so dass es zu solchen und ähnlichen Fehlinterpretationen kommt.

Dass dieses Verhalten bei extrovertierteren Menschen zu solchen Fehleinschätzungen führt liegt wohl auch daran, dass dieses obige Verhalten in Wahrheit gar kein Verhalten von Introvertierten ist.
Oft wird leider der Fehler gemacht, dass introvertiert mit schüchtern oder sozialängstlich gleichgesetzt wird. Introvertiert zu sein bedeutet aber nur, dass man in sich gekehrt ist und sehr nachdenklich ist. Ein wirklich introvertierter Mensch kann sich daher durchaus an allen Gesprächen beteiligen, aber er spricht relativ wenig und das was er sagt ist immer sehr überlegt. So ein Verhalten wird dann sogar von den meisten extrovertierteren Menschen durchaus geschätzt oder zumindest respektiert.
Das oben beschriebene Verhalten ist dagegen in Wahrheit ein sozial ängstliches Verhalten, wo ein bestimmtes Sicherheitsverhalten sehr deutlich zum tragen kommt.
Ein sozial ängstlicher Mensch hat nämlich in der Regel große Probleme mit Smalltalk usw. , weil solche Gespräche soziale Kontaktfreude und eine gewisse geistige und gefühlsmäßige Flexibilität voraussetzt. Leider ist ein sozial ängstlicher Mensch da eher blockiert, unsicher und er hat zu viel Angst davor sich zu blamieren oder die Kontrolle über das Gespräch zu verlieren usw. - oft wird dann Smalltalk als etwas sinnloses abgetan, weil man einfach keine Freunde daran entwickeln kann.
Bei richtigen Gesprächsthemen, wo der sozial ängstliche Mensch viel drüber weiß und somit auch viel dazu sagen kann, da fällt das Sprechen dann meist sehr leicht - einfach weil man sich sichererer fühlt und weil man Kontrolle über das Gespräch hat.
Dass dieses Verhalten aber letztlich nur sozialängstliches Verhalten ist erkennt man gut daran, dass bei weiter zunehmenden sozialen Ängsten irgendwann auch die Fähigkeit verschwindet bei solchen Themen sprechen zu können, wo man eigentlich viel drüber weiß und viel dazu sagen könnte. Irgendwann ist dann einfach die Unsicherheit so groß, dass man praktisch gar nichts mehr sagen kann.
Hinzu kommt, dass bei nachlassenden Ängsten auch die Fähigkeit und Freude am Smalltalk entsteht, besonders weil dieses viele Nachdenken weniger wird.

Ich möchte dazu anmerken, dass ich im Umgang mit Japanern eine ganz andere Rückmeldung erfahre als im Umgang mit westlich geprägten Menschen. Ich habe jahrelang in einer japanischen Firma in Deutschland gearbeitet und bei denen wurde ich immer gefragt, ob ich mit ihnen dies und jenes mitmachen wollte. Da konnte ich einfach ich selbst sein und musste nicht immer zwangsweise Emotionen zeigen, denn bei Japanern sind Emotionen fast so verpönt wie bei Vulkaniern.

Das Problem für Introvertierte sind die Anderen, nicht man selbst. Ich habe jahrelang das gleiche durchgemacht wie charmest und wäre fast daran zerbrochen. Bis ich irgendwann beschlossen habe, mich von allzu emotinalen Menschen fernzuhalten und nur noch Kontakt zu nachdenklichen Introvertierten gesucht habe. Man kann also durchaus introvertiert und erfolgreich sein. Man darf sich nur nicht von Extravertierten (nicht: Extrovertierten) runterziehen lassen.

Zitat von Welle:
Und man sieht ja überall, dass dumme Menschen viel beliebter als intelligente sind.

Ich kenne auch einige intelligente Menschen, die beliebt sind - nur die sind halt meist extrovertiert (ja, ich drücke mich hierbei gerne umgangssprachlich aus ).
Kenne aber auch jemanden, der intelligent und introvertiert ist, aber ein sehr großes schauspielerisches und sozial-manipulatives Talent hat - und dementsprechend auch beliebt ist.

Zitat von Welle:
Da konnte ich einfach ich selbst sein und musste nicht immer zwangsweise Emotionen zeigen, denn bei Japanern sind Emotionen fast so verpönt wie bei Vulkaniern.

Dafür werden die Emotionen dann in den Animes ausgelebt

Zitat von Welle:

Bis ich irgendwann beschlossen habe, mich von allzu emotinalen Menschen fernzuhalten und nur noch Kontakt zu nachdenklichen Introvertierten gesucht habe.

Ich bin sehr emotional, aber auch introvertiert und entsprechend nachdenklich.
Aber mit auffällig extrovertierten Menschen komme ich auch nicht klar.

