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Ehrenamt . Da dachte ich bisher ganz lapidar an Hilfe für Andere. Selbstlos, weil unbezahlt. Aber seit ich etwas mehr hingehört und hingesehen habe..........naja.
Wenn das Ehrenamt geleistet wird, um sich selbst zu helfen, dann ist es ehrenamtliche Selbsthilfe. Und das evtl auf Kosten derer, denen man eigentlich helfen sollte.

Also Beispiel Tafel: Da werden z.gr.T. schrottige Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben. Wer hat etwas davon?
1. Der Staat. Er braucht die Hartz-Bezüge nicht zu erhöhen, denn er kann sich auf die Tafel verlassen und unterstützt die auch selbst. Und in der Gesellschaft ist diese Institution ja auch längst ziemlich unkritisch aufgenommen worden.
2. Die Lebensmittelkonzerne. Sie müssten für die Entsorgung der vergammelten und abgelaufenen Lebensmittel viel Geld aufbringen. So aber spenden sie es der Tafel, bekommen so wohl Steuervorteile, von wegen Spende oder so, die verteilt es an die Bedürftigen und d i e entsorgen das dann zu hause unentgeltlich, weil die Hälfte von dem Kram, den die bekommen einfach ungeniessbar ist.
3. Die institutionen, die das Zeug ehrenamtlich verteilen. Sie bauen darauf, dass sie neue Mitglieder erhalten und so mehr Kohle und mehr Einfluss. Z.B. Kirchen.
4. Die Ehrenamtlichen. Sie dürfen sich besser fühlen. Das reicht von a) gutem Gewissen, weil unentgeltliche Arbeit geleistet, bis z) dem Gefühl über andere zu stehen.

So ist allen geholfen?
Nein!

Die Armut wurde manifestiert.
Arbeitsplätze werden abgebaut.

Korrigiert mich, wenn ihr etwas anderes dazu wisst. Denn das ist nicht Meinungssache, sondern Faktensache.


Das ist z.B. der Grund, warum ich keine Altkleider mehr in den Container gebe. Ich zerschneide sie einzeln, die Arbeit mache ich mir ehrenamtlich.....und werfe sie in den Müll, denn auch dort würden sie sonst herausgefischt.

Also, ich erwarte keine Diskussion, weil die evtl auch zu politisch ausfallen würde/müsste und hier fehl am Platze wäre.
Ich wollte das nur mal anmerken, weil ich es sehr wichtig finde. Und würdig, mal zu erwähnen, da immer wieder der einfach daher gesagte Rat kommt: Du bist einsam und brauchst Kontakt/Anerkennung? Dann mache was Ehrenamtliches.

22.12.2012 12:03 • 24.12.2012 #1


39 Antworten ↓


Ein schwieriges Thema, mit dem ich mich auch schon lange beschäftigt habe. Ich glaube, dass man trotzdem dort helfen sollte, wo es heute mangelt. Z. B. Seniorenbetreuung und Altenpflege. Ein einzelnes Gespräch mit einem alten Menschen kann da schon für beide Seiten viel bewirken. Wir selbst werden immer älter (vielleicht das einzig gerechte) und eines Tages sind wir vielleicht in ähnlicher Situation und es wäre schön, wenn uns jemand zuhört oder einfach mit uns spricht.

A


Ehrenamt gegen Einsamkeit?

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Ich finde Ehrenamt dann toll, wenn man sich und den anderen damit hilft. Für seelisch angeschlagene Menschen ist ehrenamtliche Tätigkeit eine tolle Sache, ganz ohne großen Stress (denn man wird nicht bezahlt und kann deshalb auch wieder leicht damit aufhören wann/wenn man will und so gelassen sein bei der Tätigkeit wie man will) teilzuhaben an gesellschaftlichem Leben. Und das kann dan in dem Fall auch der erste Schritt sein um sich dann auch wieder an bezahlte Arbeit/Jobs zu wagen.

