@moo:
Zitat von moo:mal ne Frage: wärst Du grundsätzlich offen und interessiert an einem etwas tiefgründigerem Dialog oder kannst Du von vornherein fixieren, dass an Deiner Ansicht nix zu ändern ist?
Grundsätzlich bin ich immer empfänglich für Veränderung auch an meiner Sichtweise, aber vieles hat natürlich gründe, wenn man die nicht kennt oder so tut, das diese alle schwachsinnig sind, hilft mir diejenige Person überhaupt nicht und dadurch würden seine Worte im Sande verlaufen.
Bei manchen lässt sich mit mir auch nicht reden, dass ich mich nicht andauernd entschuldigen soll, oder man ist zu nett zu allen, auch zu denen, die mir das alles angetan haben. Warum suchst immer bei dir nach Fehlern und nicht bei deinen Tätern, du bist doch nur das Opfer usw.
Dieses sind auch Traditionen in unserer Familie geworden, die ich hochhalten möchte auch in dieser bescheidenen Welt, weil sie von der guten Seite kommen, die hugenottische Familie von meiner Mutter. Sie hat zwei Pogrome in Frankreich überlebt und das macht etwas mit einem.
Man verhält sich vorsichtiger, man will nicht negative auffallen, dass es nicht noch mal zu einem Pogrom kommt, zum anderen verbündet man sich mit anderen Verfolgten, so gab es in diesem Teil der Familie viele Beziehungen von Hugenotten und jüdisch gläubige Menschen. Auch wird diese Art der Tradition natürlich immer an die nächste Generation weitergegeben.
Auch mit Lob sollte man bei mir sehr vorsichtig sein, weil es fürchterliche Konsequenzen haben kann. Man könnte mich sogar damit weidlich bestrafen, wenn man es weiß und es trotzdem tut, quält man mich mit Absicht. Wenn ich zu viel positive Momente am Tag erlebe oder zu viel Lob erhalte, kann es dazu kommen, dass man am Ende des Tages im Bett liegt und feststellen muss, dass der Tag positive ausfällt, dadurch muss ich mich bestrafen.
Es folgt ein Traum, indem ich z. B. als Hexer gefoltert und lebend verbrannt werde, der Schmerz, den ich dabei empfinde, tut mir tatsächlich so weh wie der heftigste Schmerz, den ich im wirklichen Leben erleben musste. Hiernach fühle ich mich hundeelend, bin nassgeschwitzt, zittere am ganzen Körper und weine bitterlich.
Dieses weiche ich meistens aus, die sogenannte Vermeidungsstrategie und bleibe solange wach, bis mir ein Sekundenschlaf befällt, danach gehe ich erst ins Bett, aber jenes führt dazu, dass man an manchen Tagen im Höchstfall gar nicht ins Bett geht, gesund ist das leider auch nicht.
Hier ist jemand, die findet bei mir in den meisten Fällen die richtigen Worte, der bin ich sehr dankbar dafür und ihre Worte haben nach so kurzer Zeit schon an Gewicht gewonnen. Ich schreibe immer so viel, es tut mir leid, aber man hat trotzdem das Gefühl, man erzählt nur über den Rand des Geschehens.
Ich habe einen Text von meinem Thema Mein Leben beschrieben in positive wie negative Erlebnisse unter diesem als Trigger hineinkopiert, hier wird einer der Hauptgründe erklärt, warum man sich als Verbrecher fühlt, ach ja, meinesgleichen weiß, dass man Verbrechen nicht vererben kann, aber dieses Argument geht bei mir von einem Ohr ins andere.
Ich weiß nicht, was helfen kann, aber ich arbeite jeden Tag an mir, ich werde nie wissen, wer ich eigentlich bin, ich wäre so glücklich, wenn ich oberflächlicher wäre, aber das bin ich leider nicht. Ich würde es gerne lernen, genauso wie Small Talk, aber wie lernt man so etwas!
Trigger
Mein nicht leiblicher Opa, der einzige, den ich lebend kennenlernen durfte, war ein wunderbarer Mensch. Ich war sehr oft bei ihm und bin froh, dass man nicht seinen Vorgänger erleben brauchte, weil er
Trigger
durch eine Granate zerfetzt
wurde.
Leider muss ich es so sagen, wir in unsere Familie, sind alle froh darüber, eher sogar empfinden wir es nicht als gerecht, weil er einen
Trigger
längeren qualvolleren Tod verdient
gehabt hätte.
Warum ich ihn erwähne, weil ich durch ihn das Gefühl von Anfang an habe, dass ich überhaupt kein Recht auf das Leben habe. Deswegen kann ich wahrscheinlich auch alle, die mir was Schreckliches antaten, sehr gut vom Herzen verzeihen, weil ich durch ihn das Gefühl habe, ich bin der grausamste Mensch auf Erden und habe es sehr verdient, dass andere mich foltern.
Ich möchte mich mit ihm eigentlich nicht beschäftigen, weil er keines Wortes würdig ist. Leider können meine Heldinnen in meiner Familie und sein Bruder diesen Unmenschen nicht aufwiegen.
Kurz gefasst er wollte seinen eigenen Bruder persönlich ins
Trigger
KZ
abliefern, weil er nicht in die Partei eintreten wollte und diese Diktatur gehasst hat, nur weil ihre Mutter um das Leben jenes guten Menschen gebettelt hat, ließ er nach, dafür zwang er seine Mutter ihn seine Lackstiefel jedes Mal, wenn er auf Besuch war, auf vier Beine zu putzen und er behielt sie dabei an.
Was er für Verbrechen wirklich im Einzelnen zu verantworten hat, dazu kann man keine Angaben machen, aber er muss sie gemacht haben, weil nicht umsonst wird man ein
Trigger
SS-Totenkopfoffizier, die Monster der Monster.
