Zitat von frederick:Meiner Meinung nach gibt es zwei Phasen, die entscheidend sind:
1. die Phase nach der Geburt, in der man Urvertrauen aufbaut.
Also für mich war die gesamte Kindheit entscheidend - die bewussten Erlebnisse hatte ich ja nicht als Säugling.
Zitat von frederick:
2. die Phase des Erwachsenwerdens, in der man die erste Beziehung hat, das erste Auto kauft, seine Träume verwirklichen will, seine Lebensziele entwirft, seine Persönlichkeit usw. entwickelt.
Also ich würde behaupten, mich in dieser Phase des Erwachsen-Werdens zu befinden - ein Auto könnte ich mir aber sicherlich nicht leisten und meine konkreten Lebensziele muss ich mir erst noch überlegen - vllt weiß ich erst am Ende des Studiums in ein paar Jahren, was ich beruflich konkret machen möchte. Ein Großteil meiner Persönlichkeit hat sich auch schon länger entwickelt - außerdem ändert man sich teilweise immer wieder im Laufe des Lebens - mit 50 ist man nicht diesselbe Person wie man mit 30 gewesen ist.
Zitat von frederick:Im Nachhinein erfüllt mich dies mit einer unheimlichen Traurigkeit, weil ich dadurch nichts habe. Keine Lebensgeschichte, auf die ich zurückblicken kann, keine Freunde, keine Interessen.
Mir ging das so von 12-16 so - meine Pubertät war ziemlich unnötig.
Hatte praktisch keine Freunde oder feste Hobbys (die hab ich immer noch nicht - aber finde ich auch nicht mehr so wichtig).
Zitat von frederick: Ich bin diese Leere dermaßen gewohnt, dass ich dumpf durch das Leben treibe. Ich glaube nicht, dass man gewisse Erfahrungen in späteren Jahren nachholen kann. Irgendwann ist der Zug abgefahren.
Na, solange einem die Biologie nicht im Wege steht, kann man theoretisch alles mögliche nachholen - außer vllt. Kinder kriegen, Topmodel werden oder Leistungssport treiben (also wie gesagt, die Biologie ).
Ich finde auch nicht, dass es wichtig ist, gewisse alterstypische Dinge nachzuholen, wenn man älter ist.
Ich werde zum Beispiel nie scharf darauf sein, mit anderen jungen Leuten in die Disco zu gehen oder als 18-Jährige mit dem eigenen Auto durch die Gegend zu cruisen.
Ich finde, man kann sich in jedem Lebensalter seine eigenen Prioritäten setzen.
Blöd ist es nur, wenn man keine Menschen findet, die die gleiche Wellenlänge und ähnliche Interessen wie man selbst haben.
(Ich glaube nicht, dass man keine Interessen haben kann - wenn dann nur keine konkreten oder man kann sie einfach nicht umsetzen und denkt dann fast nie darüber nach.)
Zitat von Dubist:Achso, du bist noch sehr jung, oder?
Upps, der name macht dich älter als du bist hier.
Dachte um die vierzig oder drüber, lach.
Aber lieb von dir das du geantwortet hast.
Fühlst du dich auch manchmal einsam?
Also mein Name hier ist ziemlich sinnfrei und sagt rein gar nichts über mich aus
Manchmal fühl ich mich schon einsam - manchmal hätte ich aber auch gerne mehr Raum und Zeit für mich allein - zb wenn Teile meiner Familie mir auf den Senkel gehen ....
Ich hab halt das Problem, dass ich recht speziell bin und meist nur auf Leute treffe, die offensichtlich ganz anders sind (oberflächlicher, extrovertierter, unsensible, Partymenschen, eher unbewusst durch die Welt irrende oder Leute, die an gewissen Geschehnissen im Privatfernsehen deutlich mehr Interesse haben als an gesellschaftlichen, philosphischen oder wissenschaftlichen Themen -.-)