Natürlich ist es auch kritisch zu sehen, ob an manchen Stellen nicht auch eine bezahlte Kraft eingesetzt werden könnte/sollte...das muss jeder dann für sich abwägen, ob er das möchte und was er für einen Nutzen davon hat. Denn darum geht es auch bei Ehrenamt, was nutzt es mir, der ich ehrenamtlich tätig bin. Man kann es nur ausprobieren, wie man sich dabei fühlt und was alle davon haben...ich habe viele tolle Sachen gemacht und mich dabei nochmal ganz anders kennengelernt. Und es ist toll, viel entspannter als die bezahlten Kollegen durch die Gegend zu laufen...ich muss mir auch keinen großen Stress machen, was die Kollegen von mir halten/denken...ich bin frei mit dem Wissen, wenn es mir zu blöd ist/wird, dann kann ich jederzeit gehen...man wird teilweise sogar anders/freundlicher behandelt als Ehrenamtlicher von anderen. Hat auch was von Freiheit und die äußere Unabhängigkeit macht einen ggf. auch innerlich unabhängig fühlend; tolle Erfahrung!

Ob die Tafel sinnvoll ist oder nicht, darüber lässt sich streiten...so wie es jetzt ist kann es nicht bleiben; dass Langzeitarbeitslose Menschen ohne Almosen nicht mehr überleben können. Und das war auch nicht das ursprüngliche Ansinnen der Tafeln dafür tätig zu sein- sie wollten Obdachlsen Menschen helfen. Diese neue Langzeitarbeitslosen-Armut und die Menschen in Sorgen treiben ist ganz offensichtlich staatlich gewollt...und es ist an uns und an der Gesellschaft das anzuprangern (geschieht ja grade auch ganz toll durche den Armutsbericht!) und den Staat zu Veränderungen aufzufordern.
Für die Supermärkte etc. ist das Aussortieren für die Tafeln im übrigen wohl eher zusätzliche Arbeit als eine Art billige Entsorgung; es ist eher eine menschliche Sache, es tut allen Beteiligten gut noch essbare Dinge nicht wegschmeißen zu müssen etc.---aber billiger ist das für die Konzerne bestimmt nicht.

Zitat von Augustmond:
Die Armut wurde manifestiert.
Arbeitsplätze werden abgebaut.

Korrigiert mich, wenn ihr etwas anderes dazu wisst. Denn das ist nicht Meinungssache, sondern Faktensache.


Wenn man Obdachlose/Arme Menschen mit Almosen versorgt, dann ist das bestimmt auch immer kritisch zu sehen, weil man natürlich auch eine gewisse Tatenlosigkeit dieser Menschen damit fördern kann, viele richten sich vielleicht ein mit dieser Versorgung. Ich finde aber, hier zählt die Menschlichkeit mehr und das nicht Wegsehen wollen, wenn es anderen Menschen schlecht geht, wenn sie verhungern, weil sie schwach sind, weil sie nicht so funktionieren wie allgemein gewünscht. Es ist menschlich nicht wegzusehen und diese Menschen zu versorgen...ihnen Essen und warme Kleidung zu geben. Viele von ihnen würden verhungern und erfrieren. Und es ist gut, dass diese Menschen Zuwendung erfahren, erkennen, dass sie nicht ganz vergessen werden von der Gesellschaft. Sie erhalten Aufmerksamkeit, oft sogar Liebe und Verständnis und das kann so manchem die Kraft und dem Mut geben, wieder für sich selber sorgen zu wollen. Menschen die in Not geraten sind, können da nicht immer wieder selber herausfinden...es braucht einfach auch Menschen, die bereit sind jemanden mal eine Weile zu unterstützen. Das erfahren wir ja auch unseren den Familien.
Das es Menschen gibt, die dann in diesem versorgt werden Zustand verweilen, okey, damit muss man rechnen, aber es ist denke ich auch legitim, es gibt schwache Menschen, es gibt Menschen, die haben Dinge erfahren, die sie einfach nicht mehr anders leben lassen. Sie wollen (können nur) so leben. Gut, wenn es Menschen gibt, die sich ab und an mal um sie kümmern und schauen, dass sie ab und an noch etwas Menschlichkeit erfahren, Würde....So denke ich.


