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Hallöchen,

was macht euch die Menschen zur Zumutung?

Einsamkeit schützt vor Übergriffen. Das ist vermutlich ihr wichtigster Sekundärvorteil (also ein Vorteil, der nicht bewußt ist, aber mein Handeln bedingt).

Welche anderen Möglichkeiten kennt ihr, euch vor Übergriffen zu schützen? Wie übt ihr euch darin, Konflikte auszuhalten?
Was habt ihr neu gelernt, um Konflikte besser zu lösen?
Vor allem - was tut ihr, wenn ein Konflikt nich lösbar ist?
Was tut ihr, wenn Menschen nicht aufhören übergriffig zu agieren, obwohl ihr es ihnen gesagt habt?

Jaaaaa und dann noch wichtiger - frisch aus der letzten 4m Reise gewonnene Einsicht/Frage:

womit zieht ihr Aggressionen auf euch?

also die zart besaiteten mal weghören, ein paar Spekulationen über meine eigene Ausstrahlung, die ich hier vermutlich mit so manchem teile:
- diiiieset Gejammer immer
- und immer im Dienste der Menschheit unterwegs, statt zu sagen was er will
- dieses sich Einschleichen in die Aufmerksamkeit anderer
- und immer nur Probleme, Probleme
- und immer weiss er immer alles besser als alle andern, was für alle andern gut und richtig ist. Aber selber nicht bis drei zählen.
- verstecken tut er sich hinter Problemen anderer, anstatt seine eigenen zu bearbeiten
- und wenn er mal was drüber sagt, dann gleich mit der Botschaft: Behandel mich, behandel mich.
- und wenn er auf jemanden zugeht dann auch wieder nur: Soll ich dich behandeln? Ich bin echt voll der Hobbypsychologe.
- und denn wundert er sich dass er keine Freunde hat.

Und bevor das nun aus dem Humor in den Selbsthass kippt, hör ich lieber auf. Und sage euch folgendes:

Die eigenen Grenzen nicht wahren können, macht andere aggressiv.
UND die eigenen Grenzen nicht wahren können, macht SEHR empfindlich.


Klar soweit?
Dann können wir ja mal anfangen, Ideen zu sammeln, wie man als Grenzziehungsanfänger mal so anfangen könnte.
Ich höre?

flo auf Urlaub

06.01.2008 18:04 • 08.02.2008 #1


91 Antworten ↓


Hallo Floh,

als erstes Kompliment bezüglich deines Titels. Super.

Aber v.a. bezüglich des 2. Teils deines Postings möchte ich, was dich selbst angeht, nun doch mal Uli zitieren:
Zitat:
Dass Du Konflikte anziehst, finde ich ja spannend, und das würde mich genauer interessieren. Auf Grundlage der wenigen Dinge, die ich von Dir bisher gelesen habe, habe ich aber nicht den Eindruck, dass Du Konflikte anziehst. Ich fände es erstaunlich, wenn Du hier brav und fürsorglich bist, aber draußen den Ärger anziehst. Bitte klär mich auf, wenn ich da falsch liege... aber jedenfalls spielt es natürlich eine Rolle, wie man es selbst empfindet, wenn man sich nicht ALLES gefallen lässt und OB das von Außenstehenden überhaupt als Konflikt WAHRGENOMMEN wird. Ich denke, dass Dir (und mir!) die subjektive Wahrnemung aufgrund des bisherigen Verhaltens durchaus einen Streich spielen kann.

Ich hab ja jetzt auch schon einiges hier von dir gelesen, und noch kein einziges Mal hatte ich das Gefühl, dass du in einen Konflikt mit anderen verwickelt bist oder gar einen solchen angezogen hättest. Also entweder bist du hier so anders als draußen, oder du nimmst da etwas falsch oder zumindest stark überzogen wahr.

Kann es sein, dass du es bisher nicht gewohnt warst, deine Meinung frei zu sagen und dein Leben frei zu leben? Und dass du deswegen jeden aufkommenden Konflikt, jedes Erstaunen, jeden Widerwillen, jedes Widerstreben anderer gegen deine Gedanken, Wünsche oder Taten so stark empfindest? Und dass du sie deswegen negativ bewertest, weil du früher gelernt hast, dass so etwas bäh ist?

