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Hallöchen,
Ich fühle mich seit einiger Zeit extrem einsam und ich fühle Dinge, die ich früher nicht für möglich gehalten habe.

Das Jahr 2022 war für mich ein extrem beschissenes und auch 2023 verläuft bisher nicht besser…

Angefangen hat alles mit meiner beruflichen Freistellung, da sich meine ehemalige Firma verkalkuliert hatte.
Ich hatte keine tägliche Aufgabe mehr; keine Ablenkung.


Weiter gings am 20. Dezember: meine 18-jährige Katze hatte immer wieder gesundheitliche Probleme, diesmal aber war es Nierenversagen.
Keine Option auf Heilung.
Dieses Tier hat mir damals durch die Trennung meiner Eltern geholfen und war (gezwungener Maßen) immer für mich da. Kam auch immer zu mir, wenn ich geweint habe.
Nun war meine kleine Schwester und ich zusammen beim Tierarzt und mussten uns für das Einschläfern entscheiden.
Eine Entscheidung, die nicht einfach, aber richtig war. Er leidete extrem.
Meine Schwester und ich heulten die gesamten nächsten 3 Tage durch.

Dann war Weihnachten.
Ein Fest, an dem alle glücklich sein müssen…
Ich war bei meiner Verlobten.
Am Abend des 23. gab es aber einen Disput und am 24. einen darauffolgenden Streit, den ich verursacht habe.
Ich musste die Wohnung für mehrere Tage verlassen.

Nachdem meine Katze nicht mehr da war und jetzt auch meine Liebe des Lebens nichts mehr von mir wissen wollte hat es mich von innen heraus zerstört.
Ich lag weinend auf dem Schoß meiner Mutter und meinte, ich will nicht mehr leben.
Ich sah zu diesem Zeitpunkt keinen anderen Ausweg, aussitzen kam für mich nicht in Frage; ich war so am Boden und fühlte einen Schmerz der heftiger als jeder Bruch war.
Und ich erschrecke mich immer noch selbst über diese Aussage.
Ich hatte nie solche Gedanken.

Ich ging zum Psychologen, der diagnostizierte mir ein Teil-Trauma aufgrund der Trennung meiner Eltern und wie das alles verlaufen ist.
Diese 2,5 Stunden waren Erleuchtung, Schmerz und Erkenntnis zugleich.

Als ich mit meiner Verlobten darüber gesprochen habe, hat sie sich entschieden es nochmal zu versuchen. Auch wenn ihr Vertrauen in mich zerrüttet war.
Ich hingegen liebte sie aber immer noch wie beim ersten Treffen.

Diese Kälte die sie aber immer wieder durch das verlorene Vertrauen zeigte und auch immer noch zeigt, zerfrisst mich innerlich und äußerlich.
Aber aus Angst wieder am Boden zu sein und, ja auch immer noch aufgrund der großen Liebe die ich für sie verspüre, möchte und kann ich sie nicht verlassen.

Ich könnte die Geschichte jetzt noch länger machen und erzählen, dass meine Mutter auf Verdacht von einem Herzinfarkt eingeliefert wurde oder meine einzige Oma wegen Leberversagen eingeliefert wurde, aber das würde den Rahmen sprengen.

Ich weiß nicht, was ich von euch erwarte; im Grunde hab ich keine.
Ich freue mich über jeden Tipp, Kommentar, Warnung…

Ich zweifle momentan an allem.
Ich verfüge über keine Selbstliebe.
Ich fühle mich innerlich extrem leer.
Ich fühle mich trotz Freunden, Familienmitgliedern oder meiner Freundin extrem einsam und ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll.

Meine linke und meine rechte Gehirnhälfte bekriegen sich ununterbrochen.

04.02.2023 08:15 • 06.02.2023 x 1 #1


4 Antworten ↓


Zitat von Simien:
Hallöchen, Ich fühle mich seit einiger Zeit extrem einsam und ich fühle Dinge, die ich früher nicht für möglich gehalten habe. Das Jahr 2022 ...

