Zitat von Maria7:Hallo,
bin ganz neu hier, habe allerdings sehr interessiert als Gast schon mehrfach einige Postings gelesen. Ich bin Ende 40 und beruflich selbständig. Einsamkeit ist auch für mich ein Thema, das mich immer mal wieder begleitet, überfällt, mir zu Denken gibt. Dabei umweht mich zunehmend eine Befremdung, wenn ich mit auch mir vertrauten Menschen spreche; mir wird sehr bewusst, wie sehr jeder Mensch um sich selbst kreist, kaum noch Kraft/Ruhe/Interesse/Sensibilität besitzt, um sich auf die Welt eines Anderen einzulassen.
Bin gerade dabei, mich im Internet über Einsamkeit zu informieren - bei allem, was ich dazu lese, tun sich aber eher mehr Fragen auf als Antworten! Mir fällt v.a. auf, dass Einsamkeit doch aus sehr unterschiedlichen Gründen entstehen kann: Tod oder Trennung von einem geliebten Menschen, Arbeitslosigkeit und/oder Armut, Krankheit - das sind alles Faktoren, die verständlicherweise sehr schnell in Einsamkeit münden können. Doch was, wenn solche faktischen Gründe gar nicht existieren? Gibt es auch eine geistige oder intellektuelle Einsamkeit, und woher kommt sie - hat sich jemand darüber schon mal Gedanken gemacht von Euch?
Freue mich jedenfalls auf einen schönen und spannenden Austausch mit Euch! Und übrigens, ich würde hier in HH auch gern neue Frauen zwecks Freizeitgestaltung und Austausch kennen lernen! Bis bald... Maria7
Hallo Maria7,
bin auch neu in diesem Forum, da ich über google versucht habe, Gleichgesinnte auf die vielen unbeantworteten Fragen, die mich nicht loslassen, zu finden.
Um auf Deine Frage der nicht-faktischen Einsamkeit zu kommen, glaube ich durchaus, dass es diese gibt. Wenn z. B. schon in der Kindheit das Umfeld aus Einsamkeit und/oder Vernachlässigung bestand, könnte doch die sog. Reife, die man eigentlich im Laufe des Lebens erwirbt, einfach hinterherhinken.
Wenn also von Außen zu wenig Ansprache kommt, bleibt u. U. ein Interesse oder Neugierde an das Leben, an die Gesellschaft in den Kinderschuhen stecken.
Somit entwickeln sich Gleichaltrige natürlich weiter und das Gefühl vom Nicht-dazu-gehören wird noch größer, die Vereinsamung nimmt - vielleicht sogar schleichend - zu.
Zielte Deine Frage in diese Richtung?
Mir ist grade heute wieder sehr deutlich geworden, dass ich mich zu meinem Umfeld nicht besonders kompatibel fühle und, trotz Hobbies, keinen wirklichen Freundes- und Bekanntenkreis habe.
Alte Kreise habe ich nach Überprüfung reduziert, da es kaum noch Gemeinsamkeiten und auch keinen Austausch über persönliche Dinge mehr gab und ich einfach im Freundeskreis ein Vertrauensverhältnis haben möchte.
Aber trotzdem ist seit der Zeit nichts Neues entstanden, da ich große Berührungsängste habe.
Und wie Du schon geschrieben hast, dreht sich dann die Welt zusehends um einen selbst, was leider zu einem Kreislauf führt. Die Einsamkeit und Nicht-Anerkennung nimmt zu und die sozialen Kontakte ab.
Somit ist also in diesem Forum ein erster Schritt getan und ich hoffe auf interessante Reaktionen.
Bis dahin erstmal alles Gute und Erfolg für die Suche nach Gleichgesinnten
Ave