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Zitat von klaus-willi:
Ich habe niemanden der mich pflegen würde und allein der Gedanke, einsam in einem Altersheim den Löffel ab zu geben ist meine aller größte Angst.

Das ist auch jetzt gerade mein Gedanke (weil mein Halbbruder gerade verstorben ist). Ich habe eigentlich keine Geschwister, bin als Einzelkind aufgewachsen und so gut wie keine Kontakte zu meinen älteren Brüdern gehabt, einfach, weil es sich im Sande verlief, obwohl ich irgendwo mal geschrieben hatte, dass ich mir gern noch eine Schwester oder einen Bruder gewünscht hätte.
Mein Partner ist 3 Jahre jünger als ich, aber so wie er seine Gesundheit gefährdet, na ja....nicht weiter darüber nachdenken...
Kurz gesagt: Ich habe auch niemanden, der mich pflegen würde und da ich mal im Seniorenheim arbeitete, hätte ich auch große Angst, dort sterben zu müssen.

Was mir noch einfällt ist, dass es doch eine Art Wohngemeinschaft gibt zwischen Studenten und älteren Menschen, die sich etwas unterstützen. Hatte da mal einen Bericht gesehen, dass ein junger Mann bei einer älteren Dame eingezogen ist und sie sich gegenseitig quasi unterstützt hatten.
Aber ich vermute, dass es davon eher wenige junge Leute gibt, die das wirklich gern und aus vollem Herzen tun würden, aber ich weiß es nicht.

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Austausch Ü50

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Zitat von -IchBins-:
Kurz gesagt: Ich habe auch niemanden, der mich pflegen würde und da ich mal im Seniorenheim arbeitete, hätte ich auch große Angst, dort sterben zu müssen.

Und nicht um Angst zu machen, sondern zu sagen wie es nicht selten ist: Ohne Angehörige, die ja auch eine soziale Kontrollfunktion sind, ist man in Heimen nicht unbedingt jemand, der oder die privilegiert behandelt wird. Den ehemaligen Kolleginnen kann ich da im Grunde keinen Vorwurf machen, der notorische Personalmangel ist politisch gewollt und ökonomisch eingepreist.
Es gibt immer schöne Aussnahmen, aber das sind eben wirklich oft die Ausnahmen.

Zitat von -IchBins-:
Hatte da mal einen Bericht gesehen, dass ein junger Mann bei einer älteren Dame eingezogen ist und sie sich gegenseitig quasi unterstützt hatten.
Aber ich vermute, dass es davon eher wenige junge Leute gibt, die das wirklich gern und aus vollem Herzen tun würden, aber ich weiß es nicht.

Das ist vielleicht auch ein bisschen nah, okay, wenn beide wollen, aber allein die Möglichkeit, dass sich alt und jung regelmäßig begegnen könnte durchaus ein Vorteil sein, da man sich wechselseitig gut unterstützen kann.

Ich stelle es mir auch nicht schön vor, im Seniorenheim zu leben, wenn man keine Angehörigen hat. Aber mit Angehörigen ist es vielleicht auch nicht schön. Es kommt immer drauf an.
Noch ist es aber noch nicht so weit und wer weiß, was noch kommt?

@Sprotte. Danke, dass du von Eurem Gemeinschaftswohnen erzählt hast. Ich habe gegoogelt und finde es ganz prima. Solltet Ihr mal eine freie Wohnung haben, denk' an mich.

Ich werde mich mit dem Thema befassen, ich möchte nämlich im Alter nicht alleine wohnen.

Zitat von Cbrastreifen:
in Heimen

kommt darauf an, in welchen Heimen. Aber ich habe es selbst erlebt, wie manche Kolleginnen mit manchen Bewohnern umgingen, traurig. Die andere Seite ist eben dass das Personal knapp ist, ja. Aber auch dann darf ich mir eben diesen Job nicht aussuchen, denn die Leute können nichts dafür. Leider ist das aber oft der Fall, was ich dann auch so gehört habe von anderen Mitarbeiter*innen in diversen Einrichtungen.
Ja, ich kann es aber auch verstehen, wenn man dann überfordert ist. War ich auch, aber ich habe es so gut wie nie an den Menschen ausgelassen.
Zitat von Cbrastreifen:
wenn beide wollen

Ja, die wollten es beide und jeder hatte ja sein eigenen Rückzugsort.

