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Hallo,

mich würde es interessieren, ob ihr als gewichtigen Grund eurer Einsamkeit euer Aussehen seht. Schöne bzw. attraktive Menschen haben es ja definitiv einfacher, Kontakte zu schließen, weil man auf sie zugeht. Als von der Natur optisch benachteiligter Mensch muss man sich anderes einfallen lassen, um zu punkten, was aber immer schwieriger wird, je länger man isoliert bleibt.

Grüße

Loneman

07.08.2009 12:58 • 16.08.2022 #1


104 Antworten ↓


Ich würde nicht sagen 'gewichtiger Grund' aber es ist auf jeden Fall ein Grund.

Gutes Aussehen hat schon einen Einfluss. Erstens fühlt man sich dadurch selbstbewusster und spricht dann auch eher Leute an ohne gleich zu denken Ach die lachen mich doch eh nur wegen meinem Aussehen aus also versuch ich es erst gar nicht. Zweitens wird man auch von ganz alleine mal angesprochen, das heißt auch wenn einem Selbstbewusstsein fehlt oder man einfach viel zu schüchtern ist, kann man durch das Aussehen in ein Gespräch kommen.

Aber ich denke der gewichtigste Grund ist immernoch die Persönlichkeit selbst. Auch wenn man nicht so gut aussieht, wenn man Selbstbewusst und überhaupt nicht schüchtern (was ist das Gegenteil von 'schüchtern'?) ist, kann man bestimmt leicht Kontakte knüpfen.

Es ist aber viel leichter alles auf sein Aussehen zu schieben. *g*

A


Aussehen als Grund von Einsamkeit?

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Wenn man sich mal vor Augen hält, wer so alles im Leben erfolg hat, im Job und in der Liebe, dann kann das so generell nicht stimmen.
Ralf Siegel ist für mich so ein Beispiel.
LG
Smooth

Finde auch, dass Aussehen und Selbstbewusstsein bzw. Aussehen und die Fähigkeit, aus sich heraus zu gehen, rein gar nichts miteinander zu tun haben
Selbstbewusstsein heißt, dass man sich so akzeptiert, wie man ist, und sich selber auch so mag. Und dazu gehört immer auch, dass man seinen Körper akzeptiert und mag, so, wie er ist.
Das zu schaffen hat nix damit zu tun, ob man nach dem derzeitigen Schönheitsideal schön ist, sondern einfach nur damit, wie man selber zu sich steht.
Und ob man auf andere Menschen zugehen kann oder nicht hat auch nichts mit dem Aussehen zu tun, sondern einfach mit einer inneren Einstellung. Und die kann jeder ändern, egal, ob er 55 Kilo wiegt oder 130
Klar, wenn man von sich selber denkt: Ich bin schei. hässlich und eh langweilig -dann klappt es wohl nicht so mit den Anderen.
Aber das Denken kann man ändern, und das geht von Innen heraus -hat also mit dem Äußeren meiner Meinung nach nichts zu tun.

Ich nehm als Beispiel immer den Jack Black: Fett, pickelig, stoppelig, seine Haut glänzt talgig. Wenn der lacht, hab ich immer Angst vor ihm, weil er, finde ich, wie ein Serienmörder aussieht.
Und trotzdem hat er Erfolg.
Weil er einfach ein cooler Typ und ein guter Schauspieler ist
Und das, obwohl er nicht gerade dem derzeitig herrschenden Schönheitsideal entspricht.

Glaub mir, auch schöne Menschen können verdammt einsam sein....

es hat nix mit Optik und der Anzahl der Kontakte zu tun....sondern mit der Tiefe der Beziehung zwischen den Menschen.

Es ist auch nicht toll, wenn man immer nur aufs Aussehen reduziert wird und ständig das Gefühl hat, als Beute gesehen zu werden.

Genau. Das mit den einsamen schönen Menschen kann stimmen.

Da gibt es beispielsweise viele Akademikerinnen, die aus irgendwelchen Gründen keinen Mann finden. Ich denke, schöne Menschen studieren eher (Schönheit=Selbstbewusstsein=Aktivität=Lernerfolg) und am Ende finden sie keinen Partner. Das Leben kann auch mal gerecht sein.

Und wenn gar nix mehr hilft: Auch viele schöne Menschen müssen mal sterben. Oder den ÖPNV nutzen: Da sind alle Schönheitsstufen vertreten und manche sind sogar durchschnittlich un(d)schön.

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. Karl Valentin

@Rya.Reisender:
Also, ich denke jetzt nicht, dass man als durchschnittlich oder hässlich aussehender Typ denkt, er würde ausgelacht, wenn er andere anspricht, sondern eher auf Desinteresse aufgrund seinr Optik stößt. Das ist ja der erste Eindruck. Und wenn man den nicht mit Charme, Humor oder Schlagfertigkeit kompensieren kann, hat man schlechte Karten.
Ja, wenn man selbstbewusst ist, kann man sicherlich leicht Kontakte knüpfen - aber wenn nicht? Womöglich ist es ja gerade das gute Aussehen, das zu jenem Selbstbewusstsein verhilft?
Wenn man gut aussieht, kann man auch schüchtern sein - das wird dann als süß bezeichnet.

@Smooth:
Weißt du, wie Ralf Siegel mit 20 oder 30 aussah?

@Pilongo:
Das ist ziemlich vereinfacht dargestellt, finde ich. Wenn jemand gut aussieht, ist er wohl eher mit sich und seinem Körper zufrieden als jemand, der sich als nicht gut aussehend empfindet. Der vergleicht sich dann immer mit jenen, die er als schön empfindet. Und mal ehrlich: Auch wenn die Schönheit im Auge des Betrachters liegt, wie ein Spruch besagt, so gibt es doch gewisse Kriterien, die die Aufmerksamkeit anderer erregen, was man leicht feststellen kann, indem man einige Bilder von sich in irgendein Kontaktforum reinstellt und auf Feedback wartet. Der gut Aussehende bekommt eine positive Reaktion nach der anderen, während der optisch Benachteiligte froh sein kann, wenn er überhaupt eine erhält. Wie soll auf so einer Basis ein Selbstbewusstsein entstehen?

