Meine Geschichte: Ich war mit meiner Freundin seit Anfang des Jahres zusammen. Es war die perfekte Beziehung. Dachte ich jedenfalls. Schon nach wenigen Monaten begannen wir über Kinder zu sprechen, verzichteten alsbald auf Verhütung. In diese Zeit fiel unser erster Streit. Ich erzählte ihr von gescheiterten Beziehungen, Verletzungen aus der Kindheit und zeigte ihr meine schwache Seite. Sie distanzierte sich in dieser Zeit für rund 10 Tage. Danach näherten wir uns wieder an, es war wie vorher. Drei Wochen später hatten wir dann einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Sie wurde plötzlich total panisch, entschied sich für die Abtreibungspille. Ich unterstützte sie noch, obwohl ich das Kind wollte. Sie fuhr ins KH, entschied sich aber gegen die Pille. Sagte mir nach ihrer Rückkehr mit einem Lächeln im Gesicht: Und nun wirst du Papi. Es war der schönste Tag in meinem Leben. Wir erzählten es unseren Eltern und Geschwistern und begannen die Zukunft zu planen. Sie Ende 20, ich Anfang 30 haben keine finanziellen Probleme und unsere Eltern hätten uns sowieo unterstützt. Es verging keine Woche und sie wurde wieder total panisch. Sagte plötzlich, dass sie mit mir kein Kind bekommen könne. Machte mir die wildesten Vorwürfe und sagte, dass sie nicht Angst vor dem Kind, sondern Angst vor mir und meinem Verhalten von vor vier Wochen hat. Fuhr erneut ins KH und brach die Schwangerschaft ab. Drei Tage danach hat sie mich verlassen. Mit dem Hinweis, dass wenn ich mich damals nicht so verhalten hätte, wir jetzt Eltern werden würden. Mir ist nichts geblieben, außer der tagtägliche Schmerz. Sie fehl(t)en mir jeden Tag. Das war im Mai. Ich habe den ganzen Sommer nichts von ihr gehört, außer, dass sie mir irgendwann im Juli unser Lieblingslied stockbetrunken per whatsapp schickte, mit dem Hinweis ich solle die Nachricht ignorieren. Wieder einen Monat Funkstille. Anfang August, zu meinem Geburtstag meldet sie sich wieder. Möchte das Ultraschallbild zurück, das bis dahin noch in meinen Händen war. Ich sagte anfangs, dass das die einzige Erinnerung geblieben sei und sie meinte, es wäre ein Schuss ins eigene Bein, das Ultraschallbild für sie lediglich ein Vorwand um mich zu sehen. Wir treffen uns drei Tage später. Ich sitze da, gebe ihr das Bild, sage so gut wie gar nichts. Drei Tage später meldet sie sich wieder, wir treffen uns. Sie sagt, ihr größte Angst sei, alles zu bereuen und ob ich nicht ein Ar. sein könnte, dass sie keine Kinder mehr sehen könne. Ich sage, mir geht es gleich, Tränen rinnen mir über die Wangen. Danach fährt sie in den Urlaub. Ich schreibe ihr noch, dass ich hoffe, dass sie sich erholen kann. Dann wieder drei Wochen Funkstille. Sie fährt auf eine Hochzeit, wo auch mein bester Freund war (der aber nicht mit ihr spricht) dem ich nichts erzählt habe, lediglich darüber, dass sie sich getrennt hat. Plötztlich meldet sie sich wieder, will mit mir reden. Ich antworte zuerst nicht. Sie schreibt meiner Schwester, ist total panisch und sagt, ich solle mich unbedingt bei ihr melden. Ich schreibe: Lass mich bitte in Ruhe. Sie hört nicht auf. Wir treffen uns wieder Ende September. Wir weinen, umarmen uns, streiten. Ich sage ihr wie sehr ich sie liebe, dass ich sie vermisse. Sie sagt, ich muss ihr Zeit geben sich neu zu verlieben. Wir sind nun ständig in Kontakt, streiten dauernd, machen uns Vorwürfe. Sie macht mir Hoffnungen, dann doch wieder nicht usw. Ich bin emotional total am Ende, habe den schlimmsten Sommer meines Lebens hinter mir, wo ich so gut wie nur zuHause war. Habe extrem depressive Gedanken. Sie hat Angst um mich, fährt zu mir, wir küssen uns. Eine Woche später wieder dasselbe. Sie kommt zu mir. Wir schlafen miteinander. Ich denke alles wird wieder gut, aber sie sagt, es müssen noch soviele Dinge geklärt werden. Ich drehe wieder durch, wir streiten stundenlang am Telefon. Sie sagt, sie kann nicht mehr, sie muss wieder glücklich werden. Ein Zellhaufen der nicht mehr ist, kann mein Leben doch nicht so durcheinander bringen. Sie bricht den Kontakt ab und sagt wir hätten 6 Wochen Kontaktsperre. Ich bettele und flehe. Sie sagt, wenn ich mich in dieser Zeit melde, gäbe es keine Chance. Zwei Tage später schreibe ich ihr, dass ich nur will, dass sie wieder glücklich wird und breche somit die Vereinbarung. Sie blockiert mich auf whatsapp. Heute am 3. Dezember sind die 6 Wochen vorbei und sie hat sich nicht gemeldet, bzw. wird sich nicht mehr melden. Ich habe das Gefühl den Verstand zu verlieren. Es war die wunderbarste, mit Abstand hübscheste und intelligenteste Frau mit der ich je zusammen war. Und ich habe es geschafft alles kaputt zu machen. Ich bin eifersüchtig, neidisch, ich liebe, ich hasse, ich habe Angst, ich vermisse, ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin der Mann, der seinem toten Zellhaufen nachweint, ich liebe Kinder seit jeher und sie macht weiter. Macht weiter, als wäre nie nichts gewesen. Wir kannten uns nicht so lange sagte sie. Für sie ist alles wie immer und bei mir ist die Zeit seit Monaten stehen geblieben. Wir haben Dezember, an Silvester wäre ich Vater geworden. Und nun? Weiß ich nicht einmal was ich die letzten 8 Monate gemacht habe, wie aus Frühling plötzlich tiefster Winter werden konnte. Ich gehe zwar zur Arbeit, studiere nebenher wieder, ich mache irgendwie weiter. Aber es macht keinen Sinn mehr. Es ist soviel Leere und Schmerz da und ich freue mich über eigtl. nichts mehr.
03.12.2017 19:09 • • 07.12.2017 #1