Herzlich willkommen im Forum lieber Simien, du machst ja wirklich eine sehr schwere Zeit durch. Die Verluste in der Kindheit könntest du therapeutisch bearbeiten, das würde ich dir sehr raten. Du arbeitest zur Zeit nicht, wofür dich viele beneiden würden. Ich vermute, dir fehlt etwas sinnstiftendes im Leben, eine Aufgabe. Da fällt mir spontan ein Ehrenamt ein in einem positiven Umfeld. Zum Thema Selbstliebe, übe dich darin, jeden Tag für dich zu sorgen und mache das zum täglichen Ritual. Morgens um 10 h gibt es auf youtube einen Podcast von Armin Sengbusch, den empfehle ich dir!

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Das Alleinsein - Ein Schmerz der nicht vergeht

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Hallo Simien,

ich kann deine Gefühle der Einsamkeit gut nachvollziehen, denn in meinem Leben gab es auch längere Phasen, in denen ich extrem unter der Einsamkeit litt. Ich habe versucht, eine Tagesstruktur zu schaffen und Kontakte zu knüpfen, was mir sehr schwer fiel. Ich wünsche dir, dass du es bald schaffst, darüber hinwegzukommen. Das Forum schafft bestimmt eine kleine Abhilfe.

Liebe Grüße
Rick

Könntest du denn bei dem Psychologen Therapie machen, wenn du schon in den 2.5 Stunden Erleuchtung, Erkenntnis und Schmerz erleben konntest? Ja, das mit der fehlenden Selbstliebe liest man tatsächlich raus.
Tipp wäre meiner tatsächlich eine Psychotherapie zu beginnen und beim warten eben auch dir den Tag zu strukturieren und zu gestalten. Warnung habe ich keine, höchstens eben auf dich aufzupassen (lernen). Es tut ja beim lesen schon etwas weh, dass du zwar erleichtert bist, dass deine Verlobte dir verziehen hat aber du trotzdem total leidest unter ihren aktuellen Verhaltensweisen. Traust du dich denn, darüber mit ihr zu sprechen? Natürlich weiß ich nicht, was vorgefallen ist und ob sie einfach ihre Zeit noch benötigt fürs eben richtige verzeihen. ABER dann gehört das in einer Partnerschaft trotzdem kommuniziert. Gerade, wenn man leidet. Oder hast du davor zu viele Ängste ala dann könnte sie ganz gehen?

@Madame_I
Danke für die Worte.
Es tut meiner Seele extrem gut, gehört und verstanden zu werden.
Ja, wir reden darüber. Sie und ich sind diesbezüglich sehr offen.
Ich habe sehr viel durch sie gelernt, ich würde sogar soweit gehen, dass ich erst durch sie gelernt habe, Gefühle zuzulassen.
Sie weiß auch, dass ich da leide, aber ich bin ja auch nicht an sie gefesselt und kann jederzeit gehen.
Sie leidet unter PTBS und an Borderline, das macht es eben in vielen Dingen toxisch.
Einerseits liebt sie mich, andererseits will sie sich schützen und grenzt sich von jedem ab.

nun kommt der aktuelle Stand; und ich weiß selbst mit meinem gesunden Verstand, dass das Verhalten nicht gesund ist.
Sie meinte, sie habe nun endgültig keine Gefühle mehr für mich, aber sie will es nicht aufgeben, deshalb bleiben wir vorerst WG Partner, da ich auch sonst kein Zuhause habe.
Sie sucht auf Tinder wie sie sagt „nach Kumpels“ und ich glaube ihr das auch. Wie gesagt, wir sind da eigentlich sehr offen und ehrlich. Aber sie sagt auch, wenn sich aus einem Kumpel mehr entwickelt, dann ist das so.
Sie hat uns beiden eine Frist gesetzt. Sollte sie bis zum Ende ihrer Ausbildung (das ist im Oktober) immer noch keine Gefühle für mich haben, dann ist für immer schluss.
Für mich persönlich ist es einerseits angenehm, schließlich ist sie ja auch meine beste Freundin, andererseits kann man sich vorstellen tut es mir extrem weh.
Ich will aber diesen letzten Strohhalm nicht loslassen. Dafür bedeutet sie mir zu viel.

Ps. In einer Woche habe ich den zweiten Psychologen-Termin.





Dr. Reinhard Pichler
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