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Zitat:ich habe gerade den Eindruck, dass sich ganz doll an dem Wort Schuld festgefressen wird.
Schuld ist ein krasses Wort und es hat immer einen schlechten Beigeschmack.
Man macht jemanden verantwortlich, für was auch immer.
Zitat:Ich denke aber, dass auch die Schuldzuweisung ein wichtiger Punkt ist, der diskutiert werden kann / muß.
Zitat:Ich habe in meiner über 30 jährigen Angstgeschichte anfangs auch anderen die Schuld für meine Ängste gegeben. Es war so offensichtlich. Du hast dies und jenes getan, also ging es mir schlecht, also bist Du Schuld, dass es mir schlecht geht.
03.11.2018 21:53 • x 1 #81
Zitat von Crazy-Monkey:
Genau. Meine Ergänzung: Und wie kann man eigenverantwortlich im Hier und Jetzt agieren um nicht nur zu überleben, sondern gut zu leben.
03.11.2018 22:09 • #82
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Zitat von Abendschein:
@Meteora wie wäre es wenn Du Deine Ängste aufgearbeitet hättest? In sich gehen und schauen und horchen,
was passiert da mit mir? Aber Du hast Deine Ängste dazu benutzt um Aufmerksamkeit zu erlangen, auch wenn diese
für Dich Negativ war. Du hast Deine Angst Manipuliert. Kann man machen, aber das wäre mir die Sache, keine Sache wert.-
Für mich war es Damals besonders schlimm, die Angst und Panik zu haben, vielleicht wollte ich auch Aufmerksamkeit
erlangen, aber das war mir nicht bewußt. Wie hast Du denn die Angst so hochgeschürt und haben sie Dich dann nicht mehr
gemobbt, Deine Mitschüler, aus Mitleid?
03.11.2018 22:16 • x 2 #83
03.11.2018 22:20 • x 5 #84
Zitat:Also ich denke, man ist nur in der Weise selbst beteiligt, wie man mit seinen Ängsten umgeht.
Zitat:Mir hat man mal gesagt, ich hätte eine Teilschuld daran, dass ich gemobbt wurde.
Zitat:Das hat natürlich gesessen, weil niemand gerne auf eigene Schuld hingewiesen wird, aber es hat mir geholfen,
mein Verhalten besser zu verstehen.
Zitat:Mein Verhalten war eine Reaktion auf die Mitschülerinnen. Ich habe sie provoziert, damit sie mich angriffen, um
wenigstens überhaupt bemerkt zu werden. Da hatte ich lieber negative Aufmerksamkeit als außen vor zu sein.
Zitat:Ich kann gar nicht sagen, wer von uns angefangen hat. Das muss ich auch nicht wissen. Es ist nicht entscheidend für
den weiteren Fortschritt, es zählt nur der Vergleich: Wie bin ich damals mit meiner Angst umgegangen und wie mache
ich es heute? Was mache ich noch genauso wie damals? Was hilft, damit ich es anders machen kann?
03.11.2018 22:40 • x 1 #85
03.11.2018 22:52 • x 5 #86
Zitat von Meteora:
So habe ich das nicht gemeint. Ich habe nicht mit meiner Angst, sondern mit meinem selbsthass Aufmerksamkeit erlangt. Ich habe mich immer dumm genannt und selbst verletzt. Ich habe auch nie versucht, besonders stark Angst zu haben. Ich habe nur vor ihnen so getan, aber das hat die Sache schlimmer gemacht. Tut mir leid, wenn meine Erfahrungen nicht hilfreich waren. Ich habe auch nichts aufgearbeitet, in einer verhaltenstherapie macht man das nicht. Ich will es aber definitiv tun! Nicht mehr die Angst verdrängen, sondern achtsam wahrnehmen und dann abschwächen. Wenn es da sein darf, ist es nicht mehr so fordernd, so habe ich das in der Therapie gelernt.
