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Zitat von Crazy-Monkey:

Das ist das Ziel.



Doch, kann ich mir vorstellen.
Das ist aber wahrscheinlich hart erarbeitet, kann ich mir vorstellen. Denn Wut konntest du bestimmt früher nicht zeigen oder? Bei mir war es so, Wut kann ich erst fühlen udn zeigen, seitdem die Angsterkrankung ausgebrochen ist und ich die Ängste nicht mehr kompensieren. Hätte ich früher Wut gezeigt, wäre ich totgeschlagen worden und hätte das sicher nicht überlebt.



Oh ja. Habe ich heute auch wieder deutlich an mir gemerkt.



Danke. Ich bin froh, dass du es so siehst, denn ich hatte schon Angst aggressiv rüberzukommen. Aber ich versuche mir zu sagen, ja, dann war ich das, es hat mich stark aufgeregt aus für mich triftigem Grund. Es wäre wie eine Art Verrat an mir selbst den Mund gehalten zu haben.



Ich weiß. Für mich persönlich gehört auch eine Distanzierung vom Mitschuld Gedanken am Ursprung dazu, dieses die haben das gemacht, weil ich schuld,wertlos, dumm, sonstwas war. Das ist ein weitverbreiteter Glaubenssatz. Sich davon zu lösen ist schwer genug und dann im hier und jetzt als Erwachsener genügend Selbstbewusstsein zur Veränderung zu haben, anders als als Kind.



Nein, das war gar nicht wirr, sondern sehr schön und nachvollziehbar verbildlicht.

Schön, dass ihr noch geschrieben habt, ich fühle mich jetzt nicht mehr ganz so unverstanden und ich wollte auch nicht den thread stören durch meine Kritik, aber es war mir sehr wichtig... Schlaft gut.


Gute Nacht. Ja es ist anscheinend für uns alle ein wichtiges Thema.

Den Thread gestört hast Du nicht aber Du hast nur Dein Thema wichtig gemacht hier, finde ich. Auf alle anderen bist Du nicht eingegangen. Es War nur Deins wichtig das Du das raus hauen konntest. Ich habe auch nicht lesen können das es Dir Heute besser geht. Du hast immer noch die gleiche Wut von Damals in Dir.

Ich z.B. hege keine Wut mehr. Habe Viel an mir gearbeitet aber was soll ich dasagen Alles schreiben? Wichtig ist Dir Deine los zu werden und Kritik an Menschen zu üben die es gut mit Dir meinen wie @hotlin der Dir auch in anderen Threads schon geholfen hat. Wichtig ist Dir Deins rauszuhauen. Auf andere gehst Du kaum ein. Was hast Du bist Heute gelernt? Was hast Du mitgenommen?

A


Bin ich an meinen starken Ängsten selbst beteiligt?

x 3


Ist es nicht u.A. Sinn und Zweck eines Forums, seine eigenen Erfahrungen und Standpunkte auszutauschen und zu vertreten @Abendschein ? Natürlich ist es gut, dass Hotin helfen will, aber jeder nimmt es anders auf und wenn dann eine Diskussion entsteht ist das auch nicht dramatisch.

In deinem letzten Beitrag klingt es so, als müsste man automatisch total dankbar sein, wenn jemand versucht einem zu helfen. Auch wenn die Sicht des Anderen nicht auf die eigene passt. Darf man das dann nicht äußern? Siehst du das etwa so?

Es ist ja schön für dich, wenn du mit Allem abgeschlossen hast und keine Wut auf irgendwen hast, aber das muss hier nicht für jeden gelten und ich finde hier sollte auch jede Emotion erlaubt sein, sofern man nicht ernsthaft beleidigend wird.

Ich verstehe deinen letzten Beitrag deshalb nicht so ganz. Du kannst doch nicht von dir auf Andere schließen.

