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Hallo...
ich bin neu hier und brauch gerade irgendwas, um mir alles mal von der Seele zu schreiben.
Um meine Probleme besser verstehen zu können hier paar Hintergrundfakten: Hatte eine nicht ganz so schöne Kindheit mit einer Scheidung der Eltern, anschließenden Auseinandersetzungen und viel Zeit alleine. In meiner Schulzeit gehörte ich nie zu den beliebten oder hübschen Mädchen. War eher normal, schüchtern mit paar Freunden. Zu Beginn des Studiums wurde es dann langsam anders. Ich habe mich zum ersten Mal so richtig verliebt (vorher war es nicht so innig) und die Leute begannen mich hübsch zu nennen. Nach einem ersten abgebrochenenen Studium kam ich das erste mal in ein sogennantes Loch. Und als ich mich schon mitten drin befand machte auch noch mein damaliger Freund mit mir Schluss. Ich bekam eine schwere Depression, war in Behandlung und nahm auch Antidepressiva (bis heute). Nach einiger Zeit began ich ein neues Studienfach. Schnell bekam ich neue Freundinnen und es machte mir großen Spaß. Etwa 1 Jahr nach der Trennung fand ich dann wieder einen neuen Partner. Doch dieses hielt auch nur ca 10 Monate. Auch danach fiel ich wieder in ein Loch und fühlte mich wertlos und ungeliebt. Vllt erkennt ihr jetzt schon mein Problem. Ich kann mit Verlusten im Leben nur sehr sehr schlecht umgehen. Ich klammer mich immer an die Personen.
Nun zu meiner jetzigen Situation. Ich wohne seit 3 Jahren mit meiner besten Freundin zusammen. Und seit einem Jahr sind wir beide Single. Die Zeit war wirklich toll. Ich fühlte mich selber gut und das strahlte ich auch aus. Jetzt seit ein paar Wochen fängt es wieder an mir schlechter und schlechter zu gehen. Ich muss immer dran denken was passiert, wenn sie wieder jemanden hat und ich auf der Strecke bleibe. Ich weiß man sollte sich freuen, wenn es soweit ist, aber ich habe einfach so eine Angst wieder eine Person in meinem Leben zu verlieren (obwohl die Situation noch nicht mal da ist). Ich habe nicht sehr viele Freundinnen, mit denen ich viel unternehmen kann. Und deswegen hänge ich auch so an ihr. Ich fühle mich im Moment einfach nur alleine und unglücklich, obwohl ich nur in meinen Gedanken alleine bin...

27.08.2015 15:59 • 09.09.2015 #1


17 Antworten ↓


Hallo Engel.

Herzlich Willkommen hier bei uns auf der Plattform.

Die Frage ist, woraus Deine Verlustängste resultieren. Liest sich für mich so, als wenn Du da alleine nicht dahinter-/rauskommst. Schonmal überlegt Dir therapeutische Unterstützung zu holen?

A


Der Gedanke "Allein"

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Ich war ein Jahr lang in Behandlung mit Gesprächen. Die Ängste kommen aus meiner Kindheit, nur verfalle ich immer wieder in dieses Loch. Ich habe schon überlegt eine Verhaltenstherapie zu machen, nur ist es hier leider sehr schwer, einen Platz zu bekommen...

Hallo Engel,

hm, hast Du die Behandlung seinerzeit abgebrochen?

Hier triffst Du auf wiele, deren Kindheit alles Andere als rosa war. Vielleicht hilft Dir hier ein wenig drüber zu schreiben: würde mich für Dich freuen.

Die Gespräche wurden zu der Zeit beendet, als es mir wieder gut ging. Das hielt ja auch eine ganze zeit an, nur jetzt habe ich gemerkt, dass es sehr tief steckt und noch sehr viel arbeit benötigt.

