Oh, das mit dem üblen Job, den man sich nicht mal bei bester Stimmung oder volltrunken schön oder lohnenswert reden kann, kenn auch...das ist mega frustig und wird noch frustiger wenn man dann auch noch hören muss sei doch froh, dass Du überhaupt Arbeit hast oder oh Jeder hat Stress im Job...kann schon sein, aber wieso ist das so? Wieso kann ich keinen Job machen, wo ich tatsächlich voller Motivation und Engagement all meine Talente und Fähigkeiten einbringen kann? Ich weiß ich bin die weltbeste Arbeiterin und Kollegin wenn wenigstens einer meiner Bedürfnisse befriedigt wird - ich hab da gar keine hohen Ansprüche es ist dann völlig egal ob das Putzen oder ein Schulsekretariat führen ist. Ich liebe es gut, zuverlässig und äußerst effektive Arbeit zu leisten, und dann zufrieden mit mir selbst nach Hause zu gehen...
Wenn ich aber einen Job machen MUSS der mich weder emotional, intellektuell,sozial, mental NOCH finanziell befriedigt - also auf keiner Ebene- wo ich vielleicht auch noch mit Kollegen arbeiten muss, die mehr Zeit damit verbringen sich zu überlegen, wie sie sich vor der Arbeit drücken können - dreh ich am Rad - und das kann auch der größte und liebste Freundeskreis nicht ausgleichen...
Schon gar nicht weil es auch unter meinen Freunden ganz viele gibt, die aus welchen Gründen auch immer nie und nimmer in so einen Job genötigt werden würden, die würden sich krankschreiben lassen, irgendwas tun um gefeuert zu werden, schwarz arbeiten gehen, die Arbeit auf die Kollegen abwälzen etc, etc, etc und eben daraus ihre Befriedigung ziehen, dass sie das System umgangen, den Boss beschissen, das Arbeitsamt ausgetrickst, die Kollegen manipuliert haben o.ä....keine Option für mich - ich bin nicht menschlich besser als sie - das ist einfach nur nix was mich befriedigt. Ich kann mir auch mit richtig viel Geld kein Seelenheil kaufen...viele andere können das schon.
Ich kann Dir keinen konkreten Tip geben, wie Du damit umgehen solltest, weil ich nicht weiß, was Dich als Mensch befriedigt...ob Du neidisch bist oder nur traurig, ob Du Deinem Therapeuten vertrauen solltest oder nicht (nie vergessen, der macht einen JOB, der auch nicht unbedingt seine Berufung sein muss), ob Dir ein aktiver Bekanntenkreis tatsächlich helfen würde oder einfach nur noch mehr vor Augen führen, in was für einer schei. Jobsituation Du Dich befindest...das kann Dir Dein Therapeut auch nicht sagen...ich weiß nur von mir selbst, dass ich oft, auch gerade wenn ich mich so richtig Assi fühle (wegen Job oder Familienstress) einfach lieber alleine bin...nicht einsam aber alleine...weil ich dann einfach gar nicht erst die Chance kriege meinen Frust an irgendwem auszulassen, weil ich dann wirklich nur in meinem Selbstmitleid baden kann bis es eben kalt und öde wird anstatt auch noch andere davon zu überzeugen, mit Mitleid die Wanne aufzufüllen und mich genauso jämmerlich zu finden, wie ich mich selbst und was ich so gar nicht will sind gute Ratschläge oder wohlgemeinte Tipps wie ich positver werden kann...ich will jammern und nörgeln und klagen und all das, aber dazu brauch und will ich weiß Gott nicht auch noch Publikum oder Unterstützung...ich bin alt und weise genug um zu wissen, dass sich sowas kein Mensch gerne reinzieht ich tu das auch wirklich Niemandem gerne an, denn dagegen wirklich was tun können auch meine engsten Freunde nichts, ich mag auch nicht, wenn die dann in so blinden Aktionismus verfallen und versuchen mich da irgendwie wenigstens emotional rauszuholen - das hat noch nie wirklich funktioniert, bei mir nicht - um denen aber nicht vor den Kopf zu stoßen bzw. deren Gefühle auch noch zu verletzen, sag ich ganz einfach und simpel bin im Moment Assi und Frustig drauf, tauch mal für ein Weilchen ab und ganz sicher bald wieder auf - hab Euch lieb
Und das funktioniert für mich persönlich weil ich immer im Hinterkopf und im Unterbauch habe - egal wie schei. ich drauf bin - was mir einen unsagbaren inneren Halt gibt, ist das Wissen, dass meine Freunde (nicht meine Familie) - auch und gerade die, die weit weg sind (auf anderen Kontinenten)auf mich warten werden, dass die meiner Stärke in dem Moment mehr vertrauen, als ich selbst...ich bin sonst auch kein permanent Sonnenscheinchen und irgendwas ist immer was nicht wie exakt durchgeplant nach meinem Superhirn funktioniert...aber wenn ich nicht mehr über mich selbst lachen kann, dann bin ich wie ein verletzter Hund, der sich in den Wald oder unter die Treppe zurückzieht um seine Wunden zu *beep*...Ich hab versucht meine Einstellung zu verpositivieren, hab versucht weniger Ansprüche an mich zu stellen, hab versucht alles ein wenig lockerer zu sehen, an Workshops teilgenommen etc,...aber schlussendlich hat mir am meisten geholfen, dass ich akzeptiert habe, dass ich viel simpler gestrickt bin, dass Rückzug, Wunden *beep*, Alleinsein für mich und damit auch mein Umfeld tatsächlich funktioniert wennacute;s mir richtig mies geht...als Kleinkind hab ich mich unter die Küchenbank verkrochen, wenn ich krank war, genauso wie mein Hund, ich wollte nie betuttelt, bemitleidet oder bemuttert werden...aus irgendwelchen Gründen hab ich mir dieses instinktive Verhalten aber später versagt, hab versucht mich menschlich, intellektuell und sozial verträglich mitzuteilen lol...ich weiß jetzt einfach wann ich noch aufnahmebereit für gute Ratschläge und emotionale Unterstützung bin und wann nicht...
Ich hab viel zu viel über mich erzählt...und letztlich ist alles was ich sagen wollte: Horch mal in dich selbst hinein ob das was Du glaubst zu wollen und zu brauchen (einen größeren Freunes/Bekanntenkreis, Positivere Einstellung, abwechslungsreiche Freizeit, gute Ratschläge etc) - das was Du gerade nicht hast - ganz wirklich das ist, was DU jetzt gerade brauchst um aus diesem emotionalen Tief rauszukommen...oder ob das nicht vielleicht nicht teilweise Dinge sind, die MAN als intellektuell sozial verträgliches Wesen nun mal zu haben und zu brauchen hat...wärst du jetzt im Moment überhaupt in der Stimmung auf lustige Veranstaltungen zu gehen oder Dich mit z.B. dem Beziehungsproblem einer neuen Bekannten oder Kollegin zu beschäftigen?