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font color=darkblueHallo Ihr alle.


Habe bis jetzt noch nie in ein Forum geschrieben,

aber ich weiß nicht mehr, wie ich meine Einsamkeit überwinden soll!

Ich bin sehr verzweifelt und heule jeden Tag, weil ich das Alleinsein nicht mehr

aushalten kann.

Ich nehme mir jeden Tag neu vor, dass ich heute NICHT daran verzweifle und

das Beste daraus mache - aber irgendwie überrollt es mich immer wieder und

ich gebe auf, weil ich nicht dagegen ankomme...! *schrei*

Es ist ein Fass ohne Boden, habe ich den Eindruck. Egal was ich versuche,

irgendwie kann ich es nicht aktzeptieren, dass ich alleine bin, kann dem nichts

Positives abgewinnen.


Ich bin seit langer Zeit schon arbeitlos und habe auch, seit dem ich umgezogen

bin, keine engen Freunde mehr (um mich) und Familie sowieso nicht.


Ich habe jetzt endlich mal den Schritt getan und helfe jetzt jedes Wochenende

an 1 oder 2 Tagen für 4h ehrenamtlich in einem Tierheim aus.

Ich bereue den Schritt auch nicht. Aber das reicht nicht! Sobald ich zu Hause bin,

erdrückt mich wieder die Einsamkeit...


Ich fahre jeden Tag Rad, damit ich was gegen meine Depressionen tue, aber

irgendwie bekomme ich trotzdem nicht die Kurve! *heul* Ich weiß wirklich nicht

mehr, was ich tun soll.

Ich heule auch, während ich dies hier schreibe - es beherrscht mich so!


Ich fühle mich so überflüssig - wenn ich hier in meiner kl. Wohnung sterben

würde, würde es gar keiner mitbekommen, weil mich erst mal keiner vermissen

würde. Das ist doch schrecklich!

Ich würde in meiner Bude verschimmeln, bis die Nachbarn sagen, es stinkt hier

- wie in den Nachrichten... Ich möchte nicht mehr zu diesen Leuten gehören,

um die sich keiner schert! *heul*

Ich möchte doch einfach nur geliebt werden und Freunde haben und einen

Partner - ist das den zu viel verlangt in dieser sch... Welt...?! Ich kann das nicht

mehr ewig ertragen. *verzweifel* Kann mir denn niemand helfen? Anscheinend

kann ich es selber nicht oder nicht schnell genug.


Ich beobachte mich permanent, sobald ich außer Haus bin, und stelle mich

damit noch zusätzlich unter Druck. Bin total verkrampft, sobald Leute irgendwo

auch nur anwesend sind, wo ich gerade bin.


Ich gehe raus, weil es mir ja gut tun soll, wenn ich raus gehe, aber wenn ich

z.B. mich an den Fluss setze, um was zu lesen (Schwätzchen halten geht ja nicht

alleine..) oder so, dann fallen mir nur alle Pärchen um mich rum auf und die

Freundes-Cliquen - was ICH ja alles NICHT habe und bin wieder fertig!

Wie soll ich das bloß jemals noch in den Griff bekommen..?!


Ich werde in 2 Wochen nach über 2 Jahren Arbeitlosigkeit mit einer 12-monatigen

Maßnahme beginnen, die mir helfen soll, wieder in den Beruf zu kommen.

Ich hoffe, dass mir das weiterhilft. Aber meine Zweifel sind sehr groß - ich habe

nur noch Angst vor allen Herausforderungen, habe Angst vor weiteren

Fehlschlägen...



Überfordere Leute oder habe Angst, sie zu überfordern, sobald ich den Mund

aufmache - und melde mich dann auch DESWEGEN nicht mehr bei den wenigen

Leuten, zu denen ich noch Kontakt habe... Ich kann ja von gar nichts anderem

mehr reden, als dass es mir nicht gut geht. Deshalb habe ich... ach schei., bringt

doch alles nichts mehr..!