Es fing damit an, dass sich meine Eltern haben scheiden lassen, als ich in der Grundschule war. Mein Vater hatte sich vorher aber auch schon nicht gekümmert und wenn ich zurückdenke, hatte ich als Kind immer Angst vor ihm. Meine Mutter war sehr instabil (auch psychische Probleme) und war dann auch eine Zeit lang in der Klinik und ich war in dieser Zeit bei meiner Oma. Mein Vater ist erst wenig später ausgezogen und einen Abend habe ich auch miterlebt, wie er meine Mutter geschlagen hat. Danach gab es einen regelrechten Unterhaltskrieg, weil mein Vater nicht zahlen wollte (ja er verdient genug). Wir hätten dann fast unser Haus verloren, aber meine Mutter konnte es dann alles noch stemmen. Mit der Zeit verliebte sie sich immer wieder neu. Mit den Partnern verstand ich mich nur selten. Oft blieb sie tagelang weg. Ich war zu der Zeit nie so der kontaktfreudige Mensch und blieb lieber zu hause. Mir ist es schon immer schwer gefallen Freunde zu finden. Zeitweise habe ich dann auch erlebt, wie es meine Mutter richtig schlecht ging. Schwere Depressionen.
Derzeit ist sie wieder in einer Klinik, aber unsere Beziehung zueinander ist wunderbar, ich verwerfe ihr nichts vor, sondern bin stolz, wie sie das alles geschafft hat. Und sie ist auch immer für mich da. Nur mein Vater hat sich immer noch nicht verändert. Unterhaltsstress gibt es immernoch und der Kotakt ist seit einem Jahr garnicht mehr gegeben.
Ich weiß diese Geschichte ist nicht so schlimm wie bei anderen und bisher dachte ich auch ich wäre gut damit klar gekommen, aber die Therapeuten meinte es kommt daher.

Liebe Engel,

nun, ich denke schon, das davon einiges herrührt.

Ein Vater, der nicht wirklich ein Vater war; die Mutter krank und in der Klinik und Du bei Oma; die verschiedenen Partner Deiner Ma...

Es gab also niemand der für Dich da war und denke, das will aufgearbeitet werden.

Hallo Engel,
mir geht es ähnlich wie Dir jetzt, und dabei habe ich keine solchen erfahrungen in meiner kindheit machen müssen. und trotzdem habe ich mit meiner persönlichkeit ein starkes bedürfnis nach einer verbindung zu einem nahen menschen. das macht für mich quasi den reiz bzw. den sinn des lebens aus. es ist auch irgendwie total natürlich und ich weiss nicht, warum überall versucht wird, einem das auszureden? solch einen menschen kann aber weder freundschaft noch beruflicher erfolg etc. ersetzen. ich hinterfrage mehr und mehr die gängigen therapieansätze, obwohl ich keinerlei psychologische ausbildung o.ä. habe. bin aber irgendwie der meinung, dass es nicht zwingend wichtig ist, herauszufinden, was Dir in der kindheit/jugend gefehlt hat, sondern dass Du jetzt verstehst/erkennst, was Dir für Dein eigenes leben wichtig ist. solche erkenntnisse haben durchaus einen bezug zu kindheitserfahrungen. aber diese erfahrungen kannst Du nicht mehr ändern, wozu also analysieren? die energie, die dafür gebraucht wird, kann man vielleicht besser für konstruktives gestalten des alltags/des lebens einsetzen, so dass man früher oder später gelegenheiten zur erfüllung der persönlichen bedürfnisse erschafft. dazu gehört auch mit der leere umgehen zu können, die da ist oder vor der man angst hat, schon bevor sie kommt. ich habe einige methoden für mich herausgefunden: unternehmungen in eindrucksvollen landschaften, bücher zum thema 'Sinn des Lebens' / Depressionen /Positives am Unglücklichsein etc. lesen, ab und zu auf inserate antworten bzw. selber welche erstellen mit ganz konkreten ansagen zur eigenen (vielleicht unnormal empfundenen) persönlichkeit. dazu bin ich nicht immer motiviert, aber ich habe erlebt, dass die momente der hoffnung immer wieder kommen und in schlimmen phasen muss ich es irgendwie schaffen auf meine geduld zu bauen.

hoffe, das ist jetzt irgendwie nachvollziehbar geschrieben und drücke Dir die daumen !

Hallo, liebe Engel,

willkommen hier.
Daß man Partnerschaften/Freundschaften nicht schließt, um die andere Person gleich wieder loszuwerden bzw. daß man in der Regel nicht gleichgültig darauf reagiert, wenn eine Partnerschaft in die Brüche geht (vor allem nicht, wenn mit einem Schluß gemacht wird) oder eine Freundschaft beendet wird, dürfte ja wohl klar sein. Das hat doch nichts mit klammern (im krankhaften/übertriebenen Sinne zu tun), sondern beweist, daß einem das Gegenüber wichtig ist.

