ich bin neu hier und muss mich gleich mal auskotzen...
Also folgendes: ich bin vor bald 2 Jahren mit meinem damaligen Freund und einer ehemaligen Freundin in eine größere Stadt gezogen. Die beiden waren für mich eine Art Familienersatz, was ich zunächst toll fand, was mir aber jetzt bei näherer Betrachtung recht katastrophal erscheint da meine Familie- wie man sich denken kann- nicht direkt das Gelbe vom Ei ist/war. Wie es der Zufall wollte hab ich mich dann von beiden ziemlich zeitgleich getrennt, mit ihm war ich 2 Jahre zusammen und es war eine ziemlich kranke Beziehung. Er hat mich eingeengt, ich habe mich einengen lassen, ich hatte zum Schluss niemanden mehr außer ihn und besagte Freundin, die mir aber nicht mehr so wichtig war. Weil ich ja ihn hatte. Nun, dann war er weg, sie auch (verständlicherweise) und ich alleine. Ich habe natürlich schon davor so meine Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen gehabt und diverse Psychiatrieerfahrungen, aber seit der Trennung ist es besonders schlimm. Dadurch dass sie beide gleichzeitig gingen kam ich mir vor wie der letzte Freak auf Erden.
Nun, meine Situation ist jetzt folgende: ich studiere und mache eine psychoanalytische Therapie (seit 9 Monaten). Ich hab zwar hier ein oder zwei Kontakte gefunden aber die plätschern extrem an der Oberfläche. Mit Arbeitskollegen (Nebenjobs) komm ich auch gut aus... Das Problem ist einfach dass ich nicht persönlich werden kann. Ich kann mich nicht für andere interessieren und wenn, dann unter massiver Kraftanstrengung. Ich habe das Gefühl dass ich in den letzten 3-4 Jahren in eine Art Kokon gelebt habe in dem es nur um mich und meine Beziehung ging, und mich jetzt plötzlich wieder draußen zurechtfinden muss. Wie führt man Small Talk? Wie interessiert man sich-aufrichtig- für andere? Ich habe eine massive Angst vor Zurückweisung aber solangsam müsste ich mal wieder was wagen... Ich habe Angst dass ich... sonderbar werde :/ Meine Therapie hilft mir schon aber ich fange gerade erst an, mit meiner Therapeutin warm zu werden... Ich hab nur noch mich selbst und meine Probleme im Kopf aber so möchte ich nicht sein. Ja, und natürlich fühle ich mich einsam. Die Wochenenden an denen ich nicht arbeite sind der Horror. Naja vielleicht hat hier jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht oder stellt sich vielleicht dieselben Fragen, würde mich freuen wenn ihr dazu was sagt...
20.07.2008 20:10 • • 21.07.2008 #1