Jack Black ist ein Comedian, so wie Otto Waalkes und Markus-Maria Profittlich. Alle nicht wirklich gut aussehend, aber sie punkten mit Humor - eben weil sie es können. Aber wenn man den fehlenden optischen Reiz mit solchen Talenten nicht kompensieren kann, was dann?

@Zamira:
Mir ist schon klar, dass die Anzahl der Kontakte nicht den Level der Einsamkeit widerspiegelt. Und trotzdem haben es schöne Menschen von Grund auf einfacher, weil sie schon von der Optik her anziehender sind, womit ein Kontakt auch leichter hergestellt werden kann.
Was aber macht ein optisch benachteiligter Mensch, der den Mund nicht aufbekommt, weil er viele Defizite hat? Ich gehe ja nicht von der Idealsituation aus, dass dieser mit oben benannten Talenten gesegnet ist und sein Aussehen dadurch kompensieren kann.

@ixmugl:
Wie viele hübsche Akademikerinnen gibt es denn, die wirklich einsam sind? Ich wette, dass es sehr viel mehr Akademikerinnen gibt, die ohne Mann bzw. beziehungslos sind, weil sie unattraktiv sind als solche, die optisch anziehend wirken.
Den Zusammenhang zwischen Lernerfolg und keinen Partner finden verstehe ich nicht. Es gibt doch viele gutaussehende Studenten.

@ Loneman

Auch ein schöner Mann wirkt auf Frauen in aller Regel nur dann länger als ein paar Sekunden attraktiv, wenn er auch ein durch irgendetwas attraktives Wesen hat. Die anderen empfindet man als Schönling.

Du hast mit vielem, was du schreibst, theoretisch Recht. Aber es klingt immer durch, dass du dich viel zu sehr auf diese Thesen versteifst. Du lässt innerlich gar keine Ausnahmen zu, gar keine Möglichkeiten. Und man (ich) bekommt beim Lesen den Eindruck, dass du dich hinter diesen Thesen verschanzen möchtest. Ich sehe nicht gut aus, daher habe ich keine Freundin, weil ich ja zudem noch schüchtern bin. Es ist so und es kann nicht anders sein. Deswegen bin ich vom Schicksal benachteiligt und deswegen habe ich keine Freundin. Punkt.

Ist das gut für dich?

Bist du auch wirklich sicher, dass du derzeit wirklich eine Freundin willst? Oder ist das eher der Gedanke, dass du in deinem Alter eine Freundin haben müsstest? Ich bin ziemlich sicher, wenn du wirklich eine Freundin wolltest, dass du dir dann genügend einfallen lassen würdest, dich um eine oder eine bestimmte zu bemühen. Ohne Bemühung geht das nämlich nicht.

Gruß,
GastB

@lenon - keine Ahnung wie Siegel früher aussah. Seine jetztige Frau hat er in einem, wie soll ich sagen, für mich schon recht unapettilichen Äußerem kennengelernt.

Und noch zu mir selbst. Meine erste große Liebe war, glaube ich so ziemlich talent- und mittellos ohne tolle Ausbildung........aber wohl so von sich überzeugt, hat lange bei mir gebaggert......und ich war dann irgendwann in einen Mann verliebt, der zudem noch kleiner war als ich

......dabei war ich als junges Ding schon recht hübsch

LG
Smooth

Zitat von Smooth:
hat lange bei mir gebaggert.....

Sag ich doch: bemühen

@GastB:
Naja, aber selbst Schönlinge können sich erhöhter Aufmerksamkeit erfreuen und haben keine Probleme, z. B. jemanden für eine Nacht zu finden. Ob das jetzt die Erfüllung ist, steht hier nicht zur Diskussion, aber Fakt ist es allemal. Und wer kein erfülltes Sexualleben hat, der kann auch nicht zufrieden oder gar glücklich in seinem Leben sein - es sei denn, er hat es sich so freiwillig ausgesucht.

Ja, ich habe mich aus gutem Grund auf diese oberflächliche Komponente versteift, weil ich entsprechende Erfahrungen gemacht habe, z. B. in Form von Video-Chats oder Kontakt-Foren. Der erste Eindruck zählt nun mal.
Ich weiß nicht, ob ich mich als schüchtern bezeichnen würde - doch eher als gehemmt. Und mit 36 denke ich schon, dass es Zeit wäre für eine Beziehung. Ich war schon immer einsam, und das habe ich mir nicht ausgesucht.
Schon klar, dass es ohne Bemühungen nicht geht, aber wie soll ich das anstellen mit sozialen Ängsten (u. a. auch Konfliktängsten), Minderwertigkeitskomplexen und Depressionen?

Zitat von Loneman73:
Schon klar, dass es ohne Bemühungen nicht geht, aber wie soll ich das anstellen mit sozialen Ängsten (u. a. auch Konfliktängsten), Minderwertigkeitskomplexen und Depressionen?

Na eben. Du sagst damit selbst, dass du dich nicht bemühst, eine Freundin zu bekommen. Dann geht es eben nicht. Aus welchen Gründen du dich nicht bemühst, ist dabei leider nicht entscheidend, sondern die Tatsache, dass du dich nicht oder nicht ausreichend bemühst.

Es gibt nun mal leider keinen großen Topf der Gerechtigkeit, aus dem Freundinnen ausgeschüttet werden. Entweder man verdient sich eine, oder man hat keine. Solange du dich dazu nicht in der Lage fühlst, dir eine Freundin/Frau zu erwerben, hast du eben keine.

Das hört sich jetzt für dich vermutlich ganz grausam an, aber das ist die einfache Realität. So geht es allen anderen unfreiwilligen Singles auch. Damit bist du ja nicht allein, das sind Millionen von Menschen allein in Deutschland. Es gibt nun mal keinen Anspruch auf eine Partnerin oder einen Partner, nicht einmal auf Sex.