Zitat von Abendschein:
Den Thread gestört hast Du nicht aber Du hast nur Dein Thema wichtig gemacht hier, finde ich. Auf alle anderen bist Du nicht eingegangen. Es War nur Deins wichtig das Du das raus hauen konntest. Ich habe auch nicht lesen können das es Dir Heute besser geht. Du hast immer noch die gleiche Wut von Damals in Dir.

Ich z.B. hege keine Wut mehr. Habe Viel an mir gearbeitet aber was soll ich dasagen Alles schreiben? Wichtig ist Dir Deine los zu werden und Kritik an Menschen zu üben die es gut mit Dir meinen wie @hotlin der Dir auch in anderen Threads schon geholfen hat. Wichtig ist Dir Deins rauszuhauen. Auf andere gehst Du kaum ein. Was hast Du bist Heute gelernt? Was hast Du mitgenommen?


Guten Morgen Abendschein,
ich möchte mich dem, was @hazyhue geantwortet hat, anschließen.

Wenn das dein Eindruck ist, dann nehme ich das so hin, kenne mich aber selbst besser.

Nachdem es in meinem Leben ausschließlich 40 Jahre um andere ging, nehme ich mir das Recht raus auch mal meine eigenen Standpunkte und Rechte zu vertreten. Nein, meine Wut ist nicht alt, ich war früher nie wütend und das wäre nicht geduldet worden. Ich habe gelernt, dass ich auch mal aufgebracht sein darf und das zu fühlen und zu zeigen, weil ich es früher nicht konnte und durfte. Es geht hier auch nicht um irgendwas, sondern um ein sensibles Thema wie Schuld. In meinem Beitrag vom 18. 10. habe ich mich dazu bereits geäußert, meine Sichtweise, genauso wie andere hier, du auch. Wenn du das nur als Wut und raushauen empfindest, ok... Hotins Engagement weiß ich zu schätzen, aber ich wehre mich tatsächlich gegen Thesen, die erneut als allgemeines Fakt hingestellt werden, wenn schon vorher differenziert wurde. Ich habe das Recht meine Meinung zu vertreten wie jeder hier, NEIN zu sagen, wenn mir etwas aufstößt, eine fremde Person mit einer Selbstverständlichkeit richtet ohne mich zu kennen, es mir keine Hilfe IST, meiner Therapie entgegensetzt und gestehe das selbst auch anderen ein, wenn ich auch mal daneben liege. Auch ich habe hier schon viel Engagement aufgewendet anderen zu helfen. Wenn du mich allgemein als jemanden empfinden solltest, der immer nur auf sich fixiert ist, egoistisch Dinge raushaut und nicht auf andere eingeht, dann ist das halt dein Empfinden, was total seine Berechtigung hat, aber eben keine Allgemeingültigkeit.

Zitat von Crazy-Monkey:

Guten Morgen Abendschein,
ich möchte mich dem, was @hazyhue geantwortet hat, anschließen.

Wenn das dein Eindruck ist, dann nehme ich das so hin, kenne mich aber selbst besser.

Nachdem es in meinem Leben ausschließlich 40 Jahre um andere ging, nehme ich mir das Recht raus auch mal meine eigenen Standpunkte und Rechte zu vertreten. Nein, meine Wut ist nicht alt, ich war früher nie wütend und das wäre nicht geduldet worden. Ich habe gelernt, dass ich auch mal aufgebracht sein darf und das zu fühlen und zu zeigen, weil ich es früher nicht konnte und durfte. Es geht hier auch nicht um irgendwas, sondern um ein sensibles Thema wie Schuld. In meinem Beitrag vom 18. 10. habe ich mich dazu bereits geäußert, meine Sichtweise, genauso wie andere hier, du auch. Wenn du das nur als Wut und raushauen empfindest, ok... Hotins Engagement weiß ich zu schätzen, aber ich wehre mich tatsächlich gegen Thesen, die erneut als allgemeines Fakt hingestellt werden, wenn schon vorher differenziert wurde. Ich habe das Recht meine Meinung zu vertreten wie jeder hier, NEIN zu sagen, wenn mir etwas aufstößt, eine fremde Person mit einer Selbstverständlichkeit richtet ohne mich zu kennen, es mir keine Hilfe IST, meiner Therapie entgegensetzt und gestehe das selbst auch anderen ein, wenn ich auch mal daneben liege. Auch ich habe hier schon viel Engagement aufgewendet anderen zu helfen. Wenn du mich allgemein als jemanden empfinden solltest, der immer nur auf sich fixiert ist, egoistisch Dinge raushaut und nicht auf andere eingeht, dann ist das halt dein Empfinden, was total seine Berechtigung hat, aber eben keine Allgemeingültigkeit.



