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Hi!
Ich hab auch schon lange mit meinen Ängsten (Krankheitsangst, und Angst davor meine Kinder nicht aufwachsen zu sehen) zu tun. Ich hab es definitiv durch traumatische Ereignisse ( Mutter früh verstorben, Missbrauch, Vergewaltigung usw) aber ich kann trotz allem damit umgehen!
Klar kommen die Ängste gerne raus und suchen sich über diese und jene Erkrankung einen Weg, aber ich mach das schon Jahre mit und weiß mittlerweile wie ich mich verhalten muss. Und wenn es mir irgendwann richtig schlecht gehen würde, würde ich auch zum Arzt gehen um mir Medikamente zu holen.
Ich denke nicht das ich in meinem Fall Schuld an meinen Ängsten bin - es liegt an meiner Vergangenheit und dafür kann ich nichts weil die Auslöser passierten als ich noch ziemlich klein war und zogen sich bis ins jugendlichen Alter hin- bis ich einen Cut machte.
Ich kann heute nur versuchen das nicht auf meine Kinder zu übertragen, aber das Ergebniss sieht man auch erst wenn sie soweit sind. Das Leben ist aber zu wertvoll um sich immer von Ängsten treiben zu lassen! Das lass ich deswegen auch nicht zu.
Ich lebe gerne


LG!

Die Menschen suchen die Liebe, Geborgenheit von Geburt an.
Ein Baby, wird mit Liebe groß gezogen.
Nur manchmal geht diese Liebe in die falsche Richtung.
Eltern meinen es gut, doch die Liebe, sie wird erdrückt,.....
Manche meinen es zu gut, wissen es nicht anders.
Dadurch entsteht Angst und Fehlverhalten.

Ein Kind kann sich nicht wehren, es denkt was Erwachsene
machen, ist richtig. So geht das Jahr für Jahr weiter. Irgendwann
merke ich, das das nicht richtig sein kann, ich habe Angst und fürchterliche
Symptome. Ich gehe zum Arzt und fange an zu suchen, da muß eine Krankheit in
mir sein, doch keiner findet etwas. Ich bin enttäuscht, bilde ich mir alles nur ein?

Ich bilde es mir nicht ein, die Angst ist da und je nach dem ist sie manchmal aus
zu halten und manchmal nicht. Der Druck wird groß, was soll ich tun? Niemand kann
mir helfen, weil jedem den ich das erzähle, keiner weiß was es ist, die Eltern am
allerwenigsten. Ich werde älter und manchmal sagt jemand, geht zum Psychologen
mit Deinen Ängsten. Angst! Angst wovor? Jeder hat eine andere Angst! Ich möchte
reden über diese Ängste. Gehe in meinem Körper rein. Lausche, suche, was ist nur mit
ihm los? Oder ist es gar nicht der Körper? Ist es vielleicht die Seele die schreit?
Aber wonach? Nach Aufmerksamkeit? Nach Liebe? Nach Geborgenheit?

Ich gehe zum Arzt, erzähle ihm was ich habe. Der erste Besuch scheitert, wir schweigen,
was soll ich auch sagen, kann er mich verstehen, er hat es nie erlebt, meine Ängste.
Er kann sie nicht fühlen, wie das ist. Ich versuche zu reden, ich rede, sage ihm
wie es mir geht. Er bohrt nicht, er läßt mich reden. Ich rede und rede, so genau
weiß ich noch nicht wovon, ich kenne meinen Körper, meine Seele noch nicht so gut.
Ich öffne mich, mehr und mehr, dem Arzt, den ich gar nicht kenne. Meistens rede ich,
dadurch lerne ich mich kennen. Manchmal sagt er was, das ich nicht hören will.

Manches tut so weh und ich denke warum sagt er das jetzt? Will er mir weh tun?
Nein, will er nicht. Er ist Therapeut. Ich heule da und sitze vor ihm und denke wie
gemein er ist,. Auch das verselbständigt sich, alles was gesagt wird, verinnerlliche ich.
Nehme alles persönlich, das zieht sich durch mein Leben., Ich bin empfindlich sagt man mir,
ich nehme alles so persönlich. Geredet wurde Zuhause nicht, man will sich nicht streiten,
also wurde alles unter dem Teppich gekehrt., Habe ich etwas gesagt, sagte man mir, wie ich denn
drauf sei und was denn jetzt los ist.

Also habe ich mich nicht mehr getraut etwas zu sagen,
ich schweige und leide weiter. Angst ist immer noch da, aber was will sie nur, warum ist sie
da, sie soll weg gehen. Ich fühle mich wenn die Angst da ist, einsam und alleine, oft so hilflos.
Jahre lang zog sich die Angst durch mein Leben, schon vom Kindergarten an, Angst verlassen
zu werden, in der Schule, Angst. Überall war sie da und später kam sie mit Symptomen. Die
heftig waren., Ich zähle sie lieber nicht auf. Ich war sehr auf mich fixiert.

