Zitat von Sixmilesoff:Zitat von xUnbekannt:Zitat von Sixmilesoff:Moin Zu den Gefühlen: Es sind doch welche da, zumindest wenn es um deine Katzen geht, oder? Glück, Frieden, Ruhe, wenn du sie nur anguckst, Spaß, wenn du ihnen zuguckst, die Angst, es könnte ihnen etwas passieren, oder sie könnten krank werden, Mitleid: Ich gehe mal davon aus, du wärst an dem Kätzchen auf der Straße auch nicht einfach so vorbeigefahren. Du hast die Gefühle alle, aber nicht alle lässt du zu, oder sehe ich das falsch? Mir gegenüber hast du auch ein Gefühl oder mehrere, wie sonst könntest du deine Antworten verfassen? Vielleicht solltest du dir einen Katalog anlegen für jedes wiedererkannte Gefühl, das du dann sofort beim Namen nennst und in dem Katalog alphabetisch ablegst samt Fundort, Fundsituation, Funddatum, usw. Du könntest dich jeden Tag über mindestens ein wiedergefundenes Gefühl freuen und würdest bald merken, dass du reich bist an Gefühlen. Ich selbst bin auch reich an Gefühlen. Ich dränge keines davon zurück, auch nicht die schlechten. Ich lasse sie wie Sturm durch mein Haus, indem ich rundherum alle Fenster öffne, damit der Sturm das Haus (mich) nicht umwirft. Das ist eine alte chinesische Weisheit. Wichtig für mich ist, dass ich mein Anrecht auf meine Gefühle nicht dadurch beschneide, was andere empfinden können oder nicht oder was cool ist empfunden zu werden und was nicht. In meiner Pubertät hab ich mal ein Gedicht geschrieben, in dem der Satz vorkam Mein Leben .... mich an, ich denk, es ist ein leerer Wahn . Ich bin froh, an dieser Phase meines Lebens nicht zerbrochen zu sein, obwohl sie absolut schrecklich war. Und keiner konnte wirklich etwas dafür. Guter Rat kam allerdings auch nicht. Damals hätte mir jemand nahelegen sollen, Sport zu machen. Erst viel später entdeckte ich, wie gut sich Sport auf mich auswirkt. Heute ist mein liebster Sport Brisk Cross-Country Trekking. Ich glaube, es heißt offiziell anders, wird offiziell vielleicht auch anders betrieben. Für mich war wichtig, dass ich dazu nicht erst irgendwohin fahren muss, dass es nichts kostet, dass es an keine festen Zeiten gebunden ist, dass es menschenleer, in guter Luft und idyllisch ist, dass es auch sportlich eine anspruchsvolle Strecke ist. Ich wurde also erstmal Pfadfinder und laufe jetzt eine Strecke seit ein paar Jahren, die wirklich alles in sich vereint. Diese Strecke habe ich bisher nur einem Menschen verraten . Wenn ich nach Hause komme, bin ich ausgepumpt und glücklich. Da es jedesmal etwas über 2 h dauert, kann ich es nur 1x die Woche machen. Aber das halte ich auch wirklich ein. Ich war mal schwanger und unglaublich glücklich darüber, verlor aber leider das Baby in den ersten 3 Monaten, was für mich wie ein Erdbeben war. Danach wollte ich (d.h. damals noch wir) es nicht nochmals versuchen, aus Angst, nochmals durch dieselbe Hölle zu müssen. Ich hätte gerne ein Kind adoptiert. Dann zerbrach aber meine Ehe, und Adoption geht nur als Paar. Wünsch dir einen schönen Tag. Werde heute viel draußen sein, weil die Sonne scheint und Gärtnern mein zweiter idyllischer Sport ist.
