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Ich bin so einsam, dass es wehtut.
Ich sehne mich nach Gesprächen, Zuwendung, einem Lächeln.
Ich habe Kinder ( erwachsen), Partner, Arbeit und treffe durch Hundespaziergang auch mal Leute. Aber alle haben ihr eigenes Leben und ich gehöre nirgends dazu. Ich sehne mich so sehr nach der Zugehörigkeit zu jemandem, oder einer Gruppe, dass ich schon heulen könnte, wenn ich Grüppchen sehe, oder wenn die Nachbarn feiern.
Mich will keiner dabei haben, selbst wenn ich in Vereine versuche zu gehen, lehnt man mich ab. Ich sehe normal aus und wirke bestimmt auch normal. Aber auf der Arbeit werde ich seit vielen Jahren ausgegrenzt und niemand kommt mit mir klar. Meine Gutmütigkeit nutzt man gerne aus, Freundschaft gibt es aber nicht.
Mittlerweile bin ich schon richtig aggressiv, fühle mich angegriffen, bin nur noch auf der Hut und würde das Haus am liebsten gar icht mehr verlassen. Aber die Einsamkeit macht mich so fertig, dass ich mir den Tod in den schönsten Farben ausmale. Nur meine Tiere halten mich am Leben, die brauchen mich. Von der Partnerschaft ist nichts zu erwarten, nur der Alltag, der läuft. Aber kein liebes Wort, keinen Gedankenaustausch, keine Umarmung oder gar mehr. Ich komm da nicht mehr raus.
Früher habe ich mal gerne gelacht.
Mir fehlt die Kraft noch mehr auszuprobieren. In Gedanken bin ich wütend auf die Gesellschaft und will doch nur dazugehören.
Was soll ich bloß machen?

27.05.2012 18:26 • 25.11.2014 #1


51 Antworten ↓


Hallo Mia,
wie schätzt du denn die Menschen ein, von denen du meinst abgelehnt zu werden? Sind sie dir sympathisch, hast du das Gefühl, dass du in diese Kontakte mehr investierst als du zurück bekommst? Hast du auch vielleicht ein konkretes Beispiel dafür?

Hier hast du auf jeden Fall die Möglichkeit Menschen kennenzulernen, die in einer ähnlichen Lage sind wie du.

Zitat:
Früher habe ich mal gerne gelacht.

Ich auch. Ich versuche auch andauernd trotzdem witzig zu sein...



Liebe Grüße, S.

A


Bin schon krank. Ich möchte nur dazugehören.

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Liebe Mia45, über sehr lange Zeit war ich schlimm einsam in meinem Leben.
Dann hab ich begonnen mein ganzes Leben zu ändern, ging in vielen kleinen und manchmal großen Schritten voran. Ich bin aus meinem bisherigen Umfeld hinaus gegangen und nach einer Weile sind mir Menschen begegnet die mir sehr geholfen haben. Ich hab eine Kirchengemeinde gefunden in der ich mich sehr zuhause gefühlt habe, vorher war der Glaube mir 20 Jahre ganz fern. Ich bin in einen Chor gegangen, hab Kochkurse besucht, oder etwas bei der Volkshochschule. Ich hatte dann Menschen mit denen ich sprechen konnte, in der Kirchengemeinde, in einem Kloster und eine Psychologin bei der ich eine Therapie begonnen habe. Zum ersten Mal im Leben hab ich mich verstanden und angenommen gefühlt so wie ich bin. Ich hab Freunde gefunden. Es gab sehr schöne Momente und sehr schwere, ich musste viel kämpfen, weil die Menschen die mich nur so kannten wie ich früher war, regte sehr auf wie ich jetzt gelebt habe.
Seit ein paar Monaten hab ich eine glückliche Beziehung, es ist meine erste....
Ich kann heute gut alleine leben und wenn ich etwas alleine nicht gut kann suche ich mir Hilfe dazu.
Es wäre bequemer gewesen so weiter zu leben wie früher, aber um nichts möchte ich das wieder.
Ich wünsche Dir herzlich das Du Deinen Weg raus aus der Einsamkeit findest.