Natürlich kann jeder und darf auch jeder schreiben was er möchte und was ihn beschäftigt.
Ich hatte nur das Gefühl, das Du sehr wütend warst und das so rausgehauen hast. Ist ja auch nicht weiter schlimm.
Ich mag dieses Wort auch nicht, wer hat Schuld und wer nicht. Schuld ist ein blödes Wort.
Deinen letzten Satz, nein den kann ich nicht bestätigen. Ich kenne Dich ja gar nicht, es bezog sich nur
auf das was Du hier geschrieben hast,.

@hazyhue Wut verspüre ich wirklich nicht, weil ich das ja auch nicht so erlebt habe, mit Vergewaltigung,
oder Misshandlung. Auch wenn bei mir die Angst und Panik in den Hintergrund gerückt ist, so wird sie nie ganz weg
gehen,.

@Abendschein

Hallo Abendschein,
Zitat:
Wenn jetzt ein Mensch/Kind vergewaltigt, verprügelt oder misshandelt wurde und
ein anderes nicht. Sind dann die Ängste die gleichen oder dieselben? Ich frage, weil ich es
tatsächlich nicht weiß. Darf man Angst mit Angst vergleichen, oder auf eine Stufe stellen?


Über diese Frage haben wir uns schon einmal unterhalten. Vermutlich sind die von Dir beschriebenen Ängste die
Gleichen, weil sie etwas das Gleiche im Kopf und im Körper erzeugen.
Eine Feuerzeugflamme, ein Lagerfeuer und der Großbrand eines Hauses, sind jeweils
immer etwa das Gleiche, nämlich Feuer.

Allerdings ist ihre Stärke, also die Intensität so sehr unterschiedlich, dass man die verschiedenen Feuer nicht
gleichsetzen möchte. Deshalb werden sie auch mit unterschiedlichen Mitteln gelöscht.

Auch die Ängste wird man auf unterschiedliche Weise abschwächen. Um sehr starke
Ängste einzudämmen, sollte man sich deshalb in eine ärztliche Behandlung begeben.

Man kann jedoch dafür sorgen, dass in Zukunft immer weniger kleine Ängste, sich zu einer Großangst aufschaukeln.

@Crazy-Monkey
Zitat:
Ich sehe es so, dass man zwischen Ursprung der Ängste und Beteiligung zur Aufrechterhaltung unterscheiden sollte.


Hier bin ich nicht nur völlig Deiner Meinung. Diese Unterscheidung ist eine unbedingt notwendige Grundlage.
Zitat:
An der Aufrechterhaltung ist man als erwachsener mündiger Mensch immer MITbeteiligt. Aber man kann nicht
automatisch von Mitschuld bei der Entstehung sprechen und sollte eben nicht behaupten, dass Angstpatienten
per se Schuld bei anderen suchen.