Zitat von Augustmond:
Das ist z.B. der Grund, warum ich keine Altkleider mehr in den Container gebe. Ich zerschneide sie einzeln, die Arbeit mache ich mir ehrenamtlich.....und werfe sie in den Müll, denn auch dort würden sie sonst herausgefischt.


Altkleider sollte man tatsächlich nicht mehr in Container tun, weil dahinter einen ganze Industrei steckt, die die Kelidung in ärmere Länder verkauft. Dadurch wird in diesen Ländern die eigene Bekkeidungsindustreu zerstört, weil die Altkleider viel erschwinglicher für alle sind. Hinter Altkleidersammlungen stehen keine Almosen, diese werden sorteuiret und verkauft.

Aber was spricht dagegen, wenn ein armer Mensch (d)eine Hose aus dem Abfall holt und sie ggf. selber trägt...oder jemand noch etwas mit einem alten Möbelstück von dir anfangen kann!?
In der Natur ist es übrigens immer so, dass die eine Spezies von den Überresten (Nahrung etc.) der anderen lebt...-nur wir Menschen räumen zu sehr auf und lassen für andere kaum noch etwas übrig, diskutieren sogar darüber, ob wir Vögel im Winter mal was abgeben sollten...
manchmal sind auch unsere Mitmenschen darauf angewiesen...für eine kurze oder längere Weile...

Zitat von Augustmond:
Also Beispiel Tafel: Da werden z.gr.T. schrottige Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben.
Schrottige Lebensmittel?! Wie kommst du denn darauf?

Ganz im Gegenteil, es ist doch bekannt, dass bei uns - in Deutschland - wahnsinnig viele Lebensmittel schon weggeworfen werden (müssen), die noch absolut in Ordnung sind und noch tage-, wochen- oder monatelang haltbar wären. Die Supermärkte z.B. verkaufen nichts mehr, dessen MINDESThaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. MINDEST heißt, dass das Lebensmittel noch viel länger haltbar ist, aber ab dem angegebenen MHD inder Qualität allmählich nachlässt.
Es gibt ja inzwischen viele Menschen, die freiwiliig und ohne materielle Not ihre Lebensmittel aus Supermarkt-Containern herausklau(b)en, um gegen diese Verschwendung zu protestieren.

Und es werden außerdem nicht nur Waren aus Supermärkten in die Tafeln gebracht. Warst du schon mal in einer Bäckerei kurz vor Ladenschluss? Hast du gesehen, welche Massen an Brötchen, Kuchenstücken, Brot da oft noch liegen, frisch und knackig, aber am nächsten Tag nicht mehr vekauft werden (können), weil keiner sie will oder weil dafür nicht genügend Platz in der Theke wäre? Wenn die zu einer Abgabestelle für Bedürftige oder Interessenten gebracht werden, finde ich das äußerst beruhigend. Ich frage oft am Abend kritisch nach, was sie mit den vielen übrig gebliebenen Waren machen.

---

Die Frage, ob die Tafeln Nutzen stiften oder eher schaden, ist natürlich eine andere. Die Frage, die mich dabei bewegt, hast du gar nicht aufgeführt, nämlich, ob sich manche der Nutzer nicht viel zu sehr an diese Einkaufsquelle gewöhnen und sich dann erst recht nicht mehr um eine Arbeit bemühen. So etwas gibt es ganz sicher auch. Ich finde, dort sollten in erster Linie bedürftige alte Leute einkaufen dürfen, die sich ihre kümmerliche Rente nicht mehr durch Arbeit aufbessern können. Oder meinetwegen auch Eltern mit minderjährigen Kindern, dann aber beschränkt auf Obst, Gemüse und etwas Fleisch - eben das, was besonders teuer ist und was Kinder besonders brauchen.

