Zitat von HerrLoremIpsum:Wenn du mein Leid als abschreckend wahrnimmst, dann schreckten dich die Mehrheit aller jungen Menschen ab. Diese gewichten romantische Liebe ebenso wichtig wie ich. Bestes Beispiel Corona: Es ging nicht eine Woche bis ein Artikel über Singles und Corona erschien. Ein Dutzend weiterer folgten. Singles beschrieben, wie sie unter der unfreiwilligen romantischen Abstinenz litten. Eine Ausbleiben romantischer Erlebnisse wie zum Beispiel einem Date sei für sie nicht zumutbar. So schilderte eine Frau sie hätte die Abstinenz nicht mehr ausgehalten, weshalb sie sich wieder begann mit Männern zu treffen. Seitdem ging es ihr erheblich besser. Die anderen porträtierten Singles unternahmen ähnliche Schritte. Hier bringen Menschen andere Menschen wegen einigen Monaten Abstinenz in Gefahr. Ich lebe seit 400 Monaten in unfreiwilliger Abstinenz. Aber stimmt, ich übertreibeAber auch vor Corona fiel mir auf, wie exzessive meine Zeitgenossen ihr Liebesleben auskosten. So sprang beispielsweise meine Schwester sofort in die nächste Beziehung, wenn sie die aktuelle beendete. Manchmal klagte sie nach Wochen, wie einsam sie sich fühlte, nur weil sie zurzeit keine Beziehung führte. Meine anderen Altersgenossen gaben ähnliche Klagen von sich, wenn sie mal für einige Monate keinen Partner hatten.Aber ja genau ich bin bessesen eine Frau zu haben nur ich.
Da ist aber ein Grundproblem Eurer Generation.
Man muss immer unter Leuten sein, man muss ständig in einer Beziehung sein, man muss immer Action haben (egal in welcher Definition), schlafen kann man, wenn man tot ist - und ansonsten ist man nichts wert.
Dass das Hopping von einer Beziehung in eine Andere am Ende gar nicht zielführend ist, weil man entweder die letzte Beziehung nie wirklich verarbeitet hat oder weil es nie etwas war, was wirklich eine Beziehung kennzeichnet, ist überhaupt nicht mehr im Fokus.
Zudem merkt man immer, wie gering das natürliche Selbstwertgefühl dieser Generation ist - man definiert sich nur über andere, über Dinge, Beziehungen etc.
Daraus resultiert dann auch das Problem, nicht mit sich allein sein zu können, was zB in meiner Generation im Großen und Ganzen noch großartig klappt, aber wir hatten eine andere Elterngeneration, sind ganz anders aufgewachsen, haben großteils auch etwas andere Weltgefüge.
Und ja, ich habe lange Zeit mit verschiedenen Generationen gearbeitet, da lernt man sehr viel über Menschen
09.07.2020 12:41 •
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