Der Pastor bittet manchmal die Menschen während des Gottesdienstes, sich doch bitte mit den Nachbarn in der Sitzreihe bekannt zu machen und sich die Hand zu geben. Viele Menschen machen das nur widerwillig, und manche nehmen Abstand von älteren Gläubigen. Was soll das? Muss man eine abfaulende Gesellschaft so noch animieren, sich doch bitte nicht so asozial zu verhalten? Ich finde es immer befremdlicher, Da findet überhaupt kein Austausch mehr statt, trotz modernster Technik. Aber das ist wohl das kleinste Problem. Für ausländische Gläubige sieht das bestimmt befremdlich aus, wie anonym hier alles geworden ist. Ich gehe davon aus, dass sich die Jüngeren auch nur von der Schule her kennen, denn neue Bekanntschaften wird es kaum geben, nur weil man nebeneinander sitzt.
Ich habe da zu meinen schlimmsten Zeiten mal bei der Seelsorgennummer angerufen. Und kein Witz: Derjenige am Telefon (war eine Handynummer) wollte wissen, woher ich seine Nummer habe. Da habe ich gesagt, die steht im Flyer drin. Er meinte nur, er wäre zwar im Leitungsteam, könnte sich nicht daran erinnern, die Nummer jemandem in der Kirche gegeben zu haben. Ich sollte doch bitte sonntags in den Gottesdienst gehen, da könnte dann jemand für mich beten.
Mal ehrlich: Muss man dazu noch viel sagen?
08.07.2018 12:48 • • 16.07.2018 #1