Zitat von Sommerbluete:Was verstehst du denn dann darunter, eine Depression aktiv anzunehmen.
Den Prozess, der z. B. in dem verlinkten Video eingeleitet wird. Keine kognitive Beschönigungen des Zustandes, sondern seine Daseinsberechtigung anerkennen. Beispiel: Bei einer Lungenentzündung versteht man Fieber als eine nützliche Symptomatik, da ja aufgrund der erhöhten Körpertemperatur für das Immunsystem bessere Bedingungen und für den Krankheitserreger schlechtere Bedingungen erschaffen werden.
Bei psychischen Prozessen lehnt man aber Symptome ab, weil man der Überzeugung ist, dass das Leben immer schön sein muss und alles andere als permanentes Glücksgefühl ein eigenes Versagen darstellt. Dass dem nicht so ist, führt uns gerade die reaktiv oder neurotisch entstandene Depression vor, die sich aus dem inneren Konflikt anhand der Diskrepanz zwischen Vorgabe (Wunsch) und tatsächlichem Geschehen ergibt. Wenn ich dann auch noch das Symptom bekämpfe, was geschieht wirklich? Es findet ein Kampf gegen sich selbst statt, weil ich selbst die Symptomatik und auch das Problem dahinter bin. Der Kampf ist von vornherein verloren, weil es nur einen Verlierer geben kann, was sich früher oder später, vielleicht auch erst während künftiger Lebenskrisen auch wieder negativ auswirken kann.
Aber man muss auch unterscheiden können. Was ist eine Depressive Episode?
Hier auf dem rechten Rand ist die ICD-10-Klassifikation
http://de.wikipedia.org/wiki/Depression#DiagnoseUnd im Text weiter oben auch weitere Symptome, die mit Depression einhergehen können, Ängste, Zukunftsängste, durch Selbstentwertung bedingte Ängste usw. Depression kann, bedeutet aber nicht immer nur eine Abflachung des affektiven Erlebens.
Zitat:Eine Depression hat einen Grund, aber man kann sich tolle Situationen schaffen, die intensiver Wirken als dieser Grund. Und wenn man ihn kennt, bzw. herausgefunden hat, kann man diese Schwierigkeiten mit der aus dem neuen Glück gewonnenen Energie angehen.
Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit, Deprimiertheit, Traurigkeit - das sind alles ganz normale Gemütsschwankungen. Aber auch da kann man sich nach dem Auslöser fragen um den eigenen Zustand dauerhaft zu verbessern.
Guck, manche würden vielleicht sogar schon hier von einer Depression sprechen....
http://www.denkfabrikat.net/artikel/deprimiertheit-20 Ist doch so zutreffend der Artikel...
Aber ich kenne auch Fälle, in denen aus vermeintlich medikamentös geheilter Depression nach einem Schicksalsschlag durch tolle Vorgaben und persönlichen Durchhaltewahn eine zuvor latent vorhandene narzisstische Störung pathologische Ausmaße bekam. Aus Gewalt gegen sich selbst kann Gewalt gegen andere entstehen, sowie sich auch Depression in psychotische Zustände wandeln kann.
Psychotherapie ist also immer die bessere Wahl. Wenn es tatsächlich eine Depressive Episode ist.