Hallo
Ich weiß nicht, ob ich in diesem Forum richtig bin. Wenn nicht, dann löscht bitte diesen Thread und entschuldigt bitte.
Ich bin einsam, alleine, fühle mich verlassen und ungeliebt. Mein Problem besteht darin, dass ich hoffnungslos und unglücklich verliebt bin.
Seit ca. 4 Jahren arbeite ich mit einer Kollegin zusammen, unsere Büros liegen direkt nebeneinander. Wir verstehen uns wirklich super, nutzen die Pausen gemeinsam und können eigentlich über alles offen miteinander reden. Kurzum, wir liegen (meiner Meinung nach) auf einer Wellenlänge und haben teilweise dieselbe Meinung zu einem Thema und auch teilweise dieselben Ansichten. Seit ebenfalls rund 4 Jahren hat sie einen Freund, der ebenfalls bei uns in der Firma arbeitet, allerdings auf einer anderen Abteilung.
Im Laufe dieser 4 Jahre, die ich mit ihr zusammenarbeite, hat sich bei mir immer mehr das Gefühl eingestellt, dass ich mich in sie verliebt habe, seit ungefähr einem Jahr eigentlich so richtig. Ich wollte dies eigentlich nicht, denn streng genommen weiß ich, dass es ohnehin keine Zukunft hätte, wenn man tagtäglich Büro an Büro arbeitet und sich dann auch noch den Rest des Tages in einer Beziehung sieht. Es würden sich zwangsläufig Konflikte ergeben die vom beruflichen ins private oder umgekehrt mitgetragen werden würden.
Mein Problem ist, dass ich sie wirklich aus tiefstem Herzen mag, ich liebe sie, ich aber weiß, dass ich der letzte Mensch wäre, mit dem sie sich einlassen würde (hat sie mir mal so gesagt, als ich das Thema als Scherz angesprochen habe. Ihre Antwort war aber so absolut ernst gemeint und kam auch nicht als Spaß rüber). Somit weiß ich, dass ich in eine Frau verliebt bin, die sich nie mit mir einlassen würde, ich nicht ihr Typ bin, es sowie so nicht gut gehen würde falls doch, da wir jeden Tag zusammen arbeiten, und sie sowie so in einer glücklichen Beziehung mit ihrem Freund ist.
Ihren Freund kann ich im Übrigen überhaupt nicht leiden, er ist das, was ich als klassischen Proleten bezeichnen würde. Ich hasse ihn abgrundtief.
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht direkt nach dem Aufstehen schon an sie denken muss. Wenn ich mies gelaunt ins Büro gehe und sie sehe, ändert sich meine Laune schlagartig und ich bin wieder gut gelaunt. Seit ungefähr einem Jahr kommen mir auch immer wieder diese Gedanken, was die beiden wohl abends bzw. nachts machen. Ich stelle mir dies dann bildlich vor. Ich will diese bildlichen Gedanken nicht, aber sie kommen automatisch, abstellen kann ich diese leider nicht. Und das zerreißt mir das Herz. Ich bekomme diese Gedanken, diese Bilder einfach nicht aus meinem Kopf. Ich empfinde diese Gedanken, diese Bilder als sehr, sehr schmerzhaft, diese machen mich seelisch fertig.
Ich habe in ihr meine Traumfrau gefunden. Ich traue mich nicht, ihr zu sagen, was ich für sie empfinde, da ich das gute Arbeitsverhältnis und das gute kollegiale Verhältnis nicht aufs Spiel setzen will und sie ohnehin nicht darauf eingehen würde aus den oben genannten Gründen. So gerne ich ihr das sagen würde, ich kann es nicht. Ich würde ihr auch gerne einfach nur einmal sagen, dass ich sie mag. Nur dass ich sie mag, kein Wort von Liebe. Dass ich sie sympathisch und wirklich nett finde und deswegen mag. Gewiss, ich könnte ihr in einer der nächsten Pausen einfach sagen, dass ich sie mag und sympathisch finde. Und dann ? Vielleicht versteht sie es falsch (auch wenn es eigentlich dann richtig wäre, denn ich bin ja in sie verliebt) und meidet mich bei der Arbeit. Ich habe Angst, alles zu verlieren, dass mir dann aufgrund der ablehnenden Reaktion selbst meine Arbeit nicht mehr Spaß macht. Und gewonnen hätte ich dann überhaupt nichts. Im Gegenteil, dann wäre der Punkt für 2 Varianten gekommen. Variante 1: ich kündige und gehe einfach weg (will ich aber nicht, denn ich liebe meine Arbeit), Variante 2: Getreu dem Motto, hat doch eh alles keinen Sinn, und tschüss. Aber irgendwie hänge ich doch noch an meinem Leben. Obwohl mir das Lächeln von Gevatter Tod so langsam immer sympathischer wird und nichts abschreckendes mehr für mich hat.