Ich stimme Deinem Beitrag hier zu. Mein Eingangstext ist natürlich nur eine verkürzte
allgemeine Aussage. Wenn das schon alles wäre, brauchten wir gar nicht weiter zu diskutieren.
Zitat:
Gerade traumatisierte Kinder verinnerlichen dieses Grundgefühl der Schuld, obwohl sie keine hatten.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand hier im Forum bei stark traumatisierten Kindern von einer Mitschuld
bei ihren Ängsten reden würde.
Allein den Versuch, hier so etwas als Argument in die Diskussion zu werfen halte ich für sehr abwegig.
Zitat:
Im Prinzip geht es später um Eigenverantwortung im hier und jetzt um sich von den Ängsten befreien zu können -
unabhängig von Ursprung und Schuld.


Dies sehe ich wieder genauso.

Inzwischen denke ich, dass selbst die Konstatierung einer Mitbeteiligung ein Irrsinn ist, eine ungute Unterstellung.
Im Eingangspost wurde von Mitschuld gesprochen, von Schuldigen, von Beteiligung und Mitbeteiligung, von Ursachen und von Verursachern.
Ich halte es in der gesamten Diskussion für falsch, mit diesen Begrifflichkeiten herumzuspielen, da sie einen moralische oder moralisierenden Unterton haben und eine Einordnung in gut und schlecht vorprägen.

Hilfreich finde ich, den Weg der Heilung zu beleuchten. Die Frage, wie man mit dieser Bürde von Ängsten und extremen Erfahrungen leben kann, ist die einzig wichtige.
Wie hat jede einzelne es geschafft, mit seinen Narben, die das Leben ihm schlug, zu *über*leben?

@Antiope

Hallo Antiobe,
Zitat:
Ich halte es in der gesamten Diskussion für falsch, mit diesen Begrifflichkeiten herumzuspielen, da sie
einen moralische oder moralisierenden Unterton haben und eine Einordnung in gut und schlecht vorprägen.


Ich halte es für unangebracht, in einer sachlich gestarteten Diskussion respektlos von herumspielen zu reden.
Ich schreibe hier seit vier Jahren Beiträge und habe allein in diesem Forum mit vielen Usern einiges an gemeinsamen
Erfolgen hier erarbeitet.

Den moralischen Unterton bringst allein Du selbst hier hinein. Dafür kann ich nichts.
Es geht keineswegs um Einordungen in gut und schlecht. Auch wenn das für Dich schwer zu verstehen ist.
Es geht aber in der Tat um den Versuch,
etwas als richtig und damit sinnvoll für die innere Zufriedenheit zu erkennen,
oder etwas als falsch und somit nicht hilfreich für die innere Zufriedenheit zu erkennen.

Natürlich darfst Du gern anderer Meinung sein.

Bernhard

@Hotin / Houdin
Danke für die Erlaubnis.
Ich habe nicht Deine Kompetenz und Deine Erfolge hier im Forum in Zweifel gezogen [Ich schreibe hier seit vier Jahren Beiträge und habe allein in diesem Forum mit vielen Usern einiges an gemeinsamen Erfolgen hier erarbeitet.]

Ich ärgere mich darüber, dass mir mangelndes Verständnis einfach mal so unterstellt wird. [Auch wenn das für Dich schwer zu verstehen ist.]

[Den moralischen Unterton bringst allein Du selbst hier hinein. Dafür kann ich nichts.]
Das ignoriert die Konnotationen, wenn von Schuld, Mitschuld, Beteiligung die Rede ist. Bitte bestreite nicht, dass diese Wörter im Threadstart gestanden haben.

herumspielen: Diesen Term habe ich deswegen benutzt, weil die oben aufgeführten Begrifflichkeiten immer wieder gegeneinander ausgetauscht, verwechselt wurden. Ja, in diesem Bereich Terminologie bin ich penibel. Begriffe haben Bedeutung, sie haben verdeckte Verbindungen, sie haben ein Bedeutungsumfeld. Und da ein Forum nur über Worte läuft, muss gerade ein Erfahrener wissen, dass es gilt, genau zu sein.

Der Ton, in dem die Ermahnung eines Elders gehalten ist, ist schon etwas, sagen wir, interessant.

