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Guten Morgen,
mein Thema ist eigentlich nichts neues. Meine Freunde und ich haben dieses Jahr unseren Abschluss gemacht und uns seitdem praktisch in alle Winde verstreut.

Ich war überzeugt, dass wir noch weiterhin Kontakt halten würden, weil wir uns das fest vorgenommen haben und es heutzutage dank vers. sozialer Netzwerke auch viel leichter ist. Allerdings hat das doch nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben und jetzt bin ich sehr einsam.

Mit einer Freundin hatte ich seitdem praktisch gar keinen Kontakt, ich weiß nur was sie studiert und wo und sie von mir auch, aber sonst tauschen wir uns gar nicht mehr aus. Ich weiß nicht mal warum. Vor ein paar Tagen haben wir uns das erste Mal seit einem halben Jahr gesehen und waren aus meiner Sicht gar nicht mehr auf einer Wellenlänge.

Meine andere Freunde habe ich in den letzten Monaten wenigstens zweimal gesehen, aber auch da fand ich die Gespräche irgendwann anders, fast schon anstrengend, weil ich das Gefühl habe, dass sich unsere Interessen und Ansichten auseinander entwickelt haben.

Und neue Leute lerne ich praktisch gar nicht kennen. Also soll heißen, bis auf unser Interesse am Studium habe ich mit meinen Kommilitonen absolut nichts gemeinsam. Ich habe noch einen Nebenjob, wo meine Kollegen viel älter sind und mit denen verstehe ich mich sogar besser als mit den gleichaltrigen Studenten, aber die reden dann meistens von ihren Kindern und Häusern und da kann ich nicht richtig mitreden.

Ich bin außerdem absolut nicht der Typ für Vereine oder Fitnessstudio oder was auch immer. Aber die Sache ist nun, dass ich mich ungewollt immer mehr von meinen Freunden entferne und niemand sonst habe. Was kann ich dagegen tun?

Wenn mein Leben sich nicht seit Beginn des Studiums in allen anderen Bereichen zum besseren verändert hätte, würde ich mir fast wünschen, dass alles so wird wie vorher.

22.12.2019 10:38 • 13.01.2020 x 1 #1


9 Antworten ↓


Gibt es an deiner Uni keine Partys? Sicherlich. Ich würde vielleicht mal zu Partys, Veranstaltungen gehen.

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Auseinanderleben nach der Schule / kein Kontakt zu Freunden

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Doch, die sind aber leider sehr langweilig. Also da kommt man auch nicht wirklich ins Gespräch

Zitat von Emily02:
Guten Morgen,mein Thema ist eigentlich nichts neues. Meine Freunde und ich haben dieses Jahr unseren Abschluss gemacht und uns seitdem praktisch in alle Winde verstreut. Ich war überzeugt, dass wir noch weiterhin Kontakt halten würden, weil wir uns das fest vorgenommen haben und es heutzutage dank vers. sozialer Netzwerke auch viel leichter ist. Allerdings hat das doch nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben und jetzt bin ich sehr einsam.Mit einer Freundin hatte ich seitdem praktisch gar keinen Kontakt, ich weiß nur was sie studiert und wo und sie von mir auch, aber sonst ...


Das ist etwas normales. War bei mir auch so. Ich habe heute nur noch mit 2 Personen von früher Kontakt. Hatte auch in der Schuld und Studienzeit viel Freunde und nach dem Abschluss war plötzlich alles weg. So sind die Menschen nun mal und so ist das Leben. Man findet aber immer wieder Freunde und was zählt sind die richtigen Freunde die immer zu einem stehen und das gibt es nicht so oft. Geh raus und lern neue Leute kennen.

Leider geht es mir ähnlich... hatte zwar bis vor kurzem Kontakt zu wenigstens einer schulfreundin musste ihn aber schweren Herzens abbrechen nach einer blöden Situation....
Ich hab auch so net viele Freunde aber irgendwie die besten dies für mich gibt... also hab den Mut weiter zu gehen und glaube dran... Versuch du selbst zu sein und stehe hinter dir manche mögen es nicht andere werden es lieben und die die es lieben werden sind es wert weiter kennen zu lernen ich bin sicher das iwann ne dauerhafte Freundschaft entsteht.... Versuch keinem hinterherzulaufen es sei denn sie zeigen dir das de dir auch hinterherlaufen... verstehste ?

Zitat von Emily02:
Guten Morgen,mein Thema ist eigentlich nichts neues. Meine Freunde und ich haben dieses Jahr unseren Abschluss gemacht und uns seitdem praktisch in alle Winde verstreut. Ich war überzeugt, dass wir noch weiterhin Kontakt halten würden, weil wir uns das fest vorgenommen haben und es heutzutage dank vers. sozialer Netzwerke auch viel leichter ist. Allerdings hat das doch nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben und jetzt bin ich sehr einsam.Mit einer Freundin hatte ich seitdem praktisch gar keinen Kontakt, ich weiß nur was sie studiert und wo und sie von mir auch, aber sonst ...