Meinst du, einer, der nie aneckt, sich überall ein- und anpasst, nicht auffällt, keine Konflikte mit anderen hat, ist der Wunschtraum von Frauen und überhaupt Menschen?

Viel Feind, viel Ehr - kennst du dieses Zitat/geflügelte Wort? (Falls nicht, google mal danach - faszinierend)

---

Aber kann es sein, dass nicht du die Konflikte anziehst, sondern die Konflikte dich? Das halte ich viel eher für möglich, und das kann ich hier im Forum auch ablesen. Du erscheinst immer dann, wenn sich irgendwo ein Konflikt zeigt. Und das empfinde ich als erfrischend und bereichernd.
Leute, die um jeden Preis heile, heile, Gänschen und wir haben uns doch alle lieb spielen möchten, stehen allgemein nicht in hohem Ansehen. Willst du wirklich dazugehören?

Ich meine, du könntest dir mal Gedanken darüber machen, warum dich derzeit Konflikte anziehen, sprich, warum du sie anziehend findest.
Hast du vielleicht Nachholbedarf?
Oder was ist es sonst?

A


Du bist nicht einsam - du bist konfliktscheu

x 3


Howdi, bäuerlicher Hüpfer

Diesen Beitrag von Dir zu lesen hat mir einen kleinen Schreck versetzt, wenn ich ehrlich bin, weil Du mit Dir selbst hier doch sehr hart ins Gericht gehst. Erlebst Du denn derartige Aggressionen von Deinen Mitmenschen, dass es Dich deswegen in die Einsamkeit treibt bzw. ist das allgemein ein Grund für Rückzug? Jetzt habe ich fast ein schlechtes Gewissen, dass ich Dich in dem anderen Thread ein bisschen gestichelt habe, doch auch mehr von Dir selbst zu schreiben. Ich muss eingestehen, dass Du doch auch einiges über Dich selbst schreibst, wenn Du Dich mit anderen beschäftigst, nämlich die vielen, teilweise sehr richtigen Überlegungen, die Du Dir machst und gerne mal als Gedankensammeln bezeichnest - ausdrücklich ein großes Kompliment dafür, so weit ich das gelesen habe! Ich habe nur den Eindruck, dass Du ein bisschen zu voreilig sofort versuchst, Erkenntnisse gleich wieder weiterzugeben anstatt erst mal selbst für Dich ein bisschen davon zu profitieren. Hast Du nicht auch ein paar Tipps in der Schublade, wie man nachsichtig mit sich selbst ist? Sowas könnte für Dich selbst ja auch gut sein. Du hast mir mal gesagt, ich soll Dich nicht unterschätzen, und das wäre offensichtlich auch verkehrt, denn Du zeigst Gedankentiefe und hier jetzt sehr viel Mut, wie ich den Eindruck habe, wenn Du all Deine vermeintlich schlechten Eigenschaften aufzählst, obwohl ich gar nicht glaube, dass man das machen muss oder sollte. Ich kenne Dich persönlich nicht, aber mein Eindruck ist, dass das keine Eigenschaften sind, mit denen Du Aggressionen auf Dich ziehst.

Ich weiß, dass Du natürlich andere um Ideen bittest und gar nicht so sehr den Fokus auf Deiner eigenen Person dabei hast, oder? Außerdem will ich mich hier auch nicht so wichtig machen, weil ich selbst gerne mal Dinge auf mich beziehe, obwohl Du unabhängig von mir diese Fragen an alle stellst - trotzdem sei mir diese Reaktion bitte gestattet.