Zitat von Cbrastreifen:
Ohne Angehörige, die ja auch eine soziale Kontrollfunktion sind, ist man in Heimen nicht unbedingt jemand, der oder die privilegiert behandelt wird. Den ehemaligen Kolleginnen kann ich da im Grunde keinen Vorwurf machen, der notorische Personalmangel ist politisch gewollt und ökonomisch eingepreist.

Ohne Fürsprecher ist man generell auf verlorenem Posten, aber in einem Abhängigkeitsverhältnis unmittelbar ausgeliefert.

Ja, nur die Politiker könnten die Missstände beheben. Deutlicher als es geschieht, kann man alten Menschen ihre Wertlosigkeit nicht spiegeln. Wehe jedoch, jemand möchte zur Vermeidung von Demütigungen freiwillig aus dem Leben scheiden - dann spielt Geld, welches für den Pflegebereich nicht zur Verfügung steht, in der Psychiatrie plötzlich keine Rolle mehr.

Zitat von -IchBins-:
Ja, ich kann es aber auch verstehen, wenn man dann überfordert ist.

Das kann ich regelmäßig bei meiner seit viereinhalb Jahren im Heim lebenden Mutter (die seit kurzer Zeit bettlägerig ist) beobachten. Das Pflegepersonal reisst sich durchaus den A.....auf - darunter noch junge ehrgeizige Arbeitskräfte Anfang 20, Wenn die so weitermachen (müssen), hat der burn-out sie bald ausgebremst!

Zitat von -IchBins-:
Die andere Seite ist eben dass das Personal knapp ist, ja. Aber auch dann darf ich mir eben diesen Job nicht aussuchen, denn die Leute können nichts dafür.

Das macht die Situation in der Pflege aber auch nicht besser, wenn es dann noch weniger gibt, die dort arbeiten. Inzwischen ist das aber so, Erst wollte man über Jahre nicht mehr Leute einstellen, jetzt bekommt man keine mehr.
Die Zeche zahlt jeder, der mal ins Krankenhaus muss, inzwischen hat man das bei Kindern gemerkt, mit denen macht man nicht genug Umsatz, also werden Kliniken geschlossen ... finde den Fehler.

Überforderung ist Teil des Jobbildes, nicht, weil man nicht will, sondern weil es Tage und Stationen gibt - vor allem Geriatrie - an/in denen man es einfach nicht schaffen kann.

Zitat von Quasinemo:
Deutlicher als es geschieht, kann man alten Menschen ihre Wertlosigkeit nicht spiegeln. Wehe jedoch, jemand möchte zur Vermeidung von Demütigungen freiwillig aus dem Leben scheiden - dann spielt Geld, welches für den Pflegebereich nicht zur Verfügung steht, in der Psychiatrie plötzlich keine Rolle mehr.

Ist ja auch irgendwie nicht die beste Lösung, sich das Leben zu nehmen, nur weil sich niemand um einen kümmert. Aber der Lebenswert als solcher ist zu oft an Wirtschaftsleistung und Berufstätigkeit geknüpft. Nicht erst, wenn man alt ist. Daran sollten wir schrauben und neue Werte und Ziele, plus Lebenspraktiken finden.
Dass immer mehr Menschen das schnöde weiter so nicht mehr ertragen können oder wollen, kommt ja noch on top.
Zitat von Quasinemo:
Das Pflegepersonal reisst sich durchaus den A.....auf - darunter noch junge ehrgeizige Arbeitskräfte Anfang 20, Wenn die so weitermachen (müssen), hat der burn-out sie bald ausgebremst!

Psyche oder Rücken oder beides, das kann man sich dann aussuchen. Ich glaube die durchschnittliche Verweildauer in dem Job ist so bei 7 Jahren, zuerst gehen die besonders Motivierten, weil die sich ihre Arbeit so nicht vorgestellt haben.
Frauen machen das oft so, dass sie Kinder bekommen und danach den Stellenumfang reduzieren, auf 75 oder 50%.

Aber das System fährt mit Ansage und Anlauf vor die Wand, das war einer der Gründe, warum ich dann irgendwann da raus bin, obwohl ich als Springer genügend Auszeiten hatte, da schafft man es dann deutlich länger.
Aber noch mehr Rentner, bei demografischem Abbau und Unlust im Pflegebereich zu arbeiten, das ist keine gute Kombination, darüber sollte man jetzt schon nachdenken und was tun.
Da kann dann auch im positiven Sinne eines zum anderen kommen.

Zitat von Quasinemo:
Das Pflegepersonal reisst sich durchaus den A.....auf - darunter noch junge ehrgeizige Arbeitskräfte Anfang 20, Wenn die so weitermachen (müssen), hat der burn-out sie bald ausgebremst!