Sie ist das erste an das ich an einem Tag denke und sie ist auch das letzte, an das ich an einem Tag denke. Meine Welt dreht sich um sie, ich will aber, dass meine Welt sich wieder um andere Dinge dreht, bekomme es aber einfach nicht in den Griff, da ich hoffnungslos in sie verliebt bin. Es tut mir weh, auch wenn es gemein klingt, dass sie glücklich ist und ich nicht.
In meinem Inneren habe ich mich bereits damit abgefunden, den Rest meines Lebens alleine zu sein, nie die große Liebe für mich zu finden, nie die Erfüllung meines Lebens mit einer eigenen Familie zu finden, verbittert zu werden, alleine alt zu werden, irgendwann tot durch Herzinfarkt oder so was in meiner Wohnung zu liegen und niemand vermisst mich. Keine Kinder, die sich um den Vater sorgen, da ich keine Kinder habe und ohne Beziehung nun mal keine gezeugt werden können. Dieses innere Abfinden mit meiner Situation ist äußerst schmerzhaft.
Diese Gedanken, was macht sie gerade mit ihrem Freund, der Gedanke, dass sie glücklich mit ihm ist, mit ihm schläft, diese unerfüllte und unerwiderte Liebe lähmen mich von Zeit zu Zeit. Ich bin unmotiviert, kann mich zu nichts begeistern, vieles ist mir egal, nichts macht mir Spaß. Ich habe sogar deswegen die letzten 3 Monate rund 8 Kilo abgenommen, da ich nicht einmal mehr Appetit auf etwas habe. Ich war sogar schon bei einem Psychiater, um eine Depression auszuschließen. Nun ja, ich bin anfällig dafür meinte er und empfahl mir eine Verhaltenstherapie zur Steigerung meines Selbstbewusstseins, welche ich aber noch nicht in Anspruch genommen habe und auch nicht in Anspruch nehmen werde (bringt doch nichts). Zu der Sache mit dem Selbstbewusstsein habe ich auch schon Ratgeber gelesen, welche aber auch nicht unbedingt hilfreich waren.
Ich habe mir sogar überlegt, meine Arbeit zu künden und weit weg in einer anderen Stadt neu anzufangen, alles hinter mir zu lassen. Aber würde das mein Problem lösen? Eher nicht, es würden eher neue Probleme entstehen, denn ich bin hier verwurzelt, meine Familie lebt hier, meine (wenigen) Kontakte, die ich noch habe leben hier, sie lebt hier
Ich versuche mir auch öfters einzureden, dass wir nur Arbeitskollegen sind, mehr nicht (so dürfte sie das alles sehen). Man kennt sich, man arbeitet zusammen und unterhält sich. Privates haben wir noch nie unternommen, meine Frage, ob wir über Mittag einen Kaffee trinken gehen, hat sie bisher verneint (Alleine daran kann man schon erkennen, dass ich nicht ihr Typ bin und sie nichts von mir will). Es wäre das Einfachste, wenn ich dies so sehen könnte, wenn jeder sein Leben lebt. Denn ich weiß, dass sie keinen Gedanken an mich verschwendet. Manchmal wünsche ich mir, ich wäre ihr Freund.
Ich kriege sie nicht aus meinem Kopf und weiß nicht, wie ich mir ihr gegenüber verhalten soll. Wie kann ich sie vergessen obwohl wir uns täglich sehen? Würden wir nicht zusammen arbeiten wäre dies wahrscheinlich einfach. Kontakt abbrechen und vermeiden, so sehr es auch schmerzen mag. Aber es geht einfach nicht, da wir wie gesagt zusammen arbeiten. Ich versuche immer, der hilfsbereite und umgängliche Arbeitskollege zu sein, auch wenn es mich innerlich zerreißt, da ich nicht abgeneigt wäre, wenn es mehr wäre. Wohl wissentlich, es würde nicht gut gehen. Innerlich muss ich dann auch oftmals weinen.
Ich will ja, dass sie glücklich ist. So ein Unmensch bin ich nun auch wieder nicht. Aber nicht mit dem Freund. Hätte sie jemand anderen als Freund, hätte ich diese Gedanken vermutlich nicht, denn ich würde ihn ja nicht kennen. Ich könnte mich eventuell ihr gegenüber anders verhalten.
Ich habe meinen Lebenswillen verloren, da ich weiß, dass meine große Liebe für mich unerreichbar ist. Im Prinzip will ich auch gar keine andere. Nicht zu wissen, wie ich mich verhalten soll, was ich tun soll, macht mich komplett fertig. Ich sehe keinen lebenswerten Inhalt mehr in meinem Leben. Würde es mich morgen erwischen, hätte ich wenigstens alles hinter mir. Ich kann und will nicht mehr. Ich liebe sie. Ich bin total auf sie fixiert, andere Frauen interessieren mich nicht mehr. Durch meine unerwiderten Gefühle fühle ich mich nur noch einsamer, wertloser, ungeliebter, nutzloser und ungebraucht.
Bitte keine hohlen Phrasen als Antwort, die helfen wirklich nicht weiter.
Frank
23.07.2008 21:00 • • 22.08.2008 #1