Weißt Du, ursprünglich wollte ich Dir meine Erfahrungen mitteilen, als einer der sich auf den Weg gemacht hat, da Du danach gefragt hattest. Allerdings bin ich ganz sicher nicht allein unterwegs dabei - hier sind alle irgendwie unterwegs, und allein schon, im Forum zu lesen, kann vielleicht der Anfang einer sinnvollen Reise sein, obwohl es für mich erst losging, als ich die Klappe weit aufgerissen habe, wenn auch nur schriftlich Klar, Mut, Konflikte, aber auch Nachsichtigkeit, Trauer, Gefühle... das sind menschlich verbindende Dinge, die auch hier eine wirklich große Rolle spielen, wenn es um Einsamkeit und Depressionen geht, glaube ich. Trotzdem möchte ich betonen, dass ich auf meine Weise unterwegs bin, die sich nicht so einfach auf andere übertragen lässt, so wie es mir eben auch hier vorkommt, dass Du, flo, anders bist. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, jede Menge schlechte Eigenschaften aufgezählt zu haben mit der Vermutung, dass diese Aggressionen wecken. Und ich möchte mich nicht als Hobbypsychologe betätigen, deshalb wäge bitte gut ab, was ggf. an Informationen für Dich hilfreich ist oder eben auch nicht! Ich schreibe hier sehr gerne meine eigenen Dinge meiner eigenen Reise auf, wo z.B. die Konfliktfähigkeit eine Rolle spielt, so weit ich es selbst überhaupt bis jetzt verstehe, und das muss ja nicht zwangsläufig auch Dein Thema sein, falls ich es mir nicht ohnehin anmaße, zu glauben, dass Du Dich daran hier ein wenig orientiert hast. Was aber nicht heißen soll: Ignorier das jetzt doch, denn das Geheimnis ist auch, dass jeder es eben selbst wissen muss, was an Erkenntnissen richtig oder eben falsch ist und ganz besonders: was gut tut und was nicht! Und das hat ja mit Dir als ganz individueller Person zu tun, so dass nicht jede gesammelte Idee auch wirklich richtig sein muss.

Konkrete Tipps, wie man Grenzen zieht, habe ich selbst jedenfalls nicht, und vielleicht ist das kein Zufall, haha, denn es gibt ja doch auch wieder Gemeinsamkeiten zwischen uns, fürchte ich... denke ich... weiß ich aber nicht Mein Thema ist eher, die Grenzen in meinem eigenen Kopf zu überschreiten, vielleicht auch reale Grenzen zu überschreiten und dadurch befreiter, persönlich erfolgreicher und geerdeter zu leben, womit ich dann hoffe, Depressionen und Einsamkeit möglichst weit abgehängt zu haben - eines Tages, haha.

Wie gesagt, Du möchtest Ideen sammeln, also verzeih mir, wieder einmal mehr auf Dich eingegangen zu sein, als allgemein etwas geschrieben zu haben.

LG

Hochachtung, meine Herren, für eure Aufmerksamkeit. Macht grade richtig Spaß mit euch beiden.
Also ich verstehe eure kleine Hausaufgabe so: Ich soll einen Liebesbrief an mich selbst schreiben - zum Ausgleich für meine Humorattacke.
Gut denn - ich nehme die Herausforderung an.
Ich habe natürlich längst begriffen, dass ihr das nur wollt, weil ihr diese Gefühle alle selbst kennt und nun von mir wissen wollt, wie man das integrieren kann - aber gut. Dann werd ich den Misthaufen mal umstechen.

Aber nicht jetzt. Ich bin auf dem Sprung zu einer zweitägigen Reise und hab keine Zeit.

@Uli - nur dass wir uns richtig verstehen: du siehst ja, dass ich auf Hochtouren nach pragmatischen Ansätzen fahnde. Das heißt aber nicht, dass ich meine Geschichte oder meine Person dahinter verstecken will. Ich finde Fragen wie du und GastB sie stellen absolut hilfreich - und würde gerne beiden Linien weiter folgen: der theoretischen: Zusammenhang von Aggressionen auf sich ziehen und mit Aggressionen nicht umgehen können - wie auch der biografischen: was hat gemacht, dass ich mir so unsicher bin, wie meine Außenwirkung ist etc...
Also nur zu, ärgert mich ruhig weiter...

Ich für meinen Teil wollte Dich weder ärgern, noch Dir eine Hausaufgabe geben. Wir sind ja nicht in der Schule, wobei ich manchmal ein kleiner Oberlehrer bin, und das liegt am Beruf meiner Mutter... soviel zu einem Teil meiner Biographie

Es macht mir auch Spaß mit dir und Uli, Flo.

