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Zitat von Hitchi:
War bei mir früher auch so, nie gemeldet und sprechen vor Gruppe war meist Horror aber irgendwie geschafft. Dachte auch immer ich sei schüchtern, schaue ungern andere Menschen in die Augen, besonders Frauen, als wenn die meine Gedanken lesen könnten Freunde hatte ich auch nie wirklich welche. Einen Kumpel in jeder Klasse aber in der Freizeit dann fast nie was. Alles wurde irgendwie von extremer Antriebslosigkeit verursacht und zu Hause fühlte ich mich geborgen. Dabei kann ich gut mit Leuten reden wenn ich die mal etwas besser kenne, nur halt in der Freizeit/normalem Leben auf Leute zugehen etc funktioniert das nie.Habe entdeckt, dass ich ein guter Zuhörer bin, beschäftige mich da aber dann meist eher um die Probleme des anderen als um meine eigenen.Wenn ich bald wieder krankenversichert bin, muss ich mich mal komplett abchecken lassen...


Ich kann auch anderen oft schlecht in die Augen schauen, vor allem nicht denen draußen , fremde Leute beim einkaufen, die einem auf der Straße entgegen kommen oder ganz schlimm:Nachbarn.
Ich warte immer bis das Treppenhaus leer ist, dann kann ich rausgehen. Meistens schäme ich mich einfach für mich selbst, dass ich so anders bin .
Kann auch gut mit Leuten reden die ich besser kenne, viele sagen mir dann auch man könne richtig gut mit mir reden.

Zitat von Butterfly_:
Meistens schäme ich mich einfach für mich selbst, dass ich so anders bin .


Hey, Du brauchst Dich nicht zu schämen. Du kannst doch nichts dafür.

A


Asperger Autisten hier im Forum?

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Zitat von portugal:
Hey, Du brauchst Dich nicht zu schämen. Du kannst doch nichts dafür.


Danke ich weiß dass ich nix dafür kann aber ich habe oft dieses tiefe Schamgefühl in mir, dass ich etwas falsch mache könnte in sozialen Situationen oder andere denken ich wäre seltsam. Bin da immer so verunsichert..

Portugal, ich meine es wirklich nicht °böse, aber die Formulierung nichts dafür zu können klingt in meinen Ohren leicht abwertend, du hast es aber sicher nicht so gemeint.

Ich würde sogar einen Schritt weitergehen wenn ich sage, dass ich mir die guten Aspekte meiner Andersartigkeit vor Augen führe und sie ganz bewusst lebe, gerade die Gemeinschaft kann große Vorteile daraus ziehen wenn jemand einmal anders denkt als üblich und es als Bereicherung empfinden, doch davon sind wir noch weit entfernt.



Eine Diagnose von Asperger ist sehr schwierig und sie sollte nicht mit Schüchternheit oder sozialen Ängsten verwechselt werden, ich denke dabei gerade an dich, Butterfly.

Nein Portugal hat es nicht so gemeint, da bin ich mir sicher.

Wisst ihr ich liebe Menschen die aus der Reihe tanzen....ich hatte oft einen guten Draht zu ihnen und habe sie sofort in mein Herz geschlossen.
Ich liebe diese ehrliche Art sie sagen meistens was sie denken....ich werde ihnen immer mein Herz òffnen.

Zitat von kritisches_Auge:
Portugal, ich meine es wirklich nicht °böse, aber die Formulierung nichts dafür zu können klingt in meinen Ohren leicht abwertend, du hast es aber sicher nicht so gemeint.


Das habe ich nicht abwertend gemeint. So gut solltest Du mich bereits kennen.

Tue ich ja.
Wie oft hörte ich aber in der Schule wenn andere mich auslachten, den Satz sie kann ja nichts dafür.

Hab ich denjenigen ausgelacht? Nee. Also.

Habe bei mir auch schon öfter an Asperger-Autismus gedacht. Bei mir ist es so ähnlich wie bei Butterfly. War immer extrem ängstlich, schüchtern, in der Schule kaum gemeldet, keine Freunde, als Kind/Jugendlicher auch kein Interesse an Freunden, was sich dann später aber geändert hat. Habe auch die Diagnose ÄVPS und zwanghafte Persönlichkeit, weil ich sehr viel Routine benötige im Leben. Bei mir entstehen immer schnell Rituale, wenn ich mal mit etwas angefangen habe, dann fällt es mir sehr schwer, wieder davon abzuweichen. Habe sehr feste Tagesstrukturen.