Ja ich kenne es sehr gut.
Freunde von früher ändern sich nach einer gewissen Zeit.
In diesen abschnitt deines Lebens waren sie für dich da.
Du musst denn Abschluss als abgeschlossenes Kapitel ansehen denn so wie deine Freunde wachsen tust du das auch .
Dann wirst du Ruckzuck neue Freunde kennenlernen.

Zitat von Emily02:
Doch, die sind aber leider sehr langweilig. Also da kommt man auch nicht wirklich ins Gespräch

Gibt es irgendwelche Arbeitsgruppen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an einer Universität nur langweilige Personen geben soll.

Hm. Dass das bei vielen so ist und zum Leben gehört, habe ich schon tausend Mal gehört und ändert nichts an meiner Lage. Ich komme einfach nicht damit klar und befürchte, für immer allein bleiben zu müssen.

Was die anderen Studenten angeht, nett sind die ja schon, aber man hat einfach nichts gemeinsam. Wenn wir zusammen an was arbeiten, kommen wir zwar klar und lachen auch mal, aber wir haben außerhalb des Studiums nichts gemeinsam. Ich glaube auch nicht, dass die ganze Uni langweilig ist aber leider jeder der mir bisher begegnet ist und ich habe selten Zeit oder Lust noch mehr Leute kennenzulernen

Ich bezweifle, dass noch jemand eine Antwort für mich hat, aber ich habe heute wieder gemerkt wie einsam ich doch bin und wie weh mir das tut und muss das niederschreiben.

Seit Silvester habe ich von keinem meiner Freunde mehr was gehört, obwohl ich mich dauernd melde und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich will meine alten Freunde einfach zurück. Es ist so verdammt anstrengend neue Leute kennenzulernen, klar habe ich auch hohe Ansprüche und bin vielleicht ein bisschen arrogant, aber ich habe gefühlt mit keinem anderen Menschen auf der Welt irgendwas gemeinsam und verstehe mich mit niemandem. Es ist einfach so anstrengend, immer wieder neue Personen zu treffen, wo man erst denkt man kommt miteinander klar und dann fällt einem plötzlich auf, wie wenig man sich eigentlich leiden kann. Mir gefällt es einfach überhaupt nicht, dass ich jetzt alles allein machen muss, keiner mehr da ist der mich tröstet oder über meine Witze lacht und überhaupt dass es jemanden gibt, der mich wirklich kennt und dem ich nicht erst 10 Mal erklären muss, warum ich dies nicht tue oder das nicht mag...

Muss ich jetzt wirklich für den Rest meines Lebens allein bleiben? Sicher gewöhnt man sich irgendwann daran, aber ich kann mir gerade nicht vorstellen jemals trotz Einsamkeit glücklich zu werden

Hallo Emily,
mir ging und geht es ziemlich ähnlich, darum hoffe ich, das auch noch andere Antworten kommen
und nicht so sehr das festgefahrene / Problem dann so im Vordergrund steht.

Mit meinen Schulfreunden fing es bei mir auch so an, dass sie sich fremder anfühlten, die Gespräche
anstrengender. Die eine kam immer ne halbe Stunde zu spät wenn wir uns mal getroffen haben, und die
Werte veränderten sich.

Als großen Bruch empfand ich, wenn die anderen eine Partnerschaft anfingen und später Kinder, da sind
halt die Prioritäten andere. Ich hab auch das Gefühl, so ne Partnerschaft ist das ist erstmal meins, dann kommt
lange lange nix.

Mir wars dann zu blöd, an Prioriät 10 zu kommen irgendwo dazwischen und irgendwie fehlte so das akute
Interesse, die Herzensbindung.

Später war ich dann so in Selbsthilfegruppen weil ich auch Probleme zu verarbeiten hatte, null Rückhalt
in der Familie und ich war in Ehrenämtern und hier und da hab ich wieder Leute kennengelernt.
Das meiste hielt auch ein paar Jahre, bis sich irgendwann wieder einer entwickelte, wegzog, Partnerschaft
anfing und das Interesse nicht mehr so ganz gleich war.

Manchmal hab ich mich sehr verbogen, um überhaupt mit jemandem klar zu kommen, der greifbar war;
eine Arbeitskollegin war wie versessen, mit mir jeden Tag zu telefonieren und mich jedes Wochenende einzuladen, sie war auch nett, aber halt irgendwie besessen, und ein offenes Wort, was ich denn gerne möchte, wie ich ticke,
war einfach nicht möglich. Sodass ich das ein oder andere auch selber beenden musste.

