Guten Tag zusammen!
Auch von mir ein herzliches Willkommen an elsa. Mag wohl sein, dass Du Geduld brauchen wirst; es gibt in diesem Forum gar manche Schwätzer, die ständig ellenlange Texte unter die Leute bringen, z.B. mich Aber Du wirst auch finden, dass es ganz vielen Leuten ähnlich geht, man muß nur mal runterblättern; August, Juli usw. und die verschiedenen Themen überfliegen - es kommt vieles immer wieder aufs selbe raus und auch was ich in diesem, von mir mal eröffneten Thema, so gesagt habe, ist alles nichts Neues und nahezu gleich oder ähnlich unlängst schon mal gesagt worden. Das stimmt traurig, weil es so vielen Leuten ähnlich geht und irgendwo gibt es einem aber auch ein warmes Gefühl des Nicht- Alleinseins, des Verstandenwerdens, der Zugehörigkeit.
Ich denke auch, es kann nicht die richtige Lösung bzw. Reaktion sein, die Helpness andeutet, seinen Zustand dann eben zu akzeptieren, ein paar Hobbies halt oder irgendwas ehrenamtliches (in meinem Falle wäre das ja mein Beruf, den ich immerhin habe) und sonst bitteschön keine Menschen mehr, jedenfalls keine nahen Kontakte. Solche Phasen hatte ich immer mal wieder, es klingt dann fast trotzig, dieses geht mir alle vom Leibe, ich brauche keine Menschen. Es funktioniert nicht und es ist auch glatt gelogen. Wie Solitärbaum schon zitiert: es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Selbst wenn man sich das -zig mal am Tag selber einhämmert, man brauche niemanden - man wird merken, dass man nach und nach auch das Interesse und den Spass an restlos allem verliert, auch an den Büchern, der Musik, den PC-Spielen usw., die man ja sonst sooo gern gelesen, gehört, gespielt hat. Man leidet immer mehr und immer schlimmer, wie jene exotischen Vögel, ... und irgendwann, wenn man denn nicht ganz untergehen will, zwingt einen der stärker werdende Leidensdruck, irgendwas zu unternehmen. Was ja, wie wir alle wissen, verdammt schwer ist. Auch diese Aussage finde ich beachtlich:
Es geht doch eher um die richtige Gleichgewicht, zwischen Alleinsein und Geselligkeit oder Zweisamkeit. Nur Alleinssein, das hält kein Mensch aus, da wird er zum psychischen Krüppel.
Man will ja oftmals gar nicht die totale und maximale Geselligkeit, und natürlich tut man gut daran, mit sich selber was anfangen zu können, wenn man schon gezwungen ist, allein zu sein. Es kommt eben auf die gesunde Mischung an, die natürlich jeder für sich definieren mag. Aber ein Verhältnis von über 90 % Alleinsein zu weniger als 10 % Miteinander, um nur mal irgendwelche Zahlen zu sagen, ist glaub ich absolut ungesund.
Was also tun und unternehmen, wenn der Leidensdruck zu stark wird? Irgendwie muß man immer wieder zumindest versuchen, mit seiner Umwelt und den Mitmenschen wieder ins Geschäft zu kommen. Es geht nicht anders. Kleine Schritte vielleicht. Mal wieder ´ne (neue) Therapie beginnen. Oder eben auch sich hier ausquatschen. Seitdem ich das tue, gehts mir etwas besser. Klar eigentlich. Ich habe einen (kleinen) Schritt getan und erfahre hier viel an Verständnis und Wohlwollen. Ist doch auch was... Was isis-z geschrieben hat:
Ihr schreibt alle über die Einsamkeit, dabei seid ihr hier gar nicht mehr einsam, merkt ihr denn das gar nicht? Ihr habt hier eine tolle Unterhaltung, baut es doch aus, ruft euch an an den Sonntagen wenn das Leben noch mehr unerträglich ist als sonst - und die Einsamkeit ist weg!
fand ich beim ersten Lesen etwas platt. Das ist ja doll, denke ich, man ist also ganz furchtbar allein und einsam, so geht man eben mal ins Internet und schreibt da in irgendsonem Forum (mittlerweile gibt es ja nichts, was es nicht gibt im Internet) ein bißchen rum, kriegt prompt Kontakte, man kann sich anrufen (vielleicht gar treffen) und weg ist die Einsamkeit. Hm. Ganz so einfach ist es denn doch nicht, oder? Wird man nicht viel zu gehemmt sein, um einen seiner Mitstreiter hier einfach anzurufen? Nur weil man die eine Gemeinsamkeit hat, hier in diesem Forum zu schreiben, muß man sich ja nicht gleich auch so verstehen. Vielleicht hat das isis auch nicht so 100%ig ernst gemeint.
Aber mittlerweile denke ich: WIESO EIGENTLICH NICHT? Muß man ja nicht gleich ausschließen. Das sind eben auch die zitierten kleinen Schritte; vielleicht wird ja immerhin ein netter Mail-Kontakt daraus? Wie isis ja auch schreibt: man darf nicht zuviel von den Kontakten erwarten. Das finde ich ganz wichtig: Fortwährend zu hoffen, jetzt MUSS aber doch mal der 100%ige Freund, Seelenverwandter und was-weiss-ich-noch-alles kommen, das haut wahrscheinlich nicht hin. Nicht auf der Straße, nicht im Supermarkt, nicht in der Kneipe und wohl auch nicht hier. Obwohl es ja nicht ausgeschlossen ist.
Jedenfalls würde ich mich jetzt durchaus outen wollen und sage hiermit allen die dies lesen: Ihr könnt mir gerne hier zum Thema oder auch so schreiben, ich freue mich über über jede Zuschrift. Ehrlich! Eine Kontaktanzeige hatte ich vor ein paar Tagen drüben im Treffpunkt geschrieben, mit bisher leider nicht so doller Resonanz. Da steht auch eine kurze Beschreibung über mich drin.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Abend,
Jens