*heul*


Ich mache Therapie, ja. Aber ich habe das Gefühl, dass ich 3 Jahre in die Klinik

müsste, damit ich ALLES wieder in den Griff bekomme und das geht ja nicht - soll ich

mit 35 immer noch nichts auf die Reihe bekommen haben, weiß ich nicht, ob ich

mir das noch viel länger antun kann... *verzweifel*


Ich weiß auch nicht genau, weshalb ich das Euch alles schreibe, eigentlich suche

ich Hilfe und Gleichgesinnte, aber ich weiß nicht, ob da bei mir noch was zu retten

ist! ;-(

Es geht schon zu lange so...


Eigentlich bin ich ein humorvoller, unternehmungslustiger Mensch, aber das geht

total unter - ich habe ja gar keine Gelegenheit das auszuleben - ALLEINE kann ich

das nicht..!

Ich habe 1, 2 gute Freundinnen, die wohnen aber 100 bzw. bis 300 km weit weg

- da fehlt mir schlicht und einfach das Geld, dass ich sie regelmäßig besuchen kann..

Es muss doch möglich sein, dass ich mich einfach mal mit jmd. zum Schwatz

treffen kann, 1, 2 Stunden oder so was.


...Aber dann käme gleich das nächste Problem:

WAS sollte ich diesen Leuten erzählen? Dass ich seit Jahren nix auf die Reihe

bekomme, arbeitslos bin, kein Geld habe und kreuzunglücklich bin..? *seufz*

Das sind die Dinge, die mir fehlen...

Dinge, die andere als völlig SELBSTVERSTÄNDLICHE Tatsache HABEN...




Merle

12.05.2007 18:38 • 01.06.2007 #1


11 Antworten ↓


Hallo Merle,
ich find das ganz toll, dass du im Tierheim aushilfst. Dass ist doch schon mal ein Anfang, um auch unter Leute zu kommen.
Im übrigen geht es mir sehr ähnlich, ich fahre auch sehr oft mit dem Rad, und bin dann traurig, weil ich allein unterwegs bin, mir fehlt auch eine Freundin. Durch meine Angst- und Panikattacken lebe ich inzwischen ziemlich zurückgezogen. Ich habe zwar eine Familie. Aber eigentlich macht jeder sein Ding. Daran bin ich nicht ganz unschuldig. Bei mir ist es inzwischen so dass ich mich nur noch mit meiner Angst beschäftige bzw. wie ich ihr aus dem Weg gehen. Bekannte haben wir schon lange nicht mehr getroffen, weil ich niemand mit meinen Problemen belasten will und mich ansonsten nicht unterhalten kann.
Um mal unter Leuten zu sein, die nichts von meiner Angst wissen, hab ich neulich einen Nordic-Walking Kurs mitgemacht. Vielleicht wird bei dir in der Nähe etwas ähnliches angeboten. Oder vielleicht gibtacute;s auch einen Verein der RAdtouren veranstaltet. Ich habe noch nicht die nötige Kondition und würde sicher nach 20 km schlapp machen, aber sobald ich fitter bin, wollte ich mich mal einer RAdfahrgruppe anschließen. Schau dich doch mal in deiner Umgebung um, ob es nicht ein Verein/Gruppe/Kurs gibt, wo du mitmachen magst. Erstmal raus, Kontakte ergeben sich dann schon.
Ich wünsch dir alles Gute.
Gruß Maja

A


Bin so verzweifelt *heul*

x 3




Hallo Maja (und auch alle anderen),


vielen Dank für Dein Posting - hat mir sehr gut getan, einfach schon,
dass jmd. Anteil nimmt.

Wie gut hat Dir das denn mit dem Nordic-Walking-Kurs getan? Konntest
Du entspannt an die Sache rangehen? Konntest Du, ohne Dir irgendwie
Druck zu machen, mit den Leuten dort reden, lachen oder was auch
immer?