Irgendwann, da war ich schon älter,
machte wieder eine Therapie und er sagte, ich sollte mein Leben leben, aber wie mit der Angst?
Die Angst ist gewichen, die Panik wich zurück,....Leben kam wieder. Jetzt wird es schwierig.
Angst ist gewichen, aufeinmal fühlte es sich leer an. Ja die Angst war weg und jetzt?
Irgendwie gehörte sie zu meinem Leben dazu. Sie war immer da, sie war wie eine Klette,
die immer dabei war. Zwar störend, aber sie war da. Sie hat mir vieles genommen, diese Angst.
Sie hat mich geprägt, aber ich glaube, das Menschen, die Angst haben oder hatten, viel viel
feinfühligere Menschen sind, als Menschen die diese nicht kennen.

Die die Ängste haben oder hatten, achten mehr auf ihren Körper, auf ihre Seele,
als einer der das nicht kennt.

Natürlich gibt es auch Menschen die sehr feinfühlig sind, die die Angst nicht kennen.
Heute bin ich ein Mensch, der manchmal darüber nachdenkt, wie es sein würde, wenn ich
die Angst nicht gehabt hätte. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, das ich noch manche
Aufgabe für mich zu bewältigen habe und das es für mich wichtig ist, etwas zu tun.
Aufgaben zu bewältigen. Ich möchte lernen und nicht still stehen. Wichtig war für mich,
trotz der Angst alles gemacht zu haben. Wichtig ist für mich, Menschen zu helfen,
zu erkennen, weiter zu wachsen. Liebe zu geben,. Wichtig für mich,
Menschen an meiner Seite zu haben,die mich so nehmen wie ich bin.
Ich lebe gerne.

A


Bin ich an meinen starken Ängsten selbst beteiligt?

x 3


Das eigene Verhalten ist wohl ein zwangsläufiger Komplize der Angststörungen. Die Betroffenen sind sich eine zeitlang nicht darüber bewusst, was falsch läuft beziehungsweise dass überhaupt etwas falsch läuft und entwickeln unbewusst Gegenstrategien, die kurzfristig für Linderung sorgen können, langfristig aber die Ängste stärker machen. Vor allem beim Vermeidungsverhalten ist das so.

Irgendwann wird der Leidensdruck so groß, dass wir merken, etwas dagegen unternehmen zu müssen. Erst dann können wir beginnen zu sehen, inwiefern unser Verhalten uns selbst schadet und was wir dagegen unternehmen können. Ich würde also sagen, dass bis zu dem Moment, da wir uns der Störung bewusst werden, wir nicht eigentlich schuld sind. Je größer aber unser Wissen um uns und die Störung wächst, desto größer ist auch unsere Verantwortung (oder meinetwegen Schuld).

Schuld an einer Erkrankung ...

Welch mittelalterliche Wortwahl. *grzkgng!%$!*
Das ist so kurz geschossen, dass es gerade noch beim Stammtischgeschwätz landet.

Ich versuche nun zu vermuten, was gemeint sein könnte: eine bewusste Mitbeteiligung am Entstehen starker Ängste. Nein, das sehe ich nicht so.
Ängste können auf erlerntem Verhalten beruhen. Aber sehr lange kapiert man nicht, dass da falsch laufende Automatismen am Werk sind.
Zudem gibt es ängstliche und nichtängstliche Charaktere. Hier von Schuld oder Mitverantwortung zu sprechen, ist schon etwas überheblich.

Das Einzige, für das man verantwortlich ist, ist, wie man damit umgeht. Aber: bewusstes Beeinflussen und gegen die Automatismen handeln - das kostet Energie. Und jeder Mensch hat Phasen mit viel Energie und andere mit weniger.

@Antiope

Hallo Antiope,
Zitat:
Schuld an einer Erkrankung...
Welch mittelalterliche Wortwahl. Das ist so kurz geschossen, dass es gerade noch beim Stammtischgeschwätz landet.


Die Frage, in wiefern jemand an einer nervlichen oder psychischen Erkankung mitbeteiligt
sein kann, ist alles andere als zu kurz geschossen.

Ein sehr großer Teil von seelischen Erkrankungen entsteht durch dauerhafte Überbelastung
in bestimmten Bereichen, z.B. der Familie, am Arbeitsplatz und anderes.
Ein weiterer wesentlicher Teil von seelischen Erkrankungen entsteht durch Fehler beim sich abgrenzen und verteidigen.
Einer dauerhaften Überlastung kann man häufig aus dem Weg gehen, wenn man die Gründe
für die Überlastung erkennt und Alternativen in sein Leben einbaut die dann dauerhaft weniger belastend sind.