----

Und dass viele Arbeitsstellen durch die Ehrenamtlichen ersetzt werden, ist wohl auch so. Trotzdem gäbe es viele Arbeitsstellen einfach nicht, weil dafür kein Geld im öffentlichen Haushalt ist. Alle die Besuchsdienste bei Alten, Kranken und chronisch kranken Kindern im Krankenhaus, z.B. Oder die ehrenamtliche Nachhilfe für arme Schüler. Da gibt es einen so riesigen Bedarf, dass das nicht aus Steuergeldern zu finanzieren ist. (Besser wären mehr Lehrer und kleinere Klassen, aber derzeit ist die Lage halt so wie sie ist.)
Usw. usw.

Natürlich sollten die Ehrenamtlichen nicht ausgenutzt werden. Diesen Eindruck habe ich derzeit ganz besonders bei vielen karitativen Stiftungen. Diese operieren fast nur mit kostenlosen Ehrenamtlichen, häufen aber den Ruhm und Dank der Gesellschaft auf sich selbst bzw. den Stifter. Das halte ich eher für Ausbeutung.

---

Dass aber die Ehrenamtlichen selber etwas davon haben, wenn sie anderen helfen: Das willst du ihnen vorwerfen oder wegnehmen? Sollen sie also GAR NICHTS dafür bekommen? Die anderen bekommen Geld UND Anerkennung und Befriedigung. Die Ehrenamtlichen wenigstens letzteres. Ich finde das sehr gut und notwendig. Wer als Ehrenamtlicher keine Anerkennung und keinen Dank dafür bekommt (entweder von dem, dem er geholfen hat, oder von seinem Vorgesetzten), der wird allzu bald ausgebrannt sein. Das kann aber wohl nicht im Sinne der Gesellschaft sein.

Zitat von crazyfruit:
Altkleider sollte man tatsächlich nicht mehr in Container tun, weil dahinter einen ganze Industrei steckt, die die Kelidung in ärmere Länder verkauft. Dadurch wird in diesen Ländern die eigene Bekkeidungsindustreu zerstört, weil die Altkleider viel erschwinglicher für alle sind. Hinter Altkleidersammlungen stehen keine Almosen, diese werden sorteuiret und verkauft.
Auch das wurde inzwischen widerlegt. Die Konkurrenz neuer, billiger Kleidung in Afrika kommt aus Fernost, nicht von unseren Altkleidern. Diese sind auch dort für die Ärmsten immer noch ein rettender Strohhalm. Und verschafft dort auch vielen kleinen Händlern auf dem Land noch ihren kleinen Lebensunterhalt.

Zitat von GastB:
Zitat von Augustmond:
Also Beispiel Tafel: Da werden z.gr.T. schrottige Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben.
Schrottige Lebensmittel?! Wie kommst du denn darauf?

....

Warst du schon mal in einer Bäckerei kurz vor Ladenschluss?

Warst du schon mal bei der Tafel?

Nur Müllhalden-Stöbern oder Hungertod sind eine Steigerung.

Auf der einen Seite stimmt es aber das viel mehr hungern würden, wenn die Tafel es nicht gebe und so lange es die Tafel gibt, gehen die harz vier leute auch nicht mal in massen auf die Strassen zum protestieren oder randalieren weil sie einfach hunger haben.

Zitat von Nyan:
Warst du schon mal bei der Tafel?

Nur Müllhalden-Stöbern oder Hungertod sind eine Steigerung.


Manchmal macht ein voller Mund einen vollen Magen

und

manchmal macht ein voller Magen einen vollen Mund

Bei der Tafel wird nur das gespendet, was nicht mehr verkauft werden kann. Lebensmittel mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum und hartes Gebäck.

Ich weiß nicht wie bei euch das organisiert wird. Bei uns werden Leute in kleineren Gruppen rein gelassen, und davor streiten sie sich draußen um die ersten Plätze, oder kommen schon ein paar Stunden vor dem Einlass und stehen so lange auf dem Gehsteig. Es sind fast nur Russen dort, Deutsche gehen nicht mehr hin, weil sie das Hermugeschubse nervt.

