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Hallo zusammen,
Ich habe mich lange dagegen gewehrt mich in so einem Forum (was ich nicht herabsetzen möchte) anzumelden nur, ich weiß nicht wohin mit meiner Trauer und ich finde nicht, dass ich ein Fall für den Psychiater bin......zumindest denke ich so aber ich kann auch falsch liegen. Ich weiß auch nicht, wo ich anfangen soll weil, man nicht alles schreiben kann. Vorab entschuldige ich mich schon mal für diverse Rechtschreibfehler. Ich schreibe aus dem Bauch heraus.

Der Auslöser war meine gescheiterte Beziehung mit einer Frau die ein Kind aus einer früheren Beziehung hat. Mit dieser Frau war ich 5 Jahre zusammen. Wir waren sehr glücklich zumindest eine Zeit lang. Am Anfang war es sehr schwer mich, mich dran zu gewöhnen, dass noch ein Kind was 2 1/2 Jahre alt war im Spiel war weil, ich vorher mit Kindern nichts am Hut hatte. Ich reißte mich zusammen und akzeptierte es in meinen Leben und bemühte mich, dass dieses Kind mich akzeptierte.

Es war eine sehr harte Zeit aber irgendwann sagte das Kind Papa zu mir und ab da wurde es mir ernst. Ich behandelte das Kind so, ob es mein eigener Sohn ist und brachte ihn alles bei was man einem Kind beibringen kann. Natürlich habe ich am Anfang viel falsch gemacht als Vater aber ich lernte schnell und legte meine Fehler ab. Ich war glücklich ein Vater zu sein und das Kind zu beschützen und zu hüten, damit es auf den richtig Weg ist.

Das ging alles eine ganze Zeit lang gut bis ich merkte, dass meine Freundin immer weniger zu Hause war und ich auf das Kind aufpassen mußte. Ob es in der Woche war oder am Wochenende, sie war oft weg und es viel mir schwer nach 10 Stunden Arbeit (Bin Straßenbauer) noch die Energie aufzubringen, damit ich mich um das Kind kümmern konnte. Auch da reißte ich mich zusammen und schaffte es.
Ich liebte diese Frau und ich gab ihr alles, ich sorgte für alles.....gab meinen letzten Cent und meine Liebe. Dennoch fühlte ich mich ausgenutzt und habe mein Verhalten geändert. Ich habe ihr gesagt, dass es nicht mehr so weiter geht und dass sie eine Mutter sei und kein Partygirl. Das sie auch Pflichten hat und nicht alles auf mich abwälzt.

Sie hat dann nach 3 Wochen Schluss gemacht und ist sofort mit dem leiblichen Vater der sich vorher einen schei. um sein Kind gekümmert hat, zusammen gekommen. Mein Herz ist durchschnitten und meine Seele ist in kleine Puzzleteilchen zersprungen und ich kann es nicht zusammenfügen. Mein Herz wurde gebrochen durch eine Frau für die bedingoslos alles gemacht hätte und dadurch wurde ich verbittert und sehr sehr traurig. Ich war eine sehr traurige Person und die Traurigkeit wurde später durch Zorn ersetzt.

Dadurch verlor ich meine ganzen Freunde und mich selber auch. Ich weiß das es meine Schuld ist aber ich fühlte mich wohl in der Einsamkeit und durch die Einsamkeit, verlor ich auch jedenliches Mitgefühl für alles. In mir war keine Liebe mehr und ich fühlte mich wohl in diesem Zustand, weil mir keiner mehr weh tun konnte bzw. Verletzen konnte. Alles was schön, sanft und gütig war, habe ich aus meinen Kopf und aus meinem Herzen verbannt und so habe ich mir eine Mauer gebaut die keiner durchbrechen konnte.

So lebte ich fünf Jahre lang und durch meine Art, haben sich viele Personen vor mir gefürchtet. Durch meine unbarmherzige und harte Art habe ich viele Menschen wehgetan und auch manchmal bewusst, sodass die dann schnell das Weite suchten. Die einzigen Personen die mich nicht so kannten, war meine Familie denn da habe ich so getan ob alles in Ordnung wäre.

Jetzt kommt der verrückte Abschnitt und das ist wirklich kein Scherz von mir.