Ich frage mich nur, welche Herren du gemeint hast?

Lustigerweise hat hier vor ein paar Monaten sogar mal jemand geargwöhnt, Uli und ich seien ein und dieselbe Person ...

--------

Dass du derzeit aktiv auf Konflikte zugehst, ist offensichtlich

Lg
GastB

@uli
ich möchte doch inständig bitten, meinen feinen Sinn für Ironie nicht zu übersehen. UND mein erklärtes Rebellentum gegen alles was sich Hausaufgabe nur von Fern im Ernst zu nennen trauen würde. Nein, du ärgerst mich nicht. Im Gegenteil, ich freu mich doch über deine Scharfsicht.

@gastB
ja du hast recht mit deiner Vermutung: Ich gehe auf Konflikte zu. Ich muss ein KLEIN bißchen ausholen, um das zu erklären:
Ich komme aus einer Beziehung, in der meine Grenzen systematisch splitterbombenartig zerschossen wurden. Manch ein Blindgänger geht mir heute noch hoch.
Das hat mir klar gemacht, dass ich meine Grenzen NOCH NIE ausreichend verteidigen konnte, dass MEINE KOMPETENZEN EINE FORM DER ANPASSUNG SIND, dass ich ein Leben geführt habe, das alle anderen toll fanden, NUR ICH NICHT.
Und ich denke mal: ich übe grade meine Grenzen wahrzunehmen und Kontakte notfalls abzubrechen, wenn sie mir schaden (und alles andere nicht hilft).
Trotzdem steckt in dem was mir an SELBSTVERSTÄNDLICH VÖLLIG UNGERECHTFERTIGTER AUS DER LUFT GEGRIFFENER Kritik (HA! Diese Ignoranten) entgegen kommt, mehr drin als mir lieb ist: Draußen wird zB wesentlich früher auf Distanzverletzungen reagiert, auf Gejammer, oder Verantwortungsverschiebungen. Und das sagt mir dann schon, dass mir so etwas immer noch unterläuft, unbemerkt und ungewollt.


SOOO und jetzt mach ich meine Hausaufgaben. Kitschablaufrinnen jetzt bitte unterm Bildschirm justieren. Danke

Lieber Flo,
ich sehe, wie du dir Mühe gibst, dich aus diesem Strudel, der dein ganzes Leben erfasst hat wieder rauszustrampeln. Aber ich sehe auch, wie deine Seele noch blutet, schweres, dunkelrotes Blut, schubweise, immer wieder. Sei gnädig mir dir. Worüber du trauerst braucht seine Zeit. Du musst nicht alles auf einmal schaffen und Dinge in Wochen bewältigen, die in Jahren entstanden sind.
Wer dich so kritisiert, wie du das eben selbst getan hast - wenn auch im Spaß - der muss nicht unbedingt inhaltlich falsch liegen - aber zeigt, dass er nicht auf deiner Seite steht. Du hast ein Recht darauf, dass Menschen GERADE wenn sie recht haben sollten mit Kritik liebevoll und solidarisch mit dir umgehen. Ich weiß, dass du selbst dich im umgekehrten Fall sehr darum bemühst. Und Menschen zu meiden, die das nicht tun, ist ok.
Auch Kämpfen ist ok - aber nur solange es Spaß macht und nicht verletzt. Wer diese Grenzen nicht kennt, soll sich andere Gegner suchen.

Flo, ich weiss, dass du oft denkst, dass dein ganzes Leben nur aus Anpassung bestanden hat. Ich weiss, wie schlimm es für dich war, mit der allerersten Entscheidung, die du GEGEN den Widerstand deiner ganzen Umwelt FÜR dich getroffen hast, so zu scheitern, wie dir das passiert ist. Trotzdem kannst du stolz darauf sein - denn du hast dich befreit aus Zwängen, die du über Jahrzehnte hingenommen hast.
Wo soviel Hoffnung ist, ist Blindheit nicht weit - das musstest du lernen. Aber das heisst nicht die Hoffnung aufgeben - sondern die Blindheit.
Du hast viel zu geben - achte darauf, dass die, mit denen du zu tun hast sorgsam damit sind.
Es gibt nicht viele, die so viel sehen, wie du, die soviel Anteil nehmen und so warmherzig sind und obendrein noch klug. Es wird Menschen geben, die dich schätzen, lass dir Zeit.