03.11.2018 23:16 • x 1 #87
04.11.2018 00:06 • x 5 #88
Antiope
04.11.2018 01:14 • #89
04.11.2018 02:27 • x 4 #90
04.11.2018 06:35 • x 3 #91
04.11.2018 06:49 • x 2 #92
Zitat:Wir helfen uns hier gegenseitig.
Zitat:Vieles hat sich im Gehirn/Synapsen fest eingefressen, dennoch kann man es mit Hilfe wieder
aufarbeiten vielleicht auch ganz loswerden.
Zitat:Ich wünsche jedem von uns das wir uns helfen können und wir somit auch dem Anderen.
04.11.2018 07:13 • x 2 #93
Zitat von Hotin:Eine wichtige Frage. Schwierig wird nur eventuell folgendes.
Sobald Du eigenverantwortlich denkst und handelst, dürfen Dir andere, eine Schuld zuweisen, wenn es ihnen lieb ist.
Zitat:Bin ich an meinen starken Ängsten selbst beteiligt?
04.11.2018 07:28 • x 3 #94
Zitat:Ist es eigentlich wirklich für irgend jemanden relevant, macht es Sinn über Schuld zu diskutieren?
Jemandem Schuld zuweisen zu wollen?
Zitat:Ändert derlei irgendetwas an der jeweiligen Situation?
Zitat:Entbindet derlei von einer Verantwortung für einen selbst?
04.11.2018 07:35 • x 2 #95
Zitat von Daisho:Morgen Allerseits
Diese Sicht teile ich ausdrücklich nicht!
Sobald jemand verantwortlich oder eigenverantwortlich denkt oder handelt ist er ausschließlich verantwortlich für sein Denken oder Handeln, daraus resultierende Ergebnisse. Nicht aber Schuld oder schuldig. Schuld wie schuldig implizieren automatisch ein sträflich fehlerhaftes Verhalten. Eines, auf das eine Sühne zu folgen hat.
Davon ist verantwortliches Verhalten aber deutlich entfernt. Zumeist eher das Gegenteil.
Auch ist es etwas deutlich anderes, wenn Dritte an die Verantwortung/Eigenverantwortung des Handelnden erinnern, als wenn sie Schuld zuweisen. Nicht nur, dass sich der 'Schuld Zuweisende' als moralische Instanz aufbaut - eine Position, die dem Zuweisenden weder gebührt noch situativ angemessen ist - der Vorgang als Solcher ist deutlich als kontraproduktiv zu betrachten.
Und; um zur Eingangsfrage zurück zu kommen:
Von mir ein klares Ja.
Allerdings nicht im Sinne von Schuld, sondern im Sinne von Verantwortung/Eigenverantwortung. Dabei handelt es sich aber um Entscheidungen, die der Phobiker selber zu treffen hat. Dieses im Rahmen seiner verfügbaren Kräfte.
Ich bin der Auffassung, dass Begriffe wie Schuld etc. bei Phobien eher kontraproduktiv, dysfunktional oder einfach nicht zielführend sind. Darauf komplett verzichtet werden sollte.
04.11.2018 07:55 • x 1 #96
Zitat:Diese Sicht teile ich ausdrücklich nicht!
Schuld wie schuldig implizieren automatisch ein sträflich fehlerhaftes Verhalten. Eines, auf das eine Sühne zu folgen hat.
Zitat:Schuld wie schuldig implizieren automatisch ein sträflich fehlerhaftes Verhalten. Eines, auf das eine Sühne zu folgen hat.
Davon ist verantwortliches Verhalten aber deutlich entfernt.
Zitat:Nicht nur, dass sich der 'Schuld Zuweisende' als moralische Instanz aufbaut - eine Position, die dem Zuweisenden weder
gebührt noch situativ angemessen ist - der Vorgang als Solcher ist deutlich als kontraproduktiv zu betrachten.
Zitat:Und; um zur Eingangsfrage zurück zu kommen:
Zitat:
Bin ich an meinen starken Ängsten selbst beteiligt?
