Hallo,
zunächst mal kann ich mich zumindest zum Teil auch hier anschließen... ich hänge an meinen Eltern, ebenfalls insbesondere an meiner Mutter. Auch ich bin nach schönen Treffen/Beisammensein mit der Familie oft sehr traurig, weil ich weiß, dass das irgendwann mal nicht mehr so sein wird.
Auch mit aus diesem Grund habe ich bis jetzt meine Heimatstadt auch nicht verlassen und mir etwas Gemeinsames mit meinem Mann bei seiner Arbeitsstätte gesucht. (Also natürlich ist das nicht der einzige Grund - wir wollen beide nicht dort wohnen wo er arbeitet, aus diversen anderen Gründen - das nur am Rande.)
Allerdings sehe ich das Ganze auch etwas kritisch. Denn solche Nähe und sogar Probleme wenn die Eltern nachts nicht da sind, sind definitiv nicht gesund. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass mit therapeutischer Hilfe unbedingt eine Konfrontation begonnen werden sollte, damit du dich wenigstens tageweise alleine bewegen und DEIN Leben leben kannst. Unsere Eltern werden nicht immer da sein und ja, das ist schlimm. Aber man gewöhnt sich definitiv daran, wenn der Abstand etwas größer wird.
Ich selbst bin mit 19 von Zuhause ausgezogen, gleich mit meinem Damals-Freund-jetzt-Mann zusammen. Anfangs hatte ich große Probleme damit. Ich vermisste mein altes Zimmer, meine Mutter, meine Schwester. Das dauerte schon einige Monate, bis meine Wohnung auch mein Zuhause war. Mein Freund hat mich aber aufgefangen. Deshalb wurde es auch richtig schlimm, als er für seine Diplomarbeit einen Job als Werkstudent annahm, weit weg von daheim. Da ging es für mich ab ins kalte Wasser - auf einmal war ich ganz alleine. War eine richtig beschissene Zeit, gerade wenn man Ängste und psychische Probleme hat. Aber in Nachhinein war diese Zeit wichtig, um endlich selbstständiger zu werden. Ich sehe meine Eltern etwa einmal pro Woche und das ist mir auch wichtig. Aber genauso brauche ich mittlerweile meine Zeit alleine. Und selbst wenn Mann und Familie nicht in unmttelbarer Nähe sind, so können beide im Notfall innerhalt relativ kurzer Zeit bei mir sein.
Es kann ja schließlich nicht ewig so weiter gehen und die Situation schränkt dich offensichtlich ein... Also unternimm auf jeden Fall etwas dagegen.
30.01.2018 20:54 •
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