Wenn ich im Tierheim aushelfe, mache ich mir leider auch schon
wieder hier und da Druck, meine, ich müsste genauso schnell sein, wie
die anderen, wenn sie dort saubermachen oder was auch immer.
Bin schon immer irgendwie etwas langsamer beim Arbeiten. Naja,
teilweise bilde ich es mir vielleicht aus Unsicherheit auch ein...
Leider kann ich das überhaupt nicht mehr unterscheiden, wann so ein
Gedanke real ist und wann ich mir so was einbilde... Das ist auch das,
was mich stresst - wenn mal kein Stress von außen kommt, dann muss
ich ihn mir ja selber wieder machen..!
Frage mich auch öfter, nachdem ich im Tierheim geholfen habe, ob ich
nicht in der oder der Situation vielleicht für andere seltsam reagiert
habe oder was Dummes gesagt habe oder so und frage mich, ob die
Leute dort mich für einen komischen Vogel halten...

Ich bin echt so unsicher in allem! Ich weiß überhaupt nicht, wie ich
das jemals wegbekommen kann... Kann mir nicht vorstellen, dass das
weggehen könnte bei mir - wo ich mir doch in den einfachsten
Situationen mit anderen schon wieder Stress mache...

Dein Vorschlag mit den Kursen finde ich gut und ich habe selber auch
schon sehr oft daran gedacht, teilweise auch versucht, da was
aufzutun.
Bis jetzt habe ich da leider noch nichts Geeignetes gefunden, entweder
ist es zu teuer (Verein, VHS, etc.) oder einfach nicht mein Ding, was
angeboten wird. *seufz* Durch das wenige Geld bin ich leider sehr
eingeschränkt in allem - das meiste, was einem so in den Sinn kommt,
was man (ich) für sich (mich) machen kann, ist irgendwie immer gleich
wieder mit Kosten verbunden... Das zieht mich dann auch oft
zusätzlich wieder runter und dann suhle ich mich mal wieder im
Selbstmitleid, wenn ich nicht genügend Kraft habe, mich dagegen zu
stellen...

Ich schaue mich im Moment um, ob ich irgendwo in meiner Nähe eine
Töpfer-Werkstatt finde. Könnte mir gut vorstellen, mit anderen in
einer Werkstatt abends einmal die Woche zu töpfern oder so. Glaubt
man gar nicht, wie schwierig das sein kann, was zu finden..! *seufz*
Scheint unmodern geworden zu sein, das Töpfern.

Natürlich habe ich auch nicht jeden Tag die Energie dazu, mich mit
diesen Sachen (besser gesagt: mit MIR) zu beschäftigen, es siegt auch
oft mein Weglaufen, sprich: Mich mit TV und PC ablenken, von mir
und meinem Leben. Ist natürlich nicht wirklich hilfreich...
...Aber mir ist es wenigstens schon mal bewusst - vielleicht schaffe
ich es ja irgendwann auch regelmäßiger, mich um MICH zu kümmern...

Wie gesagt: Es tut einfach schon mal gut, dass jmd. Notiz genommen
hat von dem, was ich hier geschrieben habe / schreibe. Dann
fühle ich mich gleich nicht mehr ganz so alleine.

Seit 2, 3 Tagen geht es mir wieder etwas besser, zumindest
überfahren mich meine Gefühle nicht so extrem. Ist bei mir oft im
Wechsel, mal so, mal so...

Mich würde interessieren, was Ihr anderen hier im Forum gegen
Eure Einsamkeit macht?
Ich bin dankbar für alle Vorschläge und Erfahrungsberichte - und für
alle anderen Postings!


