tautröpfchen
wie ich aus deinen Beitragen herauslese, hast du Schuldgefühle gegenüber deinem Kind und große Angst, ihm nicht das bieten zu können, was es, deiner Meinung nach, unbedingt bräuchte. Könnte es vielleicht sein, dass du deshalb eher verkrampft und nicht so locker und ungezwungen sein kannst, wenn du versuchst, Kontakte zu knüpfen?
Natürlich wünscht du dir auch für dich Freundinnen und mehr Abwechslung, aber so wie es klingt, geht es dir hauptsächlich um deine Kleine.
Ich finde, dass deine Schuldgefühle unbegründet sind. Dein Kind hat für sein Alter bestimmt alles, was es braucht. Es wächst bei Eltern auf, die sich sorgen und das Beste für es wollen.
Deine Tochter ist noch nicht mal im Kindergartenalter und ich glaube, dass Kinder da überhaupt noch keine wirklichen Freundschaften untereinander schließen. Sie ist in einer Kindertagesstätte und du gehst mit ihr in Gruppen, so dass sie mit anderen Kindern reichlich in Kontakt kommt und dich auch nicht als zurückgezogen, sondern als nach außen gewandt erlebt.
Du befürchtest, dass dein Kind später auch Probleme haben wird, Freunde zu finden, wenn du ihm jetzt nicht vorlebst, wie man in dieser Hinsicht erfolgreich und gesellig ist. Doch das muss überhaupt nicht so sein, du setzt dich dadurch nur unter einen enormen Druck, der bestimmt eher hinderlich ist.
Vielleicht ist es ja auch möglich, dass du wieder ein bisschen deinen Hobbys nachgehst wie früher, denn dann bist du für dein Kind ein Vorbild darin, wie man für sich selbst sorgt und sich Gutes tut.
Ich glaube auch, dass sich dein Problem löst, wenn die Kleine erstmal im Kindergarten und in der Schule ist. Da entwickeln sich dann Freundschaften und sie wird aus eigenem Antrieb heraus wollen, dass die Freunde zu Besuch kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Mutter dann Nein sagt, wenn du ein Kind zu euch nach Hause einlädtst. Und dass die Mutter dann beim Bringen oder Abholen zu einem Kaffee bleibt, ergibt sich dann bestimmt von selbst.
Sicher ist es schade, dass wenig Kontakte zu Familienmitgliedern da sind oder nicht ein so großer Freundeskreis, wie Du es Dir wünschst, aber wir können leider unseren Kindern nicht immer die optimalsten Bedingungen schaffen. Ich glaube aber, dass das auch nicht unbedingt nötig ist, damit Kinder gedeihen.
Ich konnte das bei meinem (jetzt erwachsenen) Sohn auch nicht und er hat sich sehr gut entwickelt.
Ein weiterer Punkt ist, wie du schreibst, dass du wahnsinnige Angst hast, dass sie mal alleine dasteht, weil du ihr nichts aufbauen konntest. Ich glaube, da hilft nur ein gewisses Vertrauen ins Leben, denn wir können Kinder sowieso nicht völlig für die Zukunft absichern und beschützen und alles vorausplanen. Du tust was du kannst für dein Kind, alles kann man nicht schaffen.
Ich wünsche dir vor allem, dass es dir gelingt, dir nicht mehr so viele Sorgen zu machen und alles etwas leichter zu nehmen. Alles andere ergibt sich dann vielleicht von selbst.
Gruß
tautröpfchen
20.02.2013 12:18 • #41