Nicht alle, leider. Es gab und gibt immer solche und solche.
Ich habe selbst im Seniorenheim gearbeitet und durfte es erleben, wie nicht alle sich den A* aufgerissen hatten.
Die andere Seite war als Beispiel, dass für etwa 25 bis 30 Bewohner (je nachdem) auf einer Ebene zeitweise 1 Fachkraft und manchmal nur 1 Auszubildende/r arbeiten. Das war bereits 2008.
Kein Wunder und wenn dann etwas passiert, werden diese dann auch noch dafür verantwortlich gemacht, einfach nur schlimm.
Dachte damals schon, hoffentlich muss ich nicht mal in ein Heim. Es sind ja nicht alle schlecht, aber für gute Pflege muss man Geld haben und vielleicht auch eher in eine kleinere Residenz oder so untergebracht sein. Ich war bei einem großen Institut, deshalb kann ich nichts über andere kleinere oder bessere Unterbringungen sagen.

Zitat von Cbrastreifen:
Ist ja auch irgendwie nicht die beste Lösung, sich das Leben zu nehmen, nur weil sich niemand um einen kümmert. Aber der Lebenswert als solcher ist zu oft an Wirtschaftsleistung und Berufstätigkeit geknüpft. Nicht erst, wenn man alt ist.

Das ist es nie, stellt aber bei ausreichend großer Verzweiflung leider das kleinere Übel dar.

Ganz klar, für die Wertschätzung anderer zählt nicht primär das Alter, sondern deren Kapital. Man muss nicht erst alt werden, um von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen zu sein, wenn man über ein sehr niedriges Einkommen verfügt (vor allem im Falle von Erwerbsminderung und Grundsicherung) . Der Wegfall des wirtschaftlichen Nutzens betrifft aber in erster Linie Alte.

Zitat von -IchBins-:
Nicht alle, leider. Es gab und gibt immer solche und solche.


Da gebe ich dir völlig Recht! Auch das habe ich schon beobachtet und kenne es von den Klagen meiner Mutter: Dann ist Rauchen z. B. wichtiger als einen Bewohner zur Toilette zu bringen. Umso mehr weiß ich es anzuerkennen, dass es noch Menschen gibt, die ihre Arbeit gewissenhaft verrichten.

Wohnprojekte für oder mit Senioren und dem Leitfaden gegenseitiger Unterstützung klingen traumhaft.....

Vor einigen Jahren noch interessierte ich mich auch dafür (jetzt gäbe das meine Gesundheit nicht mehr her). Jedenfalls traf ich mich mit diversen anderen Interessenten; es wurde viel geredet bzw. zerredet. Eine gezielte Planung blieb schon im Ansatz stecken.

Das muss natürlich nicht so verlaufen. Wenn alle Beteiligten wissen, was sie überhaupt wollen und jeder aktiv seinen Beitrag zur Umsetzung leistet, mag sich ja etwas Brauchbares entwickeln......

In meinem Fall damals musste erstmal ein passendes Objekt gesucht werden (was allein wohl schon überforderte und demotivierte) Ist dieses dagegen schon vorhanden, gilt es, einen freien Platz zu finden.

So oder so - ich wünsche allen, denen diese Wohnform vorschwebt, viel Glück! Vielleicht lese ich ja hier noch etwas über eine gelungene Verwirklichung.

Zitat von Sprotte:
@Cbrastreifen Ich wohne hier seit acht Jahren. Großes Glück nach Trennung von Mann und Haus. Kinder groß und plötzlich alleine. Da ich ein Teammensch bin und gerne Menschen um mich habe, war ich sehr froh. Die Ostsee ist zehn Minuten weg und in die Stadt ( Kiel) zur Arbeit fahre ich zwanzig Minuten. Wir leben mit ...

Das ist ja ein Riesen Projekt.Das ist bestimmt gut organisiert,finanziert u betreut.
Aber einige wollen ggfs nur 2-3 Zimmer vermieten und auch dafuer muss man sorgfaeltig auswaehlen.Man weiss ja nicht wen man sich ins Haus holt.Und auch Kindergeschrei muss man ertragen koennen.


Gerade in der ARD mediathek.


Mit dem Wohnprojekt Auf den Höfen wollte Bremen den Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Generationen stärken. Doch das Vorhaben scheiterte

https://www.ardmediathek.de/video/buten...XzIxNzEyNA
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Ich werde aber noch ein positiv Beispiel finden.