Wie gesagt, auf der Hugenottenseite von meiner Mutter haben wir so etwas natürlich nicht, hier gab es meine Heldinnen Helga und Martha sowie meine Urgroßeltern. Ach, Helga und Martha, sie machten das, was viele Vorgänger auf dieser Seite meiner Familie schon vorgelebt haben.
Weil dieser Teil der Familie im 17. Jahrhundert fliehen musste vor einem Pogrom in Frankreich, verbündete man sich schnell mit anderen Flüchtlingen wie z. B. mit flüchtige Menschen, die jüdischen Glaubens waren. Es gab bei unserer Familie viele Ehen mit unterschiedlichen Religionen, so war es auch bei meinen Heldinnen.
Ich fasse mich kurz, sie blieben ihren Ehemännern treu und flohen mit ihnen auf einem Schiff, kamen nicht dort an, wo sie eigentlich hin fliehen wollten, weil die USA Angst bekamen vor ihrem eigenen Volk, und so kamen sie schließlich mit viel Dusel am Ende nach England.
Später kam Helgas Familie doch noch nach den USA und Marthas Familie kam nach Australien. Sie hätten es sich genauso einfach machen können wie Heinz Rühmann oder Hans Albers, die sich getrennt haben von ihren jüdischen Partnerinnen. Ich sehe mir deswegen keinen einzigen Film von diesen widerlichen Herrschaften an.
Beide Familien hatten in ihren neuen Ländern ein sehr gutes Zuhause bekommen, die einen wurden wirklich vom Tellerwäscher zum Millionär mit mehreren Hotels in Florida, Minnesota und auf Hawaii und zwei Vergnügungsparks.
Von ihr habe ich auch vier Bücher geschenkt bekommen, die von Indianern als Autoren geschrieben und auch von einem Indianer übersetzt wurden, ein Nachfahre des Stammes Mandan, die Vorbilder für die Verhalten der Apachen von Karl-Mays Bücher wurden.
Er lernte Deutsch wegen der damaligen und sehr bedeutenden Freundschaft zwischen Häuptling Mató-Topé und Maximilian Alexander Philipp Prinz zu Wied-Neuwied beide wurden auch verewigt durch Karl-May als Häuptling Winnetou und Old Shatterhand. Weil sie dem Forscher und Carl Bodmer Zeichner verdanken, dass man heute weiß, wie nordamerikanische Indianer, die im Einzugsgebiet der Mandan lebten, aussahen, was sie trugen bei ihren Festen und warum überhaupt gefeiert wurde.
Es war eigentlich fast alles verloren, deswegen werden sie heute noch als großartige Menschen dort von den verschiedenen Stämmen verehrt. Alle nordamerikanischen Stämme können sich traurigerweise fast nur noch an diesem Buch halten, weil man ihnen alles geraubt hat sogar ihre Namen, so gesehen sieht man eigentlich niemals mehr eine originale Kleidung eines Sioux oder Apachen usw. es sind alles Kleidungen der Mandan und der befreundeten Stämme, die mit dem Forscher in Kontakt kamen und weil sie wissen, dass er ein wahrer Freund war, akzeptieren sie auch die Malereien von seinem Maler Bodmer als ihre.
Die Familie von Martha erlebte zuerst in Australien eine unschöne Zeit, für die Australier waren sie keine Flüchtlinge, sondern
Trigger
*beep*
, sie wurden ständig angefeindet, geschubst und angespuckt. Erst später erfuhren sie durch einen Zufall im Jahre 1943, dass sie geflüchtet waren, weil entweder beide ins
Trigger
KZ gekommen wären
oder sie hätte sich scheiden lassen und
Trigger
er wäre alleine ermordet
wurden.
Seit dem Tag wurde alles anders, sie wurden in ihrer Stadt sofort Ehrenbürger, bekamen eine Goldmine, die nicht viel enthielt, aber noch so viel an Gold besaß, damit sie gut leben konnten. Außerdem mussten sie nie mehr arbeiten, die Arbeiter in der Mine wurden von allen Bürger der Stadt bezahlt. Die australischen Bürger dieser Stadt fühlten sich ab dem Tag schuldig, selbst wie
Trigger
*beep*
gehandelt zu haben und bereutet es bis zu ihrem Tod.
Marthas Familie wollte das alles nicht, aber man konnte sich nicht wehren, wenn sie im Supermarkt einkaufen waren und Geld dafür bezahlten, war das Geld am nächsten Tag wieder in deren Briefkasten.
Als meine Oma sie besucht hat viel ihr gleich das komische Verhalten vom Taxifahrer auf. Erst behandelte er sie normal, aber als er heraus bekam, wohin sie wollte und ihm sagte, dass sie die Schwester sei, wurde er so freundlich, als ob meine Oma eine Königin wäre.
Als sie bezahlen wollte, wurde das Geld freundlich abgelehnt mit der Begründung, sie sei ein Ehrengast und er wird veranlassen, das man ihr zu Ehren ein Fest veranstalten wird. Meine Oma verstand die Welt nicht mehr und fragte Martha sind die Australier allgemein ein bisschen merkwürdig, um es nett auszudrücken, oder war das eine Ausnahmeerscheinung.
Martha erzählte ihr, wie das alles kam und dass das nicht normal für Australien sei. Das Fest fand wirklich stand, aber meine Oma fühlte sich dabei auch überhaupt nicht wohl.
Eigentlich wollte ich über meinen nicht leiblichen Opa erzählen, dieses werde ich beim nächsten Mal unter positives schreiben.
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Jeder Tag ist ein verlorener, wenn man nichts Neues über sich selbst oder an Wissen dazulernt.