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Hallo zusammen,normalerweise schreibe ich im Agoraphobie Thread, aber ich denke mal was ich loswerden muss passt hier besser rein....
Panikanfälle hab ich derzeit wenige, mich begleitet aber täglich die Angst und die Unruhe.
Nun sitz ich grad hier in meinem Zimmer, rauche eine Zig., obwohl noch viel zu tun wäre. Wohne ja wieder bei meinem Exmann, um ihm zur Seite zu stehen, denn er hat MS.
Grade jetzt schläft er wieder.. seine Schlafphasen dauern bis zu drei Tagen. Dann ist niemand da mit dem ich mal ein paar Worte wechseln kann, ich finde es gruselig so allein.
Sicher mein Hund und meine Katze sind hier, aber sie antworten ja nicht, mache oft Selbstgespräche. Hab nu seit 2 Wochen dolle Kopfweh, was von der HWS kommt und es ist teilweise kaum erträglich. Ich bin so unzufrieden, mit mir und mit meinem gesamten Leben.
Wenn ich in den Spiegel schaue seh ich eine alte Frau, deren Gesichtszüge deutlich verraten dass das Leben es nicht gut gemeint hat... ich fange wieder an zu weinen.
Höre ich Musik, stimmt sie mich meist traurig, entweder es sind Errinnerungen an die schöne Zeit die einfach zu lange her ist, oder ich projeziere sie so um das ich weinen muss weil die Menschen die ich geliebt habe nnicht mehr leben... sie fehlen mir so sehr...
Ich habe keine Kraft, fühle mich schlapp. Mir macht nichts mehr Freude.
Ich wünsche mir einen Menschen der mich mal in den Arm nimmt... festhält, an dessen Schulter ich mich mal ausweinen kann, der mich nimmt wie ich bin....
Aber es gibt niemanden..... eine gute Freundin habe ich, die allerdings hat auch ihr Päckchen zu tragen und ich seh sie nur einmal im Monat...
Komme am 6ten Zur Reha, aber das macht mir Angst, einerseits hoffe ich das mir geholfen wird, andererseits sind dort alles fremde Menschen...
Augen die auf mich schauen, sich ein Bild von mir aufgrund meiner Äusserlichkeit machen, ich möchte mich am liebsten verstecken.
Dieser Zwiespalt in mir macht mir zu schaffen.
Ich fühle mich so einsam, weine jeden Tag still vor mich hin, meinem Exmann kann ich damit nicht zur Last fallen.
Denke oft darüber nach ob es wohl besser wäre nicht mehr zu leben, denn was ist mein Leben schon... nichts... das einzige was mich daran klammern lässt sind meine Kinder, die sind aber erwachsen und ausser Haus...
Ich weiss man stellt sich die blödesten Fragen, warum gerade ich, warum darf ich nichtz gesund und glücklich sein...
Musste das mal loswerden... danke fürs lesen...
LG

27.02.2012 13:22 • 28.02.2012 #1


9 Antworten ↓


hey himmelswesen!
weisst du warum ich gerade deine zeilen lese? weil du dir einen wunderschönen namen hier gegeben hast und weil du sehr wertvolle sachen nicht nur für dich sondern gerade für mich aufgeschrieben hast. in dieser reha wird dich gar keiner komisch ankucken und weisst du auch warum? weil sie neugierig sind auf deine geschichte, auf dich! man wird dort nach dir kucken und wird dir auch eine schulter zum anlehnen und weinen geben. es ist vielleicht nicht die körperliche schulter, die du dir so sehr wünschst, aber es gibt auch eine andere art von schulter und das kann ein gut gemeintes wort sein, eine liebe geste oder ein lächeln. versuch keine angst vor deiner reha zu haben sondern ein klein wenig hoffnung mit in deinem koffer zu packen und dann wirst du merken, das der koffer gar nicht mehr so schwer ist.

liebe grüße

A


Bin gerade sehr traurig

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Hallo jagärjag,
danke für deine lieben Worte...
Mit dem anschauen und vorverurteilen wird es so sein wie immer, denn oberflächlich sind leider viele.
Und sie sind mir fremd.......
LG

Hallo, ich kann mir vorstellen, wie es dir geht. Auch ich bin allein und einsam und habe keine Freunde. Sicher, als ich noch Geld hatte, hatte ich jede menge Freunde, aber jetzt, da ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann und von der Sozialhilfe (vergleichbar mit Harz4) lebe, ist von diesen Freunden keiner mehr da.
Auch ich sehe in meinem Leben keinen Sinn mehr, aber für einen Selbstmord bin ich zu feige. Wofür soll dieses Leben auch einen Sinn haben, wenn man niemanden hat, für den es sich zu Leben lohnt.
Alles was ich möchte ist ein bisschen Geborgenheit:Zwei Arme die mich umarmen und mich nie mehr loslassen.
Zwei Augen die mich bewundernd ansehen und das Spiegeln ihrer Liebe mich zu Tränen rühren lassen.
Einen Mund der zu mir spricht,mir tröstende Worte ins Ohr flüstert.
Einen Körper, der mich wärmt,wenn ich friere,der mir Trost und Kraft spendet,wenn ich mal wieder vor Einsamkeit oder Selbstzweifel vergehe.
Ein bisschen Geborgenheit,ein bisschen Liebe,mehr will ich nicht.
Nur einen Menschen von dem ich weiss,das er mich in seinem Herzen trägt.
Nur die Gewißheit zu haben ,das da jemand ist,der an mich denkt.
Aber woher soll so ein Mensch kommen.
Würde mich freuen wieder mal was von dir zu hören.

Gruss Fred

Fred, das hast du so schön geschrieben...so jemanden wünsche ich mir und sicher viele andere hier auch...aber wie du schreibst, woher soll dieser jemand kommen?
Jedenfalls hast du es sehr bewegend und schön ausgedrückt! Danke!