Gutes Beispiel,mehrere Generationen

https://www.zdf.de/dokumentation/37-gra...m-100.html

Agnes Leusch zieht aus einer kleinen Stadtwohnung auf den Hof der Familie Müller. Wie kommt sie zurecht? Ein halbes Jahr begleitet 37 Grad die Hofgemeinschaft – neun Senioren und Familie Müller, die Hofbesitzer. Kann man auf einem Bauernhof besser alt werden?

Zitat von Quasinemo:
Das ist es nie, stellt aber bei ausreichend großer Verzweiflung leider das kleinere Übel dar.

Ja, und das ist m.E. etwas, wo wir als Gesellschaft ran müssen. Das ist unwürdig und kann einfach nicht sein, zumal jetzt und in Zukunft immer mehr Menschen gebraucht werden, es gibt richtig was zu tun, wenn man es ernst nimmt und das kann man auch ja nach Fähigkeiten und Möglichkeiten anpassen.

Zitat von Quasinemo:
Ganz klar, für die Wertschätzung anderer zählt nicht primär das Alter, sondern deren Kapital. ... Der Wegfall des wirtschaftlichen Nutzens betrifft aber in erster Linie Alte.

Ja und dann ist man doppelt gekniffen. Mit dem jetzigen System ist da m.E. auch nichts zu retten, man muss da viel mehr vom Geld wegkommen, in dem Sinne, dass es nicht darum gehen darf, mit Alten oder Kranken primär Geld zu verdienen. Das muss sich wirklich ganz grundlegend ändern.

Zitat von Mariebelle:
Gutes Beispiel,mehrere Generationen Agnes Leusch zieht aus einer kleinen Stadtwohnung auf den Hof der Familie Müller. Wie kommt sie zurecht? Ein halbes Jahr begleitet 37 Grad die Hofgemeinschaft – neun Senioren und Familie Müller, die Hofbesitzer. Kann man auf einem Bauernhof besser alt werden?

Das wär so meins.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es von dem Modell auch bald mehr gibt, aber ich kann mir da auch andere Varianten vorstellen. Und nicht erst, wenn es nicht mehr geht, sondern ruhig schon früher.

Ich fühle mich einsam, weil ich mit dem Empty-Nest-Syndrom kämpfe. Meine Tochter ist mit 19 Jahren zum Studieren in eine andere Stadt gezogen. Noch kommt sie die Wochenenden heim. Der Sohn ist mit 21 noch daheim. Und ich kämpfe damit, das Familienleben mit Kindern loszulassen. Fällt mir echt schwer. Es tut weh wie eine Trennung -
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Zitat von Soraya72:
Ich fühle mich einsam, weil ich mit dem Empty-Nest-Syndrom kämpfe. Meine Tochter ist mit 19 Jahren zum Studieren in eine andere Stadt gezogen. Noch kommt sie die Wochenenden heim. Der Sohn ist mit 21 noch daheim. Und ich kämpfe damit, das Familienleben mit Kindern loszulassen. Fällt mir echt schwer. Es tut weh wie ...

Das tut mir leid.

Mir ging es genauso,aber es gibt ein Leben danach.
Meine sind schon laenger weg und wir sehen uns nur ein paar Mal pro Jahr.

@ Soraya72, das tut mir leid und ich kenne es auch. Es tut wirklich ganz schön weh, aber es wird besser mit der Zeit. So war es wenigstens bei mir. Ich drücke dir die Daumen, dass dir das Loslassen im Laufe der Zeit gelingt.

Zitat von Soraya72:



Ich fühle mich einsam, weil ich mit dem Empty-Nest-Syndrom kämpfe. Meine Tochter ist mit 19 Jahren zum Studieren in eine andere Stadt gezogen. Noch kommt sie die Wochenenden heim. Der Sohn ist mit 21 noch daheim. Und ich kämpfe damit, das Familienleben mit Kindern loszulassen. Fällt mir echt schwer. Es tut weh wie eine Trennung


Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation. Meine Tochter ist jetzt 18 und kaum noch zu Hause... schon jetzt merke ich deutlich diese Veränderung... man kann wohl langsam da hineinwachsen. Trotzdem tut es weh... zu sehen alles geht einmal zu Ende.

Und ich vermisse jetzt schon die Zeit, als sie noch kleiner war... jetzt ist sie erwachsen, das ist auch schön... aber anders...

Ich kann mich also ganz gut in dich hineinfühlen.

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Dr. Reinhard Pichler
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