Ex-Mitglied
auf meinem Lebensweg begegnen mir Menschen, die nur unterhalten werden wollen, die sich selbst aufgegeben haben.
Ich stehe dem ratlos gegenüber und kann immer wieder nur den Abstand wählen, wenn meine Energie nur zur Unterhaltung anderer benutzt wird.
Da ich das von klein auf kenne, selbst nicht gesehen zu werden und weil ich mich selbst leider auch als Erwachsener immer wieder unterwürfig verhielt, sehe ich es als meine Aufgabe, neue Wege zu wählen.
Ich befinde mich in einem Prozess mit meinem Sozialarbeiter, dem ich von meinen 20 Seiten Lebensgeschichte immer eine halbe Seite oder Seite vorlese.
Er erklärt mir die Gewalt, da er sehr erfahren ist im Bereich Kinder- und Jugendarbeit.
Das bringt Prozesse in Gang, führt in Zustände nahe des Suizids und normalisiert sich dann wieder.
Es ist gut, wenn ich mit der gefühlten Angst liebevoll bei mir bleiben kann.
Täglich wenigstens einen Spaziergang/Bewegung ist auch sehr wichtig.
Mir meiner Gefühle, gerade der des Kindes mit 3 bis 6 Jahren, das ich war, bewusst zu werden, fühlt sich dennoch als der stimmige Weg an.
(Keine Psychopharmaka, kein Alk.)
Diese Prozesse sind deshalb notwendig, da alles darauf aufbaut.
Mein inneres Kind braucht diese Zuwendung. Zu lernen ist, Zusammenhänge im Sozialen zu deuten, gesunde Grenzen zu finden. Mit mir selbst in Frieden zu kommen.
Eine Selbsthilfegruppe Angst mit drei weiteren Menschen besuche ich regelmäßig, obwohl ich weit dafür fahre. Bin in der Gegend neu. Tägliche kindliche Ängste sind die Regel und für mich normal.
Sehr viel habe ich ausprobiert, bin beruflich im sozialen Bereich gescheitert, in kleinen Gemeinschaften habe ich nicht meinen Platz gefunden und auch ein weltlicher Minijob hat nicht funktioniert.
Es besteht die Möglichkeit zu einem Praktikum in einer Behindertenwerkstatt für mich. (ADS, Asperger, Angst und Depression)
Meine Mutter starb 1999. Mein Bruder starb 2017.
Mein Vater war mein Leben lang abwesend. Mein einziger noch lebender Bruder wünscht keinen Kontakt. Also bin ich allein.
Von klein auf habe ich Einschränkungen und bin oft überfordert. Allein die Aufgabe, mich so anzunehmen, empfinde ich als eine große.
Psychotherapie ist denen zu heiß sagte mir ein Mitarbeiter vom sozialen Dienst. Sie wurde im Mai 2022 abgelehnt und seit Dezember 2023 erhalte ich dauerhaft eine geringe Erwerbsminderungsrente.
Lernen will ich, mein Herz zu öffnen, wieder Lebensfreude zu erfahren, einen für mich realistischen Weg finden.
Jetzt habe ich die Hoffnung, in wenigen Monaten, wenn die Lebensgeschichte durchgearbeitet ist, erneut Therapie zu versuchen.
Es ist gut, alles zu fühlen und für mich da zu sein. Das innere Kind, das alleine war, braucht meine Zuwendung.
Vielleicht bin ich allein, um mir meiner Bedürftigkeit bewusst zu werden und dass ich selbst mich mir annehmen darf.
Danke, dass es möglich ist, das hier zu teilen.
Alles Liebe und Gute auf deinem Weg.
20.01.2024 13:17 • • 04.02.2024 x 5 #1