Wenn man selbst kein Mitleid oder Gnadenbrot im Alter erwartet, muss man sich daran beteiligen. Natürlich unterstützt man durch so entwürdigende Maßnahmen das System, das eben das alles hervorbringt. Wenn sie schon Behindertenwerkstätte errichten, könnten sie das gleiche mit Alten und Arbeitslosen tun. Ein paar Stunden am Tag arbeiten lassen und dafür einen regulären Lohn auszahlen anstatt Müll zu verteilen. Nur sind sie dazu nicht imstande, weil nichts da ist, womit man wirtschaften könnte - also weiter Schulden machen und hoffen, dass das alles erst nach der eigenen Amtsperiode zusammen kracht oder gar nach dem Ableben.

Oder hat jemand was anderes beobachten können?

Zitat von GastB:
Zitat von crazyfruit:
Altkleider sollte man tatsächlich nicht mehr in Container tun, weil dahinter einen ganze Industrei steckt, die die Kelidung in ärmere Länder verkauft. Dadurch wird in diesen Ländern die eigene Bekkeidungsindustreu zerstört, weil die Altkleider viel erschwinglicher für alle sind. Hinter Altkleidersammlungen stehen keine Almosen, diese werden sorteuiret und verkauft.
Auch das wurde inzwischen widerlegt. Die Konkurrenz neuer, billiger Kleidung in Afrika kommt aus Fernost, nicht von unseren Altkleidern. Diese sind auch dort für die Ärmsten immer noch ein rettender Strohhalm. Und verschafft dort auch vielen kleinen Händlern auf dem Land noch ihren kleinen Lebensunterhalt.


Es gab grade kürzliche eine Fernsehreportage im ZDF glaube ich, in der es nur um die Verwertung der Deutschen Altkleider ging und wo es genau so beschrieben wurde, wie ich es widergegeben habe.
Altkleidersammlung ist nachdem ein Geschäfft, das viele Strukturen in 3 Welt Ländern zerstört.

In der Reprortage wurde geraten, die Altkleider besser wegzuschmeißen oder aber auch direkt in hiesige Kleiderkammern zu bringen. Um Kleiderspenden an arme / bedürftige Menschen geht es bei Altkleidercontainern nicht mehr.

Grade die kleinen Händler werden durch die großen Altkleiderfirmen zerstört. Das sind riesge Firmen, die die Altkleider verwerten, da kriegt kein kleiner was von ab! Und deutsche Kleidung ist besonders beliebt, weil sie oft noch sehr gut erhalten und recht modisch ist und damit eben auch recht profitabel - so die Fernsehreportage.

Ihr könnt Altkleider am besten bei den Wohlfahrtsverbänden abgeben!

Das hat Sinn.

Dort kaufen sie Bedürftige für einen symbolischen Preis, der dem Verband zu gute kommt und für wohltätige Zwecke zur Verfügung steht, oder eben bekommen sozial Schwache die Kleider aufgrund einer kurzen Klärung ihrer Lage umsonst.

Zitat von crazyfruit:
Grade die kleinen Händler werden durch die großen Altkleiderfirmen zerstört. Das sind riesge Firmen, die die Altkleider verwerten, da kriegt kein kleiner was von ab! Und deutsche Kleidung ist besonders beliebt, weil sie oft noch sehr gut erhalten und recht modisch ist und damit eben auch recht profitabel - so die Fernsehreportage.

Die ich auch gesehen habe - oder eine andere als du, erst vor einigen Wochen. Da habe ich GANZ kleine Händler gesehen, die weit fahren, um ein paar dieser Kleidungsstücke kaufen zu können, damit dann in ihr Dorf und Umgebung zurückfahren und dort mit einem kleinen Gewinn wieder verkaufen.