Und derjenige, der sich schlecht abgrenzen und nicht wehren kann (will) macht dies oft, weil er/sie früher mal geglaubt
hat, es sei sinnvoll, sich so zu verhalten. Spricht dies nicht für eine klare Mitbeteiligung an dem Verhalten, das dann im
Laufe der Jahre zu starken Ängsten geführt hat?

Zitat:
Ich versuche nun zu vermuten, was gemeint sein könnte:
Eine bewusste Mitbeteiligung am entstehen starker Ängste. Nein, das sehe ich nicht so.
Ängste können auf erlernten Verhalten beruhen. Aber sehr lange kapiert man nicht, dass da
falsch laufende Automatismen am Werk sind.


Nun, wenn Du bestätigst, dass Ängste auf erlerntem Verhalten beruhen, dann bestätigst Du doch auch gleichzeitig, dass
jeder Mensch eine wesentlich Mitbeteiligung an seinen Ängsten haben muss. Verhalten wird nur zu einem geringen Teil
anerzogen.
Den größten Teil bewertet jeder selbst. Wie anders ist es möglich, dass in Familien mit vielen Kindern, jeder sein
eigenes Verhaltensschema erzeugt und der eine ängstlicher ist, der andere jedoch nicht.
Es gibt zwar die von Dir beschriebenen unterschiedlichen Charaktäre. Jedoch gibt es
in jeder Charaktergruppe heftige Angststörungen. Somit kann der Charakter nicht ein wesentlicher
Bestandteil von Angststörungen sein.

Zitat:
Das einzige, für das man verantwortlich ist, ist wie man damit umgeht.
Aber: bewusstes Beeinflussen und gegen die Automatismen handeln das kostet Energie.

Hier sind wir völlig einer Meinung.
Auch das verstehe ich unter der Mitbeteiligung, die man an einer Angststörung haben kann.

Wer seine Ängste weniger spüren will, der sollte regelmäßig Energie dafür aufwenden
die Gefühle möglichst sachlich und soweit dies möglich ist, objetiv zu bewerten.
Ohne ständig Energie ins das eigene Denken hineinzustecken, bleibt eine Angststörung wie sie ist oder nimmt noch zu.

@Hotin
Mitbeteiligung, Mitverantwortung und Mitschuld sind unterschiedliche Dinge. Eine Schuld impliziert auch, die Folgen des Tuns als Sühne oder Strafe hinnehmen zu müssen.
Das ist genauso, wie ein Mensch, der vergewaltigt worden ist, die Schuld daran hat, dass das geschehen ist.

Verhalten ist zu einem guten Teil erlernt. Ansonsten würden sich beispielsweise Japaner und Amerikaner sehr viel mehr ähneln, als sie es tun.
Wird mir als Kind gelehrt, dass nur still sein als erwünschtes Verhalten gilt, dann ist ein solches Verhalten für das Kind die einzige Möglichkeit, das Korrekte zu tun. Es *kann* gar nicht darüber reflektieren und ein ganz anderes Verhaltensmuster auswählen.
Dein Beispiel mit eine Familie, mehrere Kinder zeigt für mich sehr deutlich, dass es verschiedene Charakter gibt. Es ist nicht der Charakter, der Bestandteil wäre, sondern er bildet die Grundlage, die Außenwelt und alles, was einem geschieht, wahrzunehmen. Wenn dann noch anerzogenes Verhalten dazukommt mit entsprechenden Bewertungsmustern, dann kann es in schwierigen Situationen zu Problemen kommen.

Aus eigenem Erleben weiß ich, was geschieht, wenn man in eine schwere depressive Episode abstürzt. Ein Begleitsymptom ist bei mir, mit extremen Ängsten aller Art überflutet zu werden. Hier liegt es sicher nicht daran, dass man zu wenig objektiv denkt und bewertet, sondern an einem biologischen Vorgang.

Es gibt schwere seelische Erkrankungen, die nicht durch Überlastung, fehlende Abgrenzung oder falsches Verhalten verursacht werden. Schizophrenien, Psychosen, Psychopathien als einfache Beispiele.

Ich halte es wirklich für schwierig, ein Mitverschulden an seelischen Erkrankungen vorauszusetzen. Man muss den Fakt hinnehmen. Das einzige, was uns bleibt, ist, bewusst damit umzugehen und Wege zu einem lebenswerten Leben zu finden.

@Antiope

Hallo Antiope,
Zitat:
Mitbeteiligung, Mitverantwortung und Mitschuld sind unterschiedliche Dinge.


Das sehe ich wie Du.
Wenn Du mal schaust, wie mein Thema lautet, stelle ich keine Behauptung auf, sondern
ich stelle eine Frage zur Diskussion.
Darüber hinaus spreche ich auch nicht von Mitschuld, sondern von Mitbeteiligung.
Zitat:
Verhalten ist zu einem guten Teil erlernt.