Und daß man sich in solchen Situationen, wenn die Beziehung vorbei ist, streckenweise - wie Du schreibst - wertlos und ungeliebt fühlt: also, ich würde solcherart Gefühlsregungen nicht als unnormal bezeichnen; das ist mir auch (ziemlich oft sogar) so gegangen; aber diese Gefühle sollten natürlich irgendwann wieder vorbeigehen. Daß Deine letzte Partnerschaft nur 10 Monate hielt: nun, die Länge einer Partnerschaft ist nicht immer entscheidend; es hat halt irgendwann nicht mehr gepaßt; ist es nicht sogar gut, daß nun der Weg für Dich wieder frei ist für eine neue, innigere (und womöglich dauerhaftere) Partnerschaft?


Du hast zwei Beziehungen gehabt, und Du ha(tte)st (schon zu Schulzeiten) Freunde (ich hatte erst ab dem Studium echte Freunde). Das ist doch toll.

Wenn Deine beste Freundin eine wahre Freundin ist, dann wird sie zwar bei einer neuen Beziehung oft mit ihrem neuen Partner zusammen sein wollen und Du wirst wahrscheinlich etwas zurückstecken müssen, wenn sie mit ihm alleine sein will; aber Ihr wohnt doch auch zusammen; da werdet Ihr Euch doch alleine deswegen immer noch häufig sehen; ja, selbst, wenn Deine Freundin dann mit diesem (ja noch nicht existenten) Partner zusammenziehen wollen würde, würde man sich doch besuchen (und telefonieren, etc.).

Es kann doch auch gut sein, daß Du sie überholst hinsichtlich Partner. Überlege mal, wie Du Dich dann in so einem Falle Deiner besten Freundin gegenüber verhalten würdest? Du könntest dann auch nicht mehr so viel Zeit mit ihr alleine verbringen, wenn Dein Freund nicht zu kurz kommen soll.
Ich denke zudem, nicht die Zeitspanne, die man mit jemandem verbringt, ist so entscheidend, sondern die Intensität/Qualität der miteinander verbrachten Zeit: daß man dem anderen dann die ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt bzw. man miteinander schöne Stunden in Gesellschaft anderer verbringt.
Du wirst in Deinem Leben ganz bestimmt auch noch neue Freunde dazugewinnen.

Eine Situation, die ich erlebte (natürlich etwas anders als bei Dir): Einer meiner besten männlichen Freunde - mit dem ich bis dato sehr viel an Unterhaltung und Unternehmungen pflegte - war irgendwann nicht mehr Single, und ich fühlte mich sehr vernachlässigt. Aber es war natürlich verständlich, daß er seine Zeit dann primär mit seiner neuen Freundin verbrachte. (Zumal er während seiner langen Singlephase oft sehr unglücklich war.) Inzwischen plausche ich wesentlich öfter mit seiner Freundin als mit ihm; es hat sich also einfach etwas verschoben; ich habe zwar weniger Zeit mit ihm alleine, aber habe eine neue fantastische Freundin dazugewonnen, und durch diese partnerschaftliche Gegebenheit auch noch andere Leute neu kennengelernt und mit allen seitdem viele frohe Stunden verlebt.

Du bist hübsch, Du hast Freunde (Klasse statt Masse!), und bestimmt wirst Du irgendwann wieder einen Partner finden; aus in die Brüche gegangenen Partnerschaften kann man für eine neue lernen.

Alles Liebe und Gute für Dich!

Meise

Hey Engel,

habe das selbe Problem wie du. grosse verlustängste. schwaches selbstbewusstsein. nicht loslassen können.

ich kenne es gut wenn man etwas sehr liebt, sich dran festklammert und denkt man könnte ohne es nicht mehr leben oder ist dann nichts mehr wert.

schreib mich doch mal persöhnlich an. vielleicht können wir uns austauchen und uns gegenseitig bei unseren problem helfen.

Vielen Dank für die Antworten!
Eine Freundin war das Wochenende zu besuch und deswegen antworte ich erst jetzt.