Dein jo


Ja ist ja gut, jetzt hört auf zu heulen. Weil Jeeetzt seid IHR nämlich dran. Hab ich euch das nicht vorher schon gesagt?
Ich höre?



Entschuldige, ich musste eben mal die Ablaufrinne ausleeren. Und mir meine Lachtränen abwischen.

Aber jetzt bin ich wieder ganz hier. Was willst du hören?

Hey tu nicht so, als ob du mich nicht verstehst:
Du hast die Rinne zu früh ausgeschüttet:
Wir lauschen jetzt DEINEM Liebesbrief an DICH!

Lausch

Lausch

Lausch
...

flo

So weit bin ich noch nicht

Flo, danke für das Kompliment mit der Scharfsicht, die leider nicht ausreichend war, um die Ironie zu entdecken. Tatsächlich habe ich Dich wohl doch unterschätzt - das sehe ich hier und es tut mir ausdrücklich leid! Ich muss vielleicht auch erst meine Antennen noch besser justieren - da arbeite ich selbst ja sowieso noch dran.

Du hast Dir die Hausaufgabe nicht absprechen lassen, und mein Eindruck ist, dass Du Dir diese Aufgabe ohnehin längst vorgenommen hattest? Du lässt Dich in Deinem eigenen Vorankommen nicht beirren, so kommt es mir vor, und das ist bewundernswert, so weit Du an Dir selbst arbeitest, und dieser Brief scheint mir das sehr gut zu zeigen. Aber bitte, Flo, bitte drängel doch andere nicht so, dasselbe zu tun und auch noch im gleichen Moment wie Du

Hast Du es denn damit, dass Du Aggressionen auf Dich ziehst, vielleicht so gemeint, dass Du Deine Grenzen nicht verteidigt hast und man sie mutwillig überschritten hat? Letzteres hast Du ja geschrieben, aber verstehe ich diesen Zusammenhang denn so jetzt richtig? Sind es nur Deine Grenzen, die überschritten werden?

Du schreibst einen Brief an Dich selbst, in dem Du Dir sowohl das Kämpfen, als auch Grenzen dafür zugestehst, in dem Du nachsichtig und ermutigend mit Dir selber bist, in dem Du berechtige Dinge für Dich einforderst und in dem Du Dir auch Zeit zugestehst. Ich finde das außergewöhnlich beeindruckend.

Ich werde solche Briefe auch an mich selbst schreiben, vom großen an den kleinen Uli und umgekehrt. Aber ich finde, die gehören nicht hierher, soweit es meine eigene Person betrifft.

Zitat von uli666:
Aber bitte, Flo, bitte drängel doch andere nicht so, dasselbe zu tun und auch noch im gleichen Moment wie Du

...hey uli, das war doch nur wieder ein dummer Scherz, damit´s mir nich so peinlich ist, ok? Du musst das doch gar nicht.
Ich schreib dir ab hier jetzt einen völlig ironiefreien Text ok?

Ich habe gute Erfahrungen gemacht damit, an sich selbst zu schreiben. Ich meine du berätst hier doch selbst auch auf hohem Niveau alle möglichen Leute, die ganz ähnliche Schwierigkeiten haben wie du selbst. Da brauchts doch nur noch den kleinen Gedankentrick deinen eigenen Beitrag zu lesen, als wäre er von jemand anderem....