(Sex kann man aber kaufen, nur mal zur Erinnerung.)

@GastB:
Du hast ja nicht unrecht, aber es hat weniger mit wollen als vielmehr mit können zu tun. Und woher soll jemand wie ich wissen, ob eine Frau ihn als interessant empfindet?

Zitat von Loneman73:
@GastB:
Du hast ja nicht unrecht, aber es hat weniger mit wollen als vielmehr mit können zu tun.

Kann durchaus sein - aber für das Ergebnis ist es nun mal völlig egal, womit es zu tun hat. Man bekommt keine Frau auf Krankenschein ...

Zitat von Loneman73:
Und woher soll jemand wie ich wissen, ob eine Frau ihn als interessant empfindet?

Da! Da ist es schon wieder!
Wenn du wirklich vorwärtskommen willst, sollte deine Frage lauten:

Wie merkt ein Mann, ob eine Frau ihn als interessant empfindet?

Zitat von Loneman73:
@Pilongo:
Das ist ziemlich vereinfacht dargestellt, finde ich. Wenn jemand gut aussieht, ist er wohl eher mit sich und seinem Körper zufrieden als jemand, der sich als nicht gut aussehend empfindet. Der vergleicht sich dann immer mit jenen, die er als schön empfindet. Und mal ehrlich: Auch wenn die Schönheit im Auge des Betrachters liegt, wie ein Spruch besagt, so gibt es doch gewisse Kriterien, die die Aufmerksamkeit anderer erregen, was man leicht feststellen kann, indem man einige Bilder von sich in irgendein Kontaktforum reinstellt und auf Feedback wartet. Der gut Aussehende bekommt eine positive Reaktion nach der anderen, während der optisch Benachteiligte froh sein kann, wenn er überhaupt eine erhält. Wie soll auf so einer Basis ein Selbstbewusstsein entstehen?


Das stimmt so überhaupt nicht.
Jeder Mensch kann Komplexe bezüglich seines Äußeren entwickeln.
Dicke Menschen genau so wie Dünne.
Ich hab viele Freundinnen, die alle toll aussehen. Ich finde sie jedenfalls allesamt sehr hübsch. Aber keine einzige davon ist mit ihrem Aussehen zufrieden
Sogar, wenn man als Frau nen tollen Brust hat -dann is halt der Po zu dick. Oder die Hüpften sind zu breit. Oder die Oberschenkel sind zu dick. Oder die Arme sind zu schwabbelig.
Ich hab mal bei einer Größe von 174cm 55 Kilo gewogen.
Ich hatte Modelmaße von 90-60-90. Ohne schei..
Ich hatte Männer noch und nöcher.
Und fand trotzdem meine Hüften und Oberschenkel zu fett und meinen Hintern zu dick
Und hab mich verstellt, damit Andere mich mögen.
Weil ich mich selber zu langweilig fand.
Auch ein Mensch mit Idealmaßen kann sich also hässlich finden und kaum Selbstbewusstsein haben. Ich war selber das beste Beispiel.
Und wie gesagt: Ich kenne nicht ein Mädchen, das mit seiner Figur vollkommen zufrieden ist. Obwohl manche davon wie Models aussehen -meiner Meinung nach.
Komplexe kann also nach meiner Erfahrung jeder haben.
Egal, wie schön derjenige ist.

Mit sich zufrieden zu sein kommt aber von Innen.
Und ist nicht abhängig davon, wie viel man wiegt oder welche Maße man hat.
Ich bin heute, mit 70kg auf 174cm Körpergröße selbstbewusster und zufriedener als jemals zuvor.
Nur als Beispiel jetzt.
Oder mein Onkel: Der hat 50 Kilo Übergewicht. Aber der schei. einfach drauf. Der isst halt gerne und genießt das auch, ist viel unterwegs, und steht zu seiner Figur und seiner Art. Er ist ein bisschen zu direkt für Manche und eckt oft an -aber das stört ihn nicht. Er lacht viel und gerne und unterhält oftmals ganze Partygesellschaften. Trotzdem er übergewichtig ist. Und viele Frauen finden ihn toll. Und würden gern mal mit ihm ins Bett springen. Einfach, weil er selbstbewusst ist und zu sich selber steht. Da ist es egal, wie viele Kilo er auf die Waage bringt.

Auch, wenn wir primär auf Reize reagieren: Es kommt keine Beziehung zu Stande, wenn man sich nicht auch gut leiden kann.
Wenn ich unterwegs nen knackigen Männerpo sehe starr ich auch erstmal und denk mir: Mensch, der ist heiß -Und das wars.
Das äußere ich nicht, den mach ich nicht an, mit dem spring ich nicht ins Bett und gar nichts. Sein Aussehen ist mir genau einen Gedanken wert. Mehr nicht. Ein Blick. Das wars. Abends hab ichs dann schon wieder vergessen, wie der aussah. Nichtmal die Gesichter von tollen Kerlen merke ich mir. Ich weiß am Ende nur noch: Ach den Po da vor mir an der Kasse, der war gut. Aber sonst nichts.
Und das ist meistens das Schicksal von schönen Menschen.
Dass sie reduziert werden auf ihr Äußeres.
Und das finde ich nicht beneidenswert, sondern eher traurig.
Wärst du wohl gerne so?
Ein Hintern auf zwei Beinen, in Frauenaugen?

Wenn ich allerdings nette Menschen kennen lerne, dann merke ich mir das ewig lang. Also, mit nett meine ich, dass mir ihre Persönlichkeit gefällt. Ich hab einmal vor 5 Jahren (!) im ICE nach Köln einen Australier kennen gelernt, der war nicht mein Typ und nicht äußerlich attraktiv -aber dermaßen gewitzt und unternehmungslustig (sein Hobby war Tauchen und er hat mir erzählt, wie die Tintenfische dann oft an den Tauchern tasten und lauter solche Sachen), an den denke ich heute noch und ärgere mich, dass ich den Zettel mit seiner eMail-Adresse verloren hab. Ich erinnere mich an jede Einzelheit. Dass der Jugendprojekte leitet, sich für die Umwelt engagiert, Tauchen als Hobby hat -Alles Dinge, die mich fasziniert haben. Die ihn attraktiv gemacht haben. Interessant.
An den Kerl denke ich auch nach 5 Jahren noch, weil er bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Und zwar aufgrund seiner Persönlichkeit. Nicht aufgrund seines Aussehens.

