@Daisho
Morgen Daisho,
Zitat:Möglicherweise entstehen unsere Meinungsverschiedenheiten aus einer unterschiedlichen Belegung der Worte,
unterschiedlichem Verständnis, aber ansonsten sehr ähnlichen Sicht.
Das sehe ich genau wie Du.
Die größten Meinungsverschiedenheiten und Streitereien entstehen bei uns Menschen
immer genau aus der von Dir beschriebenen unterschiedlichen Belegung von Worten.
Deshalb finde ich hat @Abendschein Recht, wenn sie sagt. Zieht Euch nicht an DEM Wort Schuld hoch.
Zitat:Beide Pakete - gleich ob ich sie übernehme oder delegiere - kommen mit einer emotionalen Komponente einher. Schuld
wird als etwas negatives empfunden, Verantwortung als etwas relativ neutrales.
Du magst Recht haben. In unserem Gespräch sollte es aber nicht darum gehen, wie ich das Paket nenne.
Es muss unbedingt darum gehen, wie ich die emotionale Komponente, also die Stärke meines Angstgefühls regeln kann.Und das ist die zentrale Frage. Jeder kann die Stärke seines Angstgefühls zu großen Teil selbst beeinflussen.
Was aber geschieht dann, wenn er die Stärke seines Angstgefühls nicht selbst regelt? Wenn nicht Schuld, was ist es dann,
Unwissenheit, fehlende Erfahrung? Und noch einmal, mit welchem Begriff erkläre ich es jemandem, der aufgrund von
Ängsten z.Zt. nur eingeschränkt kritikfähig ist?
Mit welchem Begriff erreiche ich, dass er beginnt zuzuhören, anstatt sich nur zu wehren?
Zitat:Beide Pakete - gleich ob ich sie übernehme oder delegiere - kommen mit einer emotionalen Komponente einher.
Schuld wird als etwas negatives empfunden, Verantwortung als etwas relativ neutrales.
Deine Verallgemeinerung, dass der Begriff Schuld als etwas negatives empfunden wird, die
teile ich nicht.
Deshalb, ja, ich finde, an meiner täglichen Zufriedenheit und meiner gelegentlichen Unzufriedenheit bin ich fast
immer selbst Schuld So empfinde ich das.
Und es gibt mir ein gutes Gefühl, dass ich es heute Nachmittag beeinflussen kann,
ob ich mich eher gut, oder doch mehr schlecht fühlen werde.
Zitat:Zusammengefasst: Der Begriff Schuld, dessen Verständnis, liefert bereits emotionale Trigger, die sich der
Bearbeitung der Aufgaben deutlich in den Weg stellen.
Ok, also noch einmal. Welchen Begriff können wir dann verwenden, damit nicht noch mehr Angst aufgebaut wird, sondern
sich jemand zur Sachlichkeit öffnen kann.
Hätte ich mein Thema genannt, gibt es eine Mitverantwortlichkeit an meinen starken Ängsten? wären wir 100%ig genau hier gelandet, wo wir jetzt auch sind.
Zitat:Zu meiner eigenen Überraschung lösten aber bereits diese Erkenntnisse einen großen Teil meiner Blockaden.
Gaben mir die Möglichkeit mich dem 'Rest' zu stellen und neue Wege zu beschreiten.
Das kann ich, glaube ich, gut nachvollziehen.
Zitat:Zusammengefasst: Der Begriff Schuld, dessen Verständnis, liefert bereits emotionale Trigger, die sich der
Bearbeitung der Aufgaben deutlich in den Weg stellen.
Wie ich hier ständig lese, ist die emotionale Triggerung leider scheinbar sehr extrem.
Was also nun?
Zitat:So sehe ich auch z. B. die Ursache deines Disputs mit @Antiope in eben diesen
emotionalen Triggern. (Liege ich damit richtig, Antiope?)
Sehe ich genau wie Du.
Zitat:Dadurch dass ich immer mehr Verantwortung für mich und mein Leben übernehme, trage ich immer mehr
Anteil am Erfolg, ob ich heute zufrieden sein werde oder nicht.
Würde diese Formulierung nicht auch deinen Gedanken eher entsprechen?
Ja, selbstverständlich.
In der Sache sind wir ganz nah aneinander, finde ich. Deine Argumente teile ich fast vollständig.
Leider verwenden wir immer noch Worte, die in unserer Gefühlswelt sehr unterschiedlich besetzt sind.
Ich erweitere deshalb gern die Frage an alle Mitleser hier.
Welche Begriffe können helfen sachlich zu bleiben und verhindern, dass wir uns
gefühlsmäßig auf verschiedenen Ebenen begegnen?
Bernhard