Im Moment weiß ich selber nicht genau, wo wieder anfangen.
Wenn ich auf offene Leute treffe, letztens saß eine Psychologiestudentin neben mir im Zug, die war neugierig,
stand noch so suchend im Leben, da ist alles ganz einfach, die Leute sind noch sehr offen und es finden sich Kontakte.
In meinem Alter so Ü40 empfinde ich vieles als festgefahren irgendwie, da ist dann schon ein Lebensplan
mit wenig Spielraum bei den meisten.

Ich war damals in den Selbsthilfegruppen oder Ehrenämtern auch eher mit älteren zusammen, und die hatten halt schon lange ihre Familien, Campingausflüge, Enkel ect, wenn man nicht so gesettlet ist , fühlt man sich auch wie so ein Alien, was nichts und niemanden hat.
Wobei ich denke, Leute um die 30 müssen alle Energie in die Familie stecken, Leute um 50 und älter sind für andere dann auch eher wieder offen.

Ein Kollege von mir, mit dem ich mich gut, ernst aber auch albern unterhalten konnte, meinte ganz direkt: ich suche keine Freunde mehr. Ich hab meine Frau, Hund, Verein, Arbeit, Musik, ich bin total gesättigt. Wenn ich in Urlaub fahre, will ich mich nicht mit Paaren befreunde, und wenn ich versetzt werde, werde ich mit niemandem hier mehr Kontakt halten. (wir hatten keine Erwartungen und konnten offen miteinander umgehen, das war toll, und er war so ehrlich, dass er sagte, wie es ist).

Viele Jahre hab ich auch Selbtserfahrungsgruppen gemacht, die gingen teilweise so eine Woche lang und man
teilte so sein Inneres. Und es wurde sich immer hoch und heilig versprochen, man bleibt in Kontakt.
Aber irgendwann hat der Alltag einen wieder. Der kostet Kraft und Kontakte pflegen braucht Kraft.

Das erlebe ich ja selber auch. Das ist dann zerlaufen.
Als ich vor 9 Jahren einen Partner kennenlernte und wir dann zusammenzogen, war das ja auch wie endlich mal
etwas ankommen, alles nicht mehr so energiezehrend, man wird gemütlicher und die Motivation für weitere
Kontakte sinkt. Die andere Seite der Geschichte.

Bin introvertiert und mich kosten Kontakte sehr viel Kraft. Wenn sie nur so halb passen, und alles am Anfang ist,
dann umso mehr.
Bei Parties bin ich so überflutet, dass ich mich selber verliere und keinen Kontakt herstellen kann und akustisch auch gar nichts mehr verstehe. Das ist für mich nicht mein Gewässer wo ich hingehöre und sein kann.

Jetzt hab ich viel zum Problem gesagt und wenig zum Ausweg. Ist mir selber nicht so ganz klar.
Ich denke: A) Leute treffen die soweit noch offen sind für andere Leute und die nicht nur als
Nebenbeschäftigung sehen zu ihrem sonst schon festen Leben, wo sich auch noch was entwickeln kann.
B) Interessen, die einem liegen, wo man auch entspannt dabei sein kann. Wären bei halt auch keine Parties oder Vereine, vielleicht eher was mit Natur, Tieren, Musik, locker zusammensitzen, essen.

Tja, und dann gibts noch das Internet, das wie Fluch und Segen wirkt.
Man hat Kontakte, die nicht ganz so anstrengend sind, wie im echten Leben, aber es sind halt auch keine
richtigen Kontakte. So ist man dann so halb gesättigt irgendwie.
Vielleicht träge genug, nichts mehr anderes zu probieren.

Ich habe aber meine zwei Bekanntschaften / Freundschaften, die ich jetzt habe, zum Glück ins echte Leben
übertragen können, den einen schon ca 10 Jahre, den anderen 2 Jahre.

Finde es trotzdem beunruhigend, dass von früher nichts mehr geblieben ist und viele Beziehungen sich nach
Jahren zu weit auseinanderentwickelt haben oder schon von Anfang an wenig Potential hatten.
Und sobald für die andere Person ihre echte Priorität kam, war man da kein wichtiger Mensch mehr.

Andere wirken da halt verwurzelter, so auf dem Dorf aufgewachsen, jeder kennt sich, und die Kontakte über
Verein sind noch da. Vielleicht nicht weiß wie tief und mehr so über gemeinsam mal eine trinken, aber immerhin ist da vielleicht eine Vertrautheit.

Langer Text...
Ich drücke dir die Daumen auf jeden Fall, dass du dranbleibst und Glück hast, dass es passt mit ein paar
Leuten und da mehr draus wird. Ich glaub, echte Freunde hat man sowieso maximal eine Handvoll.
Mit zwei oder drei bin ich auch schon sehr zufrieden.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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