Und bitte, erkläre mir, warum richtig und falsch keine moralische Tönung haben sollte. Es sind Bewertungen. Damit wird die Welt eingeteilt.
Erkläre mir den Unterschied zwischen dem Bewertungspaar von gut und schlecht und richtig und falsch.

Für mich ist sogar das zweite Paar richtig/falsch noch viel absoluter wie gut/schlecht, da es auf eine grundlegendere Weise die Welt einteilt. Nicht nur die Auswirkung wird gegeneinander abgewogen, sondern eine globalere Kategorisierung.

Mir ging diese Diskussion inzwischen viel zu weit weg vom Sachlichen. Und ich werde hier nicht schreiben, dass das für Dich schwer zu verstehen ist.

Zitat von Antiope:
Wie hat jede einzelne es geschafft, mit seinen Narben, die das Leben ihm schlug, zu *über*leben?


Genau. Meine Ergänzung: Und wie kann man eigenverantwortlich im Hier und Jetzt agieren um nicht nur zu überleben, sondern gut zu leben.

Zitat von Antiope:
Das ignoriert die Konnotationen, wenn von Schuld, Mitschuld, Beteiligung die Rede ist. Bitte bestreite nicht, dass diese Wörter im Threadstart gestanden haben.


Hallo Antiope,
ich höre das Wort Konnotationen zum ersten Mal überhaupt und den Begriff nachzuschlagen hat mich nicht wirklich weitergebracht.

Deshalb die Bitte an Dich.
Kannst Du den Satz ohne dieses Wort formulieren?
Dann weiß ich wie das Wort verwendet wird / und in Deinem Zusammenhang gemeint ist.
Vielen Dank im voraus.

Oha, entschuldigt. Da ist der Duden mit mir durchgegangen.
Ich wollte eigentlich nur damit sagen, dass in einem Wort noch Bedeutungsfärbungen mitschwingen, dass ein Wort in einem bestimmten Umfeld auftaucht und andere Worterinnerungen hervorruft. Zum Beispiel Richter: da denke ich an Rechtsprechung, Polizei, Recht und Gerechtigkeit, Strafe, Gefängnis und Freispruch. Wenn dann das Wort Torte dazukommt, denke ich sicher nicht an Weihnachten, sondern daran, dass jemand eine Torte als Wurfgeschoss verwendet hat.

Und so ist es mit allen Wörtern. Sie haben Bedeutungsfarben, sie kommen nur in bestimmten Umfeldern vor, sie wirken sich auf ihre Nachbarn aus.

Ich wollte mit diesem Satz sagen: Wenn im Threadstart Wörter wie Schuld fallen, dann wird es im Verlauf um Schuld und Unschuld gehen, um richtig und falsch, um Zuweisungen, Anklagen, ...

Das halte ich im Fall von Ängsten und anderen Symptomen einfach für falsch. Weil es nicht darum gehen wird, wie mensch damit umgehen kann.

Ui, hier geht es ganz schön heiß her! Ich würde gerne auf das ursprüngliche Thema antworten, wenns okay ist. Also ich denke, man ist nur in der Weise selbst beteiligt, wie man mit seinen Ängsten umgeht. Wer sie gut verdrängen kann, hat vielleicht kein oder nur ein geringes Problem damit. Das habe ich auch gemacht, aber es war, als hätte ich alles bloß in ein Fass gestopft, und irgendwann ist das halt voll. Dann kann man nicht mehr verdrängen und muss sich damit auseinandersetzen. Jeder geht anders mit sich um, und jeder ist für sich selbst verantwortlich, aber schuld würde ich auch nicht sagen.
Mir hat man mal gesagt, ich hätte eine Teilschuld daran, dass ich gemobbt wurde. Das hat natürlich gesessen, weil niemand gerne auf eigene Schuld hingewiesen wird, aber es hat mir geholfen, mein Verhalten besser zu verstehen. Mein Verhalten war eine Reaktion auf die Mitschülerinnen. Ich habe sie provoziert, damit sie mich angriffen, um wenigstens überhaupt bemerkt zu werden. Da hatte ich lieber negative Aufmerksamkeit als außen vor zu sein. Ich kann gar nicht sagen, wer von uns angefangen hat. Das muss ich auch nicht wissen. Es ist nicht entscheidend für den weiteren Fortschritt, es zählt nur der Vergleich: Wie bin ich damals mit meiner Angst umgegangen und wie mache ich es heute? Was mache ich noch genauso wie damals? Was hilft, damit ich es anders machen kann? Zuerst die Erkenntnis, dass ich es damals so gemacht habe, weil die Umstände mir keine große Wahl gelassen haben: Es gibt nur Kampf, Flucht oder Totstellen.