Der Körper ist doch nur eine Hülle für das, was in einem steckt.
Für mich liegt die Schönheit eines Menschen in seiner Seele, und nicht darin, wie viele Kilo er auf die Waage bringt.
Wenn man äußerlich schön ist, hat man es nicht unbedingt leichter im Leben.
Wenn man aber innerlich schön ist, dann mögen einen die Menschen.

Übrigens find ich es witzig, was hier geschrieben wurde.
Denn auch mein erster Freund war vom Aussehen her gar nicht mein Typ und ich kam nur mit ihm zusammen, weil er mich Wochenlang mit Aufmerksamkeit und kleinen Präsenten überhäuft hat
Und die Beziehung ging nach 8 Monaten nur deshalb zu Ende, weil ich merkte, dass wir uns auf zwischenmenschlicher Ebene nichts zu sagen und keine gemeinsamen Hobbies und Interessen hatten.
Sein Aussehen alleine fand ich nie attraktiv. Sondern die Art, wie er sich um mich bemühte. Weil eben das Innere, die Persönlichkeit, immer wichtiger ist als das Aussehen.

Werbung, Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen -das ist es, was Frauen mögen. Das ist es, worauf es uns ankommt.
Worin diese Fertigkeiten verpackt sind, ist letztendlich egal

Mein Freund, mit dem ich seit 2 1/2 Jahren zusammen bin, ist auch gar nicht mein Typ. Er ist untergewichtig, total dürr eigentlich. Vom Äußeren her hätt ich den niemals angesprochen. Aber er hat um mich geworben, und zwar, indem er mir Gedichte und Geschichten geschickt hat, Blumen geschenkt hat, mich ausgeführt hat. DAS gefällt uns Frauen. Inzwischen ist er für mich das Beste, war mir jemals passiert ist.
Er ist der attraktivste Mann der Welt für mich. Nicht wegen seinem dürren körper. Sondern, weil er mich Nachts beim Schlafen in den Arm nimmt, weil er mir Blumen und selbst gemachte Geschenke gibt, weil er für mich da ist, wenn ich ihn brauch, und vor Allem: Weil er selbstbewusst ist und Alles erreicht, was er will. Er hat aber auch kleine Fehler. Wie jeder Mensch halt. Aber die stören mich nicht. Die machen ihn nur noch liebenswerter. Du siehst also: Die inneren Werte sind immer viel mehr wert als das Äußere.

Vielleicht, wenn du dich einfach so zu akzeptieren lernst, wie du bist -vielleicht kannst du dann auch eine Beziehung führen und auf Andere zugehen. Denn du schreibst ja, dass du von dir selber denkst, du seist langweilig und keiner will was von dir hören. Das strahlt man dann auch aus. In Allem. Wie man sich bewegt, redet, sich gibt.. das macht dich kleiner, als du eigentlich bist.
Ich finde dich z.B. nicht langweilig. Ich finde, du machst einen intelligenten, liebenswerten Eindruck. Ich denke, dass du gerne und viel nachdenkst. Vielleicht etwas zu viel. Und dich selber schlechter siehst, als du eigentlich bist.
Jeder Mensch hat Liebe verdient. Auch du.
Trotz deiner Depressionen und Grübeleien und was-weiß-ich.
Weil du gut bist, wie du bist.
Du solltest dich so akzeptieren, wie du bist.
Ich weiß, das ist nicht immer einfach.
Auch ich musste das lernen.

Es klingt immer so abgedroschen, aber es ist wahr:
Nur, wer sich selber so liebt, wie er ist, der kann auch Andere lieben und ihre Liebe empfangen.
Es stimmt auch. Erst, als ich gelernt hab, mich mit meiner Behinderung und meiner Krankheit zu akzeptieren, konnte ich auch meine ganzen Komplexe ablegen, bin selbstbewusster und stärker geworden.
Und erst jetzt kann ich auch eine funktionierende Beziehung führen.
Weil ich weiß, was gut an mir ist und weil ich weiß, was mich ausmacht.
Weil ich weiß, was ich will.
Aber das ist ein Lernprozess.
Der aber machbar ist.
Man muss es nur versuchen und vor Allem wollen.

Wer weiß: Vielleicht hast du ja auch Recht und schöne Menschen werden bevorzugt. Aber was bringen dir Gedanken, die in diese Richtung gehen? Da wird man doch nur verbittert, oder?
Schau nicht zu sehr auf das, was Andere haben.
Das fördert nur Neid und auch das tut der Seele nicht gut.
Schau auf das, was dich ausmacht. Was gut an dir ist. Was du kannst.
Was dich liebenswert macht.
Schau mehr auf dich, also mehr nach Innen, als nach Außen.
An der Tatsache, dass Schönlinge vielleicht mehr Ischen abschleppen als Andere kannst du nichts ändern.
Aber an deiner Denkweise kannst du was ändern.
An deiner Einstellung zu dir selber.

Ist doch wurscht, wie du aussehst, was für Probleme du hast und wie viel du wiegst. Jeder Mann kann an sich selber glauben. Jeder Mann kann sich selber akzeptieren. Jeder Mann kann sich Gedanken machen, kann um eine Frau werben, kann ihr Geschenke machen und sich für die begeistern. Auch du

Hug, ich habe gesprochen!

