Zitat von kalina:
Genau das passiert, wenn Deine jetzige Familie, Deine Frau und Kind, so weit weg, scheinbar unerreichbar, im Urlaub sind.
Die Entfernung, die Unerreichbarkeit, das Gefühl des Verlassen-Seins, der Ohnmacht, das alles triggert Dich und lässt diese alten unerträglichen Gefühle wieder aufleben.
Genau das ist es, hast du zu 100% richtig beschrieben.
Sie sind ja nicht nur scheinbar unendlich weit weg und unerreichbar, sondern tatsächlich. Ich komm im Notfall da nicht hin in einem angemessenen Zeitraum. Ich bin nicht besser dran als im Gefängnis. Wie in einem Hochsicherheitstrakt mit 100 Wörtern. Hilflos, gefangen, angebunden. Ich kann nur warten, warten, warten.
Zitat:Genau sowas ist eigentlich typisch bei einer Angsterkrankung mit Panikattacken. Hat oft viel mit Verlust und Angst vor dem Verlassen werden zu tun.
MEINE Eltern sind früh gestorben, für mich je völlig unerwartet, bei meiner Mutter war ich 8 , bei meinem Vater auch nicht allzuviel älter. Ist beides zig Jahrzehnte her, kann was damit zu tun haben.
Zitat:Ich kann zumindest Deine Ängste und alles was Du beschreibst sehr gut nachempfinden. Mir geht es ähnlich wie Dir, wenn jemand aus der Familie oder wichtige Bezugspersonen im Urlaub sind. Je weiter weg und je unerreichbarer umso schwieriger für mich zu ertragen. Und ständig die Angst davor, dass jemandem etwas zustoßen könnte. Das ist wie ein Damoklesschwert was ständig über mir schwebt.
Wie hilflos gefesselt ist das, das Schwert ruft: Noch 5 Wochen, 4,3,2, 1 Jetzt!
Ich gehe gleich um halb 8 zur Arbeit , die kleinen Racker in der Schule lenken etwas ab. Abends und morgens ist es besonders schlimm.
Zitat:Ich weiß natürlich, das bringt alles nichts, auch mit der Angst kann ich nichts aufhalten, es kommt alles wie es kommen soll, aber diese sehr tiefsitzenden Ängste sind kaum mit dem Verstand beeinflussbar.
Nein, sie beherrscht mich, gerade wenn es dunkel ist draußen. Morgen in 5 Wochen ist der Abschiedsmorgen. Es macht mich irre, daran zu denken.