Ich habe eine ganze Zeit lang sehr viele Horrorfilme, Psychothriller etc. geschaut. Irgendwann mal habe ich mir so gedacht, guck dir mal einen Liebesfilm an den eine Bekannte von mir (mehr oder weniger) empfohlen hat. Ich habe mir diesem Film angeguckt und zum allerersten Mal, sind mir nach fünf Jahren die Tränen gekommen. Ich wusste nicht was los war, ich konnte nicht aufhören zu weinen und das als Mann. Alles was sich angestaut hatte, kam alles auf einmal raus. Ich habe die ganze Nacht durch geweint bis ich arbeiten musste und reiste mich zusammen.

Nach der Arbeit lag ich auf meine Couch stundenlangen und grübelte über mich nach und war noch immer sehr betroffen von diesen Film der mein Leben so widerspiegelte und mich emotional so getroffen hat. Ich fing an wieder zu trainieren...... ich wollte nicht mehr so leben und wollte mich aus meinen jetzigen Leben befreien und ein neues Kapitel aufschlagen. Ich wollte nicht mehr so leben, wollte auch nicht mehr so sein und habe mich mehr und mehr an positive Sachen heran getraut, die ich vorher so geblockt habe. Ich schaute in den Spiegel und sagte zu mir selber: Mein Gott, was hast du mit dir gemacht?!

Ich habe mein komplettes Umfeld umgekrempelt, wurde freundlicher und lächelte wieder. Es tut mir gut wie ich jetzt bin und das soll sich auch nicht ändern aber es kam natürlich auch die Traurigkeit wieder und auf einmal war meine Einsamkeit nicht mehr so schön.... gar nicht schön! Die Einsamkeit versucht mich wieder runter zu ziehen und ich weiß nicht wie ich daraus kommen soll denn eins ist sicher, sie wird mich auffressen wenn ich es weiterhin zulasse.

Ich kämpfe Jahr dagegen an, versuche jeden Tag positiv zu denken und zu fühlen. Dazu kommt noch, dass ich die Traurigkeit nicht überwinden kann weil, ich mit bestimmten Sachen noch nicht abgeschlossen habe auch wenn es schon fünf Jahre her ist. Ich will endlich wieder rausgehen und ganz einfach Leben und auch mal wieder eine Frau ansprechen und auch was zu lassen. Ich will auch zu gerne eine Partnerin haben nur muß bei mir alles stimmen denn, wer will schon einen Mann haben der soviele Baustellen hat. Ich kann mit meiner Familie über sowas nicht reden, die würden sich sonst zu sehr Sorgen machen und deshalb will ich mit anderen darüber reden oder schreiben. Vielleicht kann man sich gegenseitig helfen.
Deshalb würde ich mich freuen eine Gesprächspartnerin zu haben. Warum eine Gesprächspartnerin? Weil ich mich da öffnen kann.

08.02.2015 16:14 • 08.03.2015 #1


18 Antworten ↓


Herzlich Willkommen, Amboss!
Deine Geschichte klingt wirklich traurig und sie hat mich sehr nachdenklich gemacht. Wie ist es möglich, dass ein Mensch einen anderen so zerstört? Das war nicht ihr Recht. Ich finde, du schlägst dich schon viel zu lange damit rum. Fünf Jahre? Wow. Zu einem Psychiater gehörst du meiner Meinung nach wirklich nicht, denn Medikamente würden deine Gefühle nur unterdrücken. Wahrscheinlich wäre es gut, wenn du das Ganze nochmal Stück für Stück aufarbeitest. Da sind Amateure wie in diesem Forum aber eher nicht der richtige Ansprechpartner. Du solltest dich um einen Platz bei einem Psychologen (oder einer Psychologin, wenn dir das leichter fällt) bemühen. Spezialisiert auf Tiefenpsychologie sollte er sein. Es wird dauern, bis du einen Platz bekommst, aber du hast schon fünf Jahre gewartet. Dagegen ist ein halbes oder auch ein ganzes Jahr fast nichts. Du kannst mehrere Psychologen kennen lernen, sie werden dir sagen, ob du dort richtig bist. Ich würde es dir wünschen!