Susella: Das hatte ich auch schon einmal überlegt. Ich rede nicht gerne von früher und wenn ich drüber rede empfinde ich auch kein Schmerz oder sonstiges, also weiß ich nicht wie darüber reden mir helfen sollte? Viele sagen es ist unterbewusst, aber das kann ich noch nicht so ganz nachvollziehen. Allgemein rede ich eher ungern über meine Probleme (schreiben ist da schon enorm leichter). Deswegen tu ich mich auch mit Psychologen so schwer. Ich mach mir immer schon om Vorfeld Gedanken was ich erzählen könnte und ob die Probleme für die Zeit reichen und keine peinliche Stille aufkommt. Das ist wohl auch ein Grund warum ich in der Hinsicht nicht bemühter bin.

Meise13: Danke für deinen Text. Die Sachen stimmen und helfen auch wirklich. Nur kann ich manchmal die positiven Sachen in meinem Leben nicht sehen. Ja ich habe ein paarf Freunde, nur denke ich dann z.B. dass viele andere mehr gute Freunde haben und warum ich mich so schwer damit tu neue Leute kennenzulernen.
Und Partnerschaft ist bei mir ein ganz schwieriges Thema. Ich würde gerne jemanden haben und manchmal denke ich aufgrund meiner jetzigen psychischen Lage wäre das garnicht möglich. Denn aufgrund meiner Ängste habe ich schon einigen vor den Kopf gestoßen.

Ich habe auch allgemein das Gefühl ich habe einfach vor dem Leben angst. Ich habe gerade mein Bachelorstudium beendet und beginne ein Masterstudium. Eig sollte ich mich ja freuen, aber das einzige was ich denke ist, dass ich bisher noch kein einziges Praktikum gemacht habe und ob ich das im Master jetzt mit dem Praktikum endlich schaffe.

Wie ihr seht, egal was, ich schaffe es mir immer es negativ zu reden

Zitat von Engel91:
Ich habe gerade mein Bachelorstudium beendet und beginne ein Masterstudium. Eig sollte ich mich ja freuen, aber das einzige was ich denke ist, dass ich bisher noch kein einziges Praktikum gemacht habe und ob ich das im Master jetzt mit dem Praktikum endlich schaffe.

Wie ihr seht, egal was, ich schaffe es mir immer es negativ zu reden


Liebe Engel,

worin hast Du den Bachelor gemacht; was ist beruflich Dein Ziel?

Ich studiere BWL mit dem Schwerpunkt International Management und Marketing. Im Master möchte ich noch Finance dazu nehmen.
Mein Ziel ist im Marketingbereich oder im Vertrieb zu arbeiten

Hallo Engel,

es ist ganz wichtig ein Ziel zu haben und Du hast ja eines, wie ich lese

Magst Du nun ein Praktikum ins Auge fassen, da Dich dies ja beschäftigt?

Ja, würde gerne eins in den Semesterferien machen, aber die sind leider nicht ganz so lang und mal gucken, ob ich was anständiges finde ...
Ich habe auch immer Angst den Anforderungen nicht gerecht werden zu können ...

Versuch es einfach Engel, auch wenn sie halt eben was kürzer ausfallen. Stelle Dich der Situaiton.

Das will ich, aufjedenfall!
Im Moment ist es auch einfach so, dass meine Grundstimmung eher schlecht ist. Mir geht soviel durch den Kopf und zudem soviele Ängste. Und ich fühl mich schlecht, weil viele es einfach schlechter haben als ich. Aber wie gesagt, mir fällt es schwer die guten Sachen in meinem Leben zu sehen ... Im Moment kann ich mich ganz gut mit Spanisch lernen ablenken. Ich möchte ein Auslandssemester in Spanien machen und Volunteerarbeit dort.

Liebe Engel,

wenn wir ein Problem haben, körperlich oder seelisch, spielen viele andere Dinge absolut keine Rolle. Es geht immer jemandem besser oder schlechter.

Das mit dem Spanisch gefällt mir.
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Ich mal wieder ...
Ich muss sagen die letzten Tage waren recht schön. Ich habe viel mit Freunden unternommen und Sachen gemacht, die mir Spaß machen. Nur mein negatives Inneres Gefühl will nicht weggehen. Umgeben von Freunden fühle ich mich immer noch allein und unvollkommen. Jeden Abend im Bett schlafe ich mit einem Unwohlsein sein. Habt ihr das auch? Warum ist das so? Einfach mal mit dem Glücklich sein was ich habe, warum geht das nicht?

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Dr. Reinhard Pichler
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