Ich möchte mich gern mal in euer Gespräch einklinken.
Deine Beiträge, liebe Pilongo lese ich immer sehr aufmerksam. An dir ist eine Psychologin verloren gegangen. Echt.
Du hast schon recht, das Aussehen ist nicht entscheidend für ein gute und glückliche Beziehung. Die inneren Werte zählen.
Nur leider kann ich die, in meiner jetzigen Situation, auch nicht mehr sehen.
Der Druck in mir wird immer stärker und ich kann nicht mehr dagegen angehen.
Das klingt zwar echt hart. Aber in den letzten Tagen habe ich mir immer wieder gewünscht, nicht geboren worden zu sein.
Habe das Gefühl meinen Kindern keine gute Mutter zu sein, hab seit ein paar Wochen den Eindruck nichts zu können, nichts zu schaffen und fühle mich nur noch häßlich. Ein Blick in den Spiegel macht mich jedesmal so traurig.
Meine Kraft und Energie ist weg. Auch wenn du sagst, wie in einem anderen Beitrag, durch die Hölle gehen nur die Ärmsten in Africa, dann muß ich dir ein bisschen wiedersprechen.
Diese seelische Hölle, die ich durchlebe ist grausam und die Spirale dreht sich immer mehr nach unten.
Ich liebe meine Kinder, aber ich kann Ihnen doch nicht immer eine verzweifelte Mutter vorsetzen. Solltest du fragen: Ja, ich befinde mich schon in therapeutischer Behandlung.
Und immer muß ich an das jetzt glückliche Leben meines Mannes denken.
Ich habe ihm einen großen Gefallen mit der Trennung getan.
Die Neue hat Qualitäten, hat Persönlichkeit und sicher noch einige gute Eigenschaften, die ich nicht habe.
Meine Seele ist zerbrochen und ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll.
Sorry, wenn ich dich jetzt zumülle.
Mußte das rauslassen.
Danke, fürs lesen.

Hallo Pilongo,

ich habe deine Zeilen geradezu verschlungen, weil das, was du geschrieben hast, aus dem Leben ist und sich sehr interessant liest.

Gut, auch ein objektiv schöner Mensch mag Komplexe haben, aber das hat ja dann mehr damit zu tun, dass er nicht vollkommen zufrieden ist mit seinem Äußeren, dennoch genügend Bestätigung bekommt, um ein Selbstbewusstsein haben zu können. Und du hast ja selbst geschrieben, dass du Männer noch und nöcher hattest - ganz egal, dass du nicht vollkommen zufrieden warst mit deinem Körper. Es geht auch nicht nur um den Körper, sondern auch um das Gesicht, das man als erstes sieht. Meinst du, jene Männer wären auf dich zugekommen, wenn dein Gesicht nicht so schön wäre?
Da ich beide Geschlechter anziehend finde, weiß ich aus Erfahrung, dass gleichgeschlechtlich sich oft einen humanen Touch geben, wenn sie angeben, dass der ganze Mensch zählt - und das sagen sie meist immer dann, wenn sie selbst nicht so gut bestückt sind. Damit meinen sie aber in der Regel eine - pardon - gut Fresse, Charaktereigenschaften oder Talente spielen eine untergeordnete Rolle. Insofern ist das Geschwafel mit dem ganzen Menschen dieser in der Regel Szene-Schwulen verlogen.

Du hast einen wichtigen, ja den wichtigsten Punkt überhaupt angesprochen: Selbstbewusstsein. Und als Beispiel deinen übergewichtigen Onkel genannt, der zu seiner Figur und seiner Art steht. Er hat die Gabe, ganze Partygesellschaften zu unterhalten, wofür man sicherlich nicht gut aussehend sein muss. Aber was ist, wenn man diese Gabe nicht hat? Was ist, wenn man mit Humor Frauen - plump gesagt - nicht rumkriegen kann, weil man ihn gar nicht hat, aus welchem Grund auch immer nicht haben kann oder sich arg verstellen müsste, nur um kurz in die Illusion zu verfallen, angenommen zu werden? Humor kann man ja nicht vortäuschen, man muss sich schon entsprechend wohl fühlen, mit sich im Reinen sein und Bestätigung erhalten. Diese bekommt man aber nicht, wenn man keine Lebensfreude ausstrahlt. Ein Teufelskreis.

Selbstverständlich muss man sich auch gut leiden können, keine Frage. Aber heißt es nicht, dass die ersten Sekunden über Sympathie oder Antipathie entscheiden? Ich denke, dass ein Mann, der - um bei deinem Beispiel zu bleiben - einen knackigen Hintern hat, wohl darum und dies auch bei Frauen auszunutzen weiß. Sicherlich gibt es Menschen, die solche Menschen auf ihr Äußeres reduzieren, aber das sind ja nicht alle. In der Regel genießen diese Gutaussehenden es aber, sich zu präsentieren, wie man auch einfach feststellen kann, wenn man sich in einen Video-Chat begibt. Und es scheint ihnen auch nichts auszumachen, dass sich unter den Zuschauern auch Notgeile befinden.

Als du das Beispiel mit dem Australier erwähntest bzw. mit deinem ersten Freund, fiel mir meine Schwester ein, die einen Mann geheiratet hat, der eigentlich auch nicht ihr Typ war. Wenn ich wenigstens lachen könnte, wie ich wollte, dann wäre das alles wohl auch weniger ein Problem. Ich weiß mal, wie ich vor Jahren in mein damals geführtes Tagebuch schrieb, dass ich von nun an nur noch lachen will, wenn mir danach ist, wenn ich auch wirklich einen Grund dazu habe. Gut, ich lache bzw. lächle trotzdem, aber es ist in der Regel eine reine Höflichkeits- und Unsicherheitsreaktion, um nicht als grimmig oder abweisend betrachtet zu werden.

Ja, natürlich ist der Körper nur eine Hülle für das, was in einem steckt, aber diese Hülle ist ja quasi das Aushängeschild für potenzielle Partner und wird bei der Partnersuche eingesetzt. Die Idee der inneren Werte ist sicherlich richtig, aber die kann man ja nicht sehen und müssen nach außen gekehrt werden. Denn nur, wer etwas von sich preisgibt, den kann man richtig einschätzen. Mit Betonung auf richtig, denn wenn man sich anders verhält, als man sich fühlt, dann bringt das im Endeffekt gar nichts, weil es sich nur um eine aufgesetzte Maske handelt. Wenn man allerdings depressiv ist und sich natürlich verhält, wirkt das ebenfalls nicht anziehend. Also was tun?