Zitat von uli666:
Hast Du es denn damit, dass Du Aggressionen auf Dich ziehst, vielleicht so gemeint, dass Du Deine Grenzen nicht verteidigt hast und man sie mutwillig überschritten hat? Letzteres hast Du ja geschrieben, aber verstehe ich diesen Zusammenhang denn so jetzt richtig? Sind es nur Deine Grenzen, die überschritten werden?

ich glaube, dass viele hier Abwehrreaktionen (bis hin zu Aggressionen) auf die Art auf sich ziehen wie mir das passiert ist.
zB indem ich ganz oft Kontaktaufnahme darüber versuche, dass ich andere analysiere und ihnen dann mit ungefragten Ratschlägen komme, oder auch nur schon einer Haltung, als wisse ich besser, was für sie gut ist, als sie selbst.
Es gibt ein paar, die darauf anspringen - nämlich die, die den Gegenpart zum latenten Helfersyndrom einnehmen. Die meisten aber empfinden das als Grenzverletzung (was es ja auch ist. Der Herr schenke mir zwei fette Tomaten für meine Augen).
Solche Grenzverletzungen werden oft mit äußerster Aggressivität beantwortet, weil das Überschreitungen sind, die viele aus ihrer Kindheit kennen.
Das wiederum ist dann für mich äußerst verletzend, weil:
1) ich mein ehrlich gemeintes Engagement mit Füßen getreten sehe
2) weil dieses Engagement meine eigene Schwäche verdeckt. Wenn das engagement als wertlos zur Seite geschoben wird, ist nur noch Schwäche da - äußerste Empfindlichkeit.

Mitgefühl ist für mich eine Kompetenz, die ich in Anpassung erworben habe.
Daraus erfolgt:
1) ich muss mir Alternativen ansehen - es ist nicht immer adäquat
2) ich muss genau beobachten, was es mich kostet - damit es mir nicht weh tut. Ich muss also die Grenze zur Anpassung sehr genau im Auge behalten
3) ich muss die Kompetenz nicht komplett verwerfen, nur weil ich sie im falschen Zusammenhang und übergeneralisiert gelernt habe
4) ich muss darauf achten MIT WEM ich es zu tun habe. Menschen, die mir selbst NICHT mit Mitgefühl begegnen SIND DAFÜR DIE FALSCHEN PARTNER

Zitat von uli666:
Ich werde solche Briefe auch an mich selbst schreiben, vom großen an den kleinen Uli und umgekehrt. Aber ich finde, die gehören nicht hierher, soweit es meine eigene Person betrifft.

...ich hab den Tip hier schon mal jemand gegeben; aber er ist gut, deswegen wiederhol ich ihn dir gern:
wenn du mit deinem inneren Kind Kontakt aufnehmen willst, dann schreibe ihm einen Brief. Dann versetze dich in die Lage des Kindes und antworte, indem du den Stift in die linke Hand nimmst. (falls du Rechtshänder bist). Das Gekrakel hilft enorm sich in diese andere Ebene hineinzuversetzen. Ich würde so einen Brief hier auch nicht veröffentlichen. Der an den ich geschrieben habe, war deutlich älter.

grüße
flo

Zitat von flojoflo:
Hey tu nicht so, als ob du mich nicht verstehst:
Du hast die Rinne zu früh ausgeschüttet:
Wir lauschen jetzt DEINEM Liebesbrief an DICH!

Lausch

Lausch

Lausch
...

flo

War das auch ein Scherz, Floh?

Klang dafür ziemlich echt ...

na sagen wir mal: es war eine scherzhafte Form, dich zu etwas ernstem zu ermuntern. Niemals würde ich bei sowas ernsthaft Druck ausüben.

AUßERDEM war es eine scherzhafte Form euch zu zeigen,

WIE MUTIG ICH WAR. (Lobhudelselbstbeweihräucherschulterklopf)

flo

Es war aber ein gefühlter ernsthafter Druck, Floh.


Vor allem dies hat mich etwas verstimmt: Hey tu nicht so, als ob du mich nicht verstehst:

Solche Unterstellungen mag ich nicht.

Ich hab's überlebt

Hey GastB,
ist wohl schwieriger als ich dachte, diese schriftliche Kommunikation. Ich schwöre aber bei allen mir bekannte Heiligen, dass gerade der Satz, den du zitierst IRONIE PUR war. Ich wollte dich wirklich in keiner Weise angehen oder unter Druck setzen.
Wenn das so ankam tut es mir leid. War nicht meine Absicht -ok?
Ich werd mir in Zukunft mehr Mühe geben, klar zu kennzeichnen, wo ich albern oder ironisch bin, und wo nicht.

flo

Hallo Flo,

das ist nach meiner Erfahrung nicht nur in der schriftlichen Kommunikation so. Eine Menge Ärger habe ich mir früher genau damit eingehandelt, dass ich dachte, meine Witzeleien seien doch völlig durchschaubar und konnte nicht begreifen, wieso meine dämliche Umwelt darüber immer wieder beleidigt war.