Grüße an Maja und alle anderen,

Merle

Hallo Merle,

das ist auch das erste Mal für mich das ich mich in einem solchen Forum umschaue und schreibe. Ich fühle mich auch oft alleine und grüble sehr oft, also fast ständig, über meine Einsamkeit. Jedenfalls finde ich es super das du dir immer wieder neue Aktivitäten oder Kurse ansiehst, die du event. besuchen möchtest, das heisst doch das du etwas dafür tust deine Einsamkeit in den Griff zu bekommen! Ich glaube das man sich selbst akzeptieren muss, und die Kontakte und neue Bekanntschaften ergeben sich doch sowieso meist aus Zufällen, halt dann wenn man nicht unbedingt damit rechnet! Was ich damit meine ist das man sich manchmal vielleicht zuviel damit beschäftigt neue Leute kennenzulernen, sollte man vielleicht einfach das tun was einem spass macht und weniger darüber nachdenken wo ich jetzt am besten meine Zeit verbringe um einen Partner oder Freunde kennenzulernen? Vielleicht ergibt es sich dann von ganz alleine, denn unverhofft kommt oft! Wenn ich also auf meine früheren Bekanntschaften zurück schaue stelle ich fest, das ich sie immer durch einen Zufall kennengelernt habe den man nicht durch das belegen eines Kurses erzwingen kann. Das soll natürlich nicht heissen das du jetzt keinen Kurs mehr belegen sollst, im Gegenteil, aber ich will damit sagen das du ihn besuchen sollst weil du daran spassfindest, dich das Thema interessiert usw., und nicht um unbedingt jemanden kennenlernen zu wollen! Man sollte vielleicht nicht permanent auf der Suche sein, sondern sich auch mal finden lassen!! Ich hoffe das du bald wieder einen Beruf ausübst, da hat man jeden Tag eine Becshäftigung, ist unter Leuten und lernt Freunde kennen! Vielleicht auch den Partner für dein Leben!


Hallo @Gast (vom 17.05.07) + alle anderen!

Danke für Dein Posting.

Natürlich muss ich lernen, mich selbst zu aktzeptieren, mir ist das
schon klar, dass DAS die Voraussetzung ist, um Freunde und Bekannte
zu finden bzw. besser noch zufällig kennenzulernen.

Aber DAS ist ja genau mein Problem, was ich habe!
Ich bin mir absolut im Klaren darüber, dass ich da lockerer werden
muss und einfach nur aus Lust an der Sache in 'nen Kurs gehe, nicht
gleich, um Leute auf Biegen und Brechen kennen lernen zu wollen...
*seufz*
Das Problem ist doch leider nur, dass ich mich mittlerweile SO
alleine fühle, dass ich gar nicht mehr locker sein KANN! Ich
bekomme es meistens nicht hin, so sehr ich es auch versuche...

Sobald ich auf irgendeine nette Person treffe, spielt sich bei mir
im Kopf gleich schon wieder ein Film ab, könnte das ein(e)
Freund(in)/ Bekannte(r) werden für mich? - das erstickt natürlich
jede Lockerheit im Ansatz..!

Ich möchte den Weg so gerne finden, ZU mir zu finden, mich OK zu
finden, wie ich bin, mich mit mir alleine beschäftigen zu können,
OHNE dass mich gleich wieder dieses sch... Einsamkeitsgefühl
überrennt - wie geht das denn bloß?
Kann mir da jmd. Tipps geben, wie ich meine Gefühle unter Kontrolle
bekommen kann, wie ich lockerer werden kann im Alleinsein..?
Wie kann ich mir den Druck wegnehmen?
Kann mir da jmd. Tipps geben?


Grüße an alle.

Merle



Hallo Merle

Als ich eben Deinen Beitrag gelesen habe, war mein erster Gedanke...das gibts doch nicht, da ist ein Mensch, der so ist wie ich.
All die Dinge die Du beschreibst durchlebe ich jeden Tag.
Bin total baff, muss ich jetzt erstmal auf mich wirken lassen.

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.