Ich hatte bereits letztes Jahr von der Uniklinik Köln einen Autismus-Fragebogen angefordert. Den habe ich dann ausgefüllt und zurückgeschickt. Die haben mir dann geantwortet, dass sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen wollen. Das war bereits letztes Jahr im Mai. Die Wartezeit ist allerdings sehr lange. Ungefähr 12 Monate.

Zitat von kritisches_Auge:
Eine Diagnose von Asperger ist sehr schwierig und sie sollte nicht mit Schüchternheit oder sozialen Ängsten verwechselt werden, ich denke dabei gerade an dich, Butterfly.


Das ist extrem wichtig!
Ich habe ja die Diagnose und es ist für mich auch immer schwierig gelesen, wenn Leute z.B. meinen, alle seien doch etwas autistisch oder nur weil gewisse Sachen anders sind, dass es so wäre (ohne was zu Unterstellen hier, nur einmal um das aufzuzeigen).

Nicht umsonst gibt es die Differenzialdiagnosen. Zu einer Autismusdiagnostik gehört auch die Differenzialdiagnostik.

Natürlich kann es sein, dass man z.B. eine PS diagnostiziert bekommen hat, während es eigentlich Autismus ist.
Ich will damit nur sagen, dass andere Störungsbilder einige Überlappungen haben und es wichtig ist, sich das auch vor Augen zu führen.

Die Diagnose Autismus ist wirklich nicht leicht. Ich kann natürlich nur für mich sprechen. Ich habe zum Beispiel auch ambulante Begleitung im Alltag und in der Uni, fürs Wohnen etc.
Es ist kein Spaß diese Diagnose zu haben. Bzw. autistisch zu sein.
Natürlich gibt es Schwächen und Stärken. So wie es generell der Fall ist.

@nachtmahr
Ich kenne auch welche, die in Köln waren. Und auch jetzt gerade während Corona dauert nochmal alles länger.
Man kann sich natürlich auch nach anderen Ambulanzen umschauen. Aber muss halt schauen, dass manche nur aus dem Umzugsgebiet nehmen (zb wo ich war).

@kritisches_auge und @Mindhead
Ich möchte betonen, dass ich nur darüber nachgedacht habe Autismus haben zu können, das heißt nicht dass ich glaube es zu haben. Mir ist schon bewusst, dass soziale Ängste(bei mir ist es übrigens weitaus mehr als nur soziale Ängste) nicht gleich einen Autist machen. Dennoch finde ich die Überschneidungen interessant.
Aktuell bin ich aber wieder davon ab, da einiges nicht passt.

Zitat von Butterfly_:
@kritisches_auge und @Mindhead Ich möchte betonen, dass ich nur darüber nachgedacht habe Autismus haben zu können, das heißt nicht dass ich glaube es zu haben. Mir ist schon bewusst, dass soziale Ängste(bei mir ist es übrigens weitaus mehr als nur soziale Ängste) nicht gleich einen Autist machen. Dennoch finde ich die Überschneidungen interessant. Aktuell bin ich aber wieder davon ab, da einiges nicht passt.


Das sollte keine Kritik sein, ich wollte es nur allgemein einmal aufschreiben

Du wolltest es ja mal ansprechen beim Psychiater, das kannst du ja auf jeden Fall machen! Ihr könnt auch zusammen schauen, was passen könnte und was nicht.

Wenn du übrigens denkst, dass die ÄVPS vielleicht nicht stimmt, solltest du das auch ansprechen. Ganz egal was du du denkst, es könnte sein. Dann könnt ihr auch dort gemeinsam nach schauen.


Zitat von schaspi:
Vieles wurde immer auch kleingeredet, auch von manchen Ärzten meinen Eltern so vermittelt, halt sowas wie das wächst sich noch aus, der ist nur introvertiert, ist halt ein Einzelgänger, sowas gibt es etc.

Bei mir auch. Meine Oma meinte immer der Junge muss doch mal raus und mit anderen Kindern spielen. Meine Mutter meinte nur, es sei normal nur zu Hause am PC zu sitzen, das macht die Jugend heute so...klar

Zitat:
Falls das alles wirklich nicht auf mich zutreffen sollte aus ärztlicher Sicht, gäbe es noch ein paar weitere Diagnosen, die auf mich passen könnten, z.B. Sozialphobie und weitere Dinge.