LG,
Sixmilesoff
Gefühle sind da, die besitzt jeder Mensch, das stimmt schon. Wenn ich meine Katzen sehe und lächel überleg ich immer ob das wirklich 'Glücklichsein' ist, weil es mir auf einer Art und Weise gut geht. Aber dann denke ich nur das es Einbildung ist. Angst empfinde ich nicht wirklich. Eine Katze von mir ist vor nicht langer Zeit aufeinmal gestorben. Sie hat wie gewohnt auf meinen Rücken geschlafen und als ich aufgewacht bin lag sie da nur regungslos. Anfangs dachte ich, ich müsste weinen, war aber nicht so. Habe sie dann vergraben und es war dann wie immer,nur das sie nicht mehr da war. Ich habe nichts gefühlt und mein Interesse war auch nicht groß. Wenn ich z.B. merke das ich weinen muss unterdrück ich das schon Automatisch. (Ich hoffe du denkst jetzt nicht, das ich ein böser Mensch deswegen bin) Freunde meinen immer ich sehe dann so 'starr' aus. Ich habe dann einen total leeren Blick. Das mit dem Katalog ist eine wirklich gute Idee. Ich denke mal das ich es ausprobieren werde. Das mit dem Kind tut mir Leid. Habe selbst mein Kind durch eine Fehlgeburt verloren und es hat mich nicht interessiert. Ich denke immer das ich jetzt bestimmt traurig bin, aber bin es nicht. Das kostet mich immer so viel Kraft. Ich kann das auch keinen erzählen, weil man gleich als 'schlechter' Mensch abgestempelt wird, obwohl ich doch einfach nur versuchen will die Gefühle zu verstehen. Das stellt sich jeder immer so einfach vor, aber ich hänge da schon seit 5 Jahren dran und bis heute bin ich ratlos. Kann vlt. auch daran liegen , weil mein Vater immer meinte ich solle aufhören zu weinen, weil es unnötig und Schwach ist und dann irgendwann habe ich damit aufgehört. Strecken laufen finde ich auch mega entspannend, aber hier kann ich es nicht machen, weil überall so viel Lärm ist und ich es nicht ertrage. Man merkt finde ich die Stunden gar nicht wenn man wandert, da man so entspannt ist und danach viel erholter ist obwohl es eine anstrengende Strecke war.
Du steckst voller Überraschungen. Dass du auch schon eine Fehlgeburt hinter dir haben könntest, damit hab ich wirklich nicht gerechnet. Bist du wirklich erst 17? Du meinst vielleicht, dich hat das nicht interessiert, weil deine Gefühle tief in dir verschlossen sind wie in einem Gefängnis ohne Freigang. Nur was an die Oberfläche darf, hat eine Chance empfunden zu werden. Aber dein Vater hat dir das Weinen abtrainiert. Es sitzt jetzt in dem Verlies bei den Gefühlen. Ein Nachbar von mir hat seinen kleinen Töchtern auch das Weinen abtrainiert. Ich hörte ihn jedenfalls nie ein Kind trösten, sondern wenn eines weinte, schimpfte er es laut aus. Natürlich denke ich nicht, dass du ein schlechter Mensch bist, sondern ein kranker Mensch, genauer gesagt, ein gefühlskranker. Hast du schon mal von dem Begriff Alexithymie gehört - ist das möglicherweise deine Diagnose? Wurden deine Eltern eingeladen, an einer deiner Therapien teilzunehmen und was hat sich dadurch in eurer Beziehung verändert? Weißt du, wie genau das mit der Katze passiert ist? War es eine kleine Katze? Könnte es sein, dass du dich im Schlaf auf sie gelegt hast? Welches Gefühl brachte dich dazu, die tote Katze zu vergraben und sie nicht einfach in den Müll zu werfen? Hast du sie im Garten vergraben? Deine Bemerkung über das Wandern sagt mir, dass das für dich so heilsam wäre wie es für mich ist. Wohnst du mitten in der Stadt und müsstest erst weit fahren in eine ruhigere Gegend? Wenn du dich nicht zum Lächeln (über die Katzen) zwingen musst, wenn dieses Lächeln also automatisch passiert, dann ist jedes Lächeln ein Glücksgefühl oder ein Glücksmoment. Ich finde, Glücklichsein wird weithin überschätzt. Es ist der Köder, der dich in alle möglichen Richtungen locken soll und dich immer in Bewegung halten und auf der Jagd. Nur mit Menschen auf der unablässigen Jagd nach dem Glück lässt sich Geld verdienen. Für mich besteht ein Tag aus unzähligen winzigen Gücksmomenten, die meistens keinen Cent kosten, naja, mal abgesehen von dem vielen Vogelfutter, das ich kaufe.