Gruß

Mirko

Hallo Merle !
Ich muß mich meinem Vorschreiber anschliessen.
Ich bin selber (mit einer Unterbrechung) seit 3 Jahren arbeitslos.
Für diesen Job (die Unterbrechung)bin ich von zu Hause weg nach Mainz gezogen.
Somit sind meine Familie und meine Freunde weit weg.
Den Kontakt zu den Freunden zu halten war schwierig, da ich mir das Telefonieren selten leisten konnte und meine Freunde mich auch nicht immer anrufen wollten.
Internet hatte ich auch nur im Internetcafe und das kostet auch Geld.
Mittlerweile habe ich wieder Telefon und Internet zu Hause und das hilft.
Außerdem geniesse ich auch das Fahrradfahren.
Was Vereine angeht sehe ich es ähnlich wie du, nämlich dass die zu teuer sind.
Aber ich habe mittlerweile für mich einen Weg gefunden mit der Situation klar zu kommen.
Zum einen natürlich das Radeln.
Dann mache ich 2mal die Woche Altenbetreuung, unterhalte mich also mit Ihnen oder mache mit ihnen einen Spaziergang.
Zudem finde ich Halt in der Gemeinde, in der ich bin.
Und was das Wichtigste ist, ich nehme mir für jeden Tag etwas vor.
Das muß nicht viel sein.
Wichtig ist nur, dass ich es erreiche und dann kann ich mich auch darüber freuen.
Wenn ich mich dennoch richtig traurig fühle greife ich zur Gitarre.
Das muntert mich normalerweise auf.

Liebe Grüße,
Jörn.

hallo merle,
ich habe deinen bericht aufmerksam gelesen.ich bin einigermaßen schockiert und auch sehr überrascht, denn du hast haargenau meine gefühle, mein leben, welches eigentlich nur noch aus traurigkeit und hoffnungslosigkeit besteht, beschrieben.

ich bin und war bisher nicht in der lage mir selbst zu helfen, drum ist es vielleicht dumm, wenn ausgerechnet ich dir einen rat geben möchte!


einsamkeit ist ein teufelskreis.einsamkeit tut unheimlich weh. irgendwann ist etwas passiert und man hat aufgehört zu leben. zumindest geht es mir so.
als es richtig anfing, war ich so alt wie du. heute bin ich 47 und denke ständig: warum bist du nicht aufgewacht? warum hastdu dich nicht um das hier und jetzt gekümmert und einfach gelebt?!? dann wäre heute sicher mein leben schön und lebenswert.

aus irgendwelchen gründen war ich nicht in der lage, mich mit der gegenwart und vor allem um das leben zu kümmern.immerzu stand meine einsamkeit und meine trauer im vordergrund.


jetzt ist alles noch viel schwerer als damals.....arbeit, beziehung, etc.

ich habe mir angewöhnt( meistens abends im bett) mit gott zu sprechen.ich wünschte mir sehr, alles ist bald vorbei und ich muss nicht mehr aufwachen.und immer wenn ich mal wieder hörte, ein junger mensch ist an einer krankheit gestorben, wünschte ich mir insgeheim sehr( tue es heute auch noch),ich könnte doch an seiner stelle sein.

das ist natürlich alles unsinn und ich wünsche mir, dass ich noch lange lebe und gesund bleibe,denn mein sohn ist erst 16 jahre alt und aus diesem grund muss ich noch viele, jahre morgens aufwachen.


liebe merle, fange bitte jetzt an zu leben, du kannst noch viele schöne dinge erleben. mach nicht den gleichen fehler wie ich! die jahre gehen schnell vorbei und irgendwann wirst du es bereuen nicht aufgewacht zu sein!

alles gute
und liebe grüße
birgit

@birgit(gast)

habe gerade Dein Posting gelesen. Toll! ich muß gestehen, daß ich leider auch so denke wie Du. Bin derzeit in einer Situation, wo ich sage, daß ich resignieren muß, aber ab 2010 werde ich mein Leben leben. Blöd, oder?? ich weiß jetzt schon, daß ich die nächsten 2,5 Jahre wegwerfen werde, in der Hoffnung, daß ich dann anfangen werde mein Leben zu leben...

Es ist wirklich ein Teufelskreis! man knüpft Dinge an Bedingungen und immer heißt es wenn, dann... anstatt ich mache einfach und schaue, was dann kommt...

Aber so ist das mit der Einsamkeit.... man vergräbt sich, schreit nach Hilfe, man bekommt keine Hilfe, weil man einfach nichts ausstrahlt, was andere Menschen dazu bewegen könnte, einem zu helfen... Ausstrahlung ist es, was einem in der Einsamkeit fehlt! Wenn ich Ausstrahlung hätte, wäre ich nicht einsam, weil sich viele Menschen um mich tummeln würden, weil ich was ausstrahle, aber da ich keine Ausstrahlung habe, kommt keiner und tummelt sich um mich, weil ich nichts bin. Ausstrahlung=Sein!