Einverstanden. Nur was ist mit dem Teil, den Du nicht erlernt, sondern Dir selbst als
Denkgrundlage aufgebaut hast? Ist das, was Du selbst dazugefügt hast, unantastbar und fehlerfrei?
Oder können wir darüber diskutieren?
Zitat:
Wird mir als Kind gelehrt, dass nur still sein als erwünschtes Verhalten gilt, dann ist ein solches Verhalten für das Kind die einzige Möglichkeit, das Korrekte zu tun. Es *kann* gar nicht darüber reflektieren und ein ganz anderes Verhaltensmuster auswählen.


Grundsätzlich stimme ich mit Deiner Meinung überein.
Was bedeutet dies für das weitere Leben dieses Kindes? Kann ein Mensch Deiner Meinung nach, diese Prägung
die durch die Erziehung erfolgt ist, später noch verändern, oder nicht?
Zitat:
Aus eigenem Erleben weiß ich, was geschieht, wenn man in eine schwere depressive Episode abstürzt. Ein Begleitsymptom
ist bei mir, mit extremen Ängsten aller Art überflutet zu werden.
Hier liegt es sicher nicht daran, dass man zu wenig objektiv denkt und bewertet, sondern um einen biologischen Vorgang.



Deine Sichtweise respektiere ich. Aus eigenem Erleben habe ich eine völlig andere Sichtweise
und bei mir und anderen Menschen komplett andere Erfahrungen gemacht und Erfolge verbuchen können.

Haben wir durch Deine Überzeugung, wenn ich Dich richtig verstanden habe, überhaupt eine weitere Gesprächsgrundlage?
Du glaubst nicht, in Deine Denkweise selbst eingreifen zu können und auch nicht zu dürfen.
Ich will Dich nicht mit Gewalt vom Gegenteil überzeugen.
Bleibe so, wie Du bist und sein möchtest. Dein Leben gehört allein Dir.


Viele Grüße

Bernhard

Zitat von Hotin:
Eine Mitschuld an einer Angst- und Panikstörung wird fast immer zu Beginn abgestritten, bzw. nicht erkannt.
[...]
Schuldige werden oft ausschließlich im persönlichen Umfeld (Familie, Freunde, Arbeitskollegen) gesehen.
[...]


Darauf habe ich mich bezogen.

Zitat von Hotin:
...sondern Dir selbst als Denkgrundlage aufgebaut hast ...


Verhalten ist das eine, Gedanken das andere.

Wenn ich jetzt immer dann, wenn von Verhalten die Rede ist, das Wort gegen Gedanken austausche, dann ... ja dann sind wir auf einer Linie.
Meine Gedankenwelt ist absolut nicht vollkommen oder fehlerfrei - definitiv nicht. Ich habe einen Berg an unproduktiven Gedanken, an hinderlichen, störenden, fehlerhaften ... Meine gesamte Überzeugung interpretiert alles was ist, ob innen oder außen, und färbt diese Wahrnehmung ein. Leider häufig unbewusst. Aber ohne diese Ordnung könnte ein Wesen nicht überleben.

Ich kann meine Gedankenwelt verändern. Und so neue Wahrnehmungsmuster schaffen. Und aus Wahrnehmen resultiert Verhalten - oder sollte es zumindest manchmal

Und nein, ich will nicht so bleiben, wie ich bin, und ich will nicht weiterhin so denken, wie ich immer gedacht habe.

Ich weiß gar nicht mehr so genau, wann ich angefangen habe, zu denken, das in meinem Leben etwas nicht
Normal ist. Als kind bin ich nicht in den Kindergarten gegangen., einmal oder zweimal nur, dann stand ich in einer
Ecke und habe nur geschrien, weil ich da schon dachte, meine Eltern könnten mich verlassen, wenn ich nach Hause
komme. In der Schule bin ich in den Pausen nach Hause gelaufen, um zu sehen, ob meine Eltern noch da sind.
In meinen Augen, die ich Heute habe, war das schon kein Normales Verhalten.
Als ich älter wurde, bekam ich nachts Panikattacken. Ich konnte nie einschlafen, dachte immer ich müßte
sterben im Schlaf. Es war grausam. Ich konnte fast nichts mehr machen, bekam immer Angst und Panik, aber was es
war? Ja wie sollte ich es wissen? Bis ich andere Menschen traf, die auch davon erzählten, da war ich dann aber schon fast
Anfang 30. Da begann ich etwas zu tun. Aber nicht mit dem Wissen und dem Verstand von Heute und somit ging auch
meine erste Therapie voll daneben.
Ein Kind kann sich nicht verändern, das geht in meinen Augen nicht. Ein Kind wird geprägt durch die Eltern.
Aber später, kann ich meine Gedanken verändern, jeden Tag immer wieder. Ich lerne nie aus.