Es grüßt dich kerze

hallo kerze,
hab gerade deine zeilen gelesen und die geben mir hoffnung.
danke dafür, lesen zu können ich bin doch nicht allein mit meinen problem.
auch ich leide seit längeren an einsamkeit, alleinsein usw. vor allem kann
es niemand so richtig verstehen, wovon ich spreche, was ich erlebe, bzw nicht erlebe.
also mia45, wir sind keine einzeltäter und es gibt noch hoffnung.
wenn ich nur endlich mal den a...hochbringen würde und meinen kopfkino endlich taten folgen würden
lg fraurossi

Kopfkino - das ist richtig. Jeder gehört dazu, egal wie er denkt. Nicht selten geschieht, dass das frühere oder gegenwärtige Familienleben die eigene Einstellung zur Außenwelt prägt, dass man beispielsweise die Ablehnung des Partners, oder auch Enttäuschungen aus früheren Beziehungen auf das gesamte soziale Umfeld überträgt und dem die eigene Denkweise anpasst. Dann folgen oft auch dementsprechende Handlungsweisen - man zieht sich zurück.

Das wichtigste ist die Art, in der man die eigene Situation bewertet. Es kann schon sein, dass man um sich herum Gemeinschaften hat, die geschlossen sind, die keine 'Neulinge' mehr in ihre Mitte aufnehmen wollen. Wenn ich das weiß, brauche ich keine Schuldgefühle hinsichtlich meiner Situation zu entwickeln, ich kann in aller Ruhe mein Leben so ausrichten, dass ich selbst für die Inhalte sorge, die meinen Wandel positiv beeinflussen bzw. mir den Raum geben mich mit der Welt zugehörig zu fühlen - unabhängig davon, ob ich gerade allein bin oder nicht. Es müssen nicht nur intellektuelle Inhalte sein. Man sieht oft ältere Menschen, die zwar allein sind, dabei aber an die Gemeinschaft bzw. ihre Familie denken, sie backen, stricken, laden ein. Oder sie kümmern sich um Tiere im Tierheim, gehen Enten füttern, arbeiten ehrenamtlich, beteiligen sich an der Nachbarschaftshilfe, bieten Kinderbetreuung u. ä. an.

Wem das alles befremdlich vorkommt, lebt möglicherweise in einem inneren Konflikt. Vielleicht hat er innere Blockaden aufgebaut, die ihn daran hindern auf andere zuzugehen und sich am Gemeinschaftsleben zu beteiligen. Diese Blockaden sind im eigentlichen Sinne unbewusste Selbstschutzmaßnahmen. Wenn man an deren Folgen und der sich daraus entwickelten Gesamtsituation leidet, sollte man sich darum bemühen, diese Blockaden z. B. mithilfe der Psychotherapie aufzulösen.

Sicher ist es praktisch und schön einen Partner zu haben, der einem Wünsche erfüllt, der für eine Selbstbestätigung sorgt. Aber nicht alle haben es, und auch nicht alle brauchen es. Manche verzichten freiwillig, und gerade die sind doch ein lebender Beweis dafür, dass man auch ohne partnerschaftlich bedingte Wunscherfüllung oder Selbstbestätigung gut durchs Leben kommen kann.

Wir leben in den s. g. reichen Ländern, brauchen uns weder wegen unseres Lebensunterhalts noch hinsichtlich der medizinischen Versorgung Gedanken zu machen. Global gesehen ist dies ein immer seltener gewordenes Privileg. Wenn ich weiß, dass weltweit viele Menschen hungrig schlafen gehen, dass sie aufwachen ohne die Möglichkeit zu haben für ihre Kinder etwas brauchbares zum Essen und oft nicht einmal sauberes Trinkwasser zu besorgen, dass es Menschen gibt, deren Kinder an behandelbaren Krankheiten sterben, weiß ich, dass ihr Leid das echte Leid ist und dass ich womöglich das Einsamkeitsgefühl u. a. auch aus dem Umstand beziehe, dass ich mich mit diesen Menschen nicht zugehörig fühle und alles unangenehme, das die Leben anderer betrifft, verdränge.

Das ist meine Eigenerfahrung, die mir jetzt zum Pfingstfest eingefallen ist.
Ich wünsche euch einen schönen Feiertag, ein schönes Wetter und weniger Sorgen.

Liebe Grüße S.

Freut mich fraurossi, es ist gut wenn Du Hoffnung hast....
Es geht bestimmt voran, bei mir geht es auch manchmal nicht so schnell oder meistens nicht, aber es geht immer weiter....

Hallo Shangir, ich denke auch oft über das Leid in der Welt nach und die große Ungerechtigkeit. Ich kann nur versuchen in meinen sehr begrenzten Möglichkeiten da etwas zu helfen, z.B. hatte ich zehn Jahre lang ein Patenkind bei der Kindernothilfe, zeiweise auch zwei Patenkinder dort. In unserem Land gibt es natürlich nicht solchen Hunger wie in vielen anderen Ländern und fast alle haben eine Wohnung u.s.w. ich weiß das viele Menschen das nicht haben auf der Welt. Hier gibt es auch viel Leid, ich wiege nicht das eine gegen das andere auf. Einsamkeit kann sehr weh tun und einen furchtbar quälen über lange Zeit. Ich glaube aber fest man kann nur selber etwas daran ändern und das jeder seinen Weg dazu finden muss, sich der aber auch finden läßt wenn man das will weil man es anders nicht mehr aushält. Wenn ich vor Jahren nicht oft auch sehr schönes erlebt hätte wäre es viel schwieriger gewesen alles zu ändern. Jeder Tag hat auch schönes, nur beachten wir so kleine Dinge oft zu wenig. Mir hat es geholfen sie mal eine Woche lang jeden Tag auf zu schreiben.