Oha ! das hört sich nicht gut an ! Wenn du im bereich Stuttgart wohnst nehme ich mich dir gerne an ! Keine freundschaft im Sinne Freund Freundin ! Aber mithörer und Versteher!.
Habe gerade selbst ne Krise aber nich so Schlimm glaub ich ^^

Wär das was ? aber wie gesagt keine ambitionen in Partnersuche sondern nur gedankenaustausch !

hallo merle. ich dachte, ich schreib dir einfach mal meine gedanken zu deinen beiträgen.

Zitat:
Wenn ich im Tierheim aushelfe, mache ich mir leider auch schon
wieder hier und da Druck, meine, ich müsste genauso schnell sein, wie
die anderen, wenn sie dort saubermachen oder was auch immer.
Bin schon immer irgendwie etwas langsamer beim Arbeiten. Naja,
teilweise bilde ich es mir vielleicht aus Unsicherheit auch ein...
Leider kann ich das überhaupt nicht mehr unterscheiden, wann so ein
Gedanke real ist und wann ich mir so was einbilde... Das ist auch das,
was mich stresst - wenn mal kein Stress von außen kommt, dann muss
ich ihn mir ja selber wieder machen..!
[...]

Ich bin echt so unsicher in allem! Ich weiß überhaupt nicht, wie ich
das jemals wegbekommen kann... Sad Kann mir nicht vorstellen, dass das
weggehen könnte bei mir - wo ich mir doch in den einfachsten
Situationen mit anderen schon wieder Stress mache...



so, diese paar absätze spiegeln, glaube ich, ziemlich viel von dem wider, was dein problem ist. es ist ziemlich viel drin, das miteinander verknotet ist, und alles überstürzt sich ein wenig. ich versuch mal, das ein wenig zu gliedern:

1) Zitat:
Wenn ich im Tierheim aushelfe, mache ich mir leider auch schon
wieder hier und da Druck, meine, ich müsste genauso schnell sein, wie
die anderen, wenn sie dort saubermachen oder was auch immer.
Bin schon immer irgendwie etwas langsamer beim Arbeiten.


an dieser stelle formulier ich mal den nahe liegendsten gedanken, der dir sicherlich auch nicht unbekannt sein dürfte: was ist denn daran so schlimm, dass die anderen schneller arbeiten (wenn dem denn so ist)? ich meine, stell dir doch mal folgende situation vor: irgendeiner von denen (ich nenn sie/ihn mal A). also, A ist von klein auf immer bei seinen großeltern auf dem bauernhof gewesen und hat dort immer geholfen. As familie ist in die stadt gezogen, sodass A sich einen anderen ort für seine beschäftigung mit tieren suchen musste. A arbeitet jetzt in diesem tierheim, in dem du auch arbeitest. und du stellst nun fest, dass A in einer stunde 5 käfige sauber macht, du aber nur 3. vor dem hintergrund aber, dass A eigentlich schon erfahrung haben müsste und deshalb viel geschickter und routinierte arbeiten müsste, macht er ziemlich wenig käfige in einer stunde sauber - auch, wenn er mehr als du schaffst.
ich hoffe, es ist nicht zu weit hergeholt, denn eigentlich wollte ich dir nur etwas verdeutlichen, was mir sehr geholfen hat:
man kann sich unmöglich mit einem anderen vergleichen. denn zum vergleichen sind gleiche voraussetzungen nötig. du würdest ja auch nie ein pferd mit einer kuh vergleichen, bloß weil sie sich zufällig auf der selben weide befinden (sry, ich weiß, dass der vergleich ein wenig hinkt), weil sie vollkommen unterschiedliche voraussetzungen und aufgaben haben.
verdeutliche dir einfach (sry, ist ein füllwort, das ich einfach nicht weglassen kann): die anderen können kein maßstab für dich sein, weil du deine maßstäbe deinem leben anpassen musst. deine eltern haben doch bestimmt früher zu dir gesagt: eine hart erarbeitete drei kann viel mehr wert sein als eine eins. und genau das muss für dich zählen. was du für dich erreicht hast. schon allein, dass du den schritt getan hast, dich in dem tierheim anzumelden und die tätigkeit dort zu beginnen und durchzuziehen, war ein schritt, der dich überwindung gekostet hat, wahrscheinlich mehr, als es für die anderen war. und darauf kannst du stolz sein.