Da du eine Frau bist und aus Erfahrung sprichst, glaub ich dir gern, dass es um Werbung, Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen geht, wie du ja auch am Beispiel deines jetzigen Freundes erläutert hast, das ich ebenfalls ganz interessant fand. Habe ich das richtig verstanden, dass du ihn zuerst angesprochen hast? Ich meine, Blumen kann man ja auch überbringen lassen. Und die Gedichte und Geschichten hat er dir ja geschickt und nicht persönlich übergeben.
Und da ist er auch wieder: jener Punkt, der so ungemein wichtig ist und entscheidend für Erfolg oder Misserfolg im Leben - das Selbstbewusstsein. Ich laufe jetzt nicht buckelig durch die Gegend, aber mein zur Schau getragenes Selbstbewusstsein in Form eines aufrechten Gangs hat da ein Ende, wo es darauf ankommt, in Kontakt mit anderen Menschen zu treten. Ob das nun meine Stimme ist, die manchmal geradezu leise ist oder mein Kopftic, weswegen ich mich vor anderen Menschen nicht traue, was zu trinken (egal, ob Alk oder nicht, um Missverständnissen vorzubeugen): In Gesellschaft wird erkennbar, wer selbstbewusst ist und wer nicht. Dein Freund ist es offenbar, und deswegen hat er Erfolg.
Ich finde es schwierig, als Erwachsener selbstbewusst zu sein, wenn der Grundstein dafür nicht schon in der Kindheit bzw. Jugend gelegt wurde. Und je nachdem, was man erlebt hat, ist es quasi unmöglich oder nur mit sehr viel Mühe machbar. Mein Leben ist z. B. sehr öde, ich habe nur einen besten Freund (der zudem weit entfernt wohnt), gehe nicht aus, schaue fern oder DVD. Das wars. Ich würde aber sehr gern meine Situation ändern, mich aber nicht verstellen, doch ist das (für mich) ziemlich schwierig, weil es in der bzw. dieser Gesellschaft wichtig ist, gut drauf zu sein und man eine positive Reaktion auch nur bekommt, wenn man sich entsprechend präsentiert.
Man hat mir schon einige Male gesagt, dass ich ein schönes Lächeln habe. Nur kann ich nicht ständig lächeln, und danach ist mir generell ohnehin nicht.

Ja, es ist wohl so, wie du schreibst, dass ich das ausstrahle, was ich von mir denke. Ich weiß, dass ich nicht dumm bin, aber woher sollen das andere wissen, wenn ich nichts von mir preisgebe und mich in meinen Worten unsicher gebe, was leicht als Dummheit von anderen aufgefasst werden kann? Ich habe auch prinzipiell Probleme, mich mündlich auszudrücken - wohl deswegen, weil ich eine Kommunikation mit anderen gar nicht gewohnt bin. Das ist dann auch der Grund, warum ich mich nicht traue (-- Sozialangst), mich zu anderen zu gesellen und vielleicht auch noch eine (Lach-)Maske aufzusetzen, um nicht ganz wie ein Außerirdischer oder Grummelbär zu wirken.
Reicht es für dich wirklich aus, einen intelligenten und liebenswerten Eindruck zu machen, um nicht als langweilig zu wirken? Ich dachte eher, dass es dabei eher auf Dinge wie Schlagfertigkeit, Charme, Witz und Aktivitäten jeglicher Art ankommt.
Ich denke in der Tat viel nach - gern nicht unbedingt, weil das meiner Ansicht nach ein Nachteil ist, wenn es zu einer negativen Weltsicht kommt.

Nur, wer sich selber so liebt, wie er ist, der kann auch Andere lieben und ihre Liebe empfangen. Ja, finde ich richtig und ist auch eine Abwandlung des biblischen Leitspruchs Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Ich hoffe, ich bin jetzt nicht indiskret, aber was für eine Behinderung bzw. Krankheit hast du? Und wie hast du es geschafft, deine Komplexe abzulegen?

Ja, schöne Menschen werden bevorzugt. Es gibt ja auch Studien, die dies belegen. Und schöne Kinder werden gegenüber nicht so schönen auch bevorzugt behandelt. Nein, diese Gedanken bringen natürlich nichts und machen nur verbittert, ganz klar. Wenn ich z. B. in den Videochat gehe, die Cam auf mich richte und darauf warte, dass jemand kommt, dann ist das im Grunde nur enttäuschend, weil ich eben nicht dem Typus entspreche, der die Massen anzieht. Und die inneren Werte kann man in einem Video-Chat ja auch nur schlecht begreifbar machen. Wenn man sich dazu noch mit all den anderen vergleicht, die in so einem Chat ob ihres guten Aussehens (Gesicht, Körper) innerhalb kurzer Zeit Hunderte von Neugierigen anlocken und denen man ihr Selbstbewusstsein auch anmerkt, dann kann man nur Minderwertigkeitsgefühle haben. Im Grunde ist es also gar nicht positiv, sich in meinem Fall in so einen Chat zu begeben, selbst wenn ich dabei schon einige Leute kennenlernte, mit denen ich auch gut chatten konnte.

Ich versuche, deine Ratschläge zu beherzigen, mehr auf mich zu schauen, nach innen als nach außen, meine Stärken (kann z. B. Musik machen, habe es aber lange nicht mehr gemacht wegen fehlender Motivation) hervorzuheben. Nur weiß ich nicht, wie genau ich das machen soll.

Schön, mal mit dir gesprochen zu haben, ich fand den Diskurs sehr interessant.
Sponsor-Mitgliedschaft

Huhu!