Zitat von Antiope:




Und nein, ich will nicht so bleiben, wie ich bin, und ich will nicht weiterhin so denken, wie ich immer gedacht habe.

Das ist soooo schwer anders zu denken, wenn man Mitten drin steckt.

Bin ich an meinen starken Ängsten selbst beteiligt?

Diese Frage ist doch mal berechtigt. Habe ich mir in ähnlicher Weise auch gestellt. Hat ja alles nicht genützt, mein Bedauern über mich, meine Flucht vor mir selbst, mein Entsetzen darüber, mein Vermeiden, meine Lügen, mein Elend.

Und das Thema Schuld war immens. Allerdings nicht diese negative Schuld, die hier immer wieder angesprochen wird, sondern eher eine sachliche Schuld. Sachlich insofern, was ist mein Eigenanteil an der ganzen Problematik. Und hier kam ich dann wirklich weiter.

Durch Verstehen. Ich habe verstanden, dass meine Kindheit, meine Erziehung mich auf eine Bahn gebracht hat, die wirklich nur Angst auslösen konnte. Wer nur friedlich leben darf, wenn er funktioniert, der steht unter gewaltigem Druck. Wenn jegliche Auflehnung im Keim erstickt wird, fehlen Mechanismen, um vernünftig mit Problematiken umzugehen. Ende vom Lied, man fürchtet ........

Insgesamt ist es egal, was als Bedrohung angesehen wird, Tatsache ist erstmals, man hat ganz wenig Ressourcen, um stabil zu bleiben. Meiner Meinung ist das die 1. Erkenntnis, die als Tatsache anzusehen ist.

Ich habe also ein enormes Problem.

Als ich das wirklich begriffen hatte, bis ich weiter in die Selbstreflektion. Welche Fehler habe ich? Jetzt kommt es, was ist meine Schuld dabei? Und die war nicht ohne. Um es kurz zu machen, ich habe alles total ehrlich hinterfragt. Und dieses Hinterfragen war gnadenlos beschissen. Es hat sehr weh getan, es war grässlich, schwierig, belastend.

Es ging um Veränderungen meiner eigenen Sichtweisen und Grundsätze. Eine Arbeit, die mich letztendlich aus der Angst geführt hat, allerdings nie abgeschlossen ist, weil das Angstdamoklesschwert immer über mir hängen wird. Zur Info, ich war viel zu lange ohne Hilfe, von daher ist das Angstgefühl richtig eingebrannt.

Angst entsteht durch Hilflosigkeit. Einer Furcht, dass das Leben bedroht ist. Ohne Einsicht, ohne Verstehen der eigenen Gedankenwelt, die, warum auch immer, einen so denken lässt, wird nur besser, wenn man aktiv daran arbeitet. Das kann man aber nur, wenn man den ganzen Kreislauf von Gedanken, körperlicher Reaktionen und der Ursache versteht.

Und Leute, das braucht viel Zeit und ein Wissen, dass niemand anderer diese Arbeit verrichten kann, niemand nimmt einem diese Arbeit an sich selbst ab. Niemand kann das verordnen. Kein Aussenstehender kann den richtigen Weg wissen, den man selber gehen muss.

Drum sind wir tatsächlich an den starken Ängsten selbst beteiligt, allerdings haben sie eine Ursache und diese gilt es zu bearbeiten, denn aus der Vergangenheit kann man lernen, die Zukunft zu gestalten.

Wer seine wirklichen, dahinterstehenden Ängste kennt, kann entscheiden, ob sie noch akzeptierbar sind, oder kein vernünftiges Leben mehr zulassen. Und das kann man sehr wohl versuchen zu ändern.

Nun, ich habe euch meine Gedanken dazu geschrieben. Der eine wird es verstehen, ein anderer nicht. Ich kann euch nur meinen Weg beschreiben. Für mich hat das funktioniert.

@Icefalki

Liebe Icefalki,

herzlichen Dank für Deinen persönlichen Erfahrungsbericht .
Ich finde ihn außerordentlich hilfreich. Zu welcher Stärke Dich Deinen neue
Sichtweise geführt hat, können wir seit Jahren hier im Forum lesen.
Zitat:
Wer nur friedlich leben darf, wenn er funktioniert, der steht unter gewaltigem Druck. Wenn jegliche Auflehnung im Keim
erstickt wird, fehlen Mechanismen, um vernünftig mit Problematiken umzugehen. Ende vom Lied, man fürchtet ........


Eine ganz wichtige Erkenntnis!
Zitat:
Es ging um Veränderungen meiner eigenen Sichtweisen und Grundsätze. Eine Arbeit, die mich letztendlich
aus der Angst geführt hat, allerdings nie abgeschlossen ist

Zitat:
Und Leute, das braucht viel Zeit und ein Wissen, dass niemand anderer diese Arbeit verrichten kann, niemand nimmt einem
diese Arbeit an sich selbst ab. Niemand kann das verordnen. Kein Außenstehender kann den richtigen Weg wissen,
den man selber gehen muss.