Ich kann wirklich nur empfehlen, es entweder GANZ deutlich zu kennzeichnen oder darauf zu verzichten, wenn man keine Missverständnisse und mögliche üble Folgen riskieren will.
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Ce que l'on conçoit bien
s?énonce clairement
et les mots pour le dire
arrivent aisément.

Baudelaire (?)

mist - kann kein parisisch. übersetzt du das für mich?

@GastB
habe nachgedacht:
1) irgendwie traurig, dass keine richtige inhaltliche Diskussion über den Zusammenhang von Empfindlichkeit und Provokation zustande kommt - obwohl du sagst, dass es dich auch betrifft
2) das Problem mit dem verletzenden Humor ist nicht sehr typisch für mich - eher für dich, oder?. (du erwähnst es auch an anderer Stelle).
3) IST das dein Beitrag zur inhaltlichen Diskussion? Also GastB ist SEHR empfindlich was Ironie betrifft - aber durchaus auch gut im Austeilen - also provokativ?

wenn das so wäre, dann ist das doch vielleicht ein Ansatz, um mal weiter nachzudenken: Du sagst, dass du lernen musstest, dass deine Art von Humor ungewollt verletzt - wie gehst du vor, um das richtige Maß zu finden; welche Möglichkeiten siehst du präventiv auszuschließen, dass du falsch verstanden wirst. Was hast du davon, zu provozieren? was hast du davon empfindlich zu reagieren? Was ist die ursprüngliche Verletzungsangst, was die ursprüngliche Aggression?

flo

Hallo Floh,
mal zurückgefragt: Was hast du davon, anderen so viele Fragen zu stellen, noch dazu auf Basis von Annahmen (Unterstellungen)?

Ich hatte dir lediglich einigermaßen sanft mitteilen wollen, dass ich es, genauso wie übrigens uli66 schon vor mir, durchaus als etwas übergriffig von dir empfunden habe, dass du von uns anderen ebenfalls einen öffentlichen Liebesbrief an uns selber gefordert hast, nur weil dir gerade für dich selbst danach war.

Und um es dir leichter verdaulich zu machen, hatte ich dir auch mein Verständnis dafür mitteilen wollen, dass du es derzeit offenbar noch nicht richtig einschätzen kannst, wann du jemandem zu nahe trittst und wann nicht, weil ich das Problem früher auch hatte. Denn das ist ja offenbar derzeit dein Thema, das du in mehreren Threads bereits angesprochen hast.

das Problem mit dem verletzenden Humor ist nicht sehr typisch für mich
Ich habe durchaus den Eindruck, flo, dass das derzeit ein für dich typisches Problem ist. Es ist in den letzten Threads mehrmals vorgekommen, dass jemand deine Ironie nicht mitbekommen hat - siehe auch einige Postings von uli66 auf deine Postings.

Für mich habe ich dieses Problem schon vor vielen Jahren gelöst. Ich habe einfach genauer hingeschaut, wer etwas vertragen könnte und wer nicht; und wenn ich doch mal so eine Art Scherz riskiere, bereite ich meist den Boden dafür entsprechend vor und vor allem beobachte ich die Reaktion genau, und falls nicht sofort eine entsprechende Reaktion erfolgt, setze ich sofort das war ein Scherz oder ähnliches hinzu.
Manchmal, sehr selten, riskiere ich es bewusst, missverstanden zu werden - aber das beinhaltet dann irgendeine Absicht.

--------

irgendwie traurig, dass keine richtige inhaltliche Diskussion über den Zusammenhang von Empfindlichkeit und Provokation zustande kommt

Ich verstehe nicht, was du damit meinst.
Willst du damit sagen, dass du also doch bewusst provozierst und dich dann wunderst, wenn jemand empfindlich darauf reagiert?
Oder was meinst du damit?

A


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Dr. Reinhard Pichler
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