Von mir ein klares Ja.
Allerdings nicht im Sinne von Schuld, sondern im Sinne von Verantwortung/Eigenverantwortung. Dabei handelt es sich
aber um Entscheidungen, die der Phobiker selber zu treffen hat. Dieses im Rahmen seiner verfügbaren Kräfte.
04.11.2018 08:12 • x 1 #97
Zitat:Betrachten mich andere als Schuldig werde ich sozial von der Gruppe, Gesellschaft ausgegrenzt. Grenze mich u. U. selber aus.
Dabei ist Ausgrenzung eine der härtesten 'Strafen', welche eine Gesellschaft / Gruppe auszusprechen imstande ist. Habe 'ich'
jedoch bereits mit Ängsten zu kämpfen, drückt mich eine solche Sicht jedoch zusätzlich nieder, ist ein zusätzlicher Angsttrigger.
Etwas, dass ich - in einer solchen Situation befangen - zumeist beim besten Willen nicht gebrauchen kann.
Zitat:Suche ich jedoch die Schuld bei einem Dritten, z. B. bei meinen Eltern, bin 'ich' nur zu leicht versucht, diese Schuldzuweisung zu verfolgen, anstelle Lösungen für mich selber zu suchen.
Zitat:Mein Fazit: Die Diskussion von Schuld oder Mitschuld etc. ist nur zu leicht geeignet, die Sicht auf die wesentlichen Punkte
und Handlungsansätze zu versperren. Deutlich sinnvoller dürfte eine sachliche Sicht sein.
Zitat:Der generelle Verzicht auf Schuldzuweisungen und -Analysen.
04.11.2018 08:39 • x 1 #98
Zitat von Hotin:Ja, ich glaube es ist meistens wichtig, zu hinterfragen, wer oder was an einer
Sache beteiligt war und damit indirekt nach der sachlichen Schuld zu fragen.
Zitat von Hotin:....trage ich immer mehr Schuld daran, ob ich heute zufrieden sein werde oder nicht.
04.11.2018 08:56 • x 2 #99
Zitat:Möglicherweise entstehen unsere Meinungsverschiedenheiten aus einer unterschiedlichen Belegung der Worte,
unterschiedlichem Verständnis, aber ansonsten sehr ähnlichen Sicht.
Zitat:Beide Pakete - gleich ob ich sie übernehme oder delegiere - kommen mit einer emotionalen Komponente einher. Schuld
wird als etwas negatives empfunden, Verantwortung als etwas relativ neutrales.
Zitat:Beide Pakete - gleich ob ich sie übernehme oder delegiere - kommen mit einer emotionalen Komponente einher.
Schuld wird als etwas negatives empfunden, Verantwortung als etwas relativ neutrales.
Zitat:Zusammengefasst: Der Begriff Schuld, dessen Verständnis, liefert bereits emotionale Trigger, die sich der
Bearbeitung der Aufgaben deutlich in den Weg stellen.
Zitat:Zu meiner eigenen Überraschung lösten aber bereits diese Erkenntnisse einen großen Teil meiner Blockaden.
Gaben mir die Möglichkeit mich dem 'Rest' zu stellen und neue Wege zu beschreiten.
Zitat:Zusammengefasst: Der Begriff Schuld, dessen Verständnis, liefert bereits emotionale Trigger, die sich der
Bearbeitung der Aufgaben deutlich in den Weg stellen.
Zitat:So sehe ich auch z. B. die Ursache deines Disputs mit @Antiope in eben diesen
emotionalen Triggern. (Liege ich damit richtig, Antiope?)
Zitat:Dadurch dass ich immer mehr Verantwortung für mich und mein Leben übernehme, trage ich immer mehr
Anteil am Erfolg, ob ich heute zufrieden sein werde oder nicht.
Würde diese Formulierung nicht auch deinen Gedanken eher entsprechen?
04.11.2018 09:46 • x 1 #100
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