Zum Wohlfahrtsverband damit.




Andere tragen dann die Sachen noch.

Ehrenamt? Wann denn bitte schön? Ich bin den ganzen Tag beruflich unter Menschen und trotzdem einsam.

Zitat von Träumerin,47:
Ehrenamt? Wann denn bitte schön? Ich bin den ganzen Tag beruflich unter Menschen und trotzdem einsam.



Thema verfehlt...setzen!


(huch, ich sehe grade, das ist dein erster Beitrag hier, ich hoffe du kannst Spaß verstehen!)
Sponsor-Mitgliedschaft

Mädels schreibt doch mal eine Positivliste.

Was müsste geschehen, wie sollten sich die anderen euch gegenüber verhalten, damit ihr glücklich seid? Was alles müssten sie tun?

Vielleicht kommt am Schluss heraus, dass man erstmal in eigener Sache ehrenamtlich tätig sein sollte bevor man etwas ganz ohne eigene Ansprüche für die anderen tun kann.

Vielleicht sind auch deshalb die anderen so zurückhaltend, weil es ihnen selbst nicht gut geht.

Wenn ich Sorgen hab, gehe ich oft die Straße entlang und sehe keine Leute.

Zitat von crazyfruit:
Zitat von Augustmond:
Die Armut wurde manifestiert.
Arbeitsplätze werden abgebaut.

Korrigiert mich, wenn ihr etwas anderes dazu wisst. Denn das ist nicht Meinungssache, sondern Faktensache.


Wenn man Obdachlose/Arme Menschen mit Almosen versorgt, dann ist das bestimmt auch immer kritisch zu sehen, weil man natürlich auch eine gewisse Tatenlosigkeit dieser Menschen damit fördern kann, viele richten sich vielleicht ein mit dieser Versorgung. Ich finde aber, hier zählt die Menschlichkeit mehr und das nicht Wegsehen wollen, wenn es anderen Menschen schlecht geht, wenn sie verhungern, weil sie schwach sind, weil sie nicht so funktionieren wie allgemein gewünscht. Es ist menschlich nicht wegzusehen und diese Menschen zu versorgen...ihnen Essen und warme Kleidung zu geben. Viele von ihnen würden verhungern und erfrieren. Und es ist gut, dass diese Menschen Zuwendung erfahren, erkennen, dass sie nicht ganz vergessen werden von der Gesellschaft. Sie erhalten Aufmerksamkeit, oft sogar Liebe und Verständnis und das kann so manchem die Kraft und dem Mut geben, wieder für sich selber sorgen zu wollen. Menschen die in Not geraten sind, können da nicht immer wieder selber herausfinden...es braucht einfach auch Menschen, die bereit sind jemanden mal eine Weile zu unterstützen. Das erfahren wir ja auch unseren den Familien.
Das es Menschen gibt, die dann in diesem versorgt werden Zustand verweilen, okey, damit muss man rechnen, aber es ist denke ich auch legitim, es gibt schwache Menschen, es gibt Menschen, die haben Dinge erfahren, die sie einfach nicht mehr anders leben lassen. Sie wollen (können nur) so leben. Gut, wenn es Menschen gibt, die sich ab und an mal um sie kümmern und schauen, dass sie ab und an noch etwas Menschlichkeit erfahren, Würde....So denke ich.

Ich denke, du hast mich da missverstanden. Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn es jemandem so schlecht geht, dass er voll abgerutscht ist und selbst nicht mehr hochkommt. Meine Befürchtung ist nieundnimmer, dass sich einer auf diese Almosen ausruhen könnte. Wenn ich jemandem selbst DAS nicht gönnen würde.....ohjeeeee, DAS wäre arm. Ich finde aber das es unwürdig ist, Almosen zu verteilen. Es sollte Wohnraum und Psychosoziale Hilfen geben. Das wäre schön und möglich°! Aber diese pure Almosenverteilung lässt die Menschen in ihrer Armut. Wobei ich natürlich auch keine einfache Lösung parat habe.
Zumal ich auch eher weniger an Obdachlose gedacht hatte, als ich das schrieb.....aber stimmt, für die ist die Tafel wohl ursprünglich gestartet worden.