Betreff des Beitrags: Re Re Re Bitte schreibt doch mal woher ihr kommt und wie Mit Zitat antworten
Sixmilesoff hat geschrieben:
xUnbekannt hat geschrieben:
Sixmilesoff hat geschrieben:
Moin Zu den Gefühlen: Es sind doch welche da, zumindest wenn es um deine Katzen geht, oder? Glück, Frieden, Ruhe, wenn du sie nur anguckst, Spaß, wenn du ihnen zuguckst, die Angst, es könnte ihnen etwas passieren, oder sie könnten krank werden, Mitleid: Ich gehe mal davon aus, du wärst an dem Kätzchen auf der Straße auch nicht einfach so vorbeigefahren. Du hast die Gefühle alle, aber nicht alle lässt du zu, oder sehe ich das falsch? Mir gegenüber hast du auch ein Gefühl oder mehrere, wie sonst könntest du deine Antworten verfassen? Vielleicht solltest du dir einen Katalog anlegen für jedes wiedererkannte Gefühl, das du dann sofort beim Namen nennst und in dem Katalog alphabetisch ablegst samt Fundort, Fundsituation, Funddatum, usw. Du könntest dich jeden Tag über mindestens ein wiedergefundenes Gefühl freuen und würdest bald merken, dass du reich bist an Gefühlen. Ich selbst bin auch reich an Gefühlen. Ich dränge keines davon zurück, auch nicht die schlechten. Ich lasse sie wie Sturm durch mein Haus, indem ich rundherum alle Fenster öffne, damit der Sturm das Haus (mich) nicht umwirft. Das ist eine alte chinesische Weisheit. Wichtig für mich ist, dass ich mein Anrecht auf meine Gefühle nicht dadurch beschneide, was andere empfinden können oder nicht oder was cool ist empfunden zu werden und was nicht. In meiner Pubertät hab ich mal ein Gedicht geschrieben, in dem der Satz vorkam Mein Leben .... mich an, ich denk, es ist ein leerer Wahn . Ich bin froh, an dieser Phase meines Lebens nicht zerbrochen zu sein, obwohl sie absolut schrecklich war. Und keiner konnte wirklich etwas dafür. Guter Rat kam allerdings auch nicht. Damals hätte mir jemand nahelegen sollen, Sport zu machen. Erst viel später entdeckte ich, wie gut sich Sport auf mich auswirkt. Heute ist mein liebster Sport Brisk Cross-Country Trekking. Ich glaube, es heißt offiziell anders, wird offiziell vielleicht auch anders betrieben. Für mich war wichtig, dass ich dazu nicht erst irgendwohin fahren muss, dass es nichts kostet, dass es an keine festen Zeiten gebunden ist, dass es menschenleer, in guter Luft und idyllisch ist, dass es auch sportlich eine anspruchsvolle Strecke ist. Ich wurde also erstmal Pfadfinder und laufe jetzt eine Strecke seit ein paar Jahren, die wirklich alles in sich vereint. Diese Strecke habe ich bisher nur einem Menschen verraten . Wenn ich nach Hause komme, bin ich ausgepumpt und glücklich. Da es jedesmal etwas über 2 h dauert, kann ich es nur 1x die Woche machen. Aber das halte ich auch wirklich ein. Ich war mal schwanger und unglaublich glücklich darüber, verlor aber leider das Baby in den ersten 3 Monaten, was für mich wie ein Erdbeben war. Danach wollte ich (d.h. damals noch wir) es nicht nochmals versuchen, aus Angst, nochmals durch dieselbe Hölle zu müssen. Ich hätte gerne ein Kind adoptiert. Dann zerbrach aber meine Ehe, und Adoption geht nur als Paar. Wünsch dir einen schönen Tag. Werde heute viel draußen sein, weil die Sonne scheint und Gärtnern mein zweiter idyllischer Sport ist.
LG,
Sixmilesoff
Gefühle sind da, die besitzt jeder Mensch, das stimmt schon. Wenn ich meine Katzen sehe und lächel überleg ich immer ob das wirklich 'Glücklichsein' ist, weil es mir auf einer Art und Weise gut geht. Aber dann denke ich nur das es Einbildung ist. Angst empfinde ich nicht wirklich. Eine Katze von mir ist vor nicht langer Zeit aufeinmal gestorben. Sie hat wie gewohnt auf meinen Rücken geschlafen und als ich aufgewacht bin lag sie da nur regungslos. Anfangs dachte ich, ich müsste weinen, war aber nicht so. Habe sie dann vergraben und es war dann wie immer,nur das sie nicht mehr da war. Ich habe nichts gefühlt und mein Interesse war auch nicht groß. Wenn ich z.B. merke das ich weinen muss unterdrück ich das schon Automatisch. (Ich hoffe du denkst jetzt nicht, das ich ein böser Mensch deswegen bin) Freunde meinen immer ich sehe dann so 'starr' aus. Ich habe dann einen total leeren Blick. Das mit dem Katalog ist eine wirklich gute Idee. Ich denke mal das ich es ausprobieren werde. Das mit dem Kind tut mir Leid. Habe selbst mein Kind durch eine Fehlgeburt verloren und es hat mich nicht interessiert. Ich denke immer das ich jetzt bestimmt traurig bin, aber bin es nicht. Das kostet mich immer so viel Kraft. Ich kann das auch keinen erzählen, weil man gleich als 'schlechter' Mensch abgestempelt wird, obwohl ich doch einfach nur versuchen will die Gefühle zu verstehen. Das stellt sich jeder immer so einfach vor, aber ich hänge da schon seit 5 Jahren dran und bis heute bin ich ratlos. Kann vlt. auch daran liegen , weil mein Vater immer meinte ich solle aufhören zu weinen, weil es unnötig und Schwach ist und dann irgendwann habe ich damit aufgehört. Strecken laufen finde ich auch mega entspannend, aber hier kann ich es nicht machen, weil überall so viel Lärm ist und ich es nicht ertrage. Man merkt finde ich die Stunden gar nicht wenn man wandert, da man so entspannt ist und danach viel erholter ist obwohl es eine anstrengende Strecke war.