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Der Schmerz und die Traurigkeit fressen mich auf

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Danke Kriss aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich für Psychologen nicht bereit bin......ich meine damit Angesicht zu Angesicht darüber zu sprechen. Ich kann auch ganz schwer Gefühle zeigen obwohl sie verhanden sind und ich will sie auch zeigen aber irgendetwas blockiert das.

Man fängt auch nachzudenken ob das Leben noch einen Sinn macht in diesen Zustand den ich jetzt bin. Da sage ich mir selber......ja es macht Sinn.....das kann doch nicht alles gewesen sein. Ich möchte einfach wieder fühlen und mich verlieben können.

Ok, ich kann dich zu nichts drängen. Aber ich denke wirklich, dass es dir helfen würde. Natürlich brauchst du da viel Überwindung, aber wenn du einen Psychologen gefunden hast, dem du vertraust und langsam anfängst, zu erzählen, wird es sicher leichter. Er/sie nimmt ja auch dein Tempo an. Du musst da nichts sagen, was du nicht willst. Und wenn du irgendwo auf eine Warteliste kommst, hast du immer noch locker 6-18 Monate, bis du überhaupt dort anfängst und in der Zeit kannst du dich ganz in Ruhe mental darauf vorbereiten.

Wenn du aber erst mal so etwas loswerden willst, kannst du mir gerne schreiben. Ich habe ein offenes Ohr für dich. Du bist nicht ganz allein damit und ja: das Leben macht Sinn!

@ Amboss :
Trauer ist ein Zustand der irgendwie zum Leben dazu gehört. Ich kenne tiefste Trauer aus eigener Erfahrung sehr gut, aber ich weiß dass ich noch lebe solange sie da ist. Momentan gibt es Höhen und Tiefen bei mir, und ich bin dankbar dafür. Ich denke dass Du schon einen sehr großen Schritt gemacht hast in die richtige Richtung. Du hast lange Zeit nichts mehr gefühlt, und jetzt ist die Trauer da. Der aktuelle Prozess ist sehr schmerzhaft, aber es ist ein Schritt nach vorne. Es werden noch sehr viele Schritte folgen, es wird auch welche geben die Dich wieder zurück werfen, aber jeder noch so kleine Schritt ist richtig ! Und jede Erfahrung die wir machen - egal ob positiv oder negativ - formt uns zu dem was wir am Ende sind. Und das, was wir aus uns und dem viel zu kurzem Leben machen, haben wir ganz alleine in der Hand.

@ JazzTown

Danke für diese Worte.....ich weiß das Trauer und Schmerz zum Leben gehören aber das kann nicht mein ständiger Begleiter sein. Wenn ich mich z.B. über etwas freue dauert es nicht lange, bis wieder diese kraftlosigkeit kommt und mich wieder herunterzieht ohne dass ich jetzt über was nachdenke was mich eventuell runterzieht. Ich kämpfe ja aber das kostet sehr viel Energie.....zumindest ist es bei mir so.

Hallo Amboss Du schreibst,daß du nach deinem Zusammenbruch wieder angefangen hast,zu leben,dein gesamtes Umfeld umzukrempeln,wieder etwas für
dich zu tun(Sport)und vor allem:Wieder Gefühle zuzulassen.Du brauchst keinesfalls einen Psychologen,wofür?Du hast geliebt,alles gegeben und wurdest enttäuscht.Das passiert jeden Tag 10000en Menschen,du hattest/hast Liebeskummer,den wohl jeder hier kennt.Aber,wie schon gesagt,du hast wieder angefangen,nach dieser großen Enttäuschung zu leben,du spürst Freude,aber natürlich auch immer mal wieder Traurigkeit.Weißt du was ?Verzeih der Frau,denn eigentlich ist sie das bemitleidenswerte Geschöpf,sie wird wahre Liebe nie kennenlernen,du dagegen schon.Du weißt doch:Es ist 1000 mal besser,zu lieben und mal enttäuscht zu werden,als nie geliebt zu haben,denn das bedeutet auch,nie gelebt zu haben.Schau jetzt nach vorne,vergib der Frau,und du wirst merken,wie die traurigkeit immer weniger wird.Dann bist du auch bereit für eine neue Liebe! Ciao,Amboss(was ein origineller Name,smile)

Wahre Worte schreibst du da nur ich habe kein Liebeskummer denn, die Frau ist mir egal aber was von allen übrig geblieben ist, ist Schmerz und Trauer. Natürlich passiert so was 10000 von Menschen und noch schlimmeres aber macht es nicht weniger schmerzhaft.