Ich finde es lieb, wie viel Zeit du dir genommen hast für alle meine Gedanken und Ratschläge.
Ist ja immer so eine Sache, wenn man so viel Persönliches von sich Preis gibt wie ich es oft bei meinen Antworten tu -da ist es schön, zu wissen, dass es wenigstens Anderen etwas hilft

Kurz zu meiner Krankheit: Ich hab einen erworbenen Fehler: Mein Immunsystem greift meine Augen an. Dadurch entstehen dann darin bösartige Zellen, die das Sehen behindern, frei herum schwimmen, sich aber auch an der Netzhaut ablagern und diese zerstören. Entdeckt wurde es, als ich 6 war, mir musste auch einige Male der ganze Glaskörper ausgetauscht werden, weil die Zellen sich zu stark vermehrten. Da wurde mir jedes Mal der Augapfel aufgeschnitten, das Innere kam raus, und eine Ersatzlösung rein. (Ganz früher Kochsalz, heute macht man es mit Silikon.) Ich musste auch immer Medikamente nehmen, die mein Immunsystem schwächen, damit es nicht so viel Schaden anrichten kann. Am Ende hatte ich sogar eine Chemo. Und ich hatte lange lange Zeit Komplexe deswegen, hab mich als Opfer betrachtet, hab mich selber gehasst, weil meine Eltern für mich durch die Hölle gehen mussten.
Mittlerwiele bin ich auf einem Auge durch die lange Zeit (15 Jahre Krankheit hinterlassen ihre Spuren) auf dem linken Auge fast blind und auf dem Rechten sehe ich auch nur noch etwas mehr als die Hälfte der 100%, die ein gesunder Mensch sieht.
Das war Alles nicht einfach für mich, und die Krankheit hat auch in meiner Seele ihre Spuren hinterlassen.
Selbstbewusstsein, das hab ich erst nach und nach gelernt.
Und sich zu akzeptieren musste ich auch erst lernen.

In der Schule fand ich immer schwer Anschluss, weil ich so nachdenklich war und so viel reifer als die Anderen. Ich kam auch kaum aus mir raus, das war sehr schwer.

Angefangen hat mein Aufstieg oder meine Selbstheilung dann mit einem Gesprächskurs in der Schule. Dort hab ich beshclossen, mich zum Mediator bei Streitgesprächen ausbilden zu lassen, und dabei muss man eben auch ein Gesprächstraining machen, sich selber besser kennen lernen. Man lernt, wie man Signale aussendet, wie man Signale richtig deutet. Körpersprache ist wichtig. Aufrechter Gang, Schultern zurück, entschlossen wirken. Das musste ich lernen. Und es zeigte ganz bald Wirkung. In dem Kurs hab ich auch viel über mich selber nachgedacht.
Und irgendwann hab ich mich dann akzeptiert, so, wie ich bin.
Ich weiß, dass ich es nie leicht hatte bisher und schon viel erlebt hab für meine 21 Jährchen. Aber ich bin trotzdem froh, dass es so ist.
Ich hätte es mir nie anders gewünscht -das war eine wichtige Erkenntnis für mich. Ich hätte mir die Krankheit nie weg gewünscht.
Denn nur dadurch hab ich so viel nachgedacht und nur deshalb bin ich jetzt so, wie ich bin. Und ich mag mich, wie ich bin. Und so hab ich mich aber nur durch die Krankheit entwickelt.

Ich war immer ein recht passiver Mensch, und hab auch in meiner Freizeit wenig aktives gemacht. Aber nachdem mir dieser Gespr#chskurs so gefallen hab, bin ich noch in den Schulchor gegangen und hab dann bei einer Schülercafeteria mitgearbeitet, in der Chefetage.
Vom Daheim rumsitzen findet man auch keine Freunde, das ist leider so.
Man muss aktiv werden, sich einbringen, etwas geben -dann kriegt man auch was zurück.
Durch die enge Zusammenarbeit da in der Cafeteria hab ich viele liebe Freunde gewonnen und kennen gelernt. Eine meiner besten Freundinnen kenne ich seitdem ich da mitgemacht hab.

Ich wollte auch früher immer beliebt sein -aber mittlerweile ist mir das egal. Ich weiß, dass es bloß wichtig ist, was ich über mich denke. Die Meinung Anderer ändert nichts an der Tatsache, wie ich bin. Wenn einer sagt du bist blöd! hab ich trotzdem noch meinen IQ von 134
Wenn einer sagt Du bist fett! werd ich davon nicht dicker.
Ich hatte früher große Angst vor Ablehnung, aber nach und nach, je mehr ich mich wo einbrachte, je mehr Bestätigung und Freunde ich fand, desto mehr hab ich erkannt, dass es egal ist, was Andre denken, so lange man sich nur selber gern hat.
Ich hab ab da auch keinerlei negative Resonanz mehr bekommen.
Ich wurde niemals abgelehnt. Niemals beleidigt. Eben genau deshalb, weil man mir angemerkt hat, dass mir das eh egal wäre
Und wenn doch mal einer zu mir sagt Du bist aber altklug! oder so. Dann denk ich drüber nach -und bleib trotzdem ich.
Weil mir gefällt das, wie ich bin.
Und das ist das Wichtigste, was man nur lernen kann.
Sich selber zu lieben und zu akzeptieren. Mit Allen fehlern und Schwächen.
Ich weiß, dass ich nicht perfekt bin, ich bin auch nicht 100-%ig mit mir zufrieden. Aber ich mag mich, so, wie ich bin. Besser werden kann man immer. Aber ich bin auch so zufrieden, wie ich gerade bin
Und das solltest du vielleicht auch zu lernen versuchen.

Einen riesen Sprung hab ich dann gemacht, als jetzt letzte Weihnachten mein Papa plötzlich ins Koma gefallen und gestorben ist.
Da hab ich ein machtvolles Mittel kenne gelernt: Sich selber was einzureden. Ich hab mir auf Weisung des Therapeuten jeden Tag gesagt: Alles ist gut, genau so, wie es ist.
Am Anfang wurde mir davon übel -denn ich hatte das Gefühl, mich selber zu belügen. Aber dann hab ich es so oft gesagt, so lange, bis ich es nun selber glaube. Und es stimmt ja: Alles ist gut, so, wie es ist. Tragische Dinge passieren leider. Daran kann ich nichts ändern. Mein Papa ist jetzt tot. Aber mein Leben ist trotzdem gut und lebenswert.
Und deines auch!

