Wenn das Ehrenamt geleistet wird, um sich selbst zu helfen, dann ist es ehrenamtliche Selbsthilfe. Und das evtl auf Kosten derer, denen man eigentlich helfen sollte.
Also Beispiel Tafel: Da werden z.gr.T. schrottige Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben. Wer hat etwas davon?
1. Der Staat. Er braucht die Hartz-Bezüge nicht zu erhöhen, denn er kann sich auf die Tafel verlassen und unterstützt die auch selbst. Und in der Gesellschaft ist diese Institution ja auch längst ziemlich unkritisch aufgenommen worden.
2. Die Lebensmittelkonzerne. Sie müssten für die Entsorgung der vergammelten und abgelaufenen Lebensmittel viel Geld aufbringen. So aber spenden sie es der Tafel, bekommen so wohl Steuervorteile, von wegen Spende oder so, die verteilt es an die Bedürftigen und d i e entsorgen das dann zu hause unentgeltlich, weil die Hälfte von dem Kram, den die bekommen einfach ungeniessbar ist.
3. Die institutionen, die das Zeug ehrenamtlich verteilen. Sie bauen darauf, dass sie neue Mitglieder erhalten und so mehr Kohle und mehr Einfluss. Z.B. Kirchen.
4. Die Ehrenamtlichen. Sie dürfen sich besser fühlen. Das reicht von a) gutem Gewissen, weil unentgeltliche Arbeit geleistet, bis z) dem Gefühl über andere zu stehen.
So ist allen geholfen?
Nein!
Die Armut wurde manifestiert.
Arbeitsplätze werden abgebaut.
Korrigiert mich, wenn ihr etwas anderes dazu wisst. Denn das ist nicht Meinungssache, sondern Faktensache.
Das ist z.B. der Grund, warum ich keine Altkleider mehr in den Container gebe. Ich zerschneide sie einzeln, die Arbeit mache ich mir ehrenamtlich.....und werfe sie in den Müll, denn auch dort würden sie sonst herausgefischt.
Also, ich erwarte keine Diskussion, weil die evtl auch zu politisch ausfallen würde/müsste und hier fehl am Platze wäre.
Ich wollte das nur mal anmerken, weil ich es sehr wichtig finde. Und würdig, mal zu erwähnen, da immer wieder der einfach daher gesagte Rat kommt: Du bist einsam und brauchst Kontakt/Anerkennung? Dann mache was Ehrenamtliches.
22.12.2012 12:03 • • 24.12.2012 #1