Ich wünsche herzlich ein frohes Pfingstfest, es grüßt kerze

Hallo kerze,
Leid aufwiegen wäre in dem Fall nicht die zutreffende Interpretation.
Das Mitgefühl wird z. B. in der tibetischen Kultur auf folgende weise geübt:

http://www.shambhala.org/teachers/pema/tonglen1.php

Danke, lg S.

Vielleicht solltest du mit der Hilfe vor der eigenen Haustür anfangen. Aufmerksam sein, wenn ein Kind oder eine Frau geschlagen wird, eingreifen und helfen wenn auf der Straße ein Betrunkener ohne Bewusstsein liegt oder ein Unrecht vor der Nase geschieht. Das eigene Kind davor beschützten, dass es erleben muss wie die eigene Mutter geschlagen wird oder respektlos behandelt wird. Man muss gar nicht weit gucken um helfen zu können. Und am besten beginnt man damit sich selber zu helfen.

Oh, ich bin in meinem Leben vielleicht schon zwanzig mal umgezogen und Frauen, die geschlagen wurden, habe ich noch keine erlebt. Ich erlebe aber immer wieder, dass Kinder schlecht behandelt werden - das hat sich in unserer Gesellschaft eingebürgert. Natürlich hat man da auch einen Handlungsspielraum. Einer jungen Mutter, die von ihrem weinenden Sprößling sichtlich angenervt ist, sage ich auch mal ein paar witzige Worte, bis sie lacht und die Situation sich entschärft. Aber ich mache das nur wegen dem Kind. Jeder muss selbst lernen, nur eben die Kinder leiden unverschuldet und sind auf unseren Schutz angewiesen.

Aber der beste Tipp ist doch der: nicht in der Nachbarschaft, sondern im eigenen Haus zu kehren. Wenn ich mir vornehme den ganzen Tag lang freundlich und bedürfnislos aufzutreten, nichts lebendes nicht mal verbal verletzen zu wollen, bedeutet das vielleicht anfangs etwas Mühe, mit der Zeit wird aber sicher eine gute Gewohnheit daraus, die die alten leidvollen Muster ablöst.

In dem Sinne auch Tonglen-Praxis - man fängt bei sich selbst, beim eigenen Leid an.

(steht ja dort)

Gruß, S.

Man kann auch der kranken Nachbarin mal was vom einkaufen mitbringen oder Kinder mit durchfuttern, die nicht so viel haben. Wäre schön wenn mehr Leute reagieren würden, wenn in der Nachbarschaft ein Kind misshandelt oder vernachlässigt wird. In deutsch
And gibt es genug arme Menschen die auch obdachlos sind und hungern. Auch die Aufklärung von Frauen in respektlosen Beziehungen sollte man sagen, dass sie besseres verdient haben und das es eben nicht so ist, der ist besser als keiner. Nein der sorgt dafür das kein anderer kommen kann. Aer egal, dass führt hier zu weit und am Thema vorbei

Eine solche Einstellung vertreibt das Einsamkeitsgefühl, und es bringt jedem etwas, wenn man darum bemüht ist, für sich und andere nach dem besten Können zu sorgen...

Gruß, S.

schwer ist leicht was,

ja, ich habe für alle antworten und lösungen parat.
denk mir schon mal warum, macht der oder die das nicht
einfach so, ist doch so einfach?!
der schlimmste fall bin aber immer noch ich, auch bei mir
wüsste ich was gut für mich ist, aber komm mir vor wie gelähmt.
aussreden ... , der gedanke für wem machst du das, klappt ja nicht und ...
wer das nicht selbst erfahren darf, kann leider/gott sei dank nicht
mitreden.
ich wünsche jedem, der sich in einer ähnlichen lage befindet, sich aus dem
treibsand befreien zu können. die hand der hilfe, wenn sie da ist, greifen zu
können. ich kann es leider auch nicht immer, leider.