Zitat von Augustmond:
Das ist z.B. der Grund, warum ich keine Altkleider mehr in den Container gebe. Ich zerschneide sie einzeln, die Arbeit mache ich mir ehrenamtlich.....und werfe sie in den Müll, denn auch dort würden sie sonst herausgefischt.


Altkleider sollte man tatsächlich nicht mehr in Container tun, weil dahinter einen ganze Industrei steckt, die die Kelidung in ärmere Länder verkauft. Dadurch wird in diesen Ländern die eigene Bekkeidungsindustreu zerstört, weil die Altkleider viel erschwinglicher für alle sind. Hinter Altkleidersammlungen stehen keine Almosen, diese werden sorteuiret und verkauft.

Aber was spricht dagegen, wenn ein armer Mensch (d)eine Hose aus dem Abfall holt und sie ggf. selber trägt...oder jemand noch etwas mit einem alten Möbelstück von dir anfangen kann!?

Weil s würdelos ist, wenn sich jemand Kleider aus dem Müll holen muss, damit er was zum Anziehen hat. Jedenfalls in einem so reichen Land wie der BRD!
Wenn jemand containern geht.... und das aus reinem Idealismus macht....bitte sehr. Nix dagegen. Aber die, die bei uns den Müll durchwühlen, die scheinen mir wenig Idealismus zu besitzen, was das angeht.

Zitat von GastB:
Zitat von Augustmond:
Also Beispiel Tafel: Da werden z.gr.T. schrottige Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben.
Schrottige Lebensmittel?! Wie kommst du denn darauf?

Ja, ich war da. Du auch? Es war schrecklich!
Gurken im Glas 2 Jahre (!) über Haltbarkeitsdatum. Salat in Plastik, der regelrecht eine Alk. ausgepustet hat, beim Öffnen. Ne gönnerhaft hingehaltene Schokorolle....ebenfalls fast genau 1 Jahr über Haltbarkeitsdatum. Champignons in Plastikverpackung, die wir gleich dort gelassen haben, weil die total braun und nass waren. Das ist gesundheitsschädlich! Irgendwelche Würstchen, wo die Angaben nur in chinesischer oder sonstiger asiatischer Schrift draufstanden, man konnte das Haltbarkeitsdatum und die Inhaltsstoffe gar nicht erst lesen.......sowas darf hier nicht mal verkauft werden. Aber die Bedürftigen sollen s essen? Kaffee in irgendwelchen Aluhüllen von ner Fluggesellschaft 2 Jahre drüber. Schrumpeliges Obst und Gemüse. Usw.
Ich hatte in nem Bericht gesehen, dass angeblich einwandfreie Nahrungsmitel abgegeben werden. Aber DAS ist mal glatt gelogen!


Ganz im Gegenteil, es ist doch bekannt, dass bei uns - in Deutschland - wahnsinnig viele Lebensmittel schon weggeworfen werden (müssen), die noch absolut in Ordnung sind und noch tage-, wochen- oder monatelang haltbar wären. Die Supermärkte z.B. verkaufen nichts mehr, dessen MINDESThaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. MINDEST heißt, dass das Lebensmittel noch viel länger haltbar ist, aber ab dem angegebenen MHD inder Qualität allmählich nachlässt.
Es gibt ja inzwischen viele Menschen, die freiwiliig und ohne materielle Not ihre Lebensmittel aus Supermarkt-Containern herausklau(b)en, um gegen diese Verschwendung zu protestieren.

Wenn sie das tun, ist es ihre freie Entscheidung und genau DA liegt der Unterschied. Wobei ich genau deshalb, weil Leute wie du, die nun anführen als Grund dafür, dass die Tafel legitim ist, ätzendund schädlich für die Armutsbekämpfung empfinde!