Natürlich hast du damit Recht was du geschrieben hast aber das alles umzusetzen und am Ball zu bleiben ist sehr schwer.....zumindest für mich denn, es spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Ich kämpfe aber.....

Den Namen Amboss habe ich mir gegeben weil, ich (eigentlich) so widerstandsfähig bin wie ein Amboss und dass man auf mich draufhauen kann wie man will (keine Schläge). Ich bleibe Standhaft.........nur bei dieser eine Sache nicht......

Hey Amboss,

hat sich bei dir inzwischen was getan? wie gehts dir? kannst du dein neue Leben weiter führen? die trauer kommt immer in solchen wellen die mal größer mal kleiner ausfallen. bis sie iwann ganz abklingen.

grüße
Krasno

Hi Krasno
Mir geht es eigentlich ganz gut......das Leben geht weiter aber es geht traurig weiter. Ich versuche jeden Tag positiv den Tag zu starten und versuche mich viel abzulenken. Ich muß noch einige Sachen verarbeiten und das dauert aber ich gebe nicht auf denn, ich lebe noch und bin Gesund.........naja......hin und wieder leidet die Leber am Wochenende he he.

aber das klingt doch so, als ob du da schon einen Weg für dich gefunden hast damit umzugehen, oder? Deine Leber wird sich zwar nicht dafür bedanken, aber so lange du nicht immer dich allein volllaufen lässt, ist das temporär zu verkraften, denk ich.

grüße
Krasno

Hallo Krasno

Also volllaufen lasse ich mich nicht....das war auch eher ein Scherz. Ob der Weg den ich momentan gehe der Richtig ist, weiß ich nicht aber es ist ein Anfang und holt mich aus einer Schleife raus. Das kostet aber sehr viel Energie.

Und wieder zieht mich was runter.......gestern habe ich meinen besten Arbeitskollegen und Freund tot in seiner Wohnung gefunden. Ich bin fix und fertig und weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Dieser Mann war ein herzens guter Mensch und Vater, der seine Tochter aus dem schlechten zu Hause seiner Exfrau rausgeholt hat und für sie alles getan hat.........seine Zeit war noch nicht gewesen, er wollte noch so viel mit seiner Tochter unternehmen......ich weiß nicht, was ich machen soll.

Laß den Schmerz (durch Weinen) einfach raus. Das muß gerade schrecklich für Dich sein.
Solche Unglücke passieren.
Hast Du jemanden, den Du z. B. anrufen könntest? Einen (gemeinsamen) Freund/Kollegen? Oder zur Not die Telefonseelsorge.
Vielleicht hast Du ja auch die Möglichkeit, etwas für die Tochter Deines Freundes da zu sein, ihr beizustehen.
Vielleicht möchtest Du ja in den nächsten Tagen etwas Schriftliches im Gedenken an Deinen Freund erstellen; Dinge, die Dir zu ihm einfallen. Vielleicht hast Du ja die Gelegenheit, auf seiner Bestattung ein paar Worte zu sagen.

das ist ja schrecklich.. vielleicht wäre es doch an der zeit sich psychologischen beistand zu holen, grade wenn es bei ihm selbstmord war? oder ist er an einer krankheit gestorben?

@ Krasno

An einen Herzinfarkt.....so genau wissen sie es noch nicht.

kannst du noch irgendwie deinen Alltag gestalten, ich meine hast du noch die Kraft dazu?
Sponsor-Mitgliedschaft

@Krasno

Ich darf jetzt nicht aufgeben.......ich muss diesen Mann noch die letzte Ehre erweisen und ihn für immer in meinen Herzen haben. Mein Leben geht weiter und meine Zeit ist noch nicht gekommen.

hm.. das ist echt sehr ungünstig, wenn es einem schon so sch... geht, auch noch jmd von den wenigen Leuten zu verlieren, die einem halt geben können und die man so dringend braucht..

A


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