Ich habe selbst den Verdacht einer Sozialphobie und habe auch mit Depressionen zu kämpfen. Alles kostet irgendwie viel Kraftanstrengung irgendwas was anzuleihern, zB sich einen Arzt für Hilfe zu suchen. Richtige Familie, bis auf Eltern, habe ich wie in deiner Situation auch nicht. Manche bekommen halt alles irgendwie ab und andere bleiben dafür ein ganzes Leben verschont.

Ergotherapie hatte ich als Kind auch mal, aber halt weil ich Körperkontakt irgendwie nicht genießen kann, also auch soziale Richtung. Da hat aber auch wieder meine Mutter zwischen gefunkt und die Behandlung abgebrochen...sich mit Rasierschaum voll schmieren zu lassen ist aber auch irgendwie ekelig Die Therapeutin meinte man wischt es doch weg und es verschwindet, klar und die Klamotten stinken danach

Wollte ich einfach mal anmerken, zu dem Rest von dir kann ich nichts zu sagen. Wünsch dir viel Erfolg beim aufspüren deines Dämonen

Also ich würde dir gerne meinen persönlichen Tipp geben, der beinhaltet, was mir persönlich geholfen hat. Es hat mir überhaupt nicht geholfen als ADHS-Kranke oder Aspergerin bezeichnet oder diagnostiziert zu werden.
Ich habe auch glücklicherweise nie eine Therapie mit der Grundlage oder Tabletten dafür genommen.
Jeder Mensch ist so wie er geboren wurde 100% richtig und nur weil man vielleicht zu einer Minderheit gehört, bedeutet das ja noch lange nicht, dass man schlechter oder gehandicapt wäre.
Zum Beispiel gibt es nur 2-3 % Menschen mit grünen Augen auf der Welt. Glücklicherweise wird man deswegen nicht stigmatisiert. Vielleicht haben diese 2-3 % mit grünen Augen noch gemeinsame Schwierigkeiten und jemand entwirft Tabletten für sie... Was wäre dann? Believe in yourself

Zitat von IsaLei:
Also ich würde dir gerne meinen persönlichen Tipp geben, der beinhaltet, was mir persönlich geholfen hat. Es hat mir überhaupt nicht geholfen als ADHS-Kranke oder Aspergerin bezeichnet oder diagnostiziert zu werden. Ich habe auch glücklicherweise nie eine Therapie mit der Grundlage oder Tabletten dafü...


Ich empfinde mich aber durchaus als in meinem leben eingeschränkt und behindert.

Zitat von IsaLei:
oder Tabletten dafür genommen


Gegen Asperger oder Autismus gibt es doch keine Tabletten.

Unserem Freund hingegen hat es sehr geholfen, als er mit 60 die Diagnose bekam.
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Die ADHS Tabletten für Erwachsene meinte ich. Dass es für Asperger keine Tabletten gibt weiß ich

Das glaube ich dir. So geht es mir auch bis heute hin und wieder. Aber was du auch bedenken musst, ist dass familiäre Probleme einen große Wirkung haben und du hast auch erwähnt, dass du solche Beurteilungen von außen schon seit dem Kindergarten und der Schule bekommen hast.
Ich meine nur, wenn ich damals diese ADHS-Tabletten genommen hätte, dann wäre ich vielleicht heute ein anderer Mensch und würde es gar nicht merken. Vom Asperger-Syndrom habe ich auch so gut wie alle Symptome, aber ich bin wirklich froh, dass ich es ohne fremde Hilfe geschafft habe in meinem Leben zurecht zu kommen.
Zum Beispiel arbeite ich im Home Office und habe keine Reizüberflutungen. Mein restliches Leben habe ich auch so eingerichtet, dass ich für Sport, Hobbies und was einem sonst wichtig ist, nicht vor die Tür muss. Ich kann also wenn ich alleine sein will einfach zu Hause bleiben. Sogar einen Partner habe ich gefunden, der mich nicht als behindert oder seltsam wahrnimmt. Zudem habe ich herausgefunden, dass es viele Menschen gibt, die sich genauso fühlen und einfach dementsprechend leben, ohne sich selbst dafür als krank zu bezeichnen.

Hier in England nennt man es .... condition.... nicht Krankheit.

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Dr. Reinhard Pichler
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