Über Kommunikation im privaten Bereich mache ich mir gar nicht soviele Gedanken.
Mein Smalltalk beschränkt sich auf Wie geht´s ? und Was machst du so ? - und bei den restlichen Gesprächsthemen lasse ich mich davon leiten, was mich gerade interessiert oder worüber mein Gegenüber sprechen möchte.
Ich denke schon, dass das viel mit Übung zu tun hat bzw. mit Übung durch Erfahrung - so ähnlich wie beim Auto fahren.

Extrovertiert ( auch ich steh auf das O ) oder Introvertiert zu sein hat nichts mit Intelligenz , Nachdenklichkeit oder Emotionalität zu tun . Genauso wenig wie Intelligenz mit ...Klugheit , in Ermangelung eines besseren Wortes gleich zu setzen ist . Intelligente Leute können auf ihre Art und Weise schrecklich dumm sein, man muss nur mal ein paar Wissenschaftliche Bücher quer lesen um das zu begreifen . Von mir aus kann einer Jahre lang nachdenken und dennoch nur Schwachsinn verzapfen.

Ich selber bin extrovertiert , nachdenklich und rational und mag introvertierten Menschen eigentlich ganz gerne , sofern man ihnen nicht alles aus der Nase ziehen muss oder an Humorlosigkeit leiden . Sie bilden meistens einen guten Gegenpart und ich würde sie nicht alle über einen Kamm scheren . Wie Ulrifda konnte ich beobachten das so manch ein Introvertierter unglaublich gut reden konnte und dementsprechend auch beliebt war. Diese Leute besaßen aber auch
eine Innere Ruhe , Selbstbewusstsein und eine allgemeine Festigkeit und ließen sich von mir nicht in die Ecke drängen oder überfordern . Ich konnte machen , es war kein Problem wenn ich die Unterhaltung trug und ich hatte nie das Gefühl das ich die Leute runterziehe, mit meiner Happy-Go-Lucky Art . Warum sollte man das auch tun ?
Es ist einfach eine Frage der persönlichen Präferenzen im Umgang mit Menschen. Es macht mir Spaß offen zu sein , herum zu wirbeln und schnell und viel zu reden. Meine Gefühle direkt zu zeigen finde ich ehrlich , die Leute wissen sofort woran sie bei mir sind . Eine gesunde Portion Wut hat noch niemanden geschadet , solange die Gefühle nicht mit einem durchgehen . Wenn du es nicht tust , whatever , das ist deine Sache . Wenn man Augen im Kopf hat merkt man eh meistens wie das Gegenüber sich fühlt , ob es sie interessiert , oder sie sich berechtigt fühlen nachzufragen ist eine andere Geschichte. Manchmal denke ich , das manchen Personen erwarten das man immer Händchen hält und auf sie zu kommt .

w0rd, Wild Card.

Introvertierte Leute als die intelligenteren und nachdenklicheren darzustellen, finde ich gewagt. Ich umgebe mich auch lieber mit Leuten, denen man nicht dauernd alles aus der Nase popeln muss und bei denen man ständig das Gefühl hat, man müsste dieses unangenehme Schweigen brechen.

Wer dauernd reden muss, muss meist auch nur eine innere Leere kompensieren.
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Okay o-O. Warum sitzen wir dann nicht alle zusammen und schweigen uns an während wir unsere Bauchnäbel betrachten bis Buddhas aus ihnen herauspurzeln ? Was ist denn für dich innere Leere ? Keinen tiefsinnigen Gedanken, Unsicherheit , geringes Selbstbewusstsein ? Was ist für dich tiefsinnig ? Und woher weißt du wie es im Inneren Anderer Leute aussieht ?

Meistens sprechen Menschen ja, um Kontakt mit anderen aufzunehmen, in einen Dialog mit ihnen zu treten, Nähe herzustellen.
Ich habe aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass es Menschen gibt, die eher Monologe halten und nicht wirklich an einem Austausch interessiert sind. Dabei kam bei mir dann manchmal das Gefühl auf, als Gegenüber austauschbar und nicht wirklich persönlich gemeint zu sein. Ich empfand es so, als ob das viele Reden geradezu dazu dienen würde, wirklichen Kontakt oder Nähe zu vermeiden. Ich denke deshalb, dass manchmal auch Unsicherheit oder Angst der Grund sein kann, warum jemand sehr viel redet.

Zitat von Wild_Card:
Okay o-O. Warum sitzen wir dann nicht alle zusammen und schweigen uns an während wir unsere Bauchnäbel betrachten bis Buddhas aus ihnen herauspurzeln ? Was ist denn für dich innere Leere ? Keinen tiefsinnigen Gedanken, Unsicherheit , geringes Selbstbewusstsein ? Was ist für dich tiefsinnig ? Und woher weißt du wie es im Inneren Anderer Leute aussieht ?

Ich kann nichts dafür, dass mir bei ziemlich vielen Leuten schlecht wird, wenn ich deren Gequatsche mit anhören muss. Das ist doch meist nur reden um des Redens willen. Egal, Hauptsache irgendwas. Orales Lausen sozusagen.

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Dr. Reinhard Pichler
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