Ich dank Dir @Antiope

Hallo @Hotin
Hallo an alle Anderen,
noch habe ich nicht den gesamten Thread lesen können, finde allerdings den Verlauf schon überaus interessant. (Hole den Rest nach... )

Dennoch stolpere ich - ähnlich Anderen hier - über den Begriff Schuld oder Mitschuld. Definition: Schuld; Ursache von etwas Unangenehmem, Bösem oder eines Unglücks, das Verantwortlichsein, die Verantwortung dafür, die Schuld liegt bei mir, bei dir
Bestimmtes Verhalten, bestimmte Tat, womit jemand gegen Werte, Normen verstößt; begangenes Unrecht, sittliches Versagen, strafbare Verfehlung eine persönliche, kollektive Schuld


In meinen Augen implizieren diese Begriffe also eine gewisse bewusste Verantwortung eines Dritten, oder auch von einem Selber für die entstandenen Traumata. Dieses sehe ich jedoch aus mehreren Gründen nicht.

So ist der Begriff Schuld als Solcher schon gesellschaftlich deutlich negativ belegt. Betrachte ich mich 'schuldig' an oder für etwas, drückt mich dieses nieder. Betrachten mich andere als Schuldig werde ich sozial von der Gruppe, Gesellschaft ausgegrenzt. Grenze mich u. U. selber aus. Dabei ist Ausgrenzung eine der härtesten 'Strafen', welche eine Gesellschaft / Gruppe auszusprechen imstande ist. Habe 'ich' jedoch bereits mit Ängsten zu kämpfen, drückt mich eine solche Sicht jedoch zusätzlich nieder, ist ein zusätzlicher Angsttrigger. Etwas, dass ich - in einer solchen Situation befangen - zumeist beim besten Willen nicht gebrauchen kann.

Suche ich jedoch die Schuld bei einem Dritten, z. B. bei meinen Eltern, bin 'ich' nur zu leicht versucht, diese Schuldzuweisung zu verfolgen, anstelle Lösungen für mich selber zu suchen.

Ich sehe also allein schon die Begrifflichkeit als kontraproduktiv.

Dazu zwei Beispiele aus der Praxis: Ein Kollege wurde zu einem Klienten (60, Unternehmer) gerufen, welcher durch massive Phobien sein Haus nicht mehr verließ. In der Behandlung ergab sich, dessen Eltern hatten ihm im Kleinkindalter die Suggestion verpasst; Bleib mit deinem Dreirädle auf dem Hof. Gehe nicht auf die Strasse, da lauert der Tod.
Der Unfalltod von Freunden kurz vor Beginn der Phobie war dann der ergänzende Trigger, welche die ursprünglich warnende Suggestion in ein massives Trauma wandelte.

Hier könnte man durchaus eine Schuld bei den Eltern suchen. Würde jedoch u. A. voraussetzen, die Eltern hätten rund 55 Jahre in die Zukunft schauen, die Wirkung voraussehen können. Bringt derlei einem aber wirklich einer Lösung näher?