2) Zitat:

Leider kann ich das überhaupt nicht mehr unterscheiden, wann so ein
Gedanke real ist und wann ich mir so was einbilde...



das ist für mich auch höllisch schwer ... ich hab da einfach (sry ...) ganz rational gedacht. und mach es auch immer noch.
denn eigentlich sagt einem der gesunde menschenverstand ja, dass es vollkommen egal ist, was die anderen nun über einen denken oder nicht. ob du nun zu langsam arbeitest oder nicht - sei's drum, so lange sich niemand, der etwas zu sagen hat, darüber beschwert, mach einfach deine arbeit so, wie du es für richtig hältst.
versuch es doch folgendermaßen (ich erläutere das jetzt mal am bsp. der tierheimsache, aber das lässt sich auch ganz gut übertragen, denke ich): wenn du merkst, dass dich diese unsicherheit wieder beschleicht, dann überleg dir (ähnlich wie ich unter 1) schonmal erläutert hab), was dich dorthin geführt hat und führ dir vor augen, wie viel kraft und energie du erfolgreich eingesetzt hast, welches ziel du vor augen hast und auch, wie viele probleme und schwierigkeiten du schon hinter dir gelassen hast. vll machst du dir auch mal eine liste, in der du nur aufschreibst, was du alles schon tolles erreicht hast. nur positives. etwas, woran du dich erinnern kannst, wenn du innere stärke brauchst. so, du konzentrierst dich also auf dich und erinnerst dich an deine stärken und deine ziele. das wird am anfang nicht sofort klappen, aber lass dich nicht entmutigen. du wirst merken, dass das mit der zeit immer besser klappt.

und dann, nachdem du selbstbewusstsein getankt hast, setzt dich mit deiner unsicherheit auseinander:
1) Was ist, wenn ich mir nur einbilde, dass die anderen sich über mich lustig machen, oder lästern oder was auch immer? Was ist, wenn ich mir das nur einbilde?
Dann machst du dir nur unnötig stress und tust den anderen unrecht.
2) Was ist, wenn die anderen sich über mich lustig machen oder was auch immer?
Und was ändert sich dadurch, dass ich das gemerkt habe und jetzt vor mich hinleide?
Da gibt es zwei Möglichkeiten: du gehst hin und klärst das. hört mal zu, leute, ich hab den eindruck, dass ihr über mich redet - diese variante wähle ich meist nicht, weil mir das risiko der blamage zu groß ist. falls das bei dir auch so sein sollte, denk dir folgendes:
ganz ehrlich: was willst du mit menschen, die über dich herziehen, obwohl sie dich nicht kennen, und sie sich nich mal die mühe machen, dich zu verstehen? keiner von denen kennt deine situation und erlauben sich trotzdem, darüber zu urteilen? das ist armselig, unbedacht oder dumm. wegen solcher menschen brauchst du dir keinen kopf zu machen.

Fazit: ob du unsicher bist oder nicht, zählt gar nicht. denn egal, ob du recht hast oder nicht, du verschwendest auf jeden fall energie, die du viel sinnvoller für dich nutzen könntest. also nimm einfach zur kenntnis, dass du dieses gefühl hast, stell fest, dass du es nicht genau weißt, speichere es irgendwo und mach dann mit dem weiter, was du gerade tust. dadurch kannst du darauf zurück greifen, wenn es sich irgendwann bewahrheiten sollte und es vergessen, wenn es einbildung war. darum ist es bei dieser methode auch wichtig, den menschen, die man verdächtigt, trotzdem in jedem fall freundlich zu begegnen, weil sie ja auch unschuldig sein könnten.