Ich kann gottseidank mitreden... vielleicht hilft es dir ja. Die Gelähmtheit ist das Wesen der Depression, sie ist ein Selbstschutz. Die Gelähmtheit darf man sich nicht ausreden lassen, die ist das beste Mittel um zu genesen. Auch Hilfe geht nicht, ich kenne das. Alles zu anstrengend.

Was aber am meisten schmerzt, ist das schlechte Gewissen darüber, dass man nicht funktioniert.... Na und? Wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht. Nimmt man das Schicksal an, hat man auch sich selbst angenommen - und das ist so wichtig.

Ich hatte auch schon mal keine Lust mehr, dieses ewige Verzweifeln, da wollte ich mitten drin in dieser düsteren, schmerzenden Wolke sein. Lieber darin umkommen als diese ewige Leier. Das habe ich dann auch so gemacht, ich bin rein - und weißt du, was da in der Mitte war? Nichts! Gar nichts. Das ist der Witz. Alles nur eingebildet. Ich bin dann wieder aufgestanden und alles war weg. In der Stärke kam dann auch nie wieder was und nach und nach kam gar nichts mehr.

Probiert das aus, vielleicht funktioniert das bei euch auch..

Für dich: ... ure=relmfu

Liebe Grüße S.

Zitat von fraurossi:
die hand der hilfe, wenn sie da ist, greifen zu
können. ich kann es leider auch nicht immer, leider.

Wenn's geht, sollte man machen. Therapiegespräche beruhigen die Seele. Manche Therapeuten geben den Patienten sogar ihre Handynummer, sie können dann immer anrufen wenn was ist..

S.

Zitat von Shangir:
Die Gelähmtheit darf man sich nicht ausreden lassen, die ist das beste Mittel um zu genesen. S.


Das halte ich ja wirklich für eine mehr als gewagte These. Vor allem, weil nach der Lähmungsphase überhaupt nichts anders ist. Ohne eigene Aktivität tut sich nichts. Die Gelähmtheit im Rahmen von Depressionen sind ja nicht mal entspannend. Aber vielleicht ist das auch der Versuch die Depressionen positiv zu belegen, wie die Ängste, dann scheint es mir im Ansatz nachvollziehbar.

Zitat von prinzessin22589:
Das halte ich ja wirklich für eine mehr als gewagte These. Vor allem, weil nach der Lähmungsphase überhaupt nichts anders ist. Ohne eigene Aktivität tut sich nichts.

Wenn jemand einfach keinen Bock hat irgendetwas zu tun, das würde ich nicht gerade eine Depression nennen. Vielleicht eine depressive Verstimmung, oder Spleen, oder einfach 0-Bock. Und ich schrieb ja über eine Depression.

Die Gelähmtheit geht oft in psychische Schmerzen über, das kann m. W. heftig sein, sonst wäre ja die Suizidrate nicht so hoch, nicht wahr. Und in dem Stadium kannst du eben etwas tun, indem du dich dem ganzen stellst, in einer positiven Art. Wer negativen Bezug zur Depression hat, lehnt Teile von sich ab, weitet den inneren Konflikt aus.

Hier noch was Klassisches zum Thema- für die, die es brauchen können-

http://hinsetzen.blogspot.de/2007/02/de ... leben.html

hey,
es ist halt leider so. hätte mir das vor jahren auch nie
vorstellen, bzw verstehen/mitfühlen können. und jetzt bin ich live dabei.
übrigens bin in behandlung wg depris, die einsamkeit oder das nicht/dazughören
ist halt an langen wochenenden besonders belastend.
lg fraurossi
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Und was hat sich in deinem Leben vor ein paar Jahren geändert? Weißt du, was der Auslöser gewesen ist?

Ich habe mein Leben geändert, es ging nichts mehr. Ich darf nicht mehr so viel denken, und Menschen, an die ich dachte und denen ich gleichgültig gewesen bin, habe ich aus meinem Leben entlassen.

Wenn du magst, schreib wieder deinen Sonntagstrhead. Ist das keine gute Idee? Jede Woche eine schöne Geschichte oder einen Film, und eine Unterhaltung dazu. Dann wären Sonntage vielleicht auch ein bisschen schöne Tage. Wenn es gerade nicht sonnig ist, bin ich die meiste Zeit auch daheim, und vielen anderen geht es sicher nicht anders.

Liebe Grüße S.

Die Geschichte von Kerze finde ich toll. Habe vor einigen Wochen beschlossen, auch mein Leben zu verändern. Aber von der Aussaat bis zur Ernte muss man noch eine Durststrecke durchstehen. Ich wünsche allen einsamen viel Mut und Geduld.
Hanna

Dankeschön Hanna für Deine freundliche Rückmeldung, Dir herzlich alles Gute wünscht kerze

A


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Dr. Reinhard Pichler
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