Zitat:
Drum sind wir tatsächlich an den starken Ängsten selbst beteiligt, allerdings haben sie eine Ursache und diese gilt es
zu bearbeiten, denn aus der Vergangenheit kann man lernen, die Zukunft zu gestalten.


Einige Deiner Sätze habe ich hier nochmals herausgestellt, weil ich sie so enorm
wichtig finde.

Vielen Dank an Dich

Bernhard

@Antiope

Hallo Antiobe,
Zitat:
Meine Gedankenwelt ist absolut nicht vollkommen oder fehlerfrei - definitiv nicht. Ich habe einen Berg an unproduktiven
Gedanken, an hinderlichen, störenden, fehlerhaften ... Meine gesamte Überzeugung interpretiert alles was ist, ob innen
oder außen, und färbt diese Wahrnehmung ein. Leider häufig unbewusst.
Aber ohne diese Ordnung könnte ein Wesen nicht überleben.


So wie Du es hier beschreibst, läuft das innen ab. Zur Arbeitserleichterung schreiben wir selbst viele
Gedanken in unser Unterbewusstsein.
Nun ist Deine Aufgabe, Dir täglich Deine unproduktiven Gedanken wieder aus Deinem Unterbewusstsein herauszuholen, zu
überprüfen und wo es sinnvoll erscheint, dafür hilfreichere Gedanken in Dein Unterbewusstsein als Ersatz hinein zu schreiben.

Zitat:
Und nein, ich will nicht so bleiben, wie ich bin, und ich will nicht weiterhin so denken, wie ich immer gedacht habe.


Dieser Satz kann Dir so leider sehr schaden.
Er kann Dir Deine komplette Gedankenwelt zerreißen und Dich teilweise handlungsunfähig machen!
Richtig muss der Satz heißen:
Ich finde mich gut als Frau und ich werde so bleiben!
Ich will nicht weiterhin so denken, wie ich immer gedacht habe.
Meine Art zu denken und mein Verhalten werde ich nach und nach zu meinem Vorteil verändern.


Der Anfang von einer Verbesserung der Angststörung ist etwas ganz Entscheidendes!
Die Person, also der Mensch ist unveränderbar. Er ist gut, so wie er ist!
Jeder Versuch, sich als Person verändern zu wollen scheitert und erzeugt heftige psychische Probleme.
Diese Erkenntnis muss unbedingt als erste in Dein Unterbewusstsein hinein!
Sie ist die Grundlage, also der Ausgangspunkt jeder persönlichen Stabilität.

Im deutlichen Unterschied dazu stehen unsere Denkweise und das sich daraus ergebende Verhalten.
Hier können, ja müssen wir ständig, fast täglich, unsere Denkweise und unser Verhalten
prüfen und immer dort verändern, wo wir es für sinnvoll ansehen.

@Abendschein

Hallo Abendschein,
Zitat:
In der Schule bin ich in den Pausen nach Hause gelaufen, um zu sehen, ob meine Eltern noch da sind.


An Deiner Aussage siehst Du, wie tief verwurzelt Deine Existenzangst bei Dir war oder noch ist. Bestimmt hilft es Dir weiter,
wenn Du Dir darüber bewusst bist, welche Angst da vermutlich noch herumschwirrt.
Heute bist Du erwachsen. Die tiefe Angst vor dem Alleinsein ist heute nicht mehr wirklich begründet.
Alles kannst Du selbst und somit bist Du heute komplett unabhängig.

Das Du Dich mit Deinem Mann sehr stark verbunden fühlst und weitere Freundschaften anstrebst, ist ein völlig
anderes Thema. Hier geht es immer um eine von Deiner Seite aus freiwillige Entscheidung.
Zitat:
Ein Kind kann sich nicht verändern, das geht in meinen Augen nicht. Ein Kind wird geprägt durch die Eltern.


Hier stimme ich Dir weitgehend zu. Obwohl auch ein Kind schon austestet, wie es
mit fremden Menschen Kontakt schließen kann und wie es sich behaupten kann.
Zitat:
Aber später, kann ich meine Gedanken verändern, jeden Tag immer wieder.
Ich lerne nie aus.


So ist es. Unabhängig vom Lebensalter, ist das erwachsen werden ein ständiges überprüfen seiner
Prägung und wie Du sagst, das Lernen seine Sichtweise zu seinem eigenen Vorteil zu verändern.
Respekt und Rücksicht nehmen auf die Wünsche und Interessen der Mitmenschen
sind hierbei ziemlich wichtig, damit man dabei nicht zu egoistisch wird.
Weil Egoismus ist häufig ein Zeichen großer innerer Unsicherheit und Angst.