3)
Zitat:
Das ist auch das,
was mich stresst - wenn mal kein Stress von außen kommt, dann muss
ich ihn mir ja selber wieder machen..!



das ist das ergebnis von 1) und 2), die so etwa zur gleichen zeit auf dich niederprasseln und beide mit einer so großen stärke, dass du dich unmöglich damit beschäftigen kannst, sodass dich alles überfordert, denke ich. und ganz besonders das ergebnis deiner unsicherheit. ich weiß das. wenn man nichts weiß, dann ist es ganz schön schwierig, dagegen anzugehen.
ich hab dir oben eine möglichkeit aufgezeigt, die bei mir ganz gut funktioniert, bei der man alles der reihe nach abarbeiten kann. du kannst ja mal probieren, was davon geht und was nicht, und dann kann man ja die methode dir anpassen.

also, für ganz hilfreich halte ich es, wenn du dir vor augen führst, was du positives an dir hast, wovon die ganzen anderen menschen, die vll irgendwie über dich herziehen oder was, gar nichts wissen, weil sie einfach nichts vernünftiges zu tun haben (^^ nebenbei: so in etwa sieht mein selbstbewusstseins-satz aus, den ich mir dann immer sage). eine sache kann ich dir schon sagen, die ich sehr an anderen schätze. du denkst über dich selbst nach. du machst dir gedanken, du versuchst, dein leben und dich selbst zu begreifen, um herauszufinden, wer du bist - das finde ich ganz großartig und das solltest du auch. das ist weit mehr, als andere menschen aus ihrem leben machen.

Zitat:

Natürlich habe ich auch nicht jeden Tag die Energie dazu, mich mit
diesen Sachen (besser gesagt: mit MIR) zu beschäftigen, es siegt auch
oft mein Weglaufen, sprich: Mich mit TV und PC ablenken, von mir
und meinem Leben. Ist natürlich nicht wirklich hilfreich... Dead
...Aber mir ist es wenigstens schon mal bewusst - vielleicht schaffe
ich es ja irgendwann auch regelmäßiger, mich um MICH zu kümmern...


hierzu auch noch etwas: falls du diese methode anwedest, wirst du feststellen, dass vieles trotzdem nicht so richtig funktioniert und vieles richtig doof läuft und dass tage kommen, wo man einfach keine lust hat und alles sehr frustrierend ist - und dann kannst du es dir auch erlauben, dich mal gehen zu lassen. ich jedenfalls erlaube mir selbst, einfach mal heulend vorm fernseher zu sitzen, ohne mir vorzuwerfen, dass ich das schon wieder tue oder dass ich jetzt endlich mal fortschritte machen müsste ... es ist viel effektiver, wenn du dir erlaubst, traurig zu sein, weil wieder mal irgendwas nicht geklappt hat. denn dann kommst du immer schneller an den punkt, wo etwas in dir sagt: hey, das leben ist so schön. morgen mache ich mal wieder was schönes. darauf hab ich jetzt lust. und das war nie mein kopf, der das gesagt hat.

und diese erfahrung hast du - m. E. - auch schon gemacht:

Zitat:

Seit 2, 3 Tagen geht es mir wieder etwas besser, zumindest
überfahren mich meine Gefühle nicht so extrem. Ist bei mir oft im
Wechsel, mal so, mal so...



merk dir einfach, wie postiv sich das anfühlt, empfinde es und hab keine angst davor, dass es dir wieder schlechter gehen könnte. denn das wird es vermutlich (ohne jetzt negativ sein zu wollen, das ist einfach ne sachliche feststellung). freu dich, wenns dir gut geht, und arrangiere dich, wenns dir schlecht geht.

so, in der hoffnung, dass ich das nicht alles umsonst geschrieben hab (schließlich ist dein beitrag schon einen halben monat her, aber er stand jetzt nun einfach mal nochmal oben), beende ich das hier einfach. vll kämpfst du dich oder irgendwer sich ja mal durch ... ^^

A


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Dr. Reinhard Pichler
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