Du steckst voller Überraschungen. Dass du auch schon eine Fehlgeburt hinter dir haben könntest, damit hab ich wirklich nicht gerechnet. Bist du wirklich erst 17? Du meinst vielleicht, dich hat das nicht interessiert, weil deine Gefühle tief in dir verschlossen sind wie in einem Gefängnis ohne Freigang. Nur was an die Oberfläche darf, hat eine Chance empfunden zu werden. Aber dein Vater hat dir das Weinen abtrainiert. Es sitzt jetzt in dem Verlies bei den Gefühlen. Ein Nachbar von mir hat seinen kleinen Töchtern auch das Weinen abtrainiert. Ich hörte ihn jedenfalls nie ein Kind trösten, sondern wenn eines weinte, schimpfte er es laut aus. Natürlich denke ich nicht, dass du ein schlechter Mensch bist, sondern ein kranker Mensch, genauer gesagt, ein gefühlskranker. Hast du schon mal von dem Begriff Alexithymie gehört - ist das möglicherweise deine Diagnose? Wurden deine Eltern eingeladen, an einer deiner Therapien teilzunehmen und was hat sich dadurch in eurer Beziehung verändert? Weißt du, wie genau das mit der Katze passiert ist? War es eine kleine Katze? Könnte es sein, dass du dich im Schlaf auf sie gelegt hast? Welches Gefühl brachte dich dazu, die tote Katze zu vergraben und sie nicht einfach in den Müll zu werfen? Hast du sie im Garten vergraben? Deine Bemerkung über das Wandern sagt mir, dass das für dich so heilsam wäre wie es für mich ist. Wohnst du mitten in der Stadt und müsstest erst weit fahren in eine ruhigere Gegend? Wenn du dich nicht zum Lächeln (über die Katzen) zwingen musst, wenn dieses Lächeln also automatisch passiert, dann ist jedes Lächeln ein Glücksgefühl oder ein Glücksmoment. Ich finde, Glücklichsein wird weithin überschätzt. Es ist der Köder, der dich in alle möglichen Richtungen locken soll und dich immer in Bewegung halten und auf der Jagd. Nur mit Menschen auf der unablässigen Jagd nach dem Glück lässt sich Geld verdienen. Für mich besteht ein Tag aus unzähligen winzigen Gücksmomenten, die meistens keinen Cent kosten, naja, mal abgesehen von dem vielen Vogelfutter, das ich kaufe.
Ja ich bin wirklich 17 Jahre. Mein Therapeut meinte auch immer das meine Gefühle wie ein Diamant wären, aber unter schwarzer Kohle vergraben sind und erstmal rauskommen müssten. Den Begriff habe ich noch nie gehört und wurde auch nicht bei mir diagnostiziert. Naja, mit dem Thema hatten die sich mit mir nicht wirklich auseinander gesetzt, eher mit meinen Depressionen und Verhalten. Meine Eltern waren nicht bei einer da, weil sie 'angeblich' nie Zeit hatten. Sie hatten einfach keine Lust. Haben vor denen immer ein auf 'tolle' Eltern gemacht, aber Naja. Ja, ich habe sie im Garten vergraben, weil ich mir im besten Sinne nicht vorstellen konnte sie einfach wegzuwerfen wie es mein Vater immer tat. Könnte mit dem Gewissen nicht leben und außerdem hätte sie es nicht verdient einfach so weggeworfen zu werden. Zurzeit wohne ich eher so dörflich und hier kann man nicht wirklich gut auf Wanderjagd gehen.
Du kannst also ein neues Gefühl in deinen Katalog aufnehmen, bzw. ein altes, das du nie verloren hast: Gewissensbisse, oder Respekt, oder Achtung für ein Lebewesen, wie willst du es nennen?
Morgen werde ich den ganzen Tag nicht zu Hause sein, nur damit du dich nicht wunderst, dass von mir nichts kommt. Ich melde mich dann übermorgen wieder. Pass gut auf dich auf !