Zitat:
Das ist soooo schwer anders zu denken, wenn man Mitten drin steckt.


Schwierig finde ich, ist es vor allem deswegen, weil der Mensch häufig,
tolerant sein und anders denken mit Schwäche zeigen verwechselt.
Sobald man erkennt, dass es eine große Stärke ist, wenn man Dinge mal aus einer
ganz anderen Richtung anschaut, ist man dabei, sich persönlich zu befreien.

Zitat von Hotin:
Die Person, also der Mensch ist unveränderbar.

Hier würde ich es wagen, ein Fragezeichen zu setzen. Nicht, dass ich meine, die gesamte Persönlichkeit sei flexibel wie Kautschuk und wandelbar wie Lackmuspapier - sondern dass bestimmte Aspekte sich verändern oder verändert werden können.

Für mich ist es eher ein positive Aufmunterung, als ich schrieb, dass ich nicht so bleiben will, wie ich bin. Ich möchte nämlich nicht in meinem jetzigen Denken verharren und erstarren. Sondern genau das, wie vorgeschlagen: hinderliche Gedanken auf ihre Gültigkeit und Sinnhaftigkeit überprüfen und sie hinterfragen.

Etwas ganz anderes ist meine eigene Bewertung von mir selbst. Das würde hier jedoch viel zu weit führen, und noch viel weiter vom Thema weg.

Ich bin durch sehr harte Zeiten gegangen, manchmal nur noch gekrochen. Ich musste Teile meiner Persönlichkeit abstreifen, um das zu überleben. Ich musste lernen, dass die Fragen nach Ursachen und Schuld nicht hilfreich sind. Sie haben mich davon abgehalten, andere, wichtigere Fragen zu stellen. Sie haben mich in der Vergangenheit fest- nein gefangengehalten.
Es ist komplett egal, was die Ursachen sind. Viel wichtiger ist es, ob ich dem, was mich ängstigt, quält, foltert, die Macht über mich entziehen kann. Viel wichtiger ist es, die Herrschaft wieder zurückzugewinnen über meine Gefühle und über meine Gedanken.

Es gibt noch einen ganz anderen Grund zu meinem Statement, dass ich nicht so bleiben will, wie ich bin. Meine Mutter weigert sich nämlich strikt, sich zu verändern. Weil sie selbst nicht schuld ist. Sondern die anderen. Ich, weil ich nicht das tue, was sie von mir erwartet und was sie sich wünscht. Sie gibt mir die Schuld daran, dass sie ausrastet, dass sie sich Sorgen macht, dass es ihr so schlecht geht. Wenn ich eine normale Person wäre mit normalem Verständnis, würde ich sie trösten, sie auf Händen tragen, Tag und Nacht dafür sorgen, dass sie sorgenlos ist und wohlbehütet. Wenn ich eine richtige Tochter wäre, würde ich ihren Rat suchen, ihr an ihren Lippen hängen, alles tun, was sie sagt, und alles gut finden, was sie macht. Ich würde ihr den Rücken stärken, wenn die Nachbarn böse sind, würde sie gegenüber jedem verteidigen, der es wagt, sie schief anzuschauen oder ihr einen Vorwurf zu machen.
Ich verlange nicht, dass sie sich verändert. Ich aber möchte nicht dahin kommen, dass ich nur noch so handle, sage und denke, was ich schon immer gemacht habe.

Zitat von Abendschein:
Das ist soooo schwer anders zu denken, wenn man Mitten drin steckt.


Ich weiß es nicht...
Für mich ist es eine Erleichterung, eine Befreiung, anders denken zu dürfen. Wenn ich erkenne, dass ich die Überzeugungen, die ich bis heute gelebt habe, in Frage stellen und sie über Bord werfen kann. Weil ich ihre absolute Gültigkeit bestreite.
Die Gedanken, die sich bisher in mir gedacht haben, können falsch sein. Ich muss sie nicht weiter denken.
Das bedeutet für mich auch: Ich kann mir erlauben, eine andere Perspektive einzunehmen.

@Antiope
Zitat:
Für mich ist es eher ein positive Aufmunterung, als ich schrieb, dass ich nicht so bleiben will, wie ich bin. Ich möchte nämlich
nicht in meinem jetzigen Denken verharren und erstarren. Sondern genau das, wie vorgeschlagen: hinderliche Gedanken auf
ihre Gültigkeit und Sinnhaftigkeit überprüfen und sie hinterfragen.


Das finde ich gut, wenn das Deine Ziele sind. Nur frage ich Dich, werden diese Veränderungen an der Person Antiope
etwas verändern?
Zitat:
Viel wichtiger ist es, die Herrschaft wieder zurückzugewinnen über meine Gefühle und über meine Gedanken.

