hab da mal ein paar fragen.
was macht man als normaler mensch eigentlich, wenn...
-man einsam ist aufgrund der erkenntniss, dass die welt schlecht ist?
-man weis das man doch eigentlich nur ständig belogen und betrogen wird?
-man sehr viele kontakte versucht hat zu knüpfen, diese sich aber generell als fake rausstellen?
-man noch nicht einmal seiner eigenen familie etwas anvertrauen kann, da alles was man als schwäche vor denen quasi enttarnt hinterher gegen einen verwendet wird?
-man eigentlich alles verloren hat. geld, auto, arbeit, freunde, familie, kinder??
-man trotz der anstrengung über viele jahre das gute sehen zu wollen sich nichts ändert?
-man das gefühl hat als eine art marionette einen endlos langen leidensweg gehen zu müssen, ohne aussicht auf eine besserung?
-man nach so vielen jahren des sinnlosen kampfes auf besserung große langeweile empfindet und sehr müde geworden ist?
-man sich fragt, wofür das alles noch, schließlich ist doch jeder tag irgendwo der selbe.
-man weis, dass man nichts mehr zu erwarten hat und damit nie lernen konnte um zu gehen?
versteht mich nicht falsch. ich hatte mal ein sehr schönes leben. ist allerdings `ne halbe ewigkeit her. familie, geld, job... alles war da. so wie in einem ganz normalen leben eben. nichts außergewöhnliches. normaler job und normales geld halt. meine frau, mit der ich mich nie streiten musste, lernte dann aus heiterem himmel jemand anderes kennen und verabschiedete sich mal schnell ebenso im vorrübergehen. das war`s. aus für alles! unglaublich aber war. ich verlor parallel dazu meinen job. beim auto ging der motor kaputt und das geld ging für die scheidung drauf. freunde hatten wir keine, da wir gerade umgezogen und der alten heimat überdrüssig waren. schließlich wollten wir dort schon lange weg, beide.
erst dachte ich das wird schon wieder und versuchte mir freunde zu suchen. tja, leute fand ich auch aber... leider alles blender und lügner. egal ob männlein oder weiblein. auch in der eigenen familie bin ich der einzigste den es so derb erwischt hat. anfangs war es für alle, ich sag mal interessant. kam mir schon fast vor wie eine art vorzeige skandal. nach dem motto da sieht man mal was passieren kann im leben.
jetzt sind 3 jahre rum. nichts hat sich seit dem geändert und nichts scheint mehr einen sinn zu haben. es ist absolut alles wie am ersten tag als der horror anfing. ich halte jetzt schon soooo lange durch und versuche was zu ändern. ich komme mir aber vor als kämpfte ich gegen windmühlen. es verliert ständig nur einer. ich.
ich hatte nie große ansprüche an das leben gestellt. ich wollte bloß einen job, frau und kinder, ein normales auto und frieden. heute weis ich das das mindestens 10 ansprüche zuviel sind.
ich komm mir oft vor wie im offenen vollzug. als hätte ich ein verbrechen begangen für das ich nun bestraft werde. wer weis, vielleicht sind die leute denen es wirklich so ergangen ist noch nicht einmal so einsam wie ich.
ich bin nun mitte 30 und habe das gefühl schon alles gesehen und erlebt zu haben. als wäre das leben (wenn man das überhaupt als solches bezeichnen kann) rum und ich werde dazu verdonnert auf das ende zu warten. gut, ich kann mich natürlich gerne nach herzenslust abstrampeln und versuchen wieder an einen sinn zu gelangen, jedoch versuche ich es jetzt schon seit 3 jahren. ich bin dabei an leute geraten, die mich noch mehr enttäuscht und belogen haben, als ich es jemals vorher erlebt habe.
irgendwann ist`s auch mal gut. irgendwann ist man ganz automatisch nicht mehr so der menschenfreund. mir reicht es einfach. ich komm nicht mehr zu ruhe. klar hab ich auch schon versucht alles lockerer zu sehen und versucht mal etwas auf mich zukommen zu lassen. am wochenende gehe ich immer alleine weg. immer an andere orte. immer in andere bars und diskotheken. ich gehe auch auf leute zu und spreche sie an. vergeblich... es kommt mir wirklich langsam vor wie ein fürchterlicher fluch der auf mir lastet, auch wenn ich an so etwas nicht glaube. es geht aber mit dem teufel zu und ich weis einfach nicht mehr weiter.
vielleicht gibt es ja hier irgendjemanden der ähnliches mitgemacht hat oder mitmacht. vielleicht auch von allem und jedem verlassen ist und sich, wie ich, vorkommt als wäre er in dem film i am legend. mit dem unterschied, dass es hier keine zombies sondern lügner und egoisten gibt die einen einsamkeit und verzweiflung bringen. alleine unter menschen heist deshalb hier mein titel. es trifft die sache leider haargenau
ist da draußen noch jemand?
18.05.2010 22:44 • • 22.05.2010 #1