Und es werden außerdem nicht nur Waren aus Supermärkten in die Tafeln gebracht. Warst du schon mal in einer Bäckerei kurz vor Ladenschluss? Hast du gesehen, welche Massen an Brötchen, Kuchenstücken, Brot da oft noch liegen, frisch und knackig, aber am nächsten Tag nicht mehr vekauft werden (können), weil keiner sie will oder weil dafür nicht genügend Platz in der Theke wäre? Wenn die zu einer Abgabestelle für Bedürftige oder Interessenten gebracht werden, finde ich das äußerst beruhigend. Ich frage oft am Abend kritisch nach, was sie mit den vielen übrig gebliebenen Waren machen.

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Die Frage, ob die Tafeln Nutzen stiften oder eher schaden, ist natürlich eine andere. Die Frage, die mich dabei bewegt, hast du gar nicht aufgeführt, nämlich, ob sich manche der Nutzer nicht viel zu sehr an diese Einkaufsquelle gewöhnen und sich dann erst recht nicht mehr um eine Arbeit bemühen.

Die Republik sollte es endlich einsehen: Es gibt nicht genügend Arbeit für alle. Weiter unten führst du es ja sogar an, dass an Arbeitsplärtzen gespart wird. Es werden Stellen abgebaut. Das hat einmal den Grund, dass immer mehr Druck ausgeübt wird und auch den Grund, dass nunmal immer mehr technologisiert wird. Und gerade ein psychisch geschwächter Mensch soll sich da nun im hartten Arbeitsmarktkampf behaupten?
Unrealistisch.

So etwas gibt es ganz sicher auch. Ich finde, dort sollten in erster Linie bedürftige alte Leute einkaufen dürfen, die sich ihre kümmerliche Rente nicht mehr durch Arbeit aufbessern können.

Oder meinetwegen auch Eltern mit minderjährigen Kindern, dann aber beschränkt auf Obst, Gemüse und etwas Fleisch - eben das, was besonders teuer ist und was Kinder besonders brauchen.

Nein, die sollten mehr Geld erhalten!

----

Und dass viele Arbeitsstellen durch die Ehrenamtlichen ersetzt werden, ist wohl auch so. Trotzdem gäbe es viele Arbeitsstellen einfach nicht, weil dafür kein Geld im öffentlichen Haushalt ist. Alle die Besuchsdienste bei Alten, Kranken und chronisch kranken Kindern im Krankenhaus, z.B. Oder die ehrenamtliche Nachhilfe für arme Schüler. Da gibt es einen so riesigen Bedarf, dass das nicht aus Steuergeldern zu finanzieren ist. (Besser wären mehr Lehrer und kleinere Klassen, aber derzeit ist die Lage halt so wie sie ist.)
Usw. usw.

Natürlich sollten die Ehrenamtlichen nicht ausgenutzt werden. Diesen Eindruck habe ich derzeit ganz besonders bei vielen karitativen Stiftungen. Diese operieren fast nur mit kostenlosen Ehrenamtlichen, häufen aber den Ruhm und Dank der Gesellschaft auf sich selbst bzw. den Stifter. Das halte ich eher für Ausbeutung.

---

Dass aber die Ehrenamtlichen selber etwas davon haben, wenn sie anderen helfen: Das willst du ihnen vorwerfen oder wegnehmen? Sollen sie also GAR NICHTS dafür bekommen? Die anderen bekommen Geld UND Anerkennung und Befriedigung.

welche Anderen?
Ich habe es hinterfragt und ich bleibe da kritisch. Ich finde es zum größten teil falsch

Die Ehrenamtlichen wenigstens letzteres. Ich finde das sehr gut und notwendig. Wer als Ehrenamtlicher keine Anerkennung und keinen Dank dafür bekommt (entweder von dem, dem er geholfen hat, oder von seinem Vorgesetzten), der wird allzu bald ausgebrannt sein. Das kann aber wohl nicht im Sinne der Gesellschaft sein.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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