Hier stimme ich Dir völlig zu.
Zitat:
Es gibt noch einen ganz anderen Grund zu meinem Statement, dass ich nicht so bleiben will, wie ich bin.
Meine Mutter weigert sich nämlich strikt, sich zu verändern.


Auch hier beschreibe ich es genauso wie in anderen Situationen. Warum soll sich Deine Mutter als Person verändern?
Allerdings ihre Art zu denken, alles das, was sie sagt und ihr Verhalten sollte sie unbedingt ändern, wenn sie einen
guten Kontakt zu Dir behalten möchte.
Zitat:
Weil sie selbst nicht schuld ist. Sondern die anderen.


Dieses Verhalten, nie an etwas schuld sein, ist der Ausdruck einer tiefen Angststörung
und der Hinweis auf ein fehlendes Selbstbewusstsein.
Zitat:
Sie gibt mir die Schuld daran, dass sie ausrastet, dass sie sich Sorgen macht, dass es ihr so schlecht geht.
Wenn ich eine normale Person wäre mit normalem Verständnis, würde ich sie trösten, sie auf Händen tragen,
Tag und Nacht dafür sorgen, dass sie sorgenlos ist und wohlbehütet.


Ist das nicht wunderbar einfach gedacht von ihr? Bitte befreie Dich von diesen Schuldzuweisungen.
Zitat:
Für mich ist es eine Erleichterung, eine Befreiung, anders denken zu dürfen.


Dann mache das. Es wird Dir gut tun.

Viele Grüße

Bernhard
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Hotin:
Dieses Verhalten, nie an etwas schuld sein, ist der Ausdruck einer tiefen Angststörung
und der Hinweis auf ein fehlendes Selbstbewusstsein.


Oder Ausdruck von Narzissmus und übersteigertem Selbstbewusstsein?!

Was möchtest du vom ersten Post an sagen? Eine vollkommen rhetorische Frage.

Deine Behauptung:
Typisch Angststörung= Nie an etwas schuld sein wollen

Immer wieder versuchst du hier Angst und Angst gleichzustellen, Angstpatient gleich Angstpatient. Die weisen ALLE immer anderen die Schuld zu und sich selbst nicht? Ich weiß, dass du sehr bemüht bist, Hotin, aber dieses belehrende, richtende kotzt und triggert mich dermaßen an. Was fällt dir eigentlich ein?
Nicht jeder hat pillepalle Ängste mal ab und an, es gibt schwer Traumatisierte, vergewaltigt, verprügelt, misshandelt als Kind und anderes und du kommst ständig daher und stellst ALLE auf eine Stufe. Sagst hier, was typisch ist, was nicht. Machst hier auf allwissenden über den Dingen stehenden Möchtegern Therapeuten und auf deiner Seite als einzige Empfehlung bei Panikattacken, einen Notarzt zu rufen? Du hast wahrscheinlich null Ahnung von Todesangst. Sorry, das musste jetzt heute echt mal aus mir raus. Mich macht dein selbstgefälliges Richten und RICHTIG oder FALSCH so dermaßen wütend.

Zitat von Hotin:
Nur frage ich Dich, werden diese Veränderungen an der Person Antiope
etwas verändern?

Für mich ist Ausdruck der Persönlichkeit unter anderem, Denken und Handeln, Weltsicht und Weltverständnis, Einordnung und Bewertungen von Handlungen oder Geschehnissen.
Wenn ich Teile meiner Sicht der Dinge verändere, wenn ich Dinge anders sehe, anders bewerte, wichtiger oder weniger wichtiger nehme, dann wird sich unter Berücksichtigung meines Verständnisses von Persönlichkeit die Person ändern. Besser gesagt, die Person wird sich weiterentwickeln.

@Crazy-Monkey

Hallo Crazy-Monkey,
Zitat:
Angstpatient gleich Angstpatient.


Offensichtlich nicht. Du scheinst tatsächlich anders zu sein.
Zitat:
und du kommst ständig daher und stellst ALLE auf eine Stufe.


Wie Du auf diese Beurteilung kommst kann ich nicht verstehen.
Zitat:
Machst hier auf allwissenden über den Dingen stehenden Möchtegern Therapeuten und auf deiner Seite als
einzige Empfehlung bei Panikattacken, einen Notarzt zu rufen?


Wenn Du den gesamten Text der Unterseiten gelesen und auch verstanden hast, dann wirst Du auch wissen,
warum ich nichts weiter dazu empfehle.
Zitat:
aber dieses belehrende, richtende kotzt und triggert mich dermaßen an. Was fällt dir eigentlich ein?


Du musst nicht meiner Meinung sein.
Lese doch bitte einfach in Zukunft die Themen und User hier, von deren Meinung Du Dir mehr versprichst.

Bernhard

A


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Dr. Reinhard Pichler
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