Dieses Gefühl kenne ich sehr gut.Es kommt mir manchmal so vor, als hätte ich mein leben nur geliehen, könnte es sofort wieder zurück geben und würde die ganze zeit aus koffern leben ohne einen platz in dieser welt zu finden, den ich mein zuhause nennen könnte. Ich gehe zur uni, treffe mich mit freunden, gehe feiern, trinken und tanzen, stehe jeden tag wieder auf, habe sogar ideen, was ich mit meiner zukunft anfangen könnte und frage mich trotzdem die ganze zeit nach dem sinn.Es fühlt sich oft so an, als würde nichts in meinem leben wirklich mir gehören. Ich glaube ich habe mein ganzes leben bis jetzt immer nur auf den Erwartungen anderer aufgebaut, habe mir meine gefühle zurecht gebogen,so dass sie irgendwie gepasst haben, dass ich irgendwie gepasst habe,habe mich unsichtbar gemacht, mich versteckt, meine tränen wegrationalisiert und meine Einsamkeit versucht mit anderen Menschen zu betäuben.Bis sich nichts mehr in meinem Leben echt angefühlt hat, nichts mehr lebendig. Und ich auch nicht mehr funktionieren konnte. Bis wirklich gar nichts mehr ging, ich einfach im bett geblieben bin. Ich hab immer gedacht, ich muss perfekt sein, um nur ein kleines bisschen gemocht zu werden. Ich war mehrere monate in einer psychiatrischen Klinik und fange langsam an zu begreifen, dass das leben mehr sein kann als ich immer dachte, dass es nicht darum geht perfekt zu sein, dass ich lernen muss mich um mich selbst zu kümmern, mich zu retten, dass ich wieder lernen muss zu fühlen, was ich brauche und was mir gut tut. Im Moment fühle ich mich wie in einem schwebezustand, ich weiß einfach noch nicht worum es für mich im leben gehen kann. Ich weiss nicht wie ich glücklich werden kann und mit mir leben soll.
Ich wünsche dir auf jeden fall, ganz viel kraft und mut deinen weg zu finden. Manchmal erlangt das leben schon ein bisschen mehr sinn, wenn man dinge ausprobiert, die man sich vorher nicht getraut hat. Ich glaube, man muss einfach ausprobieren, erfahrungen sammeln und sich kennenlernen um einen sinn für sich zu entdecken.Vielleicht hängt dieses gefühl der sinnlosigkeit auch einfach mit unserer zeit zusammen. Es gibt keinen zusammenhalt mehr, es zählt zu allererst, was man leistet und man wird komplett überfordert durch die unzähligen möglichkeiten sein leben zu gestalten.
Ein sehr schönes buch zur sinnsuche ist Erika von elke heidenreich. gibt mir in traurigen momenten auf jeden fall das gefühl doch nicht ganz verloren zu sein.
01.05.2007 18:34 •
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