Das Wichtigste, was man machen kann, ist auch, die Leere zu füllen, die man in sich hat. Ich bin inzwischen in vielen Vereinen, ich gehe Bogenschießen, ich lerne Gitarre nebenbei (auf der von meinem Papa), ich bin im Tierschutz aktiv, ich bin im Wanderverein, ich lese und schreibe als Hobby.. ich nehm mir mittlerwiele auch oft wieder auszeiten. Aber frühe,r direkt nach Papas Tod, hab ich jede freie Minute mit nem Hobby verbracht. Und das hat mich aus meinem Loch wieder raus geholt.

Vielleicht solltest du die Musik wieder aufgreifen.
Ich hatte mal eine Affäre, der Junge der hat mir jeden Abend was am Klavier vorgespielt -das war das romantischste, was mir bis dahin jemand angedacht hat. Da war ich richtig verliebt, damals. Aber er wollte keine Beziehung Mich hätte er mit der Musik sofort rumgekriegt.
Sowas gefällt uns Frauen. Es muss gar nix Teures sein.
Einfach nur Aufmerksamkeit und das Gefühl, ganz wichtig zu sein -das brauchen wir.

Ich glaube, dass dir dieses Selber-einsagen auch helfen könnte.
Stell dich einfach mal jeden Morgen vorn Spiegel -und lach dich an!
Und sag dir: Ich mag mich, genau so, wie ich bin.
Oder dreh morgens das Radio auf und rock unter die Dusche.
Immer, wenn ich Angst hatte vor einem Tag, vor dem was kommt, hab ich meinen Morgen so begonnen. Und gerade, wenn man eh Musik gerne mag, kann das die Laune richtig nach oben katapultieren.
Oder versuch mal, Lächeln zu verschenken. Einfach so unterwegs, beim Einkaufen oder so. Zähl mal, wie viel du zurück bekommst
Sind bestimmt Einige.
Vielleicht tät dir auch ein Verein ganz gut. Bestätigung, Aufmerksamkeit, ne Aufgabe.. meistens findet man da ganz leicht Anschluss.
Als ich Bogenschießen aufgegriffen habe hab ich mit keinem von mir aus gesprochen.. das war kurz nach Papas Tod. Ich war verschlossen und mürrisch. Trotzdem hab ich da inzwischen viele liebe Bekanntschaften, geh oft mit denen nach dem trainin nochmal weg.. und das, obnwohl ich damals echt nicht die Super-Entertainerin war.
Am wichtigsten war für mich, von Daheim wegzukommen, das Grübeln sein zu lassen -einfahc abgelenkt zu sein.
Und dabei haben mir die vielen Aktivitäten echt geholfen.

Ich denk, eine Allgemeinlösung gibts aber für kein Problem.
Aber die Frage ist immer: Probier ich was aus -oder belasse ich Alles beim Alten?
Du kannst jetzt auch weiterhin jeden Tag Daheim DVDs schaun und grübeln.. aber davon wird sich nichts ändern.
Man muss sich echt selber aufraffen und beginnen, was zu ändern.
Aktiv werden. Sich selber aus dem Loch ziehen.
Und wenn man den ersten kleinen Schritt gemacht hat geht der Rest meistens von ganz alleine.

So, nachdem ich jetzt mein Leben in seinen Einzelheiten dargelegt hab -geh ich erstmal was zu Abend essen
Vielleicht helfen dir meine Gedanken ja!

Lass von dir hören und Alles Gute,
Pilongo

hallo- ich würde nicht sagen das Aussehen als Grund für Einsamkeit angesehen werden kann. Ich selbst sehe gut aus, bin aber trotzdem einsam. Das Leute mehr auf einen zugehen, trifft zwar irgendwie zu aber meistens sind das nur die Personen, die einen anbaggern wollen und eher oberflächlich sind. Eine Freundschaft oder Beziehung kann sich daraus auch nicht entwickeln. Ich habe die Erfahrung gemacht das mich vorallem die männlichen Personen nur auf mein Äusseres reduzieren und die weiblichen mich oft aus Neid als arrogant abstempeln, was ich definitiv nicht bin. Schließlich beurteile ich auch keinen Menschen nach seinem Aussehen, eher im Gegenteil- für eine Freunschaft ist es ja wohl auch mal voll unwichtig wie jemand aussieht, mit kommts auf die menschlichen Werte an- Also glaub mir meiner Meinung nach haben es schöne Menschen auch nicht immer leicht- auch wenn der erste Eindruck es vielleicht so wirken lässt. *tröst* LG

ja, die inneren Werte sind auf jeden Fall wesentlich wichtiger.

Ich denke immer, was möchte ich mit einer Freundin, die zwar toll aussieht, aber mit der ich gar nicht reden oder gemeinsame Dinge teilen kann... Ich denke, der Reiz des Äußeren wird sehr schnell verfliegen und ist als einzige Basis definitiv zu wenig.

Außerdem, wenn ich jemanden wirklich liebe, dann wird dieser Mensch für mich automatisch schön.

Ich meine hiermit jetzt nicht, dass Aussehen völlig unwichtig ist, in einer Partnerschaft sollte man sich schon irgendwie auch äußerlich attraktiv finden, aber ich finde, dazu braucht es weder Model-Maße noch sonst irgendwas. Man sollte sich einfach nur gefallen.


Ich bagger jedenfalls keine Frau nur wegen ihres Äußeren an, sondern schaue mir direkt auch ihre Art und Umgangsformen an. Überheblichkeit und Arroganz fallen da schonmal voll durch, während Freundlichkeit und eine nette Wesensart wesentlich mehr punkten.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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