Mein Fazit: Die Diskussion von Schuld oder Mitschuld etc. ist nur zu leicht geeignet, die Sicht auf die wesentlichen Punkte und Handlungsansätze zu versperren. Deutlich sinnvoller dürfte eine sachliche Sicht sein. Der generelle Verzicht auf Schuldzuweisungen und -Analysen.

Zitat von Miami:
ich höre das Wort Konnotationen zum ersten Mal überhaupt und den Begriff nachzuschlagen hat mich nicht wirklich weitergebracht.


Hi Miami,
ich bin zwar nicht Antiope, leide aber durchaus oft unter dem gleichen 'Syndrom' : Wenn man sich intensiv mit fachlichen Begrifflichkeiten/Hintergründen auseinandersetzt übernimmt man diese leicht. Vergisst, dass ein Spezialist in einem anderen Bereich nicht die Begriffe des eigenen benutzt, versteht.

Konnotation(en) meint hier jenes, was man zusätzlich zu einer Begrifflichkeit versteht.
Wenn ich z. B. den Begriff Fete verwende, werden sich zum Begriff bestimmte Bilder in deinem Bewusstsein bilden. (Z. B. Tanzen, jede Menge Spaß, entspannt quatschen und vieles mehr, also deine Vorstellungen des Begriffes)
Verwende ich den Begriff Mut wirst du andere Bilder empfinden.
Ebenso bei Angst.

In meinem Post habe ich versucht auf derlei Hintergründe ein zu gehen...

(OOOPS! Sorry @Antiope hätte wohl erst zu Ende lesen sollen)
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Zitat von Meteora:
Ui, hier geht es ganz schön heiß her! Ich würde gerne auf das ursprüngliche Thema antworten, wenns okay ist. Also ich denke, man ist nur in der Weise selbst beteiligt, wie man mit seinen Ängsten umgeht. Wer sie gut verdrängen kann, hat vielleicht kein oder nur ein geringes Problem damit. Das habe ich auch gemacht, aber es war, als hätte ich alles bloß in ein Fass gestopft, und irgendwann ist das halt voll. Dann kann man nicht mehr verdrängen und muss sich damit auseinandersetzen. Jeder geht anders mit sich um, und jeder ist ...


@Meteora wie wäre es wenn Du Deine Ängste aufgearbeitet hättest? In sich gehen und schauen und horchen,
was passiert da mit mir? Aber Du hast Deine Ängste dazu benutzt um Aufmerksamkeit zu erlangen, auch wenn diese
für Dich Negativ war. Du hast Deine Angst Manipuliert. Kann man machen, aber das wäre mir die Sache, keine Sache wert.-
Für mich war es Damals besonders schlimm, die Angst und Panik zu haben, vielleicht wollte ich auch Aufmerksamkeit
erlangen, aber das war mir nicht bewußt. Wie hast Du denn die Angst so hochgeschürt und haben sie Dich dann nicht mehr
gemobbt, Deine Mitschüler, aus Mitleid?

Schuld ist nur jemand der mir bewußt Angst einflößt. Wenn die Eltern das nur gemacht haben, weil sie es auch nicht
anders wußten, kann man nicht von Schuld reden.

In meiner langen Verhaltenstherapie ersetzten wir recht schnell die Begriffspaare gut / schlecht und richtig / falsch durch
funktional bzw. dysfunktional.
Funktional sind Bewertungen und Strategien usw., die mich meinem Ziel näher bringen.
Dysfunktional sind Bewertungen und Strategien, die mich meinem Therapieziel nicht näher bringen. Und mich evtl. noch tiefer in eine unerwünschte Situation sinken lassen.
So etwas wie Schuld ist dann keine hilfreiche Kategorie mehr.(Sondern in Form von Schuldgefühlen höchstens dysfunktional... )

Dennoch kann ich eine persönliche Mitbeteiligung am Status quo meiner Sozialen Phobie absolut anerkennen. Das liegt einfach daran, dass ich gerne mal hinter meinem Kenntnisstand zurückbleibe. Aus verschiedenen Gründen : Bequemlichkeit, Inkonsequenz, Trotz, Konfliktscheu, mangelnder Disziplin, falschen Prioritäten im Alltag usw.