Hallo Fred,
schöne Worte hast du gefunden um zu beschreiben was fehlt...
ja, das ist es eben... hast du was, bist du was
hast du nix, bist du nix...
es war bei mir ebenso, ich war immer dabei, immer lachend, immer gern gesehen.
Je schlimmer die Krankheit wurde desto weniger wurden die sozialen Kontakte.
Ich wünsche dir und all denen die einsam sind, dass sie einen lieben Menschen finden der Kraft und Liebe geben kann....
LG

Zitat von himmelswesen:
eine gute Freundin habe ich, die allerdings hat auch ihr Päckchen zu tragen und ich seh sie nur einmal im Monat...

Na, das ist doch schon mal was! Wäre es machbar, sie öfter zu sehen? Sag ihr doch einfach mal, dass du sie schätzt und sie dir guttut.
Und wenn es mit dem Treffen nicht öfter klappt, dann telefoniert doch wenigstens.

Zitat von himmelswesen:
Komme am 6ten Zur Reha, aber das macht mir Angst, einerseits hoffe ich das mir geholfen wird, andererseits sind dort alles fremde Menschen...

... die ja nicht fremd bleiben müssen. Erzähl ein bisschen von dir, so wie du es hier auch getan hast, und du wirst bestimmt ein oder mehrere offene Ohren und auch Verständnis für deine Situation finden.

Zitat von himmelswesen:
das einzige was mich daran klammern lässt sind meine Kinder, die sind aber erwachsen und ausser Haus...

... aber ja wohl nicht aus der Welt. Habt ihr Kontakt?

Zitat von himmelswesen:
warum darf ich nichtz gesund und glücklich sein...

Du darfst nicht? Wer verbietet es dir denn?

Das Folgende ist nur gut gemeint: Versuch mal ein wenig, diese Opfermentalität loszuwerden. Wie du selbst sagst, hat auch deine Freundin ihr Päckchen zu tragen - und viele, viele andere Menschen auch. Du bist also kein Einzelfall.

Und gibt es Dinge - vielleicht frühere, aufwärmbare Interessen - mit denen du dich ablenken kannst?

Liebe Grüße
Bernd

Zitat von Fred1953:
Wofür soll dieses Leben auch einen Sinn haben, wenn man niemanden hat, für den es sich zu Leben lohnt.

Du hast DICH! Ist das nicht Grund genug zu leben, trotz finanzieller Einschränkungen?

Zitat von Fred1953:
Alles was ich möchte ist ein bisschen Geborgenheit:Zwei Arme die mich umarmen und mich nie mehr loslassen.

In meiner Stadt habe ich mal von einer Kuschelgruppe gelesen, in der offenbar Großstadt-Singles ihr Bedürfnis nach menschlicher Nähe ausleben.
Wäre so etwas für dich denkbar - auch wenn nicht unbedingt eine neue Beziehung dabei herausspringt?

Du könntest auch eine Anzeige aufgeben, um Personen in ähnlichen Lebenssituationen zu finden.
Oder hast du Interessen, die nicht kostenaufwendig sind, um unter Leute zu kommen - und sei es z. B. nur zum Kartenspielen zu Hause o. ä.?

Zitat von Fred1953:
Ein bisschen Geborgenheit,ein bisschen Liebe,mehr will ich nicht.

Frage: Liebst du dich denn zu allererst mal selbst?

Die Liebe anderer kann man leider nicht herbeizaubern - aber man kann versuchen, liebevoll zu sich selbst zu sein.

Hey himmelswesen,
natürlich sind sie dir fremd. Aber hast du mal darüber nachgedacht, das DU ihnen auch fremd bist? Kann es nicht sein, dass sie genauso Angst haben vor dir, wie du vor ihnen? Du weisst doch gar nicht, was die Anderen erlebt haben. Wie die sich fühlen, was ihnen vielleicht fehlt und was sie nicht haben, was du aber hast. Du hast Kinder. Das ist doch toll. Du hast einen Mann, dem DU gerade zur Seite stehst. Weisst du eigentlich, was du da gerade grossartiges machst?? Wie viele Menschen tun denn das für ihren Exmann? Du bist gerade für jemanden da, dem es schlechter geht als dir. Er kann sein Leben nicht mal eben ändern. Du hast aber die Möglichkeit dein Leben zu ändern!

Hallo Bernd,
Meine Freundin kann nicht öfter kommen und wir telen zweimal die Woche, aber das ersetzt mir in einsamen Momenten nicht die gewünschte Schulter, aber es lenkt für eine halbe Std ab...
Zu den Kindern hab ich Kontakt, nur ich möchte absolut verhindern, dass sie sich zu viel um mich sorgen und es gibt andere Gründe warum ich da nicht viel erzähle...
Sicher werd ich in der Reha Gelegenheit haben Leute kennenzulernen, hier ist es eben einfacher zu erzählen, dabai sieht niemand ob ich grad weine....
Du hast recht, ich sehe mich in einer Opferrolle, mag dran liegen, das ich seit 24 Jahren an AP`s leide, mein Leben von Krankheit und Tod gezeichnet ist, und ich mich frage wann es mir selber gut gehn wird.. ob überhaupt mal wieder...
Ich gehe immer an meine Grenzen, jeden Tag aufs neue reize ich meine Kraftreserven aus um für andere da zu sein. Ich sehe es als meine Pflicht an auch für meinen Ex dazusein, obwohl ihn die Krankheit sehr verändert hat und er oft arg bös zu mir ist und ungerecht... aber mein Gewissen lässt es nicht zu ihn im Stich zu lassen und mehr an mich zu denken.
LG

A


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Dr. Reinhard Pichler
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