Zitat von Tatjana86: Ich hab niemanden mit dem ich reden kann. Über meine Angst als Führungskraft zu versagen, als Mutter zu versagen, als Ehefrau zu versagen.
Hallo Tatjana,
willkommen hier im Forum
Da hast du ja auch einige Rollen, die an dir sind zum ausfüllen. Klingt auch danach, als willst du es gut machen
und mit viel Gefühl für Pflichtbewusstsein.
Zitat von Tatjana86: Seit ich auf den 2 Seminaren war bin ich komplett durch den Wind. Mir ist da bewusst geworden dass ich nicht mehr 24/7 arbeiten kann. Ich nicht mehr der Depp für alle sein will. Mir fehlt nur seit dem die Motivation für alles. Beruflich funktioniere ich nur noch privat bekomm ich gar nichts mehr auf die Reihe. Finanzielle Probleme, Eheprobleme machen die Tage nicht Grad einfacher.
Eigentlich klingt das auch gut, wie ein heilsamer Schock, der aufgerüttelt hat, weil du mal ausgebremst wurdest und nun eine Chance hast dich zu hinterfragen.Was ist dir wichtig, was willst du wirklich, welche Bereiche könnte man etwas ausgleichen.
Zitat von Tatjana86: Der Haushalt bleibt komplett an mir hängen, mein Mann hatte eine Knie OP und ist auf Krücken angewiesen. Auch die Gassi runden mit dem Hund teilen wir uns nicht mehr weil es unmöglich ist mit Krücken.
Das ist ja im Moment dann schon auch eine Sonderbelastung. Könnt ihr das denn danach nochmal neu regeln, dass es fair verteilt ist? Kann sich das Kind schon um den Hund kümmern, oder ist es noch zu jung?
Zitat von Tatjana86: Beim Gassi gehen hab ich mir immer einen Plan gemacht was muss heute alles gemacht werden auf Arbeit. Seit den Seminaren die mir mehr wie eine phychotherapie vorkam mag ich mir keine Gedanken mehr machen. Ich weiß eh dass alles an mir hängen bleibt auf Arbeit.
Klingt so als wäre das berufliche da schon sehr im privaten gewesen. Dass das nicht mehr so ist, ist doch eine gute Sache oder?
Work- Life Balance ist einfach so wichtig. Dass man nicht erreichbar ist und was macht, wo man selber auftankt.
Mein letzter Chef hatte mal extra im Vorstellunggespräch gesagt, er möchte niemanden, der ins Burnout geht. Arbeit wichtig nehmen ja, engagiert ja, aber auch loslassen, das hatte mir echt Erleichterung auch gegeben, weil ich dachte, so Arbeitgeber suchen jemanden der sich voll aufopfert und nur das findet Anerkennung. Ich glaub, da denken auch einige Unternehmen heute schon um.
Zitat:Es waren Gleichgesinnte in der kleinen Gruppe. Die auch gegen Windmühle kämpfen , dauer krankes Personal.
Arbeite im Einzelhandel Lebensmittel. In den Seminaren wurden viele Atemübungen gemacht. Stress-Abbau. Tests über eigene Prioritäten. Hätte ich die Kollegin nicht im Auto dabei gehabt ich hätte die ganze Rückfahrt Rotz und Wasser heulen können. Weil ich da gemerkt habe ich bin nicht alleine.
So ein Austausch tut sicher gut. Vielleicht könntest du ja da z B ansetzen und mit ein paar Kollegen dir eine Supervision holen? Weil ihr da weiter aneinander arbeiten könntet mit Anleitung und du hast gleichzeitig Leute, die deine Situation verstehen.
Supervision, wenn der Arbeitgeber es nicht zahlt, kostet natürlich auch etwas, man könnte auch so Peer-Treffen machen, da gibt es auch Möglichkeiten, wie man sich trifft und auch unterstützt, also es gibt auch so angeleitete Möglichkeiten, wie man sich austauscht, sodass man da was erkennt, und später kann man auch immer mal einen trinken gehen und es lockerer machen.
Zitat von Tatjana86: Zuhause fehlt mir die Motivation etwas zu machen. Ich hab keine Freunde oder geh auch nicht weg. Am liebsten Schlaf ich nur. Was meinen Mann natürlich vollkommen nervt weil mit mir nix anzufangen ist. Wir kein privat leben haben. Ich fühl mich als wäre ich in einem großen Loch und ertinke innerlich weil ich nicht Kraft dazu habe rauszukommen. Ich weiß ich muss was ändern aber ich weiß nicht wie und schon gar nicht wo.
Vielleicht ist es so, dass die meiste Energie in die Arbeit geht? Dann noch der Rest in nötige Pflichten?
Ist ja schade, dass da andere Bereiche fehlen.
Mir fällt gerade eine Übung ein, vielleicht magst du dich darauf etwas einlassen?
Und zwar könnte man mal einen Kreis nehmen und diesen mit Inhalten füllen, wie Kuchenstücke.
Man könnte überlegen, welche Kuchenstücke darin vorkommen. Arbeit - Haushalt - Kind- -Partner- Hund (oder ggf. auch in anderer Reihenfolge....)- Besorgungen aber dann auch andere Punkte, sowas wie Bewegen - Zeit mit der Familie zum genießen - Zeit alleine zu genießen- Paarzeit.
Und was dir sonst noch einfällt, was wichtig ist, oder was wichtig sein sollte und zur Zeit unter dem Radar ist.
Und dann könntest du dir einen Ist-Kreis machen, wie es gerade verteilit ist, und einen Wunsch-Kreis, wie du es ausgewogen empfindest, dass es vorkommen sollte.
Man könnte auch einen Kreis machen für wochentags und einen fürs Wochenende, da da die Anforderungen ja doch anders sind. Sodass da im Wochenende vielleicht eher mal die guten Dinge und kleinen Inseln vorkommen.
Aber im Alltag ist das natürlich auch wichtig und gut, wenn etwas von den kleinen Inseln vorkommt, z B einen Tag mal mit Genuss für alle kochen oder gemeinsam Essen gehen.
Wenn du dann mal einen Überblick hast, was zuwenig vorkommt, was zuviel vorkommt, wovon gerne mehr wäre, könnte man dann Strategien überlegen, wo, wann, wie.