Ich würde mir gewaltig was in die Tasche lügen, wenn ich das bestreiten würde.

Insofern habe ich einen Anteil an dem, was ich meine Lebenssituation nenne. An schlechten Tagen würde ich es sogar als Schuld bezeichnen.
Würde es mir aber ungern von anderen attestieren lassen..............

@Antiope

Hallo Antiobe,

Zitat:
Ich ärgere mich darüber, dass mir mangelndes Verständnis einfach mal so unterstellt wird.


warum schreibst Du das so negativ? Noch scheinst Du meiner Meinung nach nicht verstehen zu wollen, was ich aussagen möchte.
Vielleicht fühle ich mich ja hier von Dir angegriffen. Und was nun? Hast Du mehr Rechte als Mensch im Vergleich zu mir?

Zitat:
[Den moralischen Unterton bringst allein Du selbst hier hinein. Dafür kann ich nichts.]
Das ignoriert die Konnotationen, wenn von Schuld, Mitschuld, Beteiligung die Rede ist.
Bitte bestreite nicht, dass diese Wörter im Threadstart gestanden haben.


Das bestreite ich nicht. Ich bin auch nicht allwissend. Nur, was soll es, die Bedeutung einzelner Wörter dafür zu
nutzen, um sachliche Diskussionen auszuhebeln?
Ich würde begrüßen, wenn wir hier möglichst deutsche Begriffe verwenden.
Dann weiß auch ich Ungebildeter, was gemeint ist.

Konnotationen - Grundbedeutung
Konstatierung. - Feststellung
Terminologie Teil des Wortschatzes
Kategorisierung Einordnung nach Katorien

Ich finde es gut, wenn wir uns hier überwiegend, wenn möglich in unserer Amts- und
Muttersprache unterhalten, damit alle möglichst an Deinen Worten erkennen können, was Du hier aussagen möchtest.
Zitat:
Und bitte, erkläre mir, warum richtig und falsch keine moralische Tönung haben sollte. Es sind Bewertungen.
Damit wird die Welt eingeteilt.


Das ist Deine Auslegung, dass die Worte richtig und falsch bei Menschen immer eine Bewertung erzeugen.
Diese Ansicht teile ich nicht.

3 plus 7 ergibt 10. Dies ist richtig.
6 plus 2 ergibt 11. Dies ist falsch.
Wo ist hier die moralische Tönung?
Zitat:
Erkläre mir den Unterschied zwischen dem Bewertungspaar von gut und schlecht und richtig und falsch.


Warum eigentlich ich? Du bist doch die Meisterin der Bedeutung der Worte.
Mit der Erklärung werde ich warten, bis ihr euch beruhigt habt.
Eure Wortbedeutungs-Streitereien nehmen mir die Lust.
Zitat:
Für mich ist sogar das zweite Paar richtig/falsch noch viel absoluter wie gut/schlecht, da es auf eine
grundlegendere Weise die Welt einteilt.


Natürlich ist richtig/falsch viel absoluter!
Ich benutze es nicht zum Einteilen der Welt. Du siehst das aber so.
Zitat:
Nicht nur die Auswirkung wird gegeneinander abgewogen, sondern eine globalere Kategorisierung.


Wo bitte wird alles mit diesen Wortpaaren allgemein eingeteilt. Siehst Du das so?
Warum findest Du das? Was hast Du für ein Weltbild?
Zitat:
Mir ging diese Diskussion inzwischen viel zu weit weg vom Sachlichen.


Das freut mich, weil dies lässt mich hoffen, dass Du in den nächsten Tagen zu mehr Sachlichkeit zurückkehrst